Der Aqara FP2 Präsenzmelder ist ein echter Radarsensor für das Smart Home: Im Gegensatz zu klassischen PIR (Passiv-Infrarot)-Bewegungsmeldern nutzt der Präsenzmelder Millimeterwellen, um Personen im Raum zu erfassen. Eine Besonderheit ist, dass er sogar mit bis zu 5 Personen im selben Raum funktioniert. nextpit hat den Präsenzmelder Aqara FP2 getestet und möchte unsere Erkenntnisse mit Ihnen teilen.
Der Aqara FP2 im Überblick
Der Aqara FP2 ist wesentlich präziser als ein “normaler” Bewegungsmelder. Er kann Personen innerhalb seines 120-Grad-Sichtfelds bis zu einer Entfernung von acht Metern erkennen. Zudem kann er bis zu fünf Personen gleichzeitig erfassen. Die Erkennung funktioniert auch ohne erkennbare Bewegung, zum Beispiel wenn jemand auf dem Sofa schläft. Das macht den FP2-Präsenzsensor wesentlich nützlicher als einen einfachen PIR-Sensor und zu einem wichtigen Bestandteil in jedem modernen Smart Home.
Natürlich ist der Sensor mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von $82,99 nicht billig. Dank seiner großen Reichweite kann ein einziger Sensor problemlos mehrere herkömmliche Bewegungsmelder im Haus ersetzen. Wenn Sie den Sprung wagen und ihn jetzt kaufen möchten, können Sie den Sensor als Teil eines Pakets mit einem Rabatt bei Amazon bestellen!
Vorteile:
- Schickes, unauffälliges Design.
- Breite Smart-Home-Kompatibilität.
- Flexible Installation.
Nachteile:
- Energieintensives Wi-Fi.
- Die Installation kann etwas kompliziert sein.
Auf den ersten Blick wirkt der Aqara FP2 elegant und unauffällig. Der Hersteller hat genügend Elektronik in ein Gehäuse gepackt, das etwa die Breite eines Daumens und den Durchmesser einer 250-ml-Redbull-Dose hat. Der Sensor hängt an einem Doppelgelenkscharnier, an dessen Ende sich ein Magnetfuß befindet. Durch das vorgebohrte Loch kann der Sensor auch an der Wand befestigt werden. Er kann auch schräg aufgehängt werden.
Wichtig ist, dass der Sensor nicht gedreht oder verdreht werden kann, damit der Aqara-Schriftzug parallel zum Boden bleibt. Dank seiner IPX5-Zertifizierung ist der Aqara FP2 auch für Feuchträume wie Badezimmer geeignet.
Die erstmalige Kopplung des Aqara FP2 ist denkbar einfach: Den Sensor über das mitgelieferte USB-Kabel mit dem USB-Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten) verbinden und den Kopplungsmodus aktivieren. Das Ganze dauert weniger als eine Minute und nach Eingabe des Wi-Fi-Passworts ist der Sensor mit dem Heimnetzwerk verbunden.
Sie können dann zwischen drei aktuellen Nutzungsszenarien wählen:
- Anwesenheitserkennung: Wie viele Personen sind im Raum und wo befinden sie sich? Dazu muss der Sensor in einer Höhe zwischen 1,4 und 1,8 m an der Wand montiert werden.
- Sturzerkennung: Ist jemand im überwachten Bereich gestürzt? Der Sensor wird an der Decke montiert.
- Schlafüberwachung: Der Aqara FP2 kann das Schlafverhalten einer einzelnen Person im Bett überwachen. Dazu muss der Sensor an der Wand über dem Bett montiert werden.
Die aufregendste Funktion (die auch das Hauptmerkmal ist) ist die Anwesenheitserkennung, auf die wir uns in diesem Test konzentrieren werden. Das ist der einfache Teil, bevor der kompliziertere Teil beginnt: die Kalibrierung Ihres Zimmers. Dazu müssen Sie im Raum von ganz links nach ganz rechts gehen und überwacht werden, um dem Sensor mitzuteilen, wo der Raum endet, um die Genauigkeit zu verbessern. Sie können Ihre Live-Position in der App anzeigen. In diesem Testbericht kann es anfangs etwas knifflig werden, aber es funktioniert tatsächlich.
Sobald Sie den Raum “abgesteckt” haben, können Sie mit dem leeren Raum nach Belieben spielen. Gehen Sie zum Beispiel zum Esstisch und stellen Sie einen Tisch an die Stelle, die auf der Karte eingezeichnet ist, oder machen Sie dasselbe mit Ihrem Sofa, Ihrer Sitzecke oder Ihrem Bett. Als nächstes können Sie Erkennungsbereiche einrichten, die bestimmte Aktionen auslösen, wenn eine oder mehrere Personen anwesend oder abwesend sind. Sie können diese Einstellungen einmal in der Aqara-App vornehmen und die gleichen Einstellungen und Zonen in anderen Smart-Home-Systemen wie Amazon Alexa oder Home Assistant verwenden.
Leistung und Praxis
Auch wenn der Aqara FP2 Präsenzmelder nicht fehlerfrei ist, bietet er doch einen spannenden und etwas gruseligen Blick in die Zukunft. Natürlich ist dieser Radarsensor auf lange Sicht nur eines von vielen Puzzlestücken für ein Smart Home, das mit tödlicher Präzision genau weiß, wo sich jeder seiner Bewohner zu jeder Zeit aufhält.
Die Vorteile:
- Nicht perfekt, aber beeindruckende Erkennung!
- Nutzer-Tracking ohne Kamera.
- Ständig Raum für Verbesserungen.
Nachteile:
- Gelegentlich falsche Erkennung.
Die futuristischste Idee ist nutzlos, wenn sie in der Realität nicht funktioniert. Die wichtigste Frage ist: Wie gut funktioniert Aqara FP2? Im Großen und Ganzen hat es beeindruckend funktioniert. Ob stehend oder in Bewegung, Personen werden vom Sensor präzise erfasst.
Allerdings kommt es vor allem bei schnelleren Bewegungen zu Fehlerkennungen, da zusätzliche Personen aus dem Nichts “gespawnt” werden. Solche Fehldetektionen treten jedoch nach einer gewissen Zeit auf. Die Funktionalität der meisten Smart Home Routinen sollte dadurch nicht beeinträchtigt werden.
Aqara hat kürzlich ein Update veröffentlicht, das einige experimentelle Funktionen enthält, die die Erkennung durch künstliche Intelligenz weiter verbessern sollen. Mit Hilfe der KI-Lernfunktion soll der Sensor den leeren Raum scannen und die Erkennung verbessern.
Die KI-Personenerkennungsfunktion soll verhindern, dass Haustiere und Staubsaugerroboter versehentlich als Personen erkannt werden. Zumindest der Staubsaugerroboter, der jeden Morgen in Betrieb ist, wurde aus dem Aktivitätsprotokoll entfernt.
In der Realität haben wir die Leistung des Sensors nicht nur in Echtzeit auf dem Bildschirm überprüft, sondern auch in Routinen getestet. Ein einfaches Beispiel: Sobald 30 Minuten lang niemand im Wohnzimmer ist, soll das Licht ausgeschaltet werden. Was passiert? Diese Routine, die exemplarisch mit Amazon Alexa umgesetzt wurde, hat perfekt funktioniert.
Das Beste daran ist, dass die Erkennung ganz ohne Kameradaten funktioniert. Wenn man nackt durchs Haus läuft, muss man sich keine Sorgen machen, dass Videobilder in die Cloud gesendet und dort ausgewertet werden. Auch wenn eine Wi-Fi-Verbindung sicherlich nicht die energiesparendste Lösung ist, wenn es um Netzwerkprotokolle geht, würde eine visuelle Analyse von Kamerabildern definitiv mehr Rechenleistung und Energie verbrauchen.
Abschließendes Urteil
Ein Radarsensor für die eigenen vier Wände, der auf der Basis von Millimeterwellen Personen erkennt und in Zukunft sogar unterscheiden kann? Ich bin dabei! So klingt der Präsenzsensor Aqara FP2 wie ein Stück Science Fiction in den eigenen vier Wänden.
Doch der Sensor ist nicht nur faszinierend, sondern dank seiner breiten Unterstützung von Smart-Home-Ökosystemen auch wirklich nützlich für die Hausautomation. Natürlich wird im Jahr 2024 noch nicht alles perfekt funktionieren, aber ich bin mir sicher, dass wir bald noch viel mehr von dieser Technologie sehen werden, die unser intelligentes Zuhause letztendlich sehr viel persönlicher machen wird.