Pünktlich im letzten Monat hat Motorola ein neues Smartphone der G-Serie vorgestellt, um das Premium-Budget-Segment anzugreifen. Die Rede ist vom Moto G64 5G, dem Nachfolger des letztjährigen Moto G54. Das neue Smartphone ist das weltweit erste, das mit dem MediaTek Dimensity 7025 SoC ausgestattet ist, bietet aber nur geringfügige Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger und kaum Änderungen am Design.
Nachdem ich das Handy etwa zwei Wochen lang ausgiebig genutzt habe, hier meine Meinung zum Moto G64 5G. Wenn Sie es als Ihr nächstes Budget-Handy in Betracht ziehen, sollten Sie diesen Test auf jeden Fall lesen.
Das Moto G64 5G ist in drei Farbvarianten erhältlich – Ice Lilac, Mint Green und Pearl Blue. Ich habe die Variante in Mintgrün erhalten.
Motorola ist weiterhin umweltbewusst und liefert das Moto G64 in einer plastikfreien Verpackung aus. Die Box enthält jedoch eine Kunststoff-/Silikonhülle. Neben der Hülle enthält die Box die üblichen Unterlagen, ein SIM-Auswurfwerkzeug, ein USB-Kabel vom Typ A auf Typ C und einen 33-W-Schnellladeadapter.
Moto G64 5G Testbericht: Design
Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es beim Design des neuen Moto G64 5G im Vergleich zum Moto G54 5G keine großen Veränderungen. Der einzige Unterschied ist, dass es dieses Jahr keine schwarze Farboption gibt, da sich Motorola für eine bunte Variante entschieden hat. Das Handy besteht aus einem Kunststoffrahmen, in dem sich am rechten Rand die Power- und Lautstärketasten, auf der linken Seite der SIM-Steckplatz und am oberen Rand ein Mikrofon befinden. Im unteren Rahmen befinden sich die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse, der USB-Anschluss vom Typ C, ein zweites Mikrofon und ein Lautsprecher.
Die Rückseite aus Kunststoff hat eine glänzende Oberfläche, die bei Lichteinfall ein Muster erzeugt. Auf der Rückseite befindet sich in der linken oberen Ecke das bekannte rechteckige Kameramodul. Das Modul steht hervor und lässt das Handy wackeln, wenn man es flach auf die Rückseite legt. Auf der Vorderseite hat das Handy nun eine Gorilla-Glasscheibe, um das Display zu schützen, das vor allem an der Unterseite noch dicke Ränder hat. Oben befindet sich eine Aussparung für die Frontkamera.
Im Großen und Ganzen fühlt sich das Moto G64 5G ähnlich an wie das letztjährige Handy. Es wiegt 192 g und ist 8,9 mm dick, fast genauso viel wie das Moto G54. Das Telefon ist staub- und wasserdicht nach IP52, aber ich würde nicht empfehlen, es Wasser oder Regen auszusetzen.
Moto G64 5G Test: Spezifikationen und Software
Das Moto G64 5G ist mit dem weltweit ersten MediaTek Dimensity 7025 SoC ausgestattet, was eine kleine Verbesserung gegenüber dem letztjährigen Modell darstellt. Der Chipsatz ist gepaart mit der IMG BXM-8-256 GPU, bis zu 12 GB LPDDR4X RAM und 256 GB UFS 2.2 Speicher, der per microSD-Karte erweitert werden kann.
Für die Konnektivität unterstützt das Moto G64 14 5G-Bänder mit 3 Carrier Aggregation, Dual-SIM-Unterstützung mit einem Hybrid-SIM-Tray, Bluetooth 5.3, Dual-Band-Wi-Fi, GPS, A-GPS, LTEPP, GLONASS, Galileo, QZSS, NFC-Unterstützung, eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse, FM-Radio und einen USB-Typ-C-Anschluss (USB 2.0).
Das Telefon verfügt über einen Fingerabdruckscanner, der seitlich an der Power/Wake-Taste angebracht ist. Es handelt sich um einen kapazitiven Sensor, der im Testzeitraum gut funktionierte. Ich hatte keine Probleme mit ihm und fand ihn schnell.
Wie das Moto G54 5G vom letzten Jahr hat auch das neue Handy einen 6.000 mAh Akku und unterstützt 33W Schnellladung.
Was die Software betrifft, ist das Moto G64 5G mit My UX ausgestattet, das auf Android 14 basiert. Während Sie die neueste Software erhalten, wird Motorola nur das Android 15 Update für das Telefon anbieten. Sie erhalten jedoch 3 Jahre lang Sicherheitsupdates. Was die Funktionen angeht, so verfügt das Handy über Motorola-Funktionen wie Family Space 2.0, Moto Secure, einen Spielemodus und verschiedene Moto-Apps. Außerdem gibt es jede Menge Bloatware in Form von vorinstallierten Apps, einem GamesHub, Unterhaltungs- und Shopping-Apps. Glücklicherweise lässt sich die meiste Bloatware auf dem Handy wieder deinstallieren.
Moto G64 5G Test: Leistung
Das Moto G64 5G ist mit einem etwas besseren MediaTek Dimensity 7025 SoC ausgestattet, verglichen mit dem Dimensity 7020 des Vorgängermodells. Motorola behauptet, dass das Handy 500k+ Punkte auf AnTuTu erreicht hat und in meinen Tests erreichte es 4.94.364 Punkte. Bei Geekbench erreichte das Handy 1012 Punkte im Single-Core-CPU-Test und 2403 Punkte im Multi-Core-Test. Insgesamt hat sich das Handy im täglichen Gebrauch gut geschlagen und ich hatte kaum Verzögerungen oder Stottern beim Öffnen von Apps, Systemanimationen etc. Dies ist auch dem Display zu verdanken.
Motorola hat das G64 mit einem 6,5 Zoll großen IPS-LCD-Display ausgestattet. Das Panel bietet eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, Full-HD+-Auflösung, eine Abtastrate von 240 Hz und HDR10-Unterstützung. Was die Helligkeit betrifft, so ist das Display für eine Spitzenhelligkeit von 560 nits ausgelegt, was nicht viel ist. In Innenräumen ist das Display hell genug, um nicht die volle Helligkeit zu nutzen, aber im Freien ist es nicht leicht zu lesen. Das Display bietet die Farbmodi “Natürlich” und “Gesättigt” und die Betrachtungswinkel sind in Ordnung, obwohl die Farben aus bestimmten Winkeln verwaschen wirken.
Das Moto G64 5 G verfügt über ein hybrides Dual-Lautsprecher-Setup, bei dem die Hörmuschel als zweiter Lautsprecher fungiert. Die Audioqualität ist ausreichend, aber es fehlt an Bass und es ist nicht sehr laut. Die Gesprächsqualität ist jedoch ausgezeichnet. Das Telefon ist mit zwei Mikrofonen ausgestattet.
Kann man mit dem Moto G64 5G grafikintensive Spiele spielen? Auf jeden Fall, aber nicht mit den vollen Einstellungen. Ich konnte Asphalt 9 mit sehr hohen Grafikeinstellungen spielen, aber das Spiel hat mich gewarnt, dass das Telefon diesen Modus nicht wirklich unterstützt. Gelegenheitsspiele sind aber kein Problem. BGMI und Call of Duty kann man auch mit mittleren Einstellungen spielen.
Beim Wärmemanagement hat Motorola gute Arbeit geleistet. Weder beim Spielen noch bei der Nutzung von Apps wie der Kamera oder beim Aufladen wurde das Handy heiß.
Der große 6.000-mAh-Akku des Handys hält bei normaler Nutzung locker zwei Tage durch. Im HD-Video-Loop-Test erreichte das Handy eine Laufzeit von rund 16 Stunden. Selbst bei intensiver Nutzung kann man davon ausgehen, dass das Moto G64 5G etwa eineinhalb Tage durchhält. Das Aufladen ist trotz der Unterstützung für 33 W Schnellladung langsam. Ich habe etwa 1 Stunde und 50 Minuten gebraucht, um den Akku von 0 Prozent vollständig aufzuladen.
Moto G64 5G Test: Kameras
Kommen wir nun zu den Kameras. Das Moto G64 5G verfügt über eine Dualrückkamera mit einem primären 50 Megapixel Sensor mit f/1.8 Blende, Quad Pixel Binning und optischer Bildstabilisierung. Hinzu kommt eine 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit Autofokus, Makromodus und einem Sichtfeld von 118 Grad. Für Selfies steht ein 16-Megapixel-Sensor mit Blende f/2.4 zur Verfügung. Das Handy verfügt über eine einfach zu bedienende Kamera-App mit verschiedenen Modi, darunter ein Profi- und ein Nachtmodus.
Die Bildqualität der rückseitigen Hauptkamera ist bei Tageslicht gut. Die Farben sind etwas übersättigt und beim Heranzoomen gehen Details verloren. Die Ultraweitwinkelkamera macht bei guter Beleuchtung ebenfalls gute Bilder, aber die Farben sind zwischen der Hauptkamera und der Ultraweitwinkelkamera nicht einheitlich. Außerdem sind auf den Fotos weniger Details zu erkennen. Das Handy verfügt über einen 2-fachen Digitalzoom, der im Wesentlichen eine Verkleinerung des Hauptsensors darstellt und bei Sonnenschein gute Bilder liefert. Die Selfie-Kamera kann auch bei Tageslicht gute Bilder machen, ist aber nicht die schärfste und kann manchmal unscharf sein.
Bei schlechten Lichtverhältnissen kann die Hauptkamera mit aktiviertem Nachtmodus gute Fotos machen. Ohne diesen Modus sind die Bilder verwaschen und weisen viel Rauschen und Artefakte auf. Dasselbe gilt für die Ultraweitwinkelkamera, aber auch die Fotos im Nachtmodus sind nicht besonders gut. Nachfolgend einige Beispiele.
Die Videoleistung bei Tageslicht ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Die Farben wirken übersättigt und die Schwenks sind nicht flüssig. Die Stabilisierung ist gut. Das Handy kann nur mit einer Auflösung von 1080p und einer maximalen Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Videos bei schlechten Lichtverhältnissen sind detailarm und weisen ein starkes Bildrauschen auf.
Moto G64 5G Test: Fazit
Das Moto G64 5G hat in seinem Segment viel Konkurrenz. Da ist das kürzlich vorgestellte Realme P1 (Test), das einen stärkeren Prozessor, aber nur 8 GB RAM, keine Ultraweitwinkelkamera und einen kleineren 5.000-mAh-Akku bietet. Dann gibt es noch das Redmi Note 13, das Vivo T3x und das Samsung Galaxy A15, die alle ungefähr gleich viel kosten, aber in den meisten Bereichen dem Moto G64 5G unterlegen sind. Das Vivo T3x hat einen besseren Prozessor und einen ähnlich großen Akku, aber auch hier gibt es Schwächen in anderen wichtigen Bereichen wie Kamera und Arbeitsspeicher.
Wenn man ein gutes Budget-Handy mit einer guten Akkulaufzeit, einem guten Display und zwei guten Kameras sucht, ist das Moto G64 5G eine ausgezeichnete Wahl. Auch wenn man mit diesem Handy nicht die beste Spieleleistung erhält, spielt es alle seine Lieblingsspiele, solange man die Grafikeinstellungen herunterfährt. Obwohl Motorola beim Moto G64 5G nur einen kleinen Sprung in der Ausstattung gemacht hat, ist es immer noch ein empfehlenswertes Handy.
