Testbericht Brompton Electric P-Line: 1,6 kg leichter, aber teurer

Technische Daten
  • Merkmal : 4-Gang 12-Gang
  • Zusammengeklappt Größe : 645 x 585 x 270 Millimeter (H x B x T) 645 x 585 x 270 Millimeter (H x B x T)
  • Gewicht : 15,9 Kilogramm 16,3 Kilogramm
  • Maximale Belastung : 110 Kilogramm 110 Kilogramm
  • Bremsen: Doppelgelenkig Doppelgelenkig
  • Batterie: 36 V / 300 Wh / 2,2 Kilogramm 36 V / 300 Wh / 2,2 Kilogramm
  • Reichweite: 30 bis 70 Kilometer 30 bis 70 Kilometer
  • Sensorik : Im Tretlager integrierter Drehmoment- und Trittfrequenzsensor Im Tretlager integrierter Drehmoment- und Trittfrequenzsensor
  • Motor : BLDC Vorderradmotor mit 250 Watt Nennleistung BLDC Vorderradmotor mit 250 Watt Nennleistung Max.
  • Max. Geschwindigkeit: ca. 25 km/h ca. 25 km/h
  • Farben : Pop Lilac, Bronze Sky, Blue Bolt Laquer, Lunar Ice, Flame Laquer, Midnight Black Metallic Pop Lilac, Bronze Sky, Blue Bolt Laquer, Lunar Ice, Flame Laquer, Midnight Black Metallic
Vorteile
  • Fahrspaß dank 250-W-Motor
  • Gewicht nur 16,3 kg
  • Durchdachter Klappmechanismus
  • Abnehmbarer Akku mit 70 km Reichweite
Nachteile
  • Leichter Sattel ist nicht sehr komfortabel
  • Companion App hat nur wenige Funktionen
  • Insgesamt teuer mit teurem Zubehör

Wenn Sie ein Elektro-Faltrad von Brompton kaufen möchten, stehen Sie vor einer schwierigen Entscheidung. Soll es ein kompakteres Modell aus der P-Line sein oder wollen Sie mit der C-Line etwas mehr Muskeln aufbauen? Nachdem wir vor einiger Zeit die C-Line unter die Lupe genommen haben, werfen wir nun einen Blick auf die kompaktere Brompton Electric P-Line im Jahr 2024. Lohnen sich die zusätzlichen 1,6 kg Gewichtsersparnis?

Kurz und knapp

Durch die Verwendung von Titan im Hinterbau, einen leichteren Sattel und andere Optimierungen hat Brompton das Gewicht des Electric P-Line um weitere 1,6 kg reduziert. Als Kompromiss muss man mit einem höheren Preis und einem stärkeren Druckgefühl beim Sitzen leben. Insgesamt ist das P-Line aber eines der besten faltbaren E-Bikes auf dem Markt.

Design und Verarbeitung

Vor einiger Zeit hat Brompton mit dem P-Line das leichteste E-Faltrad im Sortiment vorgestellt. Je nach Variante muss man auf dem Weg zur Arbeit nur 15,9 bis 17,3 kg über Treppen und andere Hindernisse schleppen. Der Hinterbau besteht aus Titan und unser Test-E-Bike war mit einem praktischen Gepäckträger ausgestattet. Damit lässt sich das E-Bike auch zusammenklappen und leichter transportieren.

Vorteile:

  • Geringes Gewicht von nur 16 kg.
  • Hochwertige Verarbeitung und langlebige Materialien.
  • Praktischer Gepäckträger mit Zusatzrädern.

Nachteile

  • Unwucht im zusammengeklappten Zustand.
  • Clip-Pedale sind unpraktischer als die faltbaren Versionen der C-Line.


Für meinen Test besuchte ich den neuen „Brompton Junction“ in Berlin, wo alle verfügbaren Faltradmodelle des Herstellers ausgestellt waren. Da der Hersteller großen Wert auf ein harmonisches Produktdesign legt, ist es sehr schwer, ein Elektromodell vom anderen zu unterscheiden. Die P-Linie hat jedoch etwas aufwendigere Schutzbleche und ein dezentes „P“ am oberen Rahmenende.

Trotz des sehr ähnlichen Designs ist es Brompton gelungen, bei den „P-Line“-Modellen etwas Gewicht einzusparen. In unserer Konfiguration mit Gepäckträger, 12-Gang-Schaltung und „mittlerem Lenker“ wiegt das E-Faltrad exakt 16,3 kg. Das C-Line Modell, das wir vor einigen Jahren getestet haben, wog 17,4 kg und war selbst mit diesem Gewicht für ein E-Faltrad extrem leicht.

Die Faltmaße beider Räder betragen 64,5 x 57 x 27 cm (H x B x T), an den kompakten Abmessungen hat sich also nichts geändert. Das bedeutet, dass beide Räder im Büro unter dem Schreibtisch oder im Nahverkehr auf dem Gepäckträger wenig Platz beanspruchen. Dank des Faltmechanismus kann das E-Bike in einigen öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos mitgenommen werden.

Das Modell, das uns Brompton für diesen Test zur Verfügung gestellt hat, verfügt außerdem über den „Advance Roller Frame“, einen Gepäckträger, an dem vier Rollen befestigt sind. Zusammengeklappt kann man das Rad immer noch bequem transportieren und den verlängerten Sattel als Lenker benutzen. Dieses System ist sehr praktisch und eines der Highlights der Brompton-Räder, für das man allerdings einen Aufpreis zahlen muss. Außerdem ist die Gewichtsverteilung dadurch etwas unausgewogen. Ich hatte immer Angst, dass das E-Bike beim Fahren nach rechts kippt.

Eine weitere Besonderheit unseres Modells ist ein Pedal mit Schnellspanner, das man abnehmen kann, um die Gesamtgröße zu verringern. Das ist clever, denn Brompton hat eine Halterung in den Rahmen integriert, damit das Pedal nicht verloren geht. Mir persönlich gefielen die Klapppedale des C-Line Modells besser, da sie immer fest mit dem Rad verbunden waren. Theoretisch kann man das Klickpedal verlieren und ein Ersatzteil kostet stolze $149,99.

Das Brompton Electric P-Line wird außerdem mit einem herausnehmbaren Akku geliefert, der in einer Tragetasche an der Vorderseite des Fahrrads befestigt ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Brompton den Batterieanschluss noch einmal verbessert hat. Ein Ausfall des Elektromotors auf Kopfsteinpflaster, wie ich es bei der C-Line erlebt habe, tritt bei der P-Line nicht mehr auf.

Insgesamt ist das Design des E-Faltrades zumindest beeindruckend. Nachdem ich im letzten Jahr viele E-Faltrad-Modelle anderer Hersteller getestet habe, ist es erstaunlich, wie durchdacht das Brompton-Design ist. Es lässt sich in einer Minute zusammenfalten, wiegt mehrere Kilogramm weniger als ein herkömmliches Fahrrad und ist sehr leicht.
Der einzige Nachteil, der mir einfällt, ist die Unwucht im zusammengeklappten Zustand. Ob man Klick- oder Klapppedale bevorzugt, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Kommen wir nun zum eigentlichen Highlight des Brompton Electric P-Line – dem Fahrspaß!

Elektromotor und Fahrspaß

Im Brompton Electric P-Line kommt der gleiche 250 Watt Elektromotor zum Einsatz wie in den anderen Electric Modellen. Auch hier setzt der Hersteller auf einen präzisen Trittfrequenzsensor, um die Motorleistung zu regulieren. Für Komfort beim Fahren sorgt außerdem ein Federblock, der dort sitzt, wo die beiden faltbaren Radhälften aufeinandertreffen.

Vorteile:

  • Spritziger und kräftiger Frontmotor.
  • Die Unterstützung ist über den Trittfrequenzsensor gut regelbar.
  • Fährt sich fast wie ein herkömmliches Fahrrad.

Nachteile

  • Der Sattel wird bei längeren Fahrten unbequem.
  • 12-Gang-Schaltung nur gegen Aufpreis erhältlich.
  • Smartphone-App bietet nicht viele Vorteile.e Alternativen und auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist trotz der hohen Kosten deutlich besser.

Als ich auf der Presseveranstaltung für das erste Brompton Electric zum ersten Mal auf einem Brompton Faltrad saß, war ich überrascht, wie wenig sich die Sitzposition von der auf einem herkömmlichen Fahrrad unterscheidet. Den gleichen Effekt konnte ich auch beim P-Line Modell beobachten, das eine sehr ähnliche Sitzposition aufweist. Das ist nicht verwunderlich, denn die Rahmenmaße sind identisch, und das gilt auch für den Lenker dieses Modells. Flache Lenker, die an Rennräder oder Fixie-Bikes erinnern (siehe Testbericht des elektrischen Fixie-Bikes Sushi Maki 3.0), gibt es leider nur bei nicht-elektrischen Brompton-Rädern wie dem Brompton T-Line.

Im Vergleich zum letzten Brompton-Test war es spannend, die 12-Gang-Schaltung auszuprobieren. Mit dem rechten Daumen kann man die Übersetzung in drei Stufen verändern, mit dem linken Daumen stehen vier weitere Gänge zur Verfügung. Wer sich nicht sicher ist, welcher Gang für ihn der richtige ist, sollte wissen, dass die 12-Gang-Version rund 400 Gramm mehr wiegt. Das ist sicher praktisch für Fahrten in unebenem Gelände, aber in der Ebene benutze ich meist nur die drei Gänge am rechten Daumen. Wenn ich das P-Line kaufen würde, würde ich die 4-Gang-Version bevorzugen, weil ich damit 200 Dollar spare. Leider gibt es für dieses Modell kein 6-Gang-Getriebe als Kompromiss.

Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass das Übersetzungsverhältnis sowohl beim 4-Gang-Getriebe als auch beim 12-Gang-Getriebe hervorragend ist. Bei 25 km/h, also der Höchstgeschwindigkeit mit Motorunterstützung, war das Treten noch sehr komfortabel.

Bei Fahrten in unwegsamem Gelände profitieren die Elektromodelle von ihrem starken 250-Watt-Motor. Dieser Motor sitzt im Vorderrad und fühlt sich daher etwas anders an als bei den meisten anderen E-Bikes. Beim Anfahren hat man eher das Gefühl, gezogen zu werden, was sich aber nach kurzer Eingewöhnungszeit als sehr angenehm erweist. Die Leistung des Motors lässt sich in drei Stufen und über den feinen Trittfrequenzsensor am Tretlager einstellen. Wie schon beim C-Line Modell ist dies eine hervorragende technische Idee, denn sie ermöglicht eine präzise Steuerung des Schubs beim unterstützten Fahren. Die Tatsache, dass der Sensor präzise genug ist, um eine bestimmte Geschwindigkeit zu halten, ist ein weiterer Vorteil des Brompton Electric P-Line.

Brompton bietet für seine Electric-Modelle auch eine begleitende App für Smartphones an. Diese ist nun auch für Android verfügbar und verbindet sich per Bluetooth mit dem Fahrrad. Als netten Bonus liefert Brompton beim Kauf eine Fahrradhalterung mit, mit der man sein Smartphone am Lenker befestigen kann. Der größte Vorteil? Man kann seine Geschwindigkeit ablesen und die Unterstützungsstufe ändern, ohne nach vorne greifen zu müssen, um an der Batterie herumzufummeln. Viel mehr bietet die App allerdings nicht, und Hersteller wie Cowboy machen das mit der Integration von Google Maps besser.

Was mir am P-Line Modell nicht so gut gefallen hat, ist der Komfort des Sattels. Das liegt daran, dass Brompton standardmäßig das Superlight-Modell des eigenen Brompton-Sattels verwendet. Nach etwa 45 Minuten Fahrt spürte ich einen erhöhten Druck beim Sitzen auf dem Sattel, der mit zunehmender Fahrtdauer etwas schmerzhaft wurde. Der Standardsattel der C-Line hat mir besser gefallen. Wenn man auf einen bequemeren Sattel umsteigen möchte, ist dies leider erst nach dem Kauf der P-Line möglich. Ich hätte es begrüßt, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, den Sattel vor dem Kauf zu wechseln.

Insgesamt fährt sich das Brompton Electric in der P-Line fast genauso wie das ältere elektrische Faltrad des Herstellers. Wieder einmal war ich von der Kraft des Elektromotors im Vorderrad beeindruckt. Es ist fantastisch, wie präzise und komfortabel sich das E-Bike trotz seines winzigen Faltmaßes fährt. Ein Nachteil ist allerdings der unbequeme Sattel, der eher für Kurzstrecken geeignet ist. Immerhin hat er etwas Gewicht gespart.

Reichweite & Aufladen

Die Reichweite des Brompton P-Line beträgt 30-70 km – hier hat sich im Vergleich zum älteren Elektromodell trotz des geringeren Gewichts nichts geändert. Eine volle Ladung dauert mit dem mitgelieferten Ladegerät etwa vier Stunden. Optional bietet Brompton ein Schnellladegerät an, das die Ladezeit auf zwei Stunden verkürzt.

Vorteile:

  • Solide Reichweite für Pendler.
  • Das Schnellladegerät verkürzt die Ladezeit auf zwei Stunden.

Nachteile:

  • Das Schnellladegerät kostet zusätzlich $130.

Bei der P-Line befindet sich der Akku vor dem Lenker in einer Tragetasche. Ich finde dieses System nach wie vor genial, da es das Gewicht des Faltrades um ca. 3 kg reduziert. Die Tasche kann man sich dann über die Schulter hängen und als Gegengewicht zum E-Bike verwenden. Optional bietet Brompton auch eine größere Tasche an, die etwas mehr Stauraum bietet.

Die Reichweite des 8,55 Ah Akkus wird vom Hersteller mit 30 – 70 km angegeben. Hier liegen die beiden Elektromodelle von Brompton gleichauf. In der Realität hängt die Reichweite vom Gewicht des Fahrers, dem Gelände, der Unterstützungsstufe und der Außentemperatur ab. Trotz meines schlanken Rahmens von 68 kg lag meine Reichweite während des Tests eher bei 30 km, allerdings habe ich immer die höchste Unterstützungsstufe genutzt. Brompton gibt übrigens eine maximale Zuladung von 110 kg für Fahrer und Gepäck an.

Zum Aufladen verwendet Brompton ein eigenes Ladegerät, das für einen vollständigen Ladezyklus vier Stunden benötigt. Ein Schnellladegerät, das die Ladezeit auf zwei Stunden verkürzt, ist ebenfalls erhältlich, allerdings nicht in den USA. Ein zusätzlicher Akku kostet stolze 800 Dollar. Das ist praktisch, da die größere Akkutasche nicht mit integriertem Akku geliefert wird!

Fazit

Zugegeben, ich hätte diesen Bericht auch mit „Etwas leichter als das Brompton Electric der C-Linie, ansonsten fast identisch“ zusammenfassen können. Auf längeren Strecken sind die Unterschiede zwischen den aktuellen Electric-Modellen von Brompton wirklich minimal. Die Verwendung von Titan für den Hinterbau, ein leichterer Sattel und neue Klickpedale sind kleine Änderungen, die zu einer durchaus beachtlichen Gewichtsreduktion von 1,6 kg führen.

Dass man für weniger Gewicht 200 Dollar mehr bezahlen muss, klingt auf den ersten Blick verrückt. Aber viele Menschen kaufen teure E-Bikes wie das Brompton Electric P-Line auf Raten oder im Rahmen von Sonderangeboten. Verteilt man die Preisdifferenz auf 12 oder 24 Monate, fallen die Mehrkosten nicht mehr so stark ins Gewicht. Pendler hingegen werden das geringere Gewicht zu schätzen wissen, wenn sie das Rad die Treppen hinauf und hinunter schleppen oder im Kofferraum verstauen müssen.

Für den täglichen Pendlerverkehr ist das P-Line daher die bessere Wahl. Die Gewichtseinsparung geht allerdings zu Lasten des Komforts. Ich persönlich fand die Klickpedale im Alltag umständlicher als die klappbaren Alternativen. Der unbequeme Leichtbau-Sattel stört vor allem bei längeren Fahrten. Ich wäre sogar bereit, beim Kauf des P-Line Electric in einen bequemeren Sattel zu investieren.

Ansonsten sind alle gewohnten Brompton-Qualitäten erhalten geblieben. Der Faltmechanismus mit seinen drei Griffen ist wesentlich komfortabler und durchdachter als bei anderen faltbaren E-Bikes. Details wie die Arretierung des gefalteten Rades durch Einziehen der Sattelstütze oder die leichtere Manövrierbarkeit durch die am Gepäckträger befestigten Räder sind Alleinstellungsmerkmale des Brompton. Der Frontmotor leistet wiederum hervorragende Arbeit und ist mit einer Reichweite von 30-70 km absolut alltagstauglich.

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