Xiaomi 14 Ultra Test: Fotografisches Phänomen

Technische Daten
  • Display: 6,73 Zoll, 3200×1440 AMOLED mit 1-120Hz LTPO, 3000 nits
  • CPU: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
  • Speicher: 16GB RAM
  • Kameras: 50MP, 23mm, f/1.6-f/4.0 Hauptkamera mit OIS+ 50MP, 12mm, f/1.6-f/4.0 Hauptkamera mit OIS, 50MP, 12mm, f/1.8 Ultra-Weitwinkel mit Makrofokus + und 50MP, 75mm, f/1.8 Teleobjektiv mit 3fach optischem Zoom, OIS +. 50MP, 120mm, f/2.5 Teleobjektiv mit 5x optischem Zoom, OIS 32MP, f/2.0 Front
  • Speicher: 512GB on-board
  • Betriebssystem: Android 14 mit HyperOS
  • Akku: 5000mAh mit 90W kabelgebundener und 80W kabelloser Ladung
  • Abmessungen: 161x75x9,2mm, 229,5g
Vorteile
  • Hervorragende Vierfach-Kameraanordnung
  • Hervorragende Leistung
  • Das Fotokit ist ein Muss für begeisterte Schnappschussfotografen
Nachteile
  • Sehr teures Gerät
  • Andere Flaggschiffe haben eine etwas bessere Akkulaufzeit

So sieht nach Ansicht von Xiaomi eine hochwertige Kamera aus. Das Xiaomi 14 Ultra ist ein kompromissloses Flaggschiff-Smartphone, bei dem die Fotografie im Vordergrund steht. Es verfügt über eine Hardware, die jedem etablierten Konkurrenten ernsthafte Sorgen bereitet. Und mit der Unterstützung von Leica bei der Bildverarbeitung gibt es wirklich nichts Vergleichbares. Ich bin begeistert, dass es tatsächlich ausserhalb Chinas auf den Markt gekommen ist. Der letzte Ultra-Versuch des Unternehmens war auf das eigene Land beschränkt.

Die Konkurrenten reden viel über die Kamera-Hardware, aber keiner von ihnen kann mit speziellem Zubehör aufwarten, das physische Bedienelemente oder Filtergewinde für professionelle Ergebnisse bietet. Das optionale Fotokit macht einen grossen Teil des Reizes des Telefons aus, ist aber auch nicht von Pappe. Erstklassiges Snapdragon-Silizium, ein starker Akku und ein blendend helles Display sollten Apple- und Samsung-Käufer zum Nachdenken bringen.

Nachdem ich das Xiaomi 14 Ultra in den letzten Wochen als mein Hauptgerät verwendet habe, bin ich überzeugt, dass es ganz oben auf die Einkaufsliste eines jeden Handyfotografen gehört.

Design & Konstruktion: Alles über den Buckel

Das Xiaomi 14 Ultra ist eine Weiterentwicklung des Xiaomi 13 Ultra vom letzten Jahr. Es behält die Rückseite aus veganem Leder, die von den ikonischen Lecia-Kameras der M-Serie inspiriert wurde und kleine Kratzer auf eine Weise kaschieren soll, wie es kein Glaspanel kann. Es ist widerstandsfähiger als das Kunstleder des 13 Ultra und hat während meiner mehrwöchigen Testphase keine bleibenden Spuren hinterlassen. Ausserdem fühlt es sich wunderbar griffig an.

Der Mittelrahmen ist aus einem einzigen Aluminiumblock gefräst, was diesmal zusätzliche Steifigkeit verspricht. Die matte Metalloberfläche meines schwarzen Testgeräts liess es ziemlich böse aussehen, die goldene Verzierung um das hintere Kameramodul war der einzige farbliche Akzent. Ich bin ein grosser Fan der weissen Version, die einen helleren Farbton des Aluminiums für den Rahmen verwendet und einen auffälligen Kontrast zum schwarzen Kameramodul bildet. Die anderen Farboptionen und die Titan-Sonderedition behält Xiaomi exklusiv für China.
Der runde Kamerabuckel dominiert die Rückseite. Er ist noch grösser als beim Vorjahresmodell und ragt etwas weiter heraus – aber nicht so weit, dass er beim Einstecken in die Tasche stört.

Das 14 Ultra ist nach IP68 staub- und wasserdicht, wie ich es von einem aktuellen Flaggschiff-Handy erwarte. Allerdings hat es den 2024-Trend zu flachen Displays nicht ganz aufgegriffen. Stattdessen nennt Xiaomi die Front ein “All Around Liquid Display”, was im Grunde bedeutet, dass das Glas an allen vier Seiten leicht gewölbt ist. Die Ränder sind angenehm dünn und alles wird durch das speziell entwickelte Xiaomi Shield Glass geschützt. Das Unternehmen behauptet, dass es besonders kratzfest ist, und in meinem Test hat es nicht einmal leichte Kratzer abbekommen. Allerdings hat es nicht die unheimlichen reflexionsabsorbierenden Eigenschaften wie das Corning Gorilla Armor Glas des Samsung Galaxy S24 Ultra.

Das Handy fühlt sich angenehm schwer an und wiegt fast 230 g, ohne die Schutzhülle und den Batteriegriff des Photography Kits. Es ist auf Augenhöhe mit anderen Flaggschiffen mit grossem Display und lässt sich ebenso leicht mit einer Hand bedienen. Der Fingerabdrucksensor unter dem Display befindet sich weit oben an der Unterkante des Telefons und hat meine Finger immer schnell und präzise erkannt. Auch die Gesichtsentsperrung ist an Bord, allerdings nur zum Überspringen des Sperrbildschirms und nicht zur Autorisierung von Banking-Apps.

Bildschirm & Ton: Wann ist gebogen nicht gebogen?

Mit dem 14 Ultra hat Xiaomi meiner Meinung nach einen idealen Mittelweg zwischen flachem Glas (das derzeit bei den Flaggschiffen der Konkurrenz in Mode ist) und gebogenen Kanten gefunden. Es gibt keine unangenehmen scharfen Kanten, das Glas geht nahtlos in den Mittelrahmen über, aber es gibt auch keine Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit oder der Sichtbarkeit aufgrund der sehr, sehr subtilen Wölbung.

Das Display darunter ist ein 6.73″ AMOLED-Display von höchster Qualität mit einer sehr detaillierten Auflösung von 3200×1440, einer adaptiven LTPO Bildwiederholfrequenz von 1-120 Hz und Dolby Vision Unterstützung. Der Bildlauf war angenehm flüssig und sowohl Bilder als auch Videos wirkten gestochen scharf. Offiziell werden bei HDR-Inhalten knapp 3000 nits Spitzenhelligkeit erreicht, allerdings nur auf einem kleinen Teil des Bildschirms gleichzeitig.

Streaming-Videos hatten auf jeden Fall viel Power und die Farben sahen so lebendig und lebhaft aus, wie ich es von AMOLED gewohnt bin. Xiaomi bietet mit mehreren Farbmodi, einem Farbtemperaturrad und individuellen RGB-Schiebereglern auch viele Möglichkeiten, das Display an den eigenen Geschmack anzupassen. Ich wünschte, mehr Hersteller würden so viel Kontrolle über ihre Displays anbieten.

Obwohl das Xiaomi 14 Ultra mehr als genug Licht ausstrahlt, um auch bei hoher Helligkeit im Freien gut sichtbar zu sein, ist es etwas konservativer als einige Konkurrenten. Ich musste nie meine Sonnenbrille abnehmen, um eingehende Nachrichten zu lesen, aber das iPhone 15 Pro Max und das Google Pixel 8 Pro sind noch heller.

Der nach unten abstrahlende Lautsprecher und der Hochtöner in der Hörmuschel geben mir keinen Grund zur Klage, denn sie sind so laut und klar wie alle aktuellen Flaggschiff-Handys. Die Lautstärke entspricht eher dem Motto “Ich schaue mir das YouTube-Video ohne Kopfhörer an” als dem Motto “Jetzt geht die Party erst richtig los”. Nur das Galaxy S24 Ultra schreit noch lauter, und das auch nur knapp.

Kamera-Hardware und Fotoausrüstung: die Hauptveranstaltung

Das Xiaomi 14 Ultra hat seine Daseinsberechtigung eindeutig in der Quad-Linsen-Kamera. Jede Linse verfügt über einen 50-Megapixel-Sensor, wobei die Hauptlinse das gleiche hervorragende 1in LYT-900 verwendet wie im Oppo Find X7 Ultra. Nur hier ist die Blende stufenlos zwischen f/1.6 und f/4.0 einstellbar, was ein schönes Bokeh bedeutet, wenn man es will – und super scharfe Bilder, wenn man es nicht will.

Xiaomi hat den 0,5-fachen, 1-fachen, 3,2-fachen und 5-fachen Zoom des Xiaomi 13 Ultra beibehalten, oder 12 mm, 23 mm, 75 mm und 120 mm, wenn Sie Brennweiten bevorzugen, die dem Kleinbildformat entsprechen. Das kürzere Teleobjektiv hat eine Blende von f/1,8, das längere eine Blende von f/2,5. Beide verfügen über einen optischen Bildstabilisator und eine beeindruckend geringe Naheinstellgrenze.
Alle Objektive befinden sich hinter einem von Leica entwickelten Glas und bieten zwei von Leica entwickelte Farbverarbeitungsmodi. Hinter den Kulissen gibt es noch viel mehr zu tun, darunter eine Reihe von Aufnahmemodi und 4K-Videoaufnahmen. Für jeden Fotografentyp ist etwas dabei.

Das gilt auch für das optionale Fotokit, das aus einer Schutzhülle und einem abnehmbaren Griff besteht. Mit den austauschbaren Ringen kann man den Kamerabuckel farbig gestalten oder einen 67-mm-Filter wie bei einer DSLR-Kamera aufschrauben. Das griffige Material auf der Rückseite passt perfekt zum Handy und ich hatte nie Angst, dass es mir aus der Hand rutscht.

Der Griff ist das Highlight: Er ist einerseits ein 1500 mAh Akku und andererseits ein ergonomisches Upgrade mit einem physischen Auslöser, einem Zoomhebel, einem anpassbaren Einstellrad und einer separaten Taste für die Videoaufnahme. Sie wird mit dem USB-C-Anschluss des Telefons verbunden, sodass es keine Latenz gibt – eine willkommene Abwechslung zum reinen Bluetooth-Kameragriff des Xiaomi 13 Ultra.

Ich finde es toll, dass man mit einem langen Druck auf den Auslöser direkt in die Kamera-App gelangt und die Belichtung mit dem Einstellrad anpassen kann, anstatt auf dem Bildschirm zu tippen und zu ziehen. Mit dem Zoomrad kann man zwischen den Objektiven wechseln oder schrittweise zoomen, wenn man nichts gegen digitale Tricks hat, um die Lücken zwischen den Brennweiten zu füllen. Die Kamera ist so schlank, dass sie mit dem Handgriff bequem in die Hosentasche passt, aber man hat beim Fotografieren etwas Handfestes zum Festhalten.

Ganz einfach: Wenn man sich dieses Handy kauft, weil man gerne fotografiert, dann sollte man auch dieses Kit kaufen. Ich gebe zu, es ist nicht billig, aber ich denke, es ist den Eintrittspreis mehr als wert.

Camera image quality: simply fantastic

Angesichts der beeindruckenden Hardware und der Erfolgsgeschichte von Xiaomi im Bereich der Bildverarbeitung hatte ich sehr hohe Erwartungen an dieses Handy. Glücklicherweise hat das Xiaomi 14 Ultra diese Erwartungen erfüllt. Die Bilder sind durchweg von ausgezeichneter Schärfe, ohne jemals in den Bereich der Unschärfe abzugleiten. Die Hauptkamera hat tagsüber kein Rauschen, der Weissabgleich ist perfekt und der Dynamikumfang ist grossartig.

Ich denke, dass die HDR-Verarbeitung von Xiaomi vielleicht einen Schritt hinter den Klassenführern, einschliesslich des hervorragenden Vivo X100 Pro, zurückbleibt, aber das variiert von Szene zu Szene. Die untere Szene zeigt auch einige Unterschiede zwischen dem Hauptobjektiv und dem Ultraweitwinkelobjektiv, wobei der Himmel mit dem Ultraweitwinkelobjektiv natürlicher erscheint. Ansonsten zeigt das Objektiv eine starke Leistung, mit einer geringen Naheinstellgrenze, vielen Details und einer kontrollierten Verzeichnung in den Ecken.

Auch der verwendete Farbmodus spielt eine Rolle: Leica Vibrant erhöht die Sättigung für ein angenehmeres (wenn auch nicht ganz naturgetreues) Bild, während Leica Authentic gedämpftere Farbtöne liefert.

Ich wünschte, Xiaomi würde etwas dazwischen anbieten – Vibrant ist für meinen Geschmack etwas zu künstlich, obwohl ich sicher bin, dass Besitzer von Samsung-Handys es lieben werden. Authentic hingegen kann bei tiefen Schatten etwas zu hart werden. Es gibt noch andere Filter, mit denen man spielen kann, und einen sehr anpassungsfähigen Pro-Modus, wenn man etwas mehr Kontrolle haben möchte. Ich finde es auch toll, dass man mehrere benutzerdefinierte Presets speichern kann. Nur wenige Konkurrenten haben eine so gute Kamera-App.

Das Objektiv mit variabler Blende gibt der Hauptkamera einen beeindruckenden Spielraum. Bei den meisten Aufnahmen ist es standardmässig auf Blende 2,0 eingestellt und profitiert nicht wirklich von einer Schärfeverbesserung (die ohnehin schon hervorragend ist). Aber wenn man die Blende auf f/1.63 reduziert, übertrifft die natürliche Schärfentiefe bei Nahaufnahmen jeden softwarebasierten Portraitmodus.

Obwohl ihre Sensoren kleiner sind als die der Hauptkamera, liefern die beiden Teleobjektive eine ebenso beeindruckende Leistung. Die 3,2-fach-Aufnahmen sind gestochen scharf, Farben, Weissabgleich und Belichtung stimmen mit denen der Hauptkamera überein. Dies gilt auch für Nahaufnahmen, bei denen das Teleobjektiv seine Stärken ausspielt.

Das 5fach-Teleobjektiv ist ebenso leistungsstark und bringt Sie noch näher an Ihr Motiv heran. Hier gibt es eine Nuance, die Sie bei einigen Konkurrenzmodellen mit ähnlichem Zoomverhältnis nicht finden werden. Auch hier sind Farbe, Detailtreue und Belichtung bei fast allen Lichtverhältnissen perfekt.

Natürlich kann man digital noch weiter zoomen – welches Flaggschiff bietet heutzutage nicht lächerliche Vergrösserungen? Ich habe perfekt brauchbare Bilder bei 10x gesehen, die sauberer und schärfer aussahen als die des Galaxy S24 Ultra.

Mit einem so grossen Sensor kann das Xiaomi 14 Ultra beeindruckend saubere und scharfe Bilder in aussergewöhnlich dunklen Szenen aufnehmen. Die Detailgenauigkeit ist erstklassig, die Farben sind naturgetreu und das Rauschen wird gut kontrolliert. Schatten werden etwas unnatürlich verstärkt, aber nicht mehr als bei anderen Mobiltelefonen, die einen ähnlichen Ansatz für Aufnahmen bei wenig Licht verfolgen.

Das 3.2x Teleobjektiv ist im Vergleich zum Hauptobjektiv sehr gut, aber der 5x Snapper wird etwas weicher und kann nicht so viel Dynamik bieten. Dennoch kann es bei Nachtaufnahmen mit den besten Flaggschiffkameras mithalten.

Die Möglichkeit, mit allen Kameras des Xiaomi 14 Ultra – einschliesslich der Selfie-Kamera – 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufzunehmen, ist sehr willkommen, auch wenn man bei der Erstellung von Dolby-Vision-Clips auf die Hauptkamera beschränkt ist. Die Videoqualität kann bei allen Lichtverhältnissen problemlos mit den hervorragenden Fotos des Telefons mithalten.

Software-Erlebnis: Hier kommt die KI

Das 14 Ultra ist eines der ersten Geräte mit Xiaomis neuem HyperOS. Es ist eine radikalere Android-Oberfläche als die meisten anderen, mit einem Fokus auf geräteübergreifender Konnektivität – wenn man auch ein Xiaomi-Tablet hat. Ich denke, es enthält viel von MIUI, mit vielen der gleichen Apps und ähnlichen Menüs, nur mit einem etwas anderen visuellen Stil.

Das heisst, es gibt viele iOS-Einflüsse, einschliesslich der geteilten Benachrichtigungsleiste (Wischen von links nach unten für Benachrichtigungen, von rechts nach unten für Schnellzugriff auf Einstellungen). Multitasking in der geteilten Ansicht ist jetzt einfacher zu starten und es gibt eine Menge Anpassungsmöglichkeiten. Ich wünschte allerdings, dass das Ändern der Hintergrundbilder nicht an die Themes-App von Xiaomi gebunden wäre, da diese zu sehr darauf bedacht ist, einem stattdessen Icon-Packs zu verkaufen. Der Haufen an eigenen Apps beinhaltet auch einen App Store von zweifelhaftem Wert auf einem Handy, das für den globalen Markt bestimmt ist, wo der Google Play Store sofort installiert wird.

Irgendwann wird es eine Reihe von KI-Fähigkeiten geben, aber sie waren während meines Tests nicht verfügbar. Einige klingen nützlich für die Barrierefreiheit, wie etwa Live-Untertitel für Videoanrufe, andere richten sich an Kreative, wie etwa die generationsübergreifende Bildbearbeitung, die zwischen der Verarbeitung auf dem Gerät und in der Cloud aufgeteilt wird. Ich denke, dass Samsung und Google hier noch die Nase vorn haben, aber es wird interessant sein zu sehen, wie effektiv Xiaomis KI-Portraitfunktion sein wird, wenn sie auf den Markt kommt.

Das Versprechen von Xiaomi, vier Jahre lang Android-Updates und fünf Jahre lang Sicherheitspatches bereitzustellen, lässt mich zwiespältig zurück. Das ist zwar weniger als Google oder Samsung für ihre Flaggschiffe versprochen haben, aber keines der beiden Unternehmen hat seine Versprechen bisher wirklich eingehalten. Solange Xiaomi jede neue Generation pünktlich liefert, sieht es langfristig gut aus.

Leistung und Akkulaufzeit: So gut wie möglich

Xiaomi hat die Leistung des 14 Ultra verdoppelt, dank einer Snapdragon 8 Gen 3 CPU und 16 GB RAM, gepaart mit 512 GB schnellem Flash-Speicher. Es profitiert von einem stärkeren Kühlsystem als das Vanilla Xiaomi 14, das für eine konstante Leistung sorgte, selbst als ich tief in einem Genshin Impact Loch steckte.

Das liegt zum Teil an der effizienteren CPU, aber auch an dem grossen Dampfkammerkühler, den Xiaomi eingebaut hat. Er kann 60fps-Spiele über einen längeren Zeitraum ohne Temperaturprobleme verarbeiten, was für Hardcore-Gamer ein gutes Zeichen ist. Auch beim Filmen oder Bearbeiten von 4K-Videos wird das Handy nicht heiss. Die Benchmark-Ergebnisse zeigen, dass es mit den besten Android-Handys mithalten kann, einschliesslich des Galaxy S24 Ultra mit seiner optimierten Snapdragon-CPU.

Das 14 Ultra fühlte sich auch auf dem Android-Startbildschirm sehr schnell an, lud Apps fast augenblicklich und zeigte keine Anzeichen von Stottern beim Multitasking im geteilten Bildschirm. Das ist genau die Leistung, die ich von einem Flaggschiff-Handy erwarte.

Die Speicherkapazität von 512 GB reicht für die meisten aus, selbst wenn man regelmässig Videos für YouTube aufnimmt oder ständig auf den Auslöser der Kamera drückt.

Die Akkulaufzeit ist der einzige Bereich, in dem mich das Xiaomi 14 Ultra nicht umgehauen hat. Das liegt an dem 5000mAh-Akku, der einst das Nonplusultra in der Welt der Flaggschiffe war, nun aber von OnePlus 12 (5400mAh) und Honor Magic 6 Pro (5600mAh) in den Schatten gestellt wird. Ich konnte immer noch einen Tag zwischen den Ladevorgängen verbringen, solange ich mich beim Spielen zurückhielt und nicht zu viele 4K-Videos aufnahm. Ein Galaxy S24 Ultra hält bei gleicher Akkukapazität etwa eine Stunde länger durch. Schade, dass der grössere 5300 mAh-Akku der nur in China erhältlichen Variante nicht in das globale Modell übernommen wurde – er hätte wahrscheinlich den Ausschlag zugunsten von Xiaomi gegeben.

Die Ladegeschwindigkeiten sind mit 90 W über USB-C und noch beeindruckenderen 80 W kabellos über ein kompatibles Qi-Pad zumindest angemessen schnell. Ich musste nie länger als eine halbe Stunde auf eine vollständige Ladung warten, womit das Xiaomi 14 Ultra sowohl dem Pixel 8 Pro als auch dem Galaxy S24 Ultra weit voraus ist. Das kabellose Aufladen in umgekehrter Richtung ist eine willkommene Ergänzung, obwohl ich immer noch etwas enttäuscht bin, dass das magnetische Qi2-Laden hier nicht verwendet wird.

Xiaomi 14 Ultra Urteil

Eine hervorragende Kombination aus erstklassiger Kamerahardware, nuancierter Bildverarbeitung und einem fotografenfreundlichen Zubehörset machen das Xiaomi 14 Ultra zu einer Klasse für sich.
Samsung, Apple und Google sind in einigen Aufnahmeszenarien immer noch erfolgreich, aber keine ist so fokussiert und vielseitig wie diese. Wer ernsthaft mit seinem Smartphone fotografieren möchte, wird von den Möglichkeiten dieses Telefons begeistert sein.

Natürlich ist es auch sonst ein fantastisches Handy: Das Display ist eine Augenweide, der Chipsatz kompromisslos schnell und die Akkulaufzeit sehr respektabel. Aber das erwartet man auch von einem Gerät, das vierstellig kostet. Wer sein Handy nur selten zum Fotografieren benutzt, findet all das auch anderswo und für deutlich weniger Geld.

Wer aber in Brennweiten und ISO-Werten denkt? Dann sollte dies Ihr nächstes Handy sein.

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