ViewSonic M1 Pro Portabler Projektor im Test: Alleskönner

  • Gestaltung
  • Leistung
  • VFM
  • Insgesamt
3.6/5Gesamtbewertung
Vorteile
  • Tragbar, praktische Objektivabdeckung und Standvorrichtung
  • Gute Konnektivitätsoptionen
  • Anständige Leistung
  • Gute Klangqualität für einen tragbaren Projektor
  • Akku ermöglicht vollständig kabellose Nutzung
Nachteile
  • Teuer
  • Fester optischer Zoom
  • Einfache integrierte UI
  • Geringe Auflösung bei grossen Projektionen

Projektoren können gross, detailreich und für ein echtes Heimkinoerlebnis ausgelegt sein und sind oft die erste Wahl für grosse Räume und speziell eingerichtete Heimkinosäle. Sie können aber auch klein, tragbar und vielseitig sein, um unterwegs für Unterhaltung zu sorgen oder die Produktivität zu steigern. Letztere Anwendung ist besonders interessant im Bereich Heimunterhaltung und Produktivität, und Marken wie ViewSonic spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung eines Segments, das oft unterschätzt und übersehen wird.

Aufbau und technische Daten des ViewSonic M1 Pro

Als geistiger Nachfolger des ViewSonic M1 bleibt das neuere und leistungsfähigere M1 Pro der gleichen Positionierung treu, indem es dank seines eingebauten Akkus vollständig kabellos ist. Die Pro-Version bietet darüber hinaus eine höhere Auflösung, ein besseres Lautsprechersystem und einen verbesserten Formfaktor, was allerdings mit einem deutlichen Preisanstieg verbunden ist.

Auf der anderen Seite ist es durch den eingebauten Akku und das Gewicht von 0,95 kg etwas portabler als das ViewSonic M2e. Während der M2e eher als Heimkino-Projektor mit einer gewissen Flexibilität in Bezug auf die Art und Weise, wie und wo er eingesetzt werden kann, betrachtet werden kann, ist er nicht ganz so tragbar und vielseitig wie der M1 Pro. Aus diesem Grund füllt der M1 Pro eine recht interessante Nische und verspricht, seinen ganz speziellen Zweck gut zu erfüllen.

Er ist nicht sehr gross oder sperrig, was Projektoren angeht, aber das bedeutet nicht, dass der ViewSonic M1 Pro ein kleines Gerät ist. Er ist auch viel schöner anzusehen und zu halten als der M1, dank seines stoffbezogenen Gehäuses und der subtileren Designelemente. Am Projektor selbst befinden sich drei Tasten, mit denen die Lautstärke und die Wiedergabe der unterstützten Quellen gesteuert werden. Auf der Rückseite befindet sich das Harman Kardon-Logo direkt über dem intelligent positionierten, nach hinten gerichteten 6-W-Lautsprechersystem mit zwei Treibern.

Der Betriebszustand wird durch das Öffnen oder Schliessen des schwenkbaren Standfusses bestimmt, der im ausgeschalteten Zustand auch als Objektivschutz dient. Im eingeschalteten Zustand leuchtet ein schwaches Lämpchen unter der Stoffabdeckung, um den Betrieb anzuzeigen, und ein weiteres Lämpchen zeigt den Akkustatus des ViewSonic M1 Pro an. Auf beiden Seiten des Projektors befinden sich Lüftungsöffnungen und ein Einstellrad für die Fokussierung des Objektivs.

Alle Anschlüsse und Buchsen des ViewSonic M1 Pro befinden sich unter einer magnetischen Klappe auf der linken Seite des Projektors – mehr dazu im nächsten Abschnitt. Die automatische Trapezkorrektur bedeutet, dass Sie die Projektion auf jeden vernünftigen Winkel einstellen können, während der M1 Pro aufrecht steht, und das Gerät stellt ihn auf das richtige Bildverhältnis und den richtigen Winkel ein. Der ViewSonic M1 Pro hat eine Auflösung von 1280×720 Pixel und kann bis zu einer Grösse von 150 Zoll projizieren.

Die Helligkeit beträgt bis zu 600 Lumen und die Projektionslampe ist für eine Betriebsdauer von bis zu 30.000 Stunden ausgelegt. Die Brennweite des ViewSonic M1 ist fest eingestellt, so dass die Grösse der Projektion davon abhängt, wie weit der Projektor von der Wand oder der Leinwand entfernt ist. Es gibt einen leicht variablen Digitalzoom von 0,8X bis 1,0X für kleinere Anpassungen, aber dieser dient nur zur Optimierung und nicht zur Einstellung der Projektionsgrösse.

ViewSonic empfiehlt einen Projektionsabstand von mindestens 0,94 m, was einer Projektionsgrösse von 40 Zoll entspricht. Bei einem Projektionsabstand von 3,52 m kann eine Grösse von 150 Zoll erreicht werden, aber alles über 100 Zoll führt wahrscheinlich zu einem starken Abfall der Projektionsqualität und -schärfe.

Zum Lieferumfang des ViewSonic M1 Pro gehören ein grosser Ladestecker, der in die DC-19V-Buchse gesteckt wird, ein USB-Typ-C-zu-Typ-C-Kabel für den Anschluss an Quellgeräte, eine Fernbedienung zur Navigation durch die integrierte Android-basierte Benutzeroberfläche und zur Steuerung grundlegender Funktionen wie Lautstärke und Quelle sowie eine Hartschalentasche für das gesamte Paket.

ViewSonic M1 Pro Anschlussmöglichkeiten und Funktionen

Die Anschlussmöglichkeiten des ViewSonic M1 Pro sind für ein Gerät dieser Grösse beeindruckend. Es gibt Anschlüsse für Strom und kabelgebundene Kopfhörer/Lautsprecher sowie zwei USB Typ C-Anschlüsse, einen USB Typ A-Anschluss und einen HDMI-Anschluss. Es gibt auch drahtlose Verbindungsoptionen, einschliesslich Wi-Fi-basierter Bildschirmspiegelung und Bluetooth 4.2 für Audioverbindungen zu kompatiblen Kopfhörern und Lautsprechern.

Während der ViewSonic M1 Pro eine Projektionsauflösung von 1280×720 Pixeln hat, unterstützt das System selbst Eingangsauflösungen von bis zu 1920×1080 Pixeln, die dann je nach Bedarf hoch- oder herunterskaliert werden. USB Typ C ist die praktischste der angebotenen Anschlussoptionen, da sie sowohl Video als auch Audio über ein einziges Kabel verarbeiten kann, aber das Vorhandensein eines HDMI-Anschlusses wird zweifellos für viele nützlich sein.

Der ViewSonic M1 Pro verfügt über einen grossen 12.000 mAh-Akku, der den Projektor selbst mit Strom versorgt, aber auch als eine Art Powerbank verwendet werden kann. In meinem Fall fand ich das etwas unpraktisch, da der Projektor meinen Laptop auflud, während die beiden Geräte über ein USB-C-Kabel verbunden waren, was den Akku des Projektors schnell entleerte. Um dieses Problem zu umgehen, musste ich den Projektor an eine Gleichstromquelle anschliessen, was natürlich nicht geschah, wenn ich ein HDMI-Kabel mit einem kompatiblen Quellgerät wie dem Apple TV 4K (3. Generation) verwendete.

Wie einige andere Projektoren von ViewSonic, die ich getestet habe, verfügt der M1 Pro über eine eigene, sehr einfache Benutzeroberfläche auf Android-Basis. Diese hilft bei grundlegenden Dingen wie dem Zugriff auf und der Änderung von Systemeinstellungen und Konfigurationen sowie dem Anschluss an einige Quellgeräte wie USB-Laufwerke, um über den Datei-Explorer auf Medieninhalte zuzugreifen.

Der ViewSonic M1 Pro verfügt über 16 GB internen Speicher (12 GB nutzbar) für Anwendungen und Daten. Die Apps selbst sind nicht sehr detailliert, da die Navigation und Steuerung von der Fernbedienung abhängt, und kaum nutzbar. Beispielsweise ist die Netflix-App vorinstalliert, aber ziemlich schwer zu verstehen und zu bedienen.

Sie können auch die Bildschirmfreigabe von kompatiblen Geräten nutzen, mit einer App für Android oder direkter Unterstützung für AirPlay Screen Mirroring mit iOS. Auf meinem iPhone funktionierte es gut für einige Apps, darunter YouTube und Disney+ Hotstar, sowie für grundlegende Produktivitätsfunktionen. Es war bequem, Bilder oder Daten zu projizieren, und der Projektor war auch bei Tageslicht recht hell (allerdings bei geschlossenen Vorhängen). Der ViewSonic M1 Pro kann dank der drahtlosen Verbindung zur Quelle und der Akkulaufzeit auch vollständig kabellos verwendet werden.

Allerdings konnten Apps wie Netflix und Prime Video nicht für die Direktprojektion verwendet werden und die Casting-Optionen schienen bei mir überhaupt nicht zu funktionieren. Daher ist es am besten, ein Quellgerät zu verwenden, um die eigentliche Benutzeroberfläche, Apps oder Inhalte zu verwalten. Das kann eine kleine Streaming-Box wie das Apple TV 4K (3. Generation) oder sogar ein Laptop oder Heimcomputer wie der Mac Mini sein.

Leistung und Akkulaufzeit des ViewSonic M1 Pro

Die Positionierung und der Funktionsumfang des ViewSonic M1 Pro machen ihn zu einem einzigartigen Angebot, für das es derzeit nicht viel Konkurrenz gibt. Er eignet sich sowohl für Produktivitäts- als auch für Unterhaltungszwecke, wobei er für letztere dank seiner höheren Projektionsauflösung deutlich besser geeignet ist als der ViewSonic M1. Dank seiner zahlreichen Anschlussmöglichkeiten kann er auch mit verschiedenen Quellgeräten verwendet werden.

Allerdings ist der ViewSonic M1 Pro durch seine Auflösung von 1280×720 Pixeln und die Grösse der Projektionsfläche selbst eingeschränkt. Kleinere Projektionsformate sehen meist gut aus, auch bei der Wiedergabe von Inhalten, und man verzeiht eher einige Fehler, einfach weil man weiss, dass es sich um eine Projektion handelt. Bei grösseren Projektionsformaten werden jedoch die natürlichen Auflösungsmängel deutlich sichtbar. Wenn ich nur den Bildschirm meines Laptops projizierte, war das nicht so schlimm, aber bei Filmen und Fernsehsendungen beeinträchtigte es definitiv das Seherlebnis.

Das ViewSonic M1 Pro lässt sich schnell einschalten und ist in wenigen Sekunden einsatzbereit, wenn man den Standfuss dreht und in Position bringt. Die Konnektivität ist ebenfalls zuverlässig und schnell, insbesondere USB Typ C, das praktisch sofort nach dem Einstecken aktiviert wird. Auch HDMI ist fast sofort verfügbar, während die Verwendung von AirPlay für die drahtlose Verbindung mit kompatiblen iOS-Geräten ebenso einfach und schnell ist. Dank der schnellen und präzisen Trapezkorrektur kann der Projektor in jedem beliebigen Winkel aufgestellt werden, wobei die beste Leistung erzielt wird, wenn der Projektor horizontal auf die Projektionsfläche oder die Wand gerichtet wird.

Im Normalbetrieb bläst das Lüftersystem des ViewSonic M1 Pro ständig warme Luft auf beiden Seiten des Projektors aus, und das Brummen des Lüfters ist aus nächster Nähe zu hören. Es ist jedoch nicht zu laut, und wenn man sich in einem Abstand von etwa einem Meter aufhält, verschwindet das Geräusch vollständig. Das 6-W-Lautsprechersystem klingt nicht nach viel, aber es ist laut genug und gut abgestimmt, um aus einer ähnlichen Entfernung deutlich gehört zu werden.

Zu Hause habe ich den ViewSonic M1 Pro auf einen Tisch gestellt und aus einer Entfernung von etwa 1,4 m auf eine weisse Wand projiziert, so dass die Projektion etwa die Grösse eines 55-Zoll-Fernsehers hatte. Als ich direkt hinter dem Projektor sass, gefiel mir die Sicht und die Grösse der Projektion sehr gut, obwohl ich etwas nah an der Wand sass. Für ein gutes Seherlebnis war es jedoch notwendig, das Licht zu reduzieren und die Schärfe manuell einzustellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Das Ansehen von Cricket-Spielen und Episoden von Star Wars: Visions auf Disney+ Hotstar war recht angenehm, und je dunkler der Raum war, desto besser sah es aus. Der Projektor ist hell genug, um das schwache Tageslicht zu überdecken, und wenn der Fokus richtig eingestellt ist, ist das Bild scharf genug, um es zu sehen.

Die weicheren Ränder der animierten Episoden von Visions halfen ein wenig, aber der Projektor ist in dieser Hinsicht recht leistungsfähig. Gelegentlich gab es sichtbare Probleme, die aber als Alternative zu den viel kleineren Bildschirmen von Smartphones oder Laptops verschmerzbar sind.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Art von Projektor nicht für den täglichen Gebrauch gedacht ist. Betrachten Sie ihn als etwas, das Sie auf Reisen zur Unterhaltung in Ihrem Hotelzimmer mitnehmen können, oder aus Produktivitätsgründen, z. B. um schnell Präsentationen und Tabellenkalkulationen von Ihrem Laptop auf den Bildschirm in einem Konferenzraum zu projizieren. Für Letzteres ist es natürlich viel besser geeignet, da es der Auflösung und dem Seitenverhältnis eines typischen Laptop- oder Tablet-Bildschirms sehr nahe kommt.

Der 12.000 mAh-Akku des ViewSonic M1 Pro mag beeindruckend klingen, aber Projektion ist eine stromintensive Aktivität. Daher konnte ich den M1 Pro bei normaler Nutzung nur etwa eine Stunde lang verwenden, was sich durch die Verwendung des “Eco”-Modus etwas verlängern lässt. Das kann in bestimmten Situationen sehr nützlich sein, aber in der Praxis wird man den Projektor immer am Stromnetz lassen müssen.

Schlussfolgerung

Das Engagement von ViewSonic im Projektorenbereich ist ziemlich beeindruckend und die Firma ist eine der wenigen, die Nischenprojektoren wie den ViewSonic M1 Pro und die Vorgänger M1 und M2e anbietet. Der M1 Pro ist ein Nischenprodukt und ziemlich teuer, wenn man bedenkt, dass man für den gleichen Preis einen anständigen 65-Zoll-Fernseher kaufen kann, aber die Vielseitigkeit und Nützlichkeit des Geräts ist unübertroffen – wenn es das ist, wonach man sucht.

Obwohl der ViewSonic M1 Pro eher für produktives Arbeiten geeignet ist, lohnt es sich auch, ihn für gelegentliches Film- oder Fernsehvergnügen unterwegs zu nutzen. Der eingebaute Akku sorgt für Flexibilität bei der Nutzung, und dank der zahlreichen Anschlussmöglichkeiten können Sie das Gerät an nahezu jedes moderne Quellgerät anschliessen, entweder kabelgebunden oder kabellos. Wer auf der Suche nach einem solchen Gerät ist und über das nötige Budget verfügt, dem kann ich den ViewSonic M1 Pro nur empfehlen.

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