Geekom A7 Testbericht: Übertrifft den Mac Mini zum deutlich günstigeren Preis

Vorteile
  • Leistung auf Mac mini-Niveau
  • Schönes, kompaktes Gehäuse
  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Geringe Leistungsaufnahme
Nachteile
  • Nur mit HDMI 2.0
  • Keine zweite SSD aufrüstbar
  • Eingeschränkte Prozessorleistung

Mit dem neuen Geekom A7 hat sich der Mini-PC-Hersteller einiges von Apples Mac Mini abgeschaut. Während die optischen Ähnlichkeiten schon beim Auspacken offensichtlich sind, verbirgt sich hinter dem A7 eine andere Hardware. Statt eines M2-Prozessors kommt eine AMD-Architektur zum Einsatz, und für weniger als 850 Dollar gibt es jede Menge Speicher. Aber kann der A7 mit Apples Modell mithalten? Die Antwort wird Sie überraschen…

Der Geekom A7 in der Nussschale

Das Geekom A7 hat uns in diesem Test mit seinem attraktiven Design, der hervorragenden Verarbeitung und der wirklich herausragenden Leistung überrascht. Mit einem UVP von maximal 849 $ für die leistungsstärkste Konfiguration bietet er ein ähnliches Leistungsniveau wie der Apple Mac Mini, der in der gleichen Speicherkonfiguration knapp 2.600 $ kostet.

Design und Verarbeitung

Der neue A7 präsentiert sich in einem Design, das Geekom noch nie zuvor gesehen hat. Abgesehen von der großen Ähnlichkeit mit Apples Mac Mini ist dies ein kleiner Meilenstein. Zum ersten Mal verwendet Geekom Aluminium als Gehäusematerial. Dadurch und durch die kaum sichtbaren Spaltmaße wirkt der Mini-PC deutlich hochwertiger. Auch die Anschlussvielfalt ist hervorragend, der einzige Nachteil gegenüber anderen Modellen ist die Erweiterbarkeit.

Vorzüge:

  • Sehr hochwertiges Aluminium-Gehäuse.
  • Moderne Anschlüsse wie USB 4.
  • Infrarot-Sender (für den Einsatz als Mediacenter).

Nachteile:

  • Kein USB-C-Anschluss an der Vorderseite.
  • Nur HDMI 2.0 Anschluss.
  • Kein Kensington-Schloss oder andere Sicherheitsoptionen.

Bisher hat Geekom seine Mini-PCs immer in ein Kunststoffgehäuse mit einem robusten Innenrahmen aus Metall gehüllt. Für den A7 hat sich der Hersteller für ein Magnesiumgehäuse entschieden, das nach sehr hohen Standards gefräst wird. Mit Abmessungen von 11 x 11 x 3,7 cm ist der Mini-PC zudem äußerst kompakt. Unser Testgerät wies kaum sichtbare Spaltmaße auf, wo das Gehäuse in den Kunststoff übergeht. Diese Übergänge befinden sich an der Unterseite und an der Rückseite, die stark an das Design des Apple Mac Mini erinnern.

Im Gegensatz zu Apples kleinstem Mac lässt sich die Unterseite des Geekom A7 jedoch abschrauben. Geekom hat die Schrauben elegant unter Gummifüßen versteckt, die sich mit etwas Kraft lösen lassen. Nach dem Abschrauben kommen zwei DDR5 RAM Module und eine M.2 2280 SSD zum Vorschein, die aufgerüstet werden können. Während der Arbeitsspeicher bei Bedarf auf 64 GByte erweitert werden kann, ist die SSD mit 2 TByte auf PCIe Gen 4 bereits maximal konfiguriert. Leider gibt es keinen Steckplatz für ein sekundäres Speichergerät.

Während sich die Erweiterungsmöglichkeiten in Grenzen halten, glänzt das Geekom A7 bei der Anschlussausstattung. Folgende Anschlüsse sind vorhanden:

Vorderseite

  • 1x USB 3.2 Gen 2 Typ A mit Stromanschluss
  • 1x USB 3.2 Gen 2 Typ A ohne Stromanschluss
  • 1x 3,5 mm Kopfhöreranschluss

Power-Taste

  • 1 x CIR

Linke Seite

  • 1 x SD-Kartenleser

Rechte Seit

Rückseite

  • 1 x USB 2.0 Typ A
  • 1 x USB 3.2 Gen 2 Typ A
  • 1 x USB 3.2 Gen 2 Typ C
  • 1 x USB 4 Typ C
  • 1 x RJ45 Ethernet-Anschluss
  • 2 x HDMI 2.0 Anschluss
  • 1 x DC-Buchse

Einen kleinen Nachteil sehe ich darin, dass an der Vorderseite kein USB-C Anschluss vorhanden ist. Das bedeutet, dass man Smartphones oder USB-C-Peripheriegeräte immer an der Rückseite anschließen muss. Da es nur zwei USB-C-Anschlüsse gibt, empfiehlt sich die Verwendung eines USB-C-Hubs. Was ich beim A7 nicht ganz verstehe, ist die Verwendung von HDMI 2.0 statt HDMI 2.1, denn wie wir später noch sehen werden, wäre das Geekom A7 sicherlich leistungsfähig genug, um 8K-Displays mit 60 Bildern pro Sekunde oder 4K-Inhalte mit 120 Hz zu unterstützen. Daher ist man auf maximal 4K bei 60 Hz beschränkt.

Ein weiteres spannendes Feature ist die Integration eines CIR-Moduls. Der “Consumer Infrared Communications”-Standard ermöglicht den Einsatz von Infrarot-Fernbedienungen. Das macht den Einsatz als Mediacenter sehr praktisch. Zugegeben, einen 850 Dollar teuren Mini-PC als Mediaplayer zu verwenden, wäre etwas übertrieben. Aber die Tatsache, dass Geekom diesem Standard jetzt Aufmerksamkeit schenkt, könnte für zukünftige, erschwinglichere Mini-PCs sehr interessant sein.

Insgesamt bietet der A7 das modernste und hochwertigste Design unter den Mini-PCs von Geekom. Die Verarbeitungsqualität erreicht mit den minimalen Spaltmaßen und dem matten Aluminiumgehäuse neue Höhen. Die Anschlussausstattung könnte besser sein, ist aber sicherlich kein Grund zur Beunruhigung.

Software

Geekom liefert den A7 bereits mit Windows 11 Pro aus. Damit eignet sich der Mini-PC sowohl für den Multimedia-Einsatz als auch für Office-Aufgaben und Spiele. Bei dem installierten Betriebssystem handelt es sich um eine OEM-Version, was bedeutet, dass die Lizenz nicht auf andere Hardware übertragen werden kann. Sie können aber Linux oder andere Betriebssysteme für eine Dual-Boot-Lösung installieren.

Vorteile:

  • Windows 11 Pro ist bereits vorinstalliert.
  • Dual-Boot ist möglich.

Nachteile:

  • OEM-Version von Windows lässt keine Lizenzübertragung zu.

Wer einen Mini-PC sucht, ist sicherlich mit Windows vertraut. Wie üblich setzt Geekom bei diesem Modell auf Windows 11 Pro. Wer möchte, kann in einer Dual-Boot-Konfiguration weitere Betriebssysteme installieren. Mit 2 TB Speicherplatz gibt es mehr als genug Platz für alle Geek-Fantasien.

Wenn Sie von MacOS kommen: Windows 11 ist ein sehr komplettes Betriebssystem, das meiner Meinung nach in letzter Zeit noch intuitiver geworden ist. Dank vorinstallierter Treiber und grundlegender Anwendungen kann man sofort nach der Installation loslegen. Dank des Microsoft Stores finden die ersten Programme schnell ihren Weg auf den Mini-PC.

Für Geekom ist es nachvollziehbar, dass eine OEM-Version von Windows 11 installiert wird. Damit entfällt aber die Möglichkeit, die Lizenz auf einem anderen Gerät zu nutzen. Das bedeutet, dass man in Zukunft nicht mehr auf einen anderen Rechner umsteigen kann, wenn man das möchte.

Leistung und Hardware

Der Geekom A7 verwendet die neueste Generation des Ryzen 9 Prozessors, was bedeutet, dass Sie mit der AMD-Architektur arbeiten werden. Geekom stattet das SoC mit satten 32 GB DDR5 RAM und 2 TB SSD Speicher in der Maximalkonfiguration aus. WiFi 6E steht für Ihre drahtlosen Bedürfnisse zur Verfügung, während die Benchmark-Ergebnisse sehr interessant sind, besonders wenn man sie mit Apples Alternative vergleicht.

Vorteile:

  • Fantastische Benchmark-Ergebnisse.
  • Das neue Kühlsystem ist deutlich leiser als die Alternativen von Geekom.
  • Schnelle SSD-Geschwindigkeiten.

Nachteile:

  • Prozessorleistung kann nicht maximiert werden.
  • Kein zusätzlicher SSD-Slot.

In meinen bisherigen Geekom-PC-Tests waren die Modelle mit AMD-Architektur etwas leistungsstärker als ihre Intel-Brüder. Daher war ich sehr gespannt, wie der Geekom A7 in den Benchmarks abschneiden würde. Denn der Hersteller setzt auf einen relativ aktuellen High-End Notebook-Prozessor mit dem schönen Namen Ryzen 9 7940HS”. Der SoC verfügt über insgesamt acht Kerne und arbeitet mit einer maximalen TPD von 54 W. Wie bei den anderen Modellen stoßen wir auch hier beim Einsatz in einem Mini-PC an Grenzen, da Geekom die TDP (Thermal Design Power) auf nur 45 W begrenzt.

Der Ryzen 7940 HS Chipsatz enthält außerdem eine 12-Kern-Grafikkarte namens Radeon 780M und einen KI-Beschleuniger für verbessertes Multitasking. Zusammen mit 32 GB Arbeitsspeicher, den sich CPU und GPU teilen, ergibt sich eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit für Office-Aufgaben. Programme starteten ohne Verzögerung und selbst Multitasking mit Chrome, Photoshop und Lightroom schaffte die Hardware mühelos.

Während Multitasking und Office-Anwendungen für Notebook-Prozessoren wie den Ryzen 9 7940HS in der Regel kein Problem darstellen, sind Computerspiele und Videobearbeitungsprogramme für solche SoCs eher eine Herausforderung. Das liegt daran, dass die Grafikleistung einer integrierten Grafikkarte im Vergleich zu dedizierten GPUs mit eigenem Grafikspeicher in der Regel begrenzt ist. In diesem Test waren die Probleme jedoch weniger ausgeprägt. Das Geekom A7 war sogar in der Lage, Counter Strike 2 auf einem 4K-Display in den höchsten Grafikeinstellungen flüssig darzustellen. Forza Horizon 4 lief in Ultra-Einstellungen in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde und auch Pacific Drive konnte mit hohen Grafikeinstellungen gespielt werden.

Stromversorgung

Geekom hat den Hersteller des Netzteils für das A7 gewechselt. Statt MOSO verwenden wir nun ein 120W Netzteil von FSP. Dieses ist deutlich kleiner und der Hersteller ist kein Unbekannter in der Welt der Netzteile. Auch hier ist der Betrieb über USB-C Power Delivery nicht möglich, allerdings erwies sich das Geekom A7 im Test als recht sparsam.

Vorteile:

  • Geringer Stromverbrauch auch unter hoher Last.

Nachteile:

  • Keine USB-C-Ladung.

Bei so viel Leistung stellt sich die Frage, ob die Notebook-Architektur auch einen geringen Stromverbrauch ermöglicht.

Der Stromverbrauch des A7 ist definitiv höher, bleibt aber mit rund 17 Watt im Normalbetrieb und rund 70 Watt bei maximaler Leistung relativ niedrig. Zum Vergleich: Apple gibt den Stromverbrauch des Mac Mini mit M2 Pro mit Werten zwischen 7W und 100W an. Wir haben hier keine konkreten Werte, aber sie liegen nicht allzu weit auseinander. In der Realität bedeutet das, dass sie gleichauf liegen könnten.

Wenn Sie den A7 als Bürocomputer verwenden und Vollzeit arbeiten, würden sich die jährlichen Kosten auf etwa 14,55 $ belaufen, wenn wir von einem Strompreis von 0,16 $ pro kWh ausgehen. Ich habe den Stromverbrauch gemittelt, um einen gemischten Betrieb zwischen Leerlauf und Leistung anzunehmen, und habe die aktuellen Strompreise im Februar 2024 zugrunde gelegt. Wenn wir von einem Verbrauch von 150 W für einen Büro-Desktop-Computer ausgehen, steigen die Kosten auf 50,15 $. Wer also bei der Stromrechnung sparen will, sollte einen Mini-PC in Betracht ziehen.

Was mich am A7 noch stört, ist, dass er nicht über USB-C Power Delivery mit Strom versorgt werden kann. Das würde sowohl ein Stromkabel als auch eine Steckdose sparen. Vor allem, wenn der A7 als All-in-One-PC aufgebaut wird, was sehr praktisch wäre. Dass Geekom beim Netzteil auf FSP umgestiegen ist, die ein deutlich kompakteres Netzteil verwenden, ist jedoch sehr positiv.

Schlussfolgerung

Mit dem auf der CES 2024 vorgestellten A7 startet Geekom stark ins neue Jahr. Waren die Mini-PCs des Herstellers bisher auf Funktionalität ausgelegt, ist der A7 ein wirklich schönes und hochwertiges Produkt. Mit seinem Magnesiumgehäuse kann er es in Sachen Leistung und Ästhetik sogar mit Apples aktuellem Mac Mini mit M2 Pro Chipsatz aufnehmen.

Die leistungsstarken Komponenten, bestehend aus einem AMD Ryzen 9 SoC mit dem leistungsstärksten integrierten Grafikprozessor am Markt, DDR5 Arbeitsspeicher und einer schnellen M2 SSD, konnten im Praxiseinsatz mehr als überzeugen. Bei Office-Aufgaben gab es praktisch keine Ladezeiten und die Leistung reichte selbst für aktuelle Computerspiele in niedrigen Grafikeinstellungen aus.

Dank des aufrüstbaren Arbeitsspeichers und der Möglichkeit, eine externe GPU anzuschließen, ist die Leistung durchaus skalierbar. Etwas ärgerlich ist allerdings, dass das A7 keine Stromversorgung über USB unterstützt. Einige eGPU-Gehäuse würden dies sicherlich unterstützen und die Nutzung etwas komfortabler machen.

Zu den Nachteilen des Geekom A7 gehören HDMI 2.0 statt 2.1 Anschluss und ein hörbares Lüftergeräusch. Gleichzeitig hat Geekom die Leistung des SoCs etwas reduziert, um die Wärmeentwicklung zu verringern. Ein etwas größeres Gehäuse hätte dem Mini-PC vielleicht gut getan.

Meiner Meinung nach sind diese Nachteile aber zu verschmerzen, wenn man bedenkt, dass der A7 selbst in der Maximalkonfiguration weniger als 850 Dollar kostet. Mit einem Preisvorteil von 1.700 Dollar bei gleicher Speicherkonfiguration ist der Geekom A7 leistungsfähiger, kompakter und deutlich reparaturfreundlicher als der Apple Mac Mini mit M2 Pro. Ich freue mich daher, dem Geekom A7 in unserem nextpit-Testbericht die volle Punktzahl geben zu können!

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