JBL MA510 Test

Einleitung

Dieser JBL Heimkino-Receiver der Einstiegsklasse soll die über Jahrzehnte gewachsene Komplexität beseitigen und einen einfachen Einstieg in die Welt des Heimkino-Audios bieten. Er wird nicht mit einer Fernbedienung mit vielen Tasten oder einer Rückseite mit vielen überflüssigen Anschlüssen geliefert.

Stattdessen erhalten wir eine schlanke 5.1-Surround-Lautsprecherkonfiguration mit Audio-Codec-Unterstützung für Dolby Digital und DTS-HD. Dolby Atmos ist AWOL. Wenn Sie sich an die Anfänge des Heimkinos erinnern, sind Sie nicht allein.

Design

• Abmessungen: 432,0 x 347,6 x 109,2 mm
• Gewicht: 5,4 kg

JBL hat sich bei der MA-Serie für eine minimalistische Ästhetik mit einigen netten Unterscheidungsmerkmalen entschieden. Der MA510 ist in Schwarz oder Weiß erhältlich und die glänzende Frontplatte wird von einem charakteristischen orangefarbenen JBL-Rand eingerahmt.

Auf der Vorderseite befinden sich zwei Drehregler, der linke für die einfache Eingangswahl, der rechte für die Lautstärkeregelung (mit der etwas augenzwinkernden Aufschrift „Safe to turn beyond 11“). Beide Regler geben bei leichtem Ziehen ein leises Klicken von sich, was ich als gewollt voraussetze.

Ausstattung

• Vier HDMI-Eingänge
• Fünf Verstärkerkanäle
• Dolby Digital und DTS-HD Unterstützung
• Kein Einmessmikrofon im Lieferumfang

Die Rückseite des Receivers ist recht schlicht gehalten. Es gibt Lautsprecheranschlüsse für Center, links und rechts vorne sowie für die hinteren Surround-Lautsprecher. Höhenanschlüsse gibt es offensichtlich nicht, da sie überflüssig sind.

Alle vier HDMI-Eingänge unterstützen Auflösungen bis 8K. Das HDMI-Quartett ist auch kompatibel mit Dolby Vision- und HDR10-Quellen sowie VRR (Variable Refresh Rate), ALLM (Auto Low Latency Mode) und QFT (Quick Frame Transport) für Spiele. Ein einzelner HDMI-Ausgang ist eARC-kompatibel.

Zu den weiteren Anschlüssen gehören zwei analoge Stereoeingänge, ein koaxialer und ein optischer Eingang, ein USB-Eingang und die Möglichkeit, zwei Subwoofer anzuschließen. Ein Paar aufschraubbare Antennen ermöglichen WLAN und Bluetooth.

Einen Kopfhöreranschluss gibt es allerdings nicht. Auch eine zweite Zone ist nicht möglich.

Ein offensichtlicher Schwachpunkt für neue AVR-Besitzer ist die Installation. Hersteller wie Denon und Marantz haben zwar die Bildschirmführung perfektioniert, aber es ist immer noch eine lästige Pflicht, die Neulinge abschreckt.

Der MA510 ist hier entgegenkommender. Es wird kein Kalibrierungsmikrofon mitgeliefert. Die Einrichtungsroutine besteht darin, die Entfernung jedes Lautsprechers von der eigenen Sitzposition manuell einzugeben und dann die Signalpegel einzustellen (ein Kinderspiel, wenn man ein Schalldruckpegelmessgerät zur Hand hat).

Sie können aber auch noch ein wenig mehr ins Detail gehen. JBL EZ EQ ist eine eigenständige App, die live mit dem MA AV-Receiver zusammenarbeitet. Laden Sie sie auf ein iPhone herunter, und Sie können das System mit dem internen Mikrofon des iPhone kalibrieren. Android-Benutzer müssen ein separates Mikrofon an ihr Smartphone anschließen, um dasselbe zu tun (wodurch es weniger wahrscheinlich ist, dass es verwendet wird).

Der MA510 unterstützt die Codecs Dolby Digital Plus und DTS-HD, was für Standard-Mehrkanalton von Streaming-Diensten und Blu-ray/DVD-Discs ausreicht. Dolby Atmos und DTS:X werden nicht unterstützt.

Die JBL Premium Audio App bietet Steuerung, Internetradio, angeschlossene UPnP-Geräte und lokale USB-Laufwerke. Google Chromecast, Apple Airplay 2, Spotify Connect und Tidal Connect werden ebenfalls unterstützt.

Der MA510 funktioniert mit SmartThings und kann mit anderen SmartThings-Geräten in einem vernetzten Ökosystem verwendet werden.

Leistungsmerkmale

• Nahtlose Surround-Steuerung
• Eindrucksvolle Präsentation
• Dolby Digital Plus Unterstützung

Der MA510 macht definitiv Spaß. Nicht nur die Artikulation des Centerkanals ist exzellent, Gesang setzt sich klar von Umgebungsgeräuschen ab, auch das Klangpanorama rund um die vordere Klangkulisse ist seidenweich. Der AV-Receiver verfügt mit einer Nennleistung von 75 W über ausreichend dynamische Leistung, um meinen mittelgroßen Hörraum zu beschallen.

Obwohl der AVR keine spezielle Unterstützung für Dolby Atmos bietet, ist er für Quellen transparent. Bei der Wiedergabe einer Dolby Atmos kodierten Blu-ray Disc wird der Bitstream automatisch auf Dolby TrueHD und 5.1 reduziert. Bei der Wiedergabe einiger bekannter Dolby-Democlips wie Amaze und Leaf war ich verblüfft, wie gut die Präsentation integriert wurde.

Als der Zero zu Beginn von Godzilla Minus One (Netflix) ins Bild fliegt, wechselt er nahtlos von hinten nach vorne, dann öffnet sich das Fahrwerk mit einem satten metallischen Klackern auf dem linken und rechten Kanal.

Ähnlich ist es, wenn Big G in dieser Nacht angreift: Luftangriffssirenen ertönen über die vorderen L/C/R-Kanäle, während Godzillas Gebrüll über die hinteren Kanäle verhallt. Das unheimliche Echo verstärkt die Größe und Ausdehnung des Monsters. In beiden Fällen ist die gesamte Klangkulisse völlig homogen, ohne Einbrüche oder Klangrisse zwischen den Lautsprecherpositionen.

Obwohl kein Höhenkanal im Spiel war, fühlte ich mich von der Klangkulisse umgeben und in sie eingetaucht.

Der MA510 eignet sich nicht nur für Filme. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den AVR mit Musik zu genießen. Man kann zwischen Zweikanal-Stereo, Stereo mit Subwoofer, einem All-Stereo-Modus oder Pro Logic-Interpolation in 5.1 umschalten. Ich bevorzuge letzteres, aber ich bin auch ein Skeptiker.

Abschließende Gedanken

Nicht umsonst hat JBL seine erste AV-Receiver-Serie MA (Modern Audio) genannt. Gerade dieses Modell verzichtet auf eine ganze Reihe von Altlasten und ist dadurch sehr einfach zu installieren und zu bedienen.

Die Ausstattung mit 8K- und 4K/120HZ-fähigen HDMI-Eingängen bietet ein hohes Maß an Zukunftssicherheit, und in kleineren Räumen oder Hörräumen, in denen Höhenlautsprecher einfach nicht funktionieren, sollte das Fehlen von Dolby Atmos nicht als großes Opfer angesehen werden.

Noch wichtiger ist, dass es sich um einen Heimkino-Verstärker mit einem großartigen Klang handelt. Er ist ausgereift und leistungsstark und kann als enorme Verbesserung gegenüber herkömmlichen Soundbars angesehen werden. Abgesehen von einigen Kleinigkeiten ist er eine Kaufempfehlung.