Surface Laptop Studio 2 im Test: Der ultimative Alleskönner

Vorteile
  • Großer Bildschirm
  • Batterielaufzeit besser als erwartet
  • Einzigartiges Design
  • Ausgezeichnetes Touchpad
  • Neuer USB-A-Anschluss und microSD-Kartenleser
Nachteile
  • Sehr teuer
  • Eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten
  • Surface Slim Pen 2 wird separat mitgeliefert
  • Größer als Ultraportables ähnlicher Größe

Selbst unter den 2-in-1-PCs bietet der Surface Laptop Studio von Microsoft eine einzigartige Mischung aus Leistung und Anpassungsfähigkeit. Mit dem zweiten Modell scheint Microsoft seiner mobilen Workstation den letzten Schliff verpasst zu haben, denn die Spezifikationen wurden aktualisiert und ein USB-A-Anschluss sowie ein microSD-Kartenleser hinzugefügt. Leider ist das Surface Laptop Studio 2 aufgrund des hohen Einstiegspreises und der teuren Upgrades für mehr Arbeitsspeicher und eine diskrete GPU nicht für jeden zu empfehlen.

Das Design: flippig, aber funktional

Francis Bacon sagte einmal: “Es gibt keine herausragende Schönheit, die nicht eine gewisse Seltsamkeit in ihren Proportionen hat” – ein Satz, der auf den Surface Laptop Studio 2 zutrifft. Es verfügt über ein minimalistisches Aluminiumgehäuse (anstelle des Magnesiumrahmens des Vorgängermodells), allerdings in einer etwas unkonventionellen Konfiguration. Der Deckel des Laptops ist in zwei Hälften geteilt, so dass der Bildschirm um 180 Grad gedreht oder zu einer Staffelei heruntergeklappt werden kann. Die Unterseite verfügt über ein zweistufiges Design, das die Lüftungsöffnungen von den Seiten des Systems fernhält und gleichzeitig eine versteckte magnetische Ladestation für den Surface Slim Pen 2 bietet (der leider nicht im Lieferumfang enthalten ist).

Der Surface Laptop Studio 2 ist zwar etwas teurer und sperriger als die meisten 14-Zoll-Laptops, bietet aber eine Menge Vielseitigkeit.

Die beiden größten Änderungen am Design des Studio 2 sind ein zusätzlicher USB-A-Anschluss und ein microSD-Kartensteckplatz. In Kombination mit den beiden vorhandenen USB-C-Anschlüssen ergibt sich eine solide Auswahl an Anschlussmöglichkeiten. Das bedeutet, dass man Dateien von einer Kamera direkt auf das Notebook übertragen kann und sich selten (wenn überhaupt) Gedanken über zusätzliche Dongles für Peripheriegeräte machen muss. Das etwas dickere Gehäuse des Surface Laptop Studio 2 (allerdings nur ein oder zwei Millimeter) und der Wechsel zu Aluminium bedeuten jedoch ein zusätzliches Gewicht von einem Drittel Pfund (4,18 Pfund mit integrierter Grafik oder 4,37 Pfund mit diskreter GPU).

Display: Lebendig aus jedem Blickwinkel

Der Bildschirm des Surface Laptop Studio 2 hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell nicht wesentlich verändert. Das 14,4-Zoll-Panel bietet die gleiche Auflösung von 2.400 x 1.600 Bildpunkten und eine dynamische Bildwiederholrate, die je nach Blickwinkel zwischen 60 Hz und 120 Hz variiert. Allerdings ist die Helligkeit mit ca. 500 nits bzw. 650 nits bei aktiviertem HDR etwas besser. Außerdem wird Windows Inking mit 4.096 Druckempfindlichkeitsstufen unterstützt.

Leistung: Mehr als ausreichend, aber teuer

Für das neue Modell hat Microsoft die Spezifikationen des Surface Laptop Studio 2 gestrafft und bietet einen einzigen Prozessor für alle Konfigurationen an: einen Intel Core i7-13700H. Von dort aus kann man ein Basismodell mit integrierter Grafik oder ein Upgrade auf eine RTX 4050 oder RTX 4060 GPU wählen. Ärgerlich ist, dass man für die 4060 auch 64 GB Arbeitsspeicher benötigt, was für die meisten ein Overkill ist. Das ist bedauerlich, da diese Konfiguration 3.300 Dollar kostet. Eine Option mit nur 32 GB RAM und einem niedrigeren Preis wäre wünschenswert.

Abgesehen davon kann man sich über die tatsächliche Leistung kaum beschweren. Sowohl in Benchmarks als auch in realen Tests konnte das Surface Laptop Studio 2 mit ähnlich ausgestatteten Gaming-Notebooks wie dem MSI Stealth 14 Studio und dem Razer Blade 18 mithalten. Obwohl es nicht als dediziertes Gaming-System konzipiert ist, erreichte es in Cyberpunk 2077 bei einer Auflösung von 1920 x 1200 mit hoher Grafikleistung und Raytracing auf Ultra (allerdings mit aktiviertem NVIDIA DLSS) 62 fps.

Akkulaufzeit: Überraschend ordentlich

Selbst mit diskreter GPU ist die Akkulaufzeit des Surface Laptop Studio 2 eher die eines Standard-Ultraportables als die eines kurzlebigeren Gaming-Notebooks. Im PCMark 10 OpenOffice-Akku-Rundown-Test hält es acht Stunden und 40 Minuten durch. Das sind drei Stunden mehr als das MSI Stealth 14 Studio und das Razer Blade 16, die 5:19 bzw. 5:10 Stunden durchhalten. Typische Ultraportables wie das ASUS Zenbook S 13 schnitten mit 10:39 Stunden noch besser ab.

Fazit

Die beiden Hauptkritikpunkte am Surface Laptop Studio 2 sind der Preis und die eingeschränkten Konfigurationen mit NVIDIA RTX 4060 Grafik, die das Gerät eher zu einem tollen Allrounder als zu einem vollwertigen mobilen Kraftpaket machen. Während der Preis nicht gerechtfertigt ist, stört mich Letzteres nicht so sehr, da ein System, das eine unübertroffene Anpassungsfähigkeit bietet, einen hohen Wert hat.

Mit seinem innovativen Design, dem brillanten Display, der überdurchschnittlichen Akkulaufzeit und den verbesserten Anschlussmöglichkeiten kann der Surface Laptop Studio 2 viele verschiedene Aufgaben mit Leichtigkeit erledigen. Es eignet sich hervorragend für die Bearbeitung von Fotos und Videos, und die Unterstützung für den Eingabestift macht das Zeichnen und Notieren zum Vergnügen. Zusammen mit der exzellenten Tastatur, den Windows Hello IR-Kameras und einem der besten Touchpads, die derzeit auf einem Windows-Laptop zu finden sind (mit freundlicher Genehmigung von Sensel), erhält man eine unglaublich vielseitige mobile Workstation. Und wenn wir noch einmal Shakespeares klassischen Satz aufgreifen: “Ein Alleskönner ist ein Meister in keinem, aber oft besser als ein Meister in einem”, dann ist der Surface Laptop Studio 2 genau das, was wir hier haben. Ich wünschte nur, es wäre etwas billiger.

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