Asus ROG Phone 7 Ultimate im Test: cooler Kunde

Technische Daten
  • Bildschirm : 6,78 Zoll, 2448×1080 AMOLED mit 165 Hz, HDR10+
  • CPU: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2
  • Speicher : 16 GB RAM
  • Kameras: 50 MP, f/1,9 Hauptkamera + 13 MP, f/2,2 Ultraweitwinkel + 5 MP Makro-Rückkamera 32 MP Frontkamera
  • Speicher: 256/512 GB integriertes
  • Betriebssystem : Android 13
  • Akku : 6000 mAh mit 65 W kabelgebundenem Laden
  • Abmessungen: 173 x 77 x 10,3 mm, 240 g
Vorteile
  • Solide Leistung, mit und ohne Kühlzubehör
  • Fantastischer Bildschirm und Sound
  • Hauptkamera macht tolle Schnappschüsse
Nachteile
  • Der Gewinn gegenüber Nicht-Gaming-Handys ist nicht riesig
  • Sekundärkameras nicht so vielseitig wie bei der Konkurrenz
  • Immer noch sehr teuer

Mit vielen modernen Handys kann man Spiele spielen, aber selbst die besten Handys stoßen irgendwann an ihre Grenzen. Hier kommen spezielle Gaming-Handys ins Spiel: Anstatt zu versuchen, in allen Bereichen der Beste zu sein, können sie in den entscheidenden Bereichen wie Leistung, Kühlung und Akkulaufzeit doppelt so gut sein. Das ROG Phone 7 Ultimate ist der neueste Versuch von Asus, und wie der Name schon sagt, lässt es kaum Wünsche offen.
Es verfügt über die neueste Snapdragon-CPU mit angeschlossenem thermoelektrischen Kühler, hat große Akkus und ein bombastisches Aussehen, das es von der Konkurrenz abhebt. Allerdings ist das Handy auch sehr teuer. Rechtfertigt es den Preis, den fast jedes andere Flaggschiff 2023 kosten würde – und hat es genug Power, um sich einen Platz auf unserer Liste der besten Gaming-Handys zu verdienen?

Design und Konstruktion: Der Name ist Programm

Schon auf den ersten Blick erkennt man die Zielgruppe des ROG Phone 7 Ultimate. Es ist ein Gaming-Handy durch und durch, mit Sci-Fi-Aufklebern, einem auffälligen schwarz-weißen Farbschema und einem markanten ROG-Branding auf der Rückseite. Doch das ist nicht das Auffälligste – und auch nicht die kantige Kameranase.

Nein, es ist das ROG Vision Display, ein farbenfrohes PMOLED-Panel im Dot-Matrix-Stil, das Effekte und Animationen anzeigt, wenn Anrufe oder Benachrichtigungen eingehen, man das Handy auflädt oder ein Spiel öffnet. Sie können aus einer umfangreichen Liste wählen oder Ihre eigenen erstellen. Es ist in etwa so leistungsfähig wie die RGB-Beleuchtung eines Gaming-PCs, aber es ist eine unterhaltsame Möglichkeit, das Handy zu personalisieren.

Abgesehen von den Aufklebern hat sich am Design des ROG Phone 6 Pro vom letzten Jahr nicht viel geändert. Die Rückseite besteht nach wie vor aus mattem Glas, die Vorderseite aus Gorilla Glass Victus, das von einem sehr stabilen Metallrahmen umschlossen wird. Durch die geschwungene Rückseite liegt das Handy gut in der Hand, ist aber mit 240 Gramm immer noch ein echtes Schwergewicht. So bleibt an den Seiten viel Platz für die berührungsempfindlichen Air-Trigger-Tasten, die eine tolle Alternative zur Bedienung über den Touchscreen darstellen.
Der Fingerabdrucksensor im Display ist wieder da und erkennt Ihren Daumen oder Finger genauso schnell. Die Spritzwasserfestigkeit nach IP55 ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.

Neu sind auch die beiden USB-C-Anschlüsse: einer an der Unterseite und einer an der Seite für das Zubehör Aeroactive Cooler 7. Dieser wird mit dem ROG Phone 7 Ultimate mitgeliefert und ist eine optionale Erweiterung für das reguläre ROG Phone 7 – aber wer es mit einem Gaming-Handy ernst meint, wird ihn haben wollen.

Der aufsteckbare Kühler verfügt über eine Kombination aus thermoelektrischem Kühler und Lüfter, der die CPU-Temperatur beim Spielen um bis zu 25 Grad Celsius senken kann. Er wird über das Handy mit Strom versorgt und kühlt schnell ab – nach dem Abnehmen ist das Wärmeleitpad richtig kühl. USB-C und 3,5-mm-Pass-Through ermöglichen das Aufladen und Musikhören während des Spielens, und die vier physischen Tasten können mit Aktionen auf dem Bildschirm verknüpft werden. Das Ganze leuchtet mit Regenbogen-LED-Effekten und es gibt sogar einen winzigen integrierten Ständer – praktisch, um Videos freihändig am Schreibtisch zu schauen.

Bildschirm und Ton: groß und dick

Oberflächlich betrachtet hat sich das AMOLED-Display des ROG Phone 7 Ultimate im Vergleich zum Vorgängermodell kaum verändert. Es hat die gleiche Auflösung von 2448×1080, ist 6,78 Zoll groß und hat ein fast kinoreifes Seitenverhältnis von 20,4:9. Nach wie vor kann man eine volle sRGB- und DCI-P3-Farbabdeckung erwarten.

Eine spielefreundliche Bildwiederholrate von 165 Hz ist ebenso wieder mit dabei wie eine Touch-Abtastung von 720 Hz für eine schnelle Reaktion auf Eingaben. Standardmäßig ist ein adaptiver Modus eingestellt, der dazu neigt, bei bewegten Bildern bei 120 Hz und bei statischen Bildern bei 60 Hz zu bleiben – hier gibt es keine LTPO-Technologie, die im Namen der Akkusparsamkeit auf niedrigere Werte umschaltet. Sie haben die Möglichkeit, für einzelne Spiele oder generell eine höhere Einstellung zu erzwingen. Sie können sicher sein, dass die Dinge in Bewegung flüssig aussehen, wenn Sie die vollen 165 Hz einstellen.

Asus ist es gelungen, die Spitzenhelligkeit für 2023 zu erhöhen, so dass das Panel nun im Modus für hohe Helligkeit beeindruckende 1500 Nits erreicht. Das ist zwar weit von den hellsten Flaggschiff-Handys entfernt, aber wir hatten selbst bei direkter Sonneneinstrahlung keine Probleme, das auf dem Bildschirm Dargestellte zu erkennen. Auch HDR-Inhalte kommen gut zur Geltung.
Die Farben sind sofort kräftig, und das Einstellungsmenü bietet eine Handvoll verschiedener Voreinstellungen, darunter einen Schieberegler für die Farbtemperatur, mit dem man die Einstellungen an seine persönlichen Vorlieben anpassen kann. Da es sich um ein OLED-Display handelt, war der Kontrast natürlich hervorragend und auch dunklere Bilder zeigten eine fantastische Auflösung.

Die beiden nach vorne gerichteten Lautsprecher sind eine hervorragende Ergänzung zum Bildschirm und erzeugen einen beeindruckend klaren und für ein Handy überraschend ausgewogenen Klang. Es gibt sogar einen Hauch von Bass, ohne dass die höheren Frequenzen darunter leiden. Der Aeroactive Cooler 7 sorgt mit einem 13×38 mm Subwoofer-Treiber für noch mehr Bass.
Für kritisches Hören werden Sie immer noch Kopfhörer benötigen, und mit Snapdragon Sound, aptX Adaptive und aptX Lossless Wireless-Unterstützung sind Sie bestens versorgt. Vergessen Sie auch nicht die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse: Sie mag zwar veraltet sein, aber sie garantiert keine Latenz, was bei Spielen entscheidend sein kann.

Leistung und Software: Alles dreht sich um Aero

Wie jedes Flaggschiff-Smartphone des Jahres 2023, das Ihre Aufmerksamkeit verdient, ist das ROG Phone 7 Ultimate mit einem Snapdragon 8 Gen 2-Prozessor, satten 16 GB RAM und beeindruckenden 512 GB Onboard-Speicher ausgestattet. Diese Kombination soll eine um 15 Prozent bessere CPU-Leistung und eine um 20 Prozent schnellere GPU bieten als das Vorjahresmodell, das mit Snapdragon 8+ Gen 1-Silizium ausgestattet war – und dabei auch noch um 15 Prozent energieeffizienter sein.

Wenn Asus es dabei belassen hätte, wäre es ein angenehm schnelles Telefon, aber einige neu geformte Graphitwärmeverteiler und ein verbesserter Dampfkammerkühler bedeuten, dass auch die thermische Effizienz einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass der Chip länger mit höheren Taktraten laufen kann, bevor er gedrosselt werden muss, was eine bessere Leistung auf ganzer Linie bedeutet – und das schon vor dem Anschluss des AeroActive Cooler-Zubehörs.
In synthetischen Tests schlug es das Samsung Galaxy S23 Ultra und das Xiaomi 13 Pro, und der Android Homescreen war erwartungsgemäß so reaktionsschnell wie möglich. Apps wurden sehr schnell geöffnet, Animationen liefen immer flüssig und Multitasking im geteilten Bildschirm bereitete keine Probleme. Die anspruchsvollsten Spiele aus dem Play Store liefen immer mit 60 fps oder mehr, selbst wenn alle Details auf die höchsten Einstellungen eingestellt waren. Asus hat das Smartphone speziell für anspruchsvolle Spiele wie Diablo Immortal, Genshin Impact und PUBG optimiert, die alle hervorragend liefen.

Wenn man den Kühler hinzufügt, öffnet sich eine in der Rückseite des Smartphones integrierte Lüftungsöffnung mechanisch und lässt die heiße Luft entweichen, um diese Leistung auch nach einer mehrstündigen Spielsitzung aufrechtzuerhalten. Der Lüfter ist zwar nicht lautlos, aber aus einigen Metern Entfernung kaum zu hören, so dass er niemanden im Raum stört. Die Bedienung des unteren Tastenpaares mit den Mittelfingern fühlt sich nach ein wenig Übung natürlich an, aber wir ziehen das physische Klicken dem haptischen Feedback eines Touchscreens vor.
Natürlich hat Asus mit dem Game Launcher Armoury Crate und der Optimierungssoftware Game Genie alle Register gezogen, die eine präzise Kontrolle der Leistung und des Wärmemanagements sowie vertraute Einstellungen wie das Stummschalten eingehender Benachrichtigungen, das Aufzeichnen von Gameplay-Clips und das Verhindern einer versehentlichen Rückkehr zum Startbildschirm mitten im Spiel ermöglichen. Man kann sogar benutzerdefinierte Vibrationen erstellen, die davon abhängen, welchen Teil des Bildschirms man berührt. Besonders gut gefällt uns der Hintergrundmodus, der dafür sorgt, dass das Spiel (bei bestehender Internetverbindung) weiterläuft, während man andere Dinge tut.

Es gibt viel zu entdecken, aber ein Augmented-Reality-Weltraumkampfspiel führt einen durch die Grundlagen, wenn man das Handy zum ersten Mal einschaltet. Es nutzt die Verpackung, in der es geliefert wird, um verschiedene Einstellungen und Funktionen hervorzuheben, darunter die Air Triggers, mit denen Sie den Rahmen des Telefons anstelle der Bildschirmtasten antippen können.

Das ROG Phone 7 Ultimate ist nicht nur mit einem ziemlich intensiven ROG-Design-Paket ausgestattet, sondern auch mit einer ziemlich standardmäßigen Version von Android 13. Sie können zwei große Betriebssystem-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates erwarten. Ersteres ist etwas enttäuschend, da die meisten Flaggschiffe mittlerweile drei oder mehr Betriebssystemgenerationen versprechen.

Akkulaufzeit: mehr als genug für alle

ROG-Handys sind in der Regel zuverlässiger als andere Flaggschiffe, wenn es um die Akkulaufzeit geht. Während die Konkurrenz bei 5000 mAh an ihre Grenzen stößt, hat Asus im ROG Phone 7 Ultimate Platz für kolossale 6000 mAh gefunden. Diese sind auf zwei separate Zellen verteilt, was zu einer besseren Wärmeverteilung beim Laden beiträgt – und mehr Platz für die CPU-Kühlung lässt.

Kein Wunder also, dass es sich um ein absolutes Kraftpaket für den Alltag handelt, das selbst bei einem Mix aus YouTube-Videos, Spotify-Streaming, Telefonieren, Social-Media-Scrolling und Surfen im Internet nie in die roten Zahlen rutscht. Auch die Erhöhung der Bildwiederholrate auf die vollen 165 Hz scheint keine größeren negativen Auswirkungen zu haben. Es liegt deutlich vor fast allen großen Android-Konkurrenten – auch wenn einige dank des hervorragenden Energiemanagements nahe herankommen. Beim Spielen ist der Akku zwar deutlich schneller leer, aber selbst bei besonders anspruchsvollen Titeln hält er auch längere Spielsitzungen durch.
Um dem Akku während des Spielens eine Pause zu gönnen, kann das Handy über einen der beiden USB-C-Anschlüsse mit Netzstrom versorgt werden. Dies soll dazu beitragen, die Akkulaufzeit zu verlängern und die Temperaturen unter Kontrolle zu halten. Und auch wenn 65 W nicht gerade die Spitze der Ladegeschwindigkeit darstellen, sind sie immer noch schneller als alles, was Apple, Samsung oder Google anbieten.

Eine vollständige Ladung dauert etwa 40 Minuten, aber realistisch gesehen braucht man nur die Hälfte davon, um von morgens bis abends durchzuhalten, wenn man nicht spielen will. Asus liefert außerdem einen Power Brick mit, was mehr ist als bei den drei oben genannten großen Anbietern.

Kameras: Fotografieren nur im Notfall?

Fotografieren gilt bei Spielehandys oft als Nebensache, und Asus hat mit dem ROG Phone 7 Ultimate nicht viel getan, um diese Denkweise zu widerlegen. Es hat die gleiche Dreierkonstellation an Kameras wie das Vorgängermodell: einen 50-MP-Hauptsensor, einen 13-MP-Ultraweitwinkel-Sensor und einen 5-MP-Makrosensor.

Die Frontkamera hat das einzige nennenswerte Hardware-Upgrade erfahren: Der 12 MP-Sensor der auslaufenden ROG Phone 6-Serie wurde durch einen 32 MP-Sensor ersetzt. Über die Fähigkeit, ein überzeugendes Selfie mit respektablen Details, Schärfe und Kontrast sowie akkuraten Farben aufzunehmen, konnten wir uns nicht beschweren.

Unter den richtigen Bedingungen ist der Hauptsensor durchaus in der Lage, gute Fotos zu machen, obwohl er weder über eine optische Bildstabilisierung noch über ein ausgeklügeltes Autofokussystem verfügt. Die hohe Pixelzahl sorgt für eine hohe Auflösung auch bei weit entfernten Motiven und Landschaften. Außerdem profitiert sie von den Fortschritten in der Bildverarbeitung, so dass Sie saubere Bilder mit lebensechten Farben, nuanciertem HDR und gut abgestimmter Belichtung erwarten können. Bereiche mit feinen Details werden jedoch stark geschärft.

Ein spezielles Zoomobjektiv gibt es nicht, aber mit dem Hauptsensor aufgenommene 2-fach-Ausschnitte sind tagsüber praktisch nicht von 1-fach-Aufnahmen zu unterscheiden. Die Bildschärfe nimmt allerdings rapide ab, sobald man den Digitalzoom in die oberen Bereiche schiebt, und erreicht nur noch einen eher bescheidenen 8-fachen Wert. Hier schneiden die meisten Konkurrenten aus dem Mainstream-Bereich deutlich besser ab, und bei Nacht ist der Abstand noch größer.

Nachts sind die Farben nicht ganz so gut definiert und das Bildrauschen nimmt leicht zu. Ohne OIS braucht man auch eine ruhige Hand, um die schärfsten Aufnahmen zu machen, und selbst dann kann HDR die dunkelsten Schatten einer Szene nicht ganz retten, wenn auch helle Lichter vorhanden sind. Allerdings schaltet sich der Nachtmodus jetzt automatisch für den Hauptsensor ein und leistet insgesamt bessere Arbeit.

Die Farben sind zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelobjektiv weitgehend konsistent, auch wenn letzteres an den Bildrändern etwas schärfer und definierter sein könnte. Die Belichtung und die HDR-Bearbeitung bleiben auf dem richtigen Niveau, aber die Detailtiefe nimmt merklich ab, wenn man in die Bilder hineinzoomt. Deutlicher ist der Unterschied bei Nacht, wo das Ultra-Weitwinkelobjektiv zusätzliche HDR-Stackings und längere Belichtungszeiten erfordert.

Die Makrofunktion ist im Vergleich zum Teleobjektiv eine brauchbare Nischenfunktion. Die Bilder sind sauber, farbenfroh und detailliert genug, wenn man die Pixelzahl berücksichtigt, aber sie werden einen selten vom Hocker hauen. Das gilt eigentlich auch für die anderen Objektive: Wer von einem 1200-Euro-Handy erwartet, dass die Kamera nicht nur gut, sondern überragend ist, muss sich anderweitig umsehen.

Urteil Asus ROG Phone 7 Ultimate

Das neueste ROG-Handy verdient immer noch den Spitznamen Ultimate. Es hat einen tollen Bildschirm, einen tollen Sound und eine hervorragende Akkulaufzeit, wenn man nicht spielt – und eine tadellose Leistung, optimierte Software und nützliches Zubehör, wenn man spielt. Es gibt kaum etwas, das so speziell für das Spielen entwickelt wurde.

Die Bildraten sind allerdings nicht viel höher als bei aktuellen Flaggschiffen mit Snapdragon-Prozessor, und während die Hauptkamera bei Tageslicht akzeptable Fotos macht, können die Sekundärobjektive nicht mit Konkurrenzprodukten in der gleichen Preisklasse mithalten. Auch vom Design her sind diese Handys nicht so auffällig wie das Asus.
Wer aber ernsthaft auf Genshin Impact angewiesen ist? Dann ist das ROG Phone 7 Ultimate das einzige Handy, das man braucht.

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