Das Xiaomi 13 Ultra wurde in China vorgestellt, die weltweite Markteinführung wird in den nächsten Monaten erwartet. Bei diesem Handy dreht sich alles um die vier 50-Megapixel-Kameras auf der Rückseite: Nachdem sein Vorgänger, das 12s Ultra, mit dem größten Kamerasensor ausgestattet war, der je in einem Smartphone verbaut wurde, fügt das 13 Ultra eine variable Blende hinzu und verbessert gleichzeitig das Weitwinkel- und Teleobjektiv.
Xiaomi hat nicht nur das Kamerasystem verbessert, sondern das gesamte Telefon optimiert, vom Bildschirm über das Design bis hin zu einem neuen Energiesparmodus, der 60 Minuten mit nur einem Prozent Akkuladung auskommt.
Wir haben noch keine Ahnung, wie viel das 13 Ultra kosten wird, wenn es in Großbritannien auf den Markt kommt, aber nach ein paar Stunden mit dem Telefon können wir sagen, dass es ein Kandidat für das beste Android-Handy des Jahres 2023 ist.
Design und Konstruktion: direkt vom M1
Xiaomi hat sich beim Design des 13 Ultra von seinem Partner Leica und dessen M1-Kamera inspirieren lassen. Das Telefon sieht aus, als würde es wie eine traditionelle Kompaktkamera seitlich gehalten, wobei der vegane Lederstreifen auf der Rückseite für eine griffige Haptik sorgt. Der gestrahlte Unibody-Rahmen aus Metall ist farblich auf die Rückseite abgestimmt und das Handy ist in Schwarz, Olivgrün oder Weiß erhältlich. Wir haben es in Grün getestet und es sieht gut aus und fühlt sich gut an.
Mit 227 Gramm ist das 13 Ultra zwar schwer, aber nicht unangemessen – es ist sogar leichter als das 240 Gramm schwere iPhone 14 Pro Max. Nach den offiziellen Angaben von Xiaomi ist das Gerät 9,06 mm dick, aber in Wirklichkeit ist es viel dicker, wenn man den massiven Kamerarand berücksichtigt – eher 1,5 cm. Dank des goldenen Metallrahmens, der dem Gerät einen opulenten Touch verleiht, ist es nicht zu übersehen.
Das Xiaomi 13 Ultra mag ein kamerafokussiertes Handy sein, aber die Tasten und Anschlüsse sind erwartungsgemäß traditionell. Auf der Unterseite befindet sich ein USB-C-Anschluss und auf der rechten Seite sind die Lautstärke- und die Ein-/Aus-Taste.
So schick das Handy auch aussieht, es ist auch robust: Es ist wasser- und staubgeschützt nach IP68 und verfügt über eine gebogene Vorderseite aus Gorilla-Glas Victus. Die chinesische Version wird mit einer Hartplastikhülle geliefert, die für zusätzlichen Halt strukturiert ist. Es ist eine der besten mitgelieferten Taschen, die wir je gesehen haben.
Mit dem optionalen Kameragriff-Zubehör kann man noch einen Schritt weiter gehen. Der Griff ist mehr als nur ein ergonomisches Accessoire: Er verfügt über einen Zoom-Schalter und einen zweistufigen Auslöser für eine einfache Einhandbedienung. Mehr noch: Die Griffkomponente lässt sich abnehmen, so dass sie auch als herkömmliches, schlankes Gehäuse verwendet werden kann, das die vegane Lederoberfläche des Telefons selbst widerspiegelt.
Bildschirm: Wie hell?
Das 6,7-Zoll-AMOLED-Display des 13 Ultra ist so hell, dass es die Netzhaut zum Brennen bringt. Bei der Wiedergabe von Dolby Vision-Inhalten erreicht es bis zu 2600 Nits, im High Brightness Mode sogar sehr respektable 1300 Nits.
Mit der LTPO-Bildschirmtechnologie und einer variablen Bildwiederholfrequenz von 1-120 Hz wirkt das Display in natura superfließend. Es ist lebendig, ausdrucksstark und mit WQHD+ Auflösung (3200 x 1440) und einer Pixeldichte von 522 Pixeln pro Zoll auch gestochen scharf.
Kameras: Eine Blende sagt mehr als tausend Worte
Die vier Kameras auf der Rückseite des Xiaomi 13 Ultra haben alle eine Auflösung von 50 Megapixel, aber nur die Hauptkamera verfügt über den weltweit ersten 1-Zoll-Sensor mit Doppelblende. Sie verfügt über den gleichen IMX989-Sensor wie das Xiaomi 13 Pro und das Vivo X90 Pro, allerdings kann die Blende manuell zwischen f/1.9 und f/4.0 umgeschaltet werden.
Während die Ultraweitwinkel- und Telekameras des 12s Ultra im letzten Jahr im Vergleich zum Hauptelement enttäuschten, hofft Xiaomi, dass die sekundären Kameras dieses Mal mithalten können. Es wurde eine zusätzliche Brennweite hinzugefügt und alle verfügen über Sony IMX858-Sensoren mit 50 Megapixeln als Herzstück. Das bedeutet, dass man eine 12-mm-Ultraweitwinkelkamera, eine 70-mm-Telekamera und eine 120-mm-Weitwinkelzoomkamera erhält.
Xiaomi richtet sich eindeutig an Bildbegeisterte, denn alle vier Kameras können 8K- und 10-Bit-LOG-Videos aufnehmen. Sie können auch 14-Bit-RAW-Fotos aufnehmen und der neue USB-C 3.2-Anschluss unterstützt eine 4K-Ausgabe bei 60 Hz.
Über die Benutzeroberfläche der Kamera lässt sich die Blende der Hauptkamera ganz einfach über einen Schalter auf dem Bildschirm ändern. Auch wenn Sie mit den anderen Objektiven fotografieren, bleibt die Blende in einer schönen Kontinuität angezeigt.
Für Selfie-Fans gibt es nichts Revolutionäres, nur einen 32-Megapixel-Front-Snapper mit Lochkamera und einem f/2-Objektiv.
Leistung und Software: Super überlegen
Mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 Flaggschiff-Chip und einem neuen, von Xiaomi entwickelten Flüssigkeitskühlsystem ist das 13 Ultra für Power-User gerüstet. Erhältlich mit 12 GB oder 16 GB Arbeitsspeicher und 256 GB, 512 GB oder 1 TB Speicherplatz, wird es Sie wahrscheinlich nicht stören, dass dieses Handy keinen SD-Kartensteckplatz hat.
Auf dem uns vorliegenden 13 Ultra läuft die chinesische Version von Xiaomis MIUI 14. Ab Werk sind viele chinesische Apps vorinstalliert und es gibt keine Google-Dienste, aber nach einer kurzen Installation des Play Stores konnten wir alles ein wenig an unsere Bedürfnisse anpassen. Allerdings funktionieren chinesische Handys nicht mit Diensten wie Android Auto oder Googles Nearby Share, man sollte sich also gut überlegen, ob man ein solches Gerät importiert.
Ein 5000 mAh-Akku sorgt dafür, dass das 13 Ultra bis zum Schluss konkurrenzfähig bleibt. Mit 90 W Kabel- und 50 W Batterie-Schnellladung sollte es auch schnell wieder aufgeladen sein. Noch bemerkenswerter ist, dass Xiaomi seinen neuesten Kamera-Champion mit einem extremen Energiesparmodus ausgestattet hat, der mit den letzten Prozent Strom noch 60 Meter Standby-Zeit ermöglicht. Das dürfte perfekt sein, wenn es schnell gehen muss.
Xiaomi 13 Ultra – erstes Fazit
Nachdem das hervorragende Oppo Find X6 Pro ohne Aussicht auf einen weltweiten Release auf unserem Schreibtisch gelandet ist, ist es schön zu sehen, dass Xiaomi eine breitere Verfügbarkeit für das 13 Ultra bestätigt hat. Bis jetzt scheint es eines der besten Smartphones und vor allem Smartphone-Kameras zu sein, die wir je getestet haben – und in Kombination mit dem Kameragriff-Zubehör ist es ein echtes Gadget, das die Bedürfnisse von Fotoenthusiasten wie kein anderes Gerät erfüllen dürfte.