Acer Predator Helios Neo 16 im Test

Technische Daten
  • Bildschirmgröße: : 16 Zoll
  • Speicherkapazität: : 512 GB
  • Frontkamera: : 720p
  • Akku:: 90 Whr
  • Akkulaufzeit: : 4–57
  • Größe (Abmessungen): : 360,1 x 279,9 x 28,3 mm
  • Gewicht: : 2,8 kg
  • Touchscreen: : Ja
  • Umwandelbar?: : Ja
Vorteile
  • Gutes Display und gute Tastatur
  • Einfaches Aufrüsten von Speicher und Arbeitsspeicher
  • Gute Auswahl an E/A-Ports, darunter zwei Thunderbolt 4
Nachteile
  • Nitro 16 bietet eine bessere GPU zum gleichen Preis
  • Standard-SSD mit 512 GB im Jahr 2023 ist unzureichend
  • Großes und schweres Netzteil

Einleitung

Früher waren die Gaming-Notebooks von Acer überschaubar. Auf der einen Seite standen die Einsteigermodelle der Nitro-Reihe, auf der anderen Seite die hochmodernen Triton-Modelle. Dazwischen lag die Predator-Helios-Serie.

Doch zwischen der Nitro- und der Predator-Helios-Baureihe klaffte offenbar eine Lücke. Dieser Lückenfüller trägt den Namen Predator Helios Neo 16, der je nach Betrachtungsweise entweder ein teures Einsteigermodell oder ein günstiges Mittelklassemodell ist.

Derzeit ist in Großbritannien nur ein Neo 16 mit Intel Core i7-13700HX-Prozessor und Nvidia RTX 4060-Grafikprozessor erhältlich.
In den USA ist das Predator Helios Neo 16 mit einem Basismodell für 1199,99 Dollar mit i5-13500HX CPU und RTX 4050 GPU etwas günstiger. Wer nicht versteht, was Acer hier vorhat, ist im Club willkommen.

Design und Tastatur

  • Sieht den vermeintlich schlechteren Nitro-Modellen sehr ähnlich
  • Das Kunststoffgehäuse ist solide, der Deckel aber etwas wackelig
  • Die Tastatur im Nitro-Stil ist ausgezeichnet

Obwohl es Predator heißt, sieht das Neo wie ein Nitro aus. Tatsächlich sieht er dem Nitro 16 sehr ähnlich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die beiden unterscheiden könnte, wenn man sie mir nebeneinander hinstellen würde. Und es ist gebaut wie ein Nitro, mit einem Aluminiumdeckel und einem Kunststoffgehäuse. Das Gehäuse ist stabil, aber der Deckel ist ziemlich wackelig.

Preisgünstige Gaming-Notebooks von Acer waren noch nie dafür bekannt, leicht oder kompakt zu sein, und das neue Neo 16 ist da keine Ausnahme. Mit 2,8 kg ist es ziemlich schwer und mit 360 x 280 x 28,3 mm ziemlich klobig. Diese Abmessungen entsprechen denen des Nitro 16, wobei der Neo etwas massiver ist.

Auf der hinteren Gehäusekante ist das Wort „Predator“ im Morsecode aufgedruckt (zumindest hat man mir das gesagt, ich kann kein Morsealphabet lesen). Die blauen Kunststoffapplikationen an den hinteren Ecken sind das einzige, was das komplett schwarze Farbschema durchbricht.
Der Neo hat viele Anschlüsse, die auf beiden Seiten und auf der Rückseite verteilt sind. Auf der linken Seite befinden sich ein USB-A 3.2 Gen 1-Anschluss, ein microSD-Kartenleser, ein Gigabit RJ-45 Ethernet-Anschluss und eine 3,5 mm Audio-Kombibuchse. Auf der rechten Seite befinden sich zwei USB-A 3.2 Gen 2 Anschlüsse und ein Kensington Lock.

Auf der Rückseite des Notebooks befinden sich zwei Thunderbolt 4 Anschlüsse, die 65W PD-Loading und DP-Alt-Mode Videoausgang unterstützen, ein HDMI 2.1 Anschluss und der DC-in Anschluss. Eine Angabe, welche Anschlüsse sich wo auf der Oberseite des Gehäuses befinden, wäre hilfreicher als der Morsecode, der sich tatsächlich darüber befindet.

Die Bodenplatte des Neos lässt sich sehr leicht entfernen und wenn man im Inneren ist, kann man leicht auf die beiden SODIMM-Steckplätze und die 2280 PCIe 4 SSD-Slots zugreifen.

Die Tastatur sieht aus und fühlt sich an wie eine typische Nitro-Tastatur: eine Chiclet-Tastatur mit klobigen Tasten und einem soliden Gehäuse. Die WASD-Tasten, die Pfeiltasten in voller Größe und der Predator-Sense-CP-Hotkey haben alle farbige Wände, so dass sie leicht zu unterscheiden sind, wenn die Vier-Zonen-RGB-Hintergrundbeleuchtung ein- oder ausgeschaltet ist. In der Lüftungsöffnung über der Tastatur befindet sich eine Turbotaste, mit der das System in den Hochleistungsmodus geschaltet werden kann.

Obwohl das Touchpad aus Kunststoff und nicht aus Glas besteht, ist es glatt, reaktionsschnell und sehr zufriedenstellend im täglichen Gebrauch, sei es für die Produktivität oder für Spiele.

Anzeige und Ton

  • Der Bildschirm ist hell und farbenfroh.
  • Gute Bewegungssteuerung
  • Das Lautsprechersystem ist laut, aber dumpf

Der Bildschirm ist gut, obwohl ich klarstellen muss, dass die Auflösung von 2560 x 1600 auf unserem Testgerät nicht das ist, was Kunden in Großbritannien erhalten werden. Stattdessen sind die Briten auf eine Auflösung von 1920 x 1200 beschränkt, was mir unfair erscheint.

Das WQXGA-Display, mit dem mein Testgerät ausgestattet war, wurde speziell für den US-Markt entwickelt und hat viele Vorteile. Die Farbraumabdeckung ist mit 97,6 % sRGB, 73,2 % Adobe RGB und 76,5 % DCI-P3 gut, während die maximale Helligkeit von 511 nits sehr beeindruckend ist.
Das Kontrastverhältnis war mit 1205:1 ebenfalls gut, während die Delta E-Farbgenauigkeit bei sehr guten 1,5 lag, was bedeutet, dass man den Neo sofort für farbkritische Arbeiten einsetzen kann.

Beide Neo-Display-Optionen haben eine maximale Bildwiederholrate von 165 Hz und eine Reaktionszeit von 3 ms. Beide unterstützen G-Sync und FreeSync, was gut ist, sowie Nvidias Advanced Optimus GPU-Switching Technologie, die als automatischer MUX-Schalter fungiert und einen Neustart überflüssig macht, um in den dGPU-only-Modus zu wechseln.
Der einzige Nachteil von Advanced Optimus ist, dass das System beim Umschalten zwischen den Grafikprozessoren für einige Sekunden einfriert, aber man gewöhnt sich schnell daran. Die Bewegungsdarstellung war gut, mit minimaler Unschärfe oder Verwischung, wie im allgegenwärtigen Blur Busters UFO-Test zu sehen war.

Die 2 x 2 W-Lautsprecher lieferten eine hohe Lautstärke – 77,2 dB(A) von einer Quelle mit rosa Rauschen, gemessen in 1 m Entfernung – und die Detailtreue war gut, aber ein deutlicher Mangel an Bässen verlieh dem Klang eine blecherne Qualität.

Über dem Bildschirm befindet sich eine Webcam mit einer Auflösung von 720p, die bei guten Lichtverhältnissen Bilder von akzeptabler Qualität liefert, bei schlechten Lichtverhältnissen jedoch verrauscht. Es gibt keine Unterstützung für die IR-Faktenerkennung Windows Hello und keinen Fingerabdruckleser.

Leistung

  • Gute Spieleleistung mit Unterstützung für DLSS 3 Upscaling
  • Erweiterter Optimus MUX Switch maximiert Bildraten
  • Lüfter sind bei voller Drehzahl laut

Das Acer Predator Helios Neo 16 basiert auf einer 16-Kern Intel Core i7-13700HX CPU und einer 140 W TGP Nvidia RTX-4060 GPU mit 16 GB DDR5 System-RAM und 8 GB vRAM. Das ist eine solide Basis für die neuesten Triple-A-Spiele und natürlich kann man auch von Nvidias neuestem DLSS 3 Upscaling Voodoo profitieren.
Der Neo hat sich bei unseren üblichen Spielen gut geschlagen. Bei einer Auflösung von 2560 x 1600 ohne Raytracing oder Upscaling erreichte Returnal durchschnittlich 54 fps, Cyberpunk 2077 31.5 fps, Horizon Zero Dawn 90 fps und Rainbow 6: Extraction 93 fps. Bei näherer Betrachtung von Cyberpunk 2077 wurde die Framerate durch Aktivierung von Raytracing auf 19 fps gesenkt, durch Aktivierung von DLSS 3 und Frame Generation aber wieder auf 65 fps erhöht.

Der Produktivitäts-Benchmark PCMark10 erreichte 7062 Punkte, der Multi-Core-Test Cinebench 20.536 Punkte. Angesichts der internen Komponenten entsprechen diese Werte genau meinen Erwartungen, ebenso wie die Spieleergebnisse. Man muss schon in ein System mit Core i9 Prozessor und RTX 4080 Grafikkarte investieren, um deutlich höhere Werte beim Arbeiten oder Spielen zu erzielen.
Bei der 512 GByte SK Hynix PC801 SSD in meinem Testgerät war definitiv etwas kaputt. Die sequentiellen Lesegeschwindigkeiten waren gut, konstant und lagen im Durchschnitt über 7 GB/s, aber die sequentiellen Schreibgeschwindigkeiten schwankten sehr stark und lagen nicht über 1,5 GB/s, was zumindest schlecht ist.

Das Neo 16 zeigte ein gutes Wärmemanagement: Ich konnte keine Innentemperatur über 77°C oder eine Außentemperatur über 40°C feststellen. Das Kühlsystem ist ziemlich laut, wenn die Lüfter auf Hochtouren laufen und ich würde das Geräusch, das sie machen, nicht als angenehm bezeichnen, aber das ist kein Problem, das das Neo 16 mehr betrifft als seine direkten Konkurrenten.

Akkulaufzeit

  • Für ein Spiele-Notebook akzeptabel
  • Im PCMark 10 Office-Test wurde die 5-Stunden-Marke fast erreicht.

Der 90Wh Akku hält im PCMark 10 Office Akkutest vier Stunden und 58 Minuten durch. Das einstündige Streaming von Netflix entleerte den Akku um 26%, sodass man je nach Aktivität mit einer vollen Ladung zwischen 4 und 5 Stunden rechnen kann. Spiele sind dabei natürlich nicht berücksichtigt. Wenn man Returnal spielt, kann der Akku in weniger als 90 Minuten leer sein.

Das Neo 16 kann über die Thunderbolt 4-Anschlüsse aufgeladen werden, was auch gut ist, da das DC-Netzteil ein großer alter Klotz ist und 1,2 kg wiegt.

Abschließende Gedanken

Ich verstehe, was Acer mit dem Predator Helios Neo erreichen wollte, aber ich glaube nicht, dass es gelungen ist. Um das Gerät überzeugend über die Nitro-Reihe zu stellen, hätten sie einige wirklich verbesserte Funktionen hinzufügen müssen, wie eine 1080p-Webcam, biometrische Sicherheit, ein 240 Hz-Display und eine 1 TB SSD als Standard. Und vielleicht hätte es kleiner und leichter sein sollen.
Das hätte den Unterschied zwischen dem Neo und dem Topmodell Nitro 16 deutlich gemacht, das bekanntlich zum exakt gleichen Preis mit einem leistungsfähigeren RTX 4070-Grafikprozessor, mehr Speicher und einem höher auflösenden Display erhältlich ist.

So wie es aussieht, ist das Predator Helios Neo ein ganz ordentliches Gaming-Notebook, aber ich sehe keinen einzigen Grund, es dem Nitro 16 vorzuziehen, es sei denn, man braucht unbedingt drei statt zwei USB-A-Anschlüsse und Thunderbolt statt USB 3.2 Gen 2 Typ C, die das Nitro dank seiner zugegebenermaßen weniger leistungsstarken AMD Ryzen-CPU hat. Weitere Optionen finden Sie in unserem Ratgeber „Das beste Gaming-Notebook“.

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