Sony Xperia 5 IV Test: Das perfekte Smartphone?

Technische Daten
  • Bildschirm: 6,1-Zoll-OLED, 2.520 x 1.080 Pixel (FHD+), 120 Hertz Bildwiederholfrequenz, Corning Gorilla Glass Victus, 21:9 Format
  • Abmessungen: 156 x 67 x 8,2 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 172 g (inkl. Akku)
  • SoC: Snapdragon 8 Gen 1 (SM8450)
  • Speicher: 8 GB LPDDR4 RAM 128 GB UFS 2.2 ROM
  • Software: Android 12
  • Erweiterbarer Speicher: Bis zu 1 TB
  • Hauptkamera: 12 MP | f/1.7 Blende | 1/1.7 Zoll Exmor Sensor | IMX557 | äquivalente Brennweite 24 mm | Blickwinkel 82° | OIS, PDAF und Echtzeit-Tracking
  • Ultra-Weitwinkelkamera: 12 MP | f/2.2 Blende | 1/2.5 Zoll Exmor Sensor | IMX563 | Äquivalente Brennweite 16 mm | Blickwinkel 124° | PDAF
  • Telekamera: 12 MP | f/2.4 Blende | 1/3.5 Zoll Exmor Sensor | IMX650 | äquivalente Brennweite 60 mm | Blickwinkel 40° | 2.5x optischer Zoom OIS, PDAF
  • Selfie: 12 MP | f/2.0 Blende | 1/2.9 Zoll Exmor Sensor | IMX663 | 83° Blickwinkel
  • Video: 4K | 120 fps | OIS, EIS
  • Audio: Stereo-Frontlautsprecher mit Dolby Atmos, 3,5 mm Klinke
  • Akku: 5.000 mAh
  • Aufladen: über Kabel 30 Watt
  • Kabelloses Laden (Qi) : 15 Watt
  • IP-Zertifizierung: IP65/68
Vorteile
  • Exzellentes „Bravia“ 21:9 OLED-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate
  • Handliches, hochwertiges Design
  • Nach vorne gerichtete Stereolautsprecher
  • Analoge Audiobuchse
  • Anständige Fotoqualität
  • Professionelle Kameraanwendung
  • Ausgezeichnete Akkulaufzeit
  • IP68-Zertifizierung
  • microSD-Unterstützung
Nachteile
  • „Bloatware“ zu einem MSRP von $999
  • Durchschnittliche Software-Update-Politik
  • Fehlende Gesichtsfreigabe
  • Kein Netzteil im Lieferumfang
  • Prozessor überhitzt leicht
  • Langsames Aufladen des Akkus

Das Sony Xperia 5 IV wurde im September 2022 auf der IFA offiziell vorgestellt. Obwohl sich das Unternehmen offensichtlich von der großen Smartphone-Bühne entfernt hat, kommen jedes Jahr drei neue Xperia-Modelle auf den Markt. Subjektiv ist das Xperia 5 IV die beste Wahl für alle, da es relativ kompakt ist, obwohl es Flaggschiff-Technologie unter der Haube hat. Zudem ist das „kompakte“ Smartphone nur drei Monate nach seiner Vorstellung zu einem deutlich günstigeren Preis erhältlich, so dass unser ausführlicher Testbericht zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können.

Das Sony Xperia 5 IV in Kürze

Das Sony Xperia 5 IV wurde zusammen mit seinen Geschwistern, dem Sony Xperia 1 IV und dem Xperia 10 IV, Anfang des Jahres auf der IFA 2022 vorgestellt. Obwohl das Sony Xperia 5 IV, das in den Farben Weiß, Grün und Schwarz erhältlich ist, nicht das ultimative Flaggschiff-Modell des japanischen Unternehmens ist, liegt die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) immer noch bei stolzen 999 US-Dollar (mittlerweile auf 799 US-Dollar gesenkt).

Heute, fast drei Monate später, hat das japanische Unternehmen den Preis zumindest auf 799 US-Dollar gesenkt, und Preisvergleiche deuten darauf hin, dass dies der neue Höchstpreis ist. Bei diesem Preis wird das Sony-Smartphone wirklich interessant.

Sony hat das Xperia 5 IV in fast allen Punkten verbessert: Es gibt ein helleres Display, einen größeren Akku, eine bessere Hauptkamera, einen schnelleren Prozessor und sogar kabelloses Laden ist jetzt an Bord. Wem das Smartphone gefällt, für den ist die Entscheidung klar. Aber Vorsicht: Je nach Lust und Laune gibt es ein paar kleine Schwächen, mit denen man vielleicht leben kann.

Dazu gehören definitiv die lange Akkuladezeit und der Snapdragon 8 Gen 1 SoC. Der Prozessor überhitzt unter Last für unseren Geschmack viel zu schnell, was sich in verschiedenen Situationen bemerkbar macht. Hier wäre der Snapdragon 8+ Gen 1 die deutlich bessere Wahl gewesen, der dem Smartphone bereits zum Release zur Verfügung gestanden hätte. Doch zunächst ein Blick hinter das 21:9-Display.

Sony Xperia 5 IV Design und Verarbeitungsqualität

Sony selbst bewirbt das Xperia 5 VI als „kompaktes“ Android-Smartphone. Mit einer Länge von 156 Millimetern ist es jedoch alles andere als kompakt. Lediglich die Breite von 67 Millimetern und die Dicke von 8,2 Millimetern sorgen dafür, dass es sehr gut in der Hand liegt und 172 Gramm auf die Waage bringt.

Das hat mir gefallen:

  • Sehr griffig mit schickem Formfaktor.
  • Corning Gorilla Glass Victus.
  • Benachrichtigungs-LED.
  • Sehr gute Verarbeitung.
  • Toller Stereo-Sound.
  • IP65/68 zertifiziert.
  • 3,5 mm Klinkenstecker.

Was mir nicht gefällt:

  • Die Position des Fingerabdrucksensors (je nach Vorliebe).
  • Keine Gesichtserkennung.

Der kantige, aber abgerundete Aluminiumrahmen liegt sehr gut und sicher in der Hand. Die Rückseite ist nicht magnetisch für Fingerabdrücke und trotz der Glasrückseite besteht keine Rutschgefahr. Die linke Seite ist völlig frei von Tasten oder Sensoren, während die rechte Seite mit allen notwendigen Tasten ausgestattet ist. Die universelle Power- und Standby-Taste befindet sich fast in der Mitte, ebenso wie der etwas tiefer platzierte Fingerabdruckscanner. Darüber befindet sich die Lautstärketaste und ganz unten (im Querformat oben rechts) ein zweistufiger Auslöser für die Kamera.

Für Rechtshänder ist der Fingerabdrucksensor neben dem Einschaltknopf perfekt platziert. Für die restlichen 10,6 Prozent der Bevölkerung, die Linkshänder sind oder wie ich das Smartphone lieber in der linken Hand halten, sieht es eher düster aus. Zumal auch keine Gesichtserkennung unterstützt wird. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass der bereits erwähnte Fingerabdrucksensor bei Regen nicht besonders gut funktioniert.

Sony hat eine Benachrichtigungs-LED und nach vorne gerichtete Stereo-Lautsprecher mit mehr als zufriedenstellendem Dolby-Atmos-Sound in die breiten Ränder über und unter dem länglichen Bildschirm integriert. Generell kennt sich Sony mit Audio aus und unterstützt LDAC, 360 Reality Audio (Upmix), DSEE Ultimate, aptX, FLAC, Opus, Dolby AC-4 und viele weitere Audio-Codecs. Auf der Oberseite befindet sich sogar ein analoger Audioanschluss für eine 3,5-mm-Klinke.

Eine weitere Seltenheit unter den Flaggschiff-Smartphones ist die optionale Speichererweiterung auf bis zu 1 TB über eine microSD-Karte. Dafür ist der Dual-SIM-Betrieb nur mit einer Nano-SIM und einer eSIM möglich. Zur Freude des Redakteurs lässt sich der SIM-Slot ohne Spezialwerkzeug auswerfen.

Display des Sony Xperia 5 IV

Das Alleinstellungsmerkmal von Sony war vor einigen Jahren das 21:9-Breitbild-Display auf seinen Smartphones. Mit diesem Seitenverhältnis fällt es endgültig aus dem Aluminiumrahmen heraus. Auch das Sony Xperia 5 IV behält dieses Format bei, doch was auf den ersten Blick unnatürlich wirkt, erweist sich im Alltag als durchaus nützlich.

Was mir gefällt:

  • Das Display ist 50 Prozent heller als beim Vorgänger.
  • Tolles Video-Streaming-Erlebnis.


Was mir nicht gefällt:

  • Der Farbraum ist etwas kleiner als beim Vorgänger.
  • Es sind nur Bildwiederholraten von 60 oder 120 Hertz möglich.

Beginnen wir mit den nüchternen Fakten: Wir haben es mit einem 6,1 Zoll großen OLED-Display mit einer Auflösung von 2.520 x 1.080 Pixeln (FHD+) bei 449 ppi zu tun. Die maximale Bildwiederholfrequenz beträgt 120 Hertz und kann nur auf 60 Hz reduziert werden. Es gibt also keine adaptive Bildwiederholrate, und Sony hat keine Informationen über die Gründe für diese Entscheidung veröffentlicht. Bei einer Touch-Sampling-Rate von 240 Hertz gibt der Hersteller keine maximale Helligkeit an, nach unseren Messungen liegt sie aber bei knapp 1.000 Candela. Damit hat Sony die Helligkeit im Vergleich zum Vorgänger um rund 50 Prozent gesteigert.

Auf Marketing-Begriffe wie „Triluminos“ oder „CinemaWide“-Display hat Sony verzichtet. Auch wenn der Hersteller gerne mit dem Markennamen „BRAVIA“ kokettiert, wie bei der App „Bravia Core“ oder der Foto-App „X1 for Mobile“, die fast alle Inhalte in „Bravia HDR Quality“ schärfer und kontrastreicher darstellt.

Tatsächlich ist das OLED-Panel deutlich heller und bietet eine sehr gute und dynamische Darstellung. An das ungewohnte 21:9-Format gewöhnt man sich überraschend schnell. Nicht nur bei der Haptik und der optimalen Bedienbarkeit, sondern auch beim Streaming spielt das Format seine Stärken aus. Allerdings sollte man bei der Filmauswahl auf das „spezielle“ Kinoformat achten. Im 16:9-Format ist das Angebot deutlich größer. Aber auch das 21:9 Ultra Wide”-Format wird im Monitorbereich immer beliebter.

Denn Sony hat die Frontkamera nicht in den Bildschirm, sondern in den Rahmen daneben integriert, so dass die Sicht völlig ungetrübt bleibt. Lediglich der erweiterte Farbraum DCI-P3 hat gegenüber dem Vorgänger einige Nachteile. Auch wenn diese für den Nutzer nicht spürbar sind, wollten wir Ihnen die um fast 15 Prozent reduzierte Abdeckung nicht vorenthalten.

Das Sony Xperia 5 IV verfügt ebenfalls über ein Always-on-Display, allerdings sind die Einstellungen und die Auswahl an optionalen Uhren noch sehr begrenzt.

Sony Xperia 5 IV Software

Das Sony Xperia 5 IV wird mit Android 12 ausgeliefert und hat Android 13 noch nicht gesehen. Sony hat zwei System-Upgrades und drei Jahre lang Sicherheitsupdates von Google versprochen. Der letzte Patch von Google ist für den 1. Oktober 2022 geplant, also ein eher mittelmäßiges und nicht gerade rekordverdächtiges Versprechen. Dennoch wäre es möglich, verlorene Kunden zurückzugewinnen, indem man einfach daran arbeitet, den Supportzeitraum für die Software zu verlängern.

Was mir gefallen hat:

  • Fast Standard-Android.
  • Professionelle Anwendungen für Audio, Foto und Video.

Was mir nicht gefallen hat:

  • Die Update-Garantie ist eher mäßig.
  • Es gibt doch etwas Bloatware.

Die Oberfläche kommt mit fast Stock Android, was mir persönlich sehr gut gefällt. Auf das bereits angekündigte Update auf Android 13 werden wir aber wohl noch etwas warten müssen. Es sieht nämlich so aus, als wäre dieses Update für Dezember 2022 geplant.

Letztlich ist auch auf dem 799-Dollar-Smartphone „Bloatware“ an Bord. Ob Linkedin, Facebook, Netflix, Tidal und TikTok in diese Kategorie fallen, ist fraglich, da viele die Apps ohnehin installieren werden. Während auf dem Sony-Smartphone vor allem Google-Apps zu finden sind, ist auch hauseigene Software an Bord.

Zu den vorinstallierten Anwendungen gehören so sichtbare Anwendungen wie der „Game Enhancer“, der als Sammelbox für alle installierten Spiele und ein nützliches In-Game-Menü verstanden werden kann. Es gibt aber auch weniger sichtbare Funktionen wie Popup- und Mehrfachfenster, Splitscreen oder die Side-Sense-Taste.

Ich möchte dieses Kapitel jedoch nicht abschließen, ohne die so genannten „professionellen“ Anwendungen zu erwähnen. Dazu gehören Music Pro, Photo Pro, Video Pro und Cinema Pro. Es wird schnell klar, dass Sony hier seine Kernkompetenz betonen will. Dies gilt nicht nur für den Audiobereich, der neben den Stereolautsprechern und der Audiobuchse bereits deutlich geworden ist, sondern auch für Mehrspur-Audioanwendungen inklusive kleinerer Studioeffekte wie Denoiser, Reverb oder Delay.

Die Kamera-App ist auch eine kleine Herausforderung, wenn es ums Fotografieren geht. Versuchen Sie einfach, sie zu verstehen: Sony bietet keine Alternative zum Fotografieren auf dem Xperia 5 IV, da Photo Pro das primäre Werkzeug ist. Dort startet eine Menüführung, die Besitzern einer Alpha-Kamera wahrscheinlich bekannt vorkommt, den Durchschnittsnutzer aber zunächst überfordern dürfte. Ein virtuelles Programmwählrad und Fokuspunkte mit Phasenerkennung, die durch die zweistufige „echte“ Kamerataste ausgelöst werden, sind nur zwei Punkte. Aber darüber wollen wir im Kamerabereich noch sprechen.

Sony Xperia 5 IV Leistung

Das Xperia 5 Mark IV von Sony ist mit einem Snapdragon 8 Gen 1 SoC ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen Octa-Core-Prozessor, dessen Hauptkern mit bis zu 3,0 GHz getaktet werden kann. Die Grafikaufgaben übernimmt die Adreno 730 GPU, die in unserem Fall mit 8 GB RAM und nur 128 GB internem UFS-Speicher gekoppelt ist. Glücklicherweise lässt sich der Speicher mit einer microSDXC-Karte mit bis zu 1 TB Kapazität erweitern. Sonst wäre das Wort „Flaggschiff“ hier sinnlos.

Was mir gefallen hat:

  • Ausreichende Leistung in allen Situationen.
  • Es gibt microSD-Unterstützung.

Was mir nicht gefallen hat:

  • Nicht der neueste SoC.
  • Das Gerät wird unangenehm warm.
  • Keine Speicherauswahl beim Kauf.

Der Flaggschiff-Prozessor von Qualcomm war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon nicht mehr der schnellste SoC (System on a Chip) und der Nachfolger Snapdragon 8+ Gen 1 war schon verfügbar. Ich sage das nicht, weil er 0,2 GHz schneller auf einem Cortex-X2-Kern ist, sondern weil der Prozessor insgesamt besser abgestimmt ist. Mit anderen Worten: Der Snapdragon 8 Gen 1 ist ein ziemlicher Hitzkopf. Die gesamte Glasrückseite heizt sich sehr unangenehm auf. Das ist nicht nur beim Spielen der Fall, was ich verstehen würde, sondern auch bei der 4K-Videoproduktion. Ich würde auch sagen: Es gibt coole professionelle Kamera-Apps in diesem Smartphone, aber was nützen die, wenn sich das Smartphone beim zweiten Schuss mit Megan Foxy Brown einfach abschaltet.

Die 128-GB-Speicherkonfiguration fällt im Wesentlichen in die gleiche Falle. Sony bietet keine 512 GB oder zumindest 256 GB Speicher als Alternative an. Für die bereits erwähnte Photo Pro App kann man sich mit der Speicherkartenoption gerade noch retten. Bei 4K-Filmen wird sie aufgrund des Engpasses aber wohl nicht mithalten können. Die Leistung des Smartphones ist im Alltag tadellos.

Für die Fraktion der harten Fakten: Die Benchmarkergebnisse zeigen nicht die erwarteten Ergebnisse, die man theoretisch vom Snapdragon 8 Gen 1 SoC erwarten sollte. Das liegt vor allem daran, dass der Prozessor bereits softwareseitig gedrosselt wurde, damit die Innereien nicht direkt durch die Glasrückseite schmelzen.

Sony Xperia 5 IV Kamera

Äußerlich lässt das Sony Xperia 5 IV nur durch die separate Auslösetaste der Kamera erkennen, dass das Flaggschiff einen besonderen Fokus auf Fotografie und Videografie legt. Die drei 12 MP-Kameras, die vertikal oben links auf der Rückseite angeordnet sind, erwecken allerdings nicht unbedingt den Eindruck eines Anwärters auf das beste Kamera-Smartphone des Jahres 2022.

Was mir gefällt:

Der zweistufige Kameraauslöser.
Die Fotoergebnisse sind überzeugend.
Überzeugende Kamera-App.
Echte Profi-Funktionen.

Was mir nicht gefallen hat:

Kein Nacht- oder Makro-Modus.
Schwierige Bedienung für Anfänger.

Das Sony Xperia IV hat insgesamt vier 12-Megapixel-Kameras, eine vorne über dem Display und drei auf der Rückseite (Details in den technischen Daten). Zumindest bei den Kameras ist Sony konsequent, aber spiegelt sich das auch in den Fotoergebnissen wider? Google hat bereits erfolgreich bewiesen, dass man mit der richtigen Kamerasoftware auch ohne 200 MP Bildsensor sehr gute Bilder machen kann. Die Kamerasoftware von Sony überzeugt schon optisch, wenn nicht sogar von den Socken.

Kein leichtes Unterfangen, denn die Ingenieure der Alpha-Kameraserie wurden zu Rate gezogen. Nach eigenen Angaben verwenden sie für die Objektive des Xperia 5 die gleiche Technologie. Das bedeutet, dass der Auslöser wie bei einer Alpha-Kamera in zwei Stufen funktioniert. In der ersten, halb gedrückten Stufe wird mit echten Fokuspunkten (bis zu 247) fokussiert, in der zweiten Stufe wird das Foto aufgenommen. Genial!

Dinge wie das Programmrad, Serienbilder (max. 20/Sek.), Echtzeit- und Eyetracking, all das funktioniert bei Tieren und Menschen wirklich gut, ebenso wie der KI-gestützte 7,5x Digitalzoom (2,5x optisch), der auch das Xperia 5 Mark 4 auszeichnet und einen sehr professionellen Eindruck hinterlässt. Am Ende des Tages zu „professionell“? Wer keine Erfahrung mit „richtigen“ Kameras hat oder sich diese nicht aneignen möchte, sollte vielleicht die Finger von diesem Smartphone lassen. Zwar gibt es einen so genannten „Basic“-Modus, aber wer mit dem Sony gute Fotos machen will, muss sich erst einmal der ganzen Lernkurve stellen. Einen Makro- oder Nachtmodus sucht man vergeblich.

Kommen wir nun zu den fotografischen Ergebnissen: Es ist schon fast ein Verbrechen, diese offensichtlich überlegene Dreifachkamera bei diesem Wetter gegen andere antreten zu lassen. Seit Tagen gibt es keine Sonne mehr, nur Regen oder Schnee leisten uns Gesellschaft. Der blaue Himmel bleibt uns verborgen, die grünen Wiesen sind nur ein Traum und bunte Blumen gibt es schon gar nicht zu sehen. Diese Defizite müssen wir unbedingt ausgleichen.

Dabei scheinen diese Bedingungen wie geschaffen für das Sony Xperia 5 IV. Denn tagsüber sind die Bilder durchaus ansprechend, das kompakte Flaggschiff blüht im Vergleich zur Konkurrenz bei nicht ganz so idealen Lichtverhältnissen richtig auf. Im Vergleich zum Vorgänger haben sich die Porträt-, Telezoom- und Weitwinkelaufnahmen deutlich verbessert.

Überrascht hat mich die unterschiedliche Farbgebung der Bilder, die vor allem beim Vergleich zwischen der Hauptkamera (24 mm) und der Telekamera (60 mm) auffällt. Das Gelb des Zauberwürfels zum Beispiel ist mit der Hauptkamera viel knackiger. Auch die Aufnahmen des Blattes mit den Wassertropfen könnten kaum unterschiedlicher sein. Der schwimmende Kindergarten mit seinen runden Fenstern sieht bei 1x und 0,7x fast identisch aus.

Die Nachtaufnahmen haben dank des BIONZ-X-Chips (ebenfalls aus der Alpha-Serie) einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Natürlich optimiert eine ruhige Hand oder ein Stativ das Ergebnis, trotz Optical SteadyShot (OIS + EIS) – und FlawlessEye (für Nachtaufnahmen). Besonders deutlich wird dies bei der Aufnahme mit den beiden Glocken, bei der links noch das Kopfsteinpflaster und rechts der Kalender zu sehen sind.

Wegen der fehlenden Sonnenreflexe konnte ich mir keinen Eindruck von der ZEISS T*”-Vergütung der Objektive machen. Wir werden uns bemühen, dies im Frühjahr nachzuholen. Bisher haben die Zeiss-Objektive und deren Vergütung immer hervorragende Ergebnisse geliefert, wie man am Beispiel des Vivo X80 Pro sehen kann.

Was mir persönlich aufgefallen ist, ist das Fehlen eines Makromodus, der durch die Ultraweitwinkelkamera nicht wirklich sinnvoll kompensiert werden kann. Obwohl die Kamera im „Auto-Modus“ ein Makro-Symbol anzeigt, bedeuten die aufgenommenen Bilder etwas anderes (siehe mit den roten Beeren). Anders verhält es sich mit dem fehlenden Nachtmodus, aber über die Qualität habe ich ja schon gesprochen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ergebnisse der Triple- und Frontkameras deutlich besser sind als beim Vorgänger und perfekt in die untere Flaggschiffklasse passen.

Auch bei der Videografie hat Sony mit dem Xperia 5 IV einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Dass Wide Dynamic Range”, Wind Detection” und 4K mit maximal 120 Bildern pro Sekunde zur Auswahl stehen, hat meinen ersten Eindruck noch verstärkt. Trotz zweier zusätzlicher Apps wie „Video Pro“ und „Cinema Pro“ habe ich hier nur an der Oberfläche gekratzt. Wenn Sie einen separaten Artikel über Fotografie und Videografie wünschen, lassen Sie es uns bitte in den Kommentaren wissen. Mein Kollege Antoine hat auch einen ausführlichen Test des Sony Xperia 1 IV zu diesem Thema.

Sony Xperia 5 IV Akku

Das Sony Xperia 5 IV ist mit einem 5.000 mAh-Akku ausgestattet. Obwohl das Smartphone im Vergleich zu seinem Vorgänger kleiner geworden ist, hat die Energiezelle um 500 mAh zugelegt. Doch das ist noch nicht alles: Jetzt gibt es auch kabelloses Laden inklusive „Reverse Charge“! Damit ist einer der größten Kritikpunkte des Vorgängers von der Mängelliste der Vergangenheit gestrichen. Doch die Freude währt nur so lange, bis das kompakte Flaggschiff zum ersten Mal aufgeladen werden muss.

Was ich tippe:

  • Lange Akkulaufzeit.
  • Kabelloses Laden wird unterstützt.
  • Reverse Charge wird unterstützt.

Was ich nicht mochte:

  • Kein Kabel oder Netzteil im Lieferumfang.
  • 100 Minuten Ladezeit für 100 Prozent Akku.

Man merkt, dass kein Netzteil in die flache Box passt. Ein Kabel hätte es auch getan, aber auch das hat Sony weggelassen. Während ich mit dem Kabel absolut einverstanden bin, kann ich den Grund für das fehlende Ladegerät nicht wirklich nachvollziehen. Immerhin unterstützen die heutigen Smartphones auch verschiedene Ladegeschwindigkeiten, im Falle des Xperia 5 IV sind es 30 Watt. Der kurzfristige Ansatz von Xiaomi, den Kauf mit oder ohne Ladegerät (bei gleichem Preis) zu ermöglichen, fand ich viel ansprechender. Der Kunde sollte selbst entscheiden, welchen CO2-Fußabdruck er auf der Erde hinterlassen möchte.

Zurück zur Ladegeschwindigkeit: Ich habe das 65-Watt-VOOC-Netzteil meines OnePlus 9 Pro verwendet, um das Sony-Smartphone aufzuladen. Nach meinem Test des Motorola Razr 2022, das mit einem kleineren Akku und einem 30-Watt-Netzteil (von Motorola mitgeliefert) aufgeladen werden will, dachte ich, ich sei auf eine lange Ladezeit vorbereitet. Aber das Xperia 5 IV von Sony übertraf meine kühnsten Erwartungen: Es brauchte 100 Minuten, um 100 Prozent Akkukapazität zu erreichen! Bumm!

Um einen Überblick zu geben: Nach 5 Minuten waren 10 Prozent, nach 30 Minuten 45 Prozent und nach 60 Minuten 79 Prozent der maximalen Batteriekapazität erreicht. Das kabellose Laden war noch langsamer, aber immerhin funktioniert es genauso wie das „Reverse Charging“! Am Ende des Tages zählt, wie weit ich mit einem vollen Akku komme, und da kann das Sony-Smartphone jeden überzeugen. Der Akkutest „PC Mark Work 3.0“ ergab bei einer Displayhelligkeit von 200 nits stolze 16 Stunden und 17 Minuten, als der Test mit 20 Prozent Restkapazität endete. Das sind echte Spitzenwerte.

In der Realität reichte das in meinem Fall für eineinhalb Tage mit eingerichteten Slack-Messengern, drei E-Mail-Konten, intensivem Surfen, Spielen und Fotografieren. Wer das Smartphone weniger intensiv nutzt, sollte auch zwei volle Tage schaffen, bevor er sich auf die Suche nach einer Steckdose macht. Alles in allem also ein nahezu perfektes und respektables Ergebnis!

Fazit

Ein fast unbemerkter „Zwerg“ erregt Aufsehen! Liebe Freundinnen und Freunde, und das zu Recht! Das Sony Xperia 5 IV macht alles besser als sein Vorgänger, das Sony Xperia 5 III, das im Test bereits volle vier Sterne erhielt. Klar, bei den Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger muss mindestens ein halber Stern mehr drin sein. Trotzdem ist das Xperia 5 IV nicht perfekt. Der Snapdragon 8 Gen 1 wird unter Last schnell unangenehm warm und auch das Aufladen könnte für ein Flaggschiff etwas schneller sein. Auch bei der Update-Politik könnte Sony etwas näher an Samsung heranrücken.

Dafür bekommt man aber ein sehr handliches Smartphone mit hervorragendem Display, toller Akkulaufzeit, kabellosem Aufladen, microSD-Kartenunterstützung, IP68-Zertifizierung, Audioanschluss und einer Kamera, die trotz vier 12-Megapixel-Kameras sehr gute Bilder macht. Ergo: Ein Smartphone mit allem, was das Herz begehrt.

Mit einem aktuellen Verkaufspreis von 799 Dollar, den der japanische Hersteller bereits von seiner unverbindlichen Preisempfehlung von 999 Dollar gesenkt hat, ist es ein klarer Gewinner. Da es sich aber nicht um ein Apple iPhone 14 handelt, ist der Preis gesunken und könnte in Zukunft noch weiter sinken. Und zu diesem Preis bekommt das Sony Xperia 5 IV definitiv eine Kaufempfehlung von mir. Es dauert ein bisschen, bis man das Smartphone und seine Software verstanden hat, aber wenn man das geschafft hat, kann einen nichts und niemand mehr davon trennen!

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