Motorola Moto G85 5G Test

Technische Daten
  • Bildschirmgröße: 6,67 Zoll
  • Speicherkapazität: 256 GB
  • Rückkamera: 50 MP + 8 MP
  • Frontkamera: 32 MP
  • Videoaufzeichnung: ja
  • IP-Schutzklasse: keine Angaben
  • Akku: 5000 mAh
  • Schnellladefunktion: ja
  • Größe (Abmessungen): 73,1 x 7,6 x 161,9 mm
  • Gewicht: 171 G
  • Betriebssystem: Android 14
  • Auflösung: 1080 x 2400
  • Bildwiederholfrequenz: 120 Hz
  • Anschlüsse: USB-C (2.0)
  • Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 6s Gen 3
  • ARBEITSSPEICHER: 12 GB
  • Farben: Kobaltblau, Stadtgrau, Olivgrün
  • Angezeigte Leistung: 30 W
Vorteile
  • Attraktives, randloses P-OLED-Panel
  • Klare Form und gute Haptik
  • Ausreichend flüssige Leistung
Nachteile
  • Hinkt Handys in ähnlicher Preisklasse hinterher
  • Kameras nicht besonders gut

Einleitung

Motorola versucht zwar immer noch mit Flaggschiffen wie dem Razr 50 Ultra im High-End-Bereich Größe zu beweisen, aber im Budget-Bereich bietet das Unternehmen regelmäßig verlockende Low-Cost-Lösungen an.

Design

  • In leuchtenden oder gedeckten Farben erhältlich
  • Dünn und leicht
  • Griff aus Gummi oder Leder

Das Moto G85 5G folgt vielen der Designphilosophien selbst der günstigsten Mobiltelefone der gleichen Produktreihe des Unternehmens.

Dünn, leicht, hoch und mit einem Display mit gebogenem Rand sieht es aus wie ein Flaggschiff vor dem Ende des Jahrzehnts und beweist einmal mehr, wie schnell die neueste Technologie auch in den Budget-Bereich vordringt. Erhältlich in Blau, Grün oder Grau, gibt es nur eine Option für diejenigen, die keine leuchtenden Farben wünschen.

Die Farben Blau und Grün haben eine weiche Rückseite aus veganem Leder, die sich angenehm anfühlt, aber mit der Zeit abgenutzt werden kann. Die graue Version hat einen klassischen matten Kunststoff-Look mit einem Hauch von Glanz, der im richtigen Licht einen Steineffekt erzeugt.

Auf der Unterseite des Geräts befindet sich ein USB-C-Anschluss zum schnellen Aufladen des Akkus, daneben ein Lautsprecher mit zwei Gittern und auf der anderen Seite ein Dual-SIM-Steckplatz. Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich ein Ein-/Ausschalter und geteilte Lautstärketasten, auf der Oberseite ein auffälliges Mikrofonloch.

Das Moto G85 5G wird in einer schlanken Verpackung geliefert, die zu seiner winzigen Größe passt. Die schlichte grüne Pappschachtel rühmt sich damit, recycelbar zu sein. Darin befinden sich das Telefon (bereits in einer durchsichtigen Gummihülle), eine typische SIM-PIN und ein hochwertig aussehendes rotes USB-A/C-Kabel zum Aufladen und Übertragen von Daten von einem anderen Telefon oder einem Computer. Ein Ladegerät findet man allerdings nicht.

Bildschirm

  • 6,67 Zoll großes, gebogenes POLED-Display
  • 120 Hz Unterstützung
  • 20:9-Breitbildformat mit guten, weichen Farben

Das Display ist die Hauptattraktion des Moto G85 5G. Heutzutage sieht man immer seltener Handys mit einem gebogenen Display, was mich an die glorreichen Tage des Samsung Galaxy S6 Edge erinnert.

Hier ist das Display ein 6,67 Zoll großes pOLED-Panel mit einer Auflösung von 2400 x 1080, und die Unterstützung von Bildwiederholraten von 120 Hz sorgt für eine wirklich flüssige Bedienung. Die Kunststoffseite dieser Displaytechnologie ermöglicht es, das Display über die langen Seiten des Gehäuses zu biegen, ohne den Preis in die Höhe zu treiben oder leicht zu brechen.

Es handelt sich um ein 20:9-Display, das fast perfekt für Kinofilme im Breitbildformat ist, wie sie Sony mit dem Xperia 10 V zu einem ähnlichen Preis anbietet. Für das Zoomen in traditionelle 16:9-Inhalte auf YouTube ist es nicht so gut geeignet, aber bei Blockbustern auf Netflix wird man die Vorteile bemerken.

Obwohl es über eine beachtliche Spitzenhelligkeit von 1600 Nits verfügt, die auch bei starker Sonneneinstrahlung zum Tragen kommen sollte, ist es nicht das einfachste Display, das man am Strand oder im Garten lesen kann.

Der gewölbte Bildschirmrand dient dazu, den Zugriff auf Apps zu erleichtern und andere raffinierte Funktionen zu integrieren. Das bedeutet, dass Benachrichtigungen hervorstehen, wenn das Gerät auf die Vorderseite gedreht wird, oder dass ausziehbare Apps die Hauptansicht nicht überladen.

Die Benutzerfreundlichkeit hängt ganz von der Situation ab und ist für diejenigen, die versuchen, Ablenkungen durch Smartphones zu vermeiden, nicht die beste Lösung, aber für alle anderen ist es eine praktische Funktion.

Mein fester Griff führte nicht dazu, dass meine Handfläche versehentlich unerwünschte Aktionen auslöste. Das war bei meinem alten Samsung Galaxy Edge ein tägliches Ärgernis, was zeigt, dass sich die Implementierung im Laufe der Jahre verbessert hat.

Der einzelne Lautsprecher auf der Unterseite wird vom Ohrhörerlautsprecher ausreichend unterstützt. Sie können laut genug sein, aber je höher man geht, desto mehr fehlt es an Wärme und, unabhängig von der Lautstärke, an Bass. Und lassen Sie sich nicht vom Dolby Atmos-Branding täuschen.

Im Vergleich zu echten Mehrkanal-Heimkinosystemen können winzige Lautsprecher mit geringer Leistung nicht wirklich viel leisten, und zwei asymmetrisch platzierte Hochtöner können nicht wirklich das breite Klangerlebnis erzeugen. Für die meisten Menschen sind die Lautsprecher in Ordnung, aber man sollte sich nicht darauf verlassen, dass man ein echtes Kinoerlebnis in den Händen hält.

Kamera

  • 50-Megapixel-Kamera auf der Rückseite
  • 38-Megapixel-Selfie-Kamera
  • KI-gestützte Verbesserungen und hervorragende Videostabilisierung

In der bescheidenen Erhebung der Rückkamera befinden sich zwei Objektive: ein 50-Megapixel-Hauptsensor und ein zusätzlicher 8-Megapixel-Ultraweitwinkel, der sich für Gruppenfotos, beeindruckende Aussichten von Berggipfeln und schwierige enge Räume eignet.

In der Praxis kann sich die Hauptkamera durchaus mit anderen leicht erhältlichen Handys dieser Preisklasse wie dem OnePlus Nord CE 4 Lite und dem letztjährigen Motorola Edge 40 Neo messen.

Unter sehr durchschnittlichen Bedingungen in Innenräumen liefert der Sucher verwirrende, übermäßig scharfe Vorschaubilder, die manchmal unmöglich erscheinen und angesichts der schlechten Beleuchtung sogar unerwünscht sind.

Ist die Aufnahme jedoch gemacht, wird das resultierende Foto schnell bearbeitet, was zu einem zufriedenstellenden, geglätteten Bild mit ausgewogener Beleuchtung und anständigen Farben führt. Da gibt es nicht viel zu meckern.

Schaltet man auf Ultraweitwinkel, sieht es nicht mehr so gut aus. Unter den gleichen durchschnittlichen Innenbedingungen ist ein sichtbares Rauschen zu sehen, das besonders an den Rändern auffällt.

Bei Tageslicht sieht es schon viel besser aus, und die nächtlichen Gruppenfotos an der Bar sind zwar nicht ganz ohne Persönlichkeit, aber bei weitem nicht so beeindruckend wie das, was der Hauptfotograf hinbekommt.

Selbst mit einer 32-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite kann es schwierig sein, ohne vorherige Planung ein scharfes Bild zu bekommen. Selfies, die in Innenräumen vor einem Fenster aufgenommen werden, brauchen immer noch Zeit für die Aufnahme und können kalt und weich wirken. Bei hellem Sonnenlicht kann das größte Problem jedoch eine ungleichmäßige Hintergrundunschärfe sein, während das eigentliche Porträt recht scharf ist.

Auch hier werden Sie feststellen, dass bei der Nachbearbeitung ein Wunder geschieht, wenn Sie das fertige Bild betrachten. Sie kann die anfängliche Unschärfe einiger Aufnahmen korrigieren, aber sie vollbringt keine Wunder.

Die Kamera-App bietet gerade genug, um Hobbyfotografen und Selfie-Knipser bei Laune zu halten. Die Gesichtsfilter im Porträtmodus haben viele Voreinstellungen und präzise Einstellräder, und man kann die Blende so einstellen, dass der Hintergrund unscharf wird.

Nachtaufnahme-Tasten und komplizierte Einstellungen auf der linken Seite sind Standard, und wenn Sie sich für etwas Außergewöhnliches entscheiden, sind Sie nur ein oder zwei Wischbewegungen vom Pro-Modus entfernt.

Bei Videoaufnahmen leistet der optische Bildstabilisator hervorragende Arbeit, wenn man mit Absicht filmt. Sie wird zwar nicht alle Erschütterungen bei jedem Schritt verbergen, aber sie glättet Schwenkaufnahmen recht gut. Alles in allem ist es eine starke Kamera für den Preis unter perfekten Bedingungen. In Innenräumen verliert sie jedoch schnell an Leistung.

Leistung

  • Gen 3 Snapdragon 6S
  • 12 GB ARBEITSSPEICHER
  • Verlässliche Leistung

Angetrieben von einem Snapdragon 6s Gen 3 SoC mit acht Kernen, läuft das Moto G85 5G im täglichen Gebrauch flüssig und reaktionsschnell, wenn es darauf ankommt. Das Scrollen zwischen den Startbildschirmen ist immer noch zufriedenstellend, da es problemlos genügend Bilder rendern kann, um das 120 Hz-Display sinnvoll zu nutzen.

Auch das Scrollen auf werbelastigen Webseiten ist kein Problem. Die endlose Anzahl an Artikeln in Google Discover gleitet wie Butter und das Öffnen neuer Apps geht fast zu schnell, wobei auch die Fensteranimationen flüssig dargestellt werden.

Mit 937 und 2100 Punkten in den beliebten Geekbench 6 Single- und Multi-Core-Tests liegt das Gerät ein gutes Stück hinter dem Samsung Galaxy A35 5G und weit hinter dem Kraftpaket Poco X6 Pro. Es ist das günstigere Gerät, aber im Falle des A35 und seiner zusätzlichen Kamera nicht günstig genug.

Die aktuellen Top-Titel der Open-World-Adventures sind auf einem solchen Chip nicht spielbar. Bei mittleren Einstellungen kann man mit etwa 30 fps rechnen, allerdings mit dem Vorteil, dass der Akku nicht so schnell leer wird. Auf Wettbewerb oder Grind ausgelegte Titel wie PUBG Mobile, Pokemon Unite und Diablo Immortal lassen sich jedoch problemlos spielen.

Der UFS 2.2-Speicher ist sicherlich nicht der schnellste, denn Handys wie das Poco F6 sind mit dem schnelleren und langlebigeren UFS 4.0 ausgestattet, kosten aber nur rund 20 Prozent mehr. Das merkt man beim Speichern von Fotos oder beim Hochfahren des Geräts. Wer aber kein Power-User ist, der Multitasking auf höchstem Niveau betreibt, wird es im täglichen Gebrauch wahrscheinlich nicht merken.

Software

  • Google-Anwendungen wie Chrome, YouTube Music und Gmail
  • Moderate Aufblähung durch Drittanbieter
  • Ordner für Moto-Suite-Apps von Drittanbietern

Für Motorola ist es nichts Neues auf dem Budgetmarkt, dass das Moto G85 5G von Anfang an mit Apps von Drittanbietern vollgestopft ist.

Der Startbildschirm ist relativ übersichtlich, aber man muss nur in die App-Schublade schauen, um zu sehen, was es alles gibt. Spiele wie Bottle Jump, Brain Test 1 und Brain Test 3 (aber kein Brain Test 2?) und Power Pop warten dort … auf ihren Einsatz.

Der Moto-App-Ordner enthält derweil Lösungen von Erstanbietern wie eine Sicherheits-App, eine Benachrichtigungs-App, die sich nicht starten lässt, und Apps, die einem helfen sollen, die Telefonsucht für eine Weile zu überwinden, indem sie den Startbildschirm verändern und einzelne Apps stumm schalten.

Es gibt keine Apps, die Sie sofort entfernen müssen, um Speicherplatz zu sparen, aber seien Sie darauf vorbereitet, dass das Telefon Ihnen in den ersten Tagen einige davon aufdrängt.

Akku

  • 5000 mAh Akku
  • 30 W Schnellladung
  • Erwartete Leistung

Obwohl das Moto G85 5G nicht mit einem Ladegerät geliefert wird, kann es mit einem soliden Ladegerät aus dem Zubehör aufgeladen werden.

Mit einem 45-Watt-Ladegerät, das ich herumliegen hatte, schaltete sich dessen Turboladefunktion ein und lud den Akku des Telefons in einer halben Stunde von Null auf 44 Prozent auf. Wenn man nur kurz duschen will, kann man davon ausgehen, dass man in 15 Minuten etwa ein Fünftel der Gesamtkapazität erreicht.

Nach 37 Minuten ist der Akku zu 50 % geladen. Solange man das Gerät nicht benutzt, während es etwas warm ist und am Stromnetz hängt, kann man es bequem bis zum Maximum aufladen, bevor man sich in die zweite Runde eines spontanen Netflix-Marathons stürzt.

Bei intensiver Nutzung verliert es in einer halben Stunde etwa 10 %. Das ist relativ hoch, aber für einen 3D-Titel mit 60 Bildern pro Sekunde wie Diablo Immortal oder Honkai Star Rail nicht allzu schockierend. Wenn man von einem anderen System streamt oder etwas Leichteres spielt, sollte sich dieser Wert mindestens halbieren.

Abschließende Gedanken

Mit seinem schlanken Formfaktor, dem gebogenen Display und dem mitgelieferten Zubehör ist das Moto G85 5G ein unkompliziertes Gerät für unterwegs mit einigen netten kleinen Funktionen.

Der bei der Markteinführung verlangte Preis entspricht jedoch nicht ganz dem Preis-Leistungs-Verhältnis des budgetfreundlichen Moto G04 und liegt auch etwas zu nah an den Preisen der unbestreitbar besseren Handys, was es schwierig macht, es uneingeschränkt für das Budget- oder Mittelklassesegment zu empfehlen.

Wenn man jedoch bereits ein gewisses Maß an Markentreue zur Moto-Reihe hat, gibt es wenig zu bemängeln. Die Akkulaufzeit ist großartig, das Aufladen geht schnell genug und die Kernleistung ist reibungslos. Das gebogene Display, das für eine klare Darstellung sorgt, ist das wichtigste Gimmick. Als Verkaufsargument taugt es nicht.

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