Steam Deck OLED Testbericht

Technische Daten
  • Bildschirmgröße: 7,4 Zoll
  • Speicherkapazität: 512GB, 1TB
  • Akku: 50 Whr
  • Größe (Abmessungen): 298 x 49 x 117 mm
  • Gewicht: 638 G
  • Betriebssystem: DampfOS
  • Auflösung: 1280 x 800
  • HDR: ja
  • Bildwiederholrate: 90 Hz
  • Anschlüsse: USB-C und Kopfhöreranschluss
  • GPU: RDNA 2
  • ARBEITSSPEICHER: 16 GB
  • Konnektivität: Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6E
  • Farben: Schwarz
  • Display-Technologie: OLED
  • Touchscreen: ja
  • Cabrio?: nein
Vorteile
  • Helles und lebhaftes OLED-Display
  • Längere Akkulaufzeit
  • Verbesserte Joystick-Griffigkeit
  • Offene PC-Plattform mit ausgereifter Software
Nachteile
  • Keine Leistungssteigerung
  • Das Laden von Nicht-Steam-Anwendungen und Spielen ist immer noch mühsam

Einleitung

Das ursprüngliche Steam Deck war ein durchschlagender Erfolg, als es 2022 auf den Markt kam, und löste eine Lawine von tragbaren PC-Systemen verschiedener Hersteller aus.

Um von diesem Boom zu profitieren, hat Valve nun eine neue Version auf den Markt gebracht: das Steam Deck OLED. Dabei handelt es sich nicht um einen Nachfolger des ursprünglichen Steam Decks, sondern um eine neue High-End-Konfiguration, die sich durchaus mit den Vorgängern messen kann.

All dies hat seinen Preis, der mit dem von Konkurrenten wie dem Asus ROG Ally vergleichbar ist. Ist das Steam Deck OLED also sein Geld wert? Hier meine Meinung dazu.

Design

  • Leichteres Design als das Original
  • Das Kunststoffdesign spiegelt den Preis wider
  • Mit Kopfhörerbuchse und USB-C-Anschluss

Wenn man das Steam Deck OLED und das Steam Deck nebeneinander sieht, könnte man meinen, dass die Designs identisch sind. Dem ist aber nicht so. Das Steam Deck OLED ist 29 Gramm leichter und wiegt nur 640 Gramm. Das hört sich nicht nach einem großen Unterschied an, aber ich kann die beiden allein am Gewicht mit geschlossenen Augen unterscheiden.

Trotz des Gewichtsunterschieds sind die Abmessungen gleich geblieben. Sie ist also immer noch deutlich sperriger als die Nintendo Switch, was mich zögern ließ, sie unterwegs im Bus oder in der U-Bahn zu benutzen.

Immerhin hat Valve die mitgelieferte Tragetasche mit einem herausnehmbaren Innenfutter aktualisiert – das bietet zwar nicht so viel Schutz, lässt sich aber wunderbar in eine kleine Tasche quetschen.

Das Steam Deck OLED hat die Kopfhörerbuchse für diejenigen beibehalten, die kabelgebundene Kopfhörer bevorzugen, während USB-C sowohl für die Stromversorgung als auch für die Displayausgabe an einen externen Bildschirm ein Comeback feiert. Sogar ein microSD-Slot zur Speichererweiterung ist vorhanden.

Bedienelemente

  • Gleiche Tastenanordnung wie bisher
  • Verbesserte Griffigkeit der Joysticks
  • Verbessertes Feedback der Schultertasten

Valve hat sich für das gleiche Tastenlayout wie bei der Xbox entschieden und auch die praktischen Trigger und hinteren Paddles beibehalten.

Die Analogsticks haben nun tiefere Rillen, was den Grip deutlich verbessert und ein Abrutschen der Finger verhindert. Auch die oberen Bumper haben einen tieferen Druckpunkt mit verbesserter Rückmeldung. Man hört und spürt deutlich, wenn man drückt, während sich das Standardmodell im Vergleich dazu schwammiger und unpräziser anfühlt.

Auch die Haptik und Präzision der Trackpads hat sich deutlich verbessert, was ich als leidenschaftlicher Fußballmanager-Spieler sehr zu schätzen weiß. Im Vergleich zu Tastatur und Maus sind sie zwar immer noch blass, aber der beste Ersatz für ein tragbares Gerät, den man sich wünschen kann.

Auch die Positionierung der Tasten ist perfekt, alle sind leicht zu erreichen, ohne dass ich einen meiner Finger anstrengen muss. Ein kleiner Kritikpunkt: Valve hat die Beschriftung der Tasten auf der Vorderseite abgeschwächt, so dass sie im Dunkeln etwas schwerer zu erkennen sind. Das ist zwar kein Problem, wenn sich das Muskelgedächtnis erst einmal eingeprägt hat, aber im Vergleich zum Original ist es doch ein Rückschritt.

Bildschirm

  • Der neue OLED-Bildschirm macht einen großen Unterschied
  • Die Bildwiederholfrequenz wurde auf 90 Hz erhöht.
  • Verbesserte Tonqualität

Der neue OLED-Bildschirm ist das wichtigste Upgrade für das Steam Deck OLED und macht einen großen Unterschied zum LCD-Bildschirm des Vorgängermodells aus.

Die OLED-Technologie ist LCD-Bildschirmen überlegen, da sie in der Lage ist, durch Deaktivierung einzelner Pixel echte Schwarztöne wiederzugeben. Das Ergebnis ist ein deutlich verbesserter Kontrast, bei dem sich leuchtende Farben besser von einem pechschwarzen Hintergrund abheben.


Beim Spielen wird der Unterschied deutlich: Der blaue Himmel und die sattgrüne Vegetation in Horizon Zero Dawn kommen viel besser zur Geltung.

Valve behauptet auch, dass das OLED-Panel in der Lage ist, eine höhere Spitzenhelligkeit zu erreichen, wobei SDR-Inhalte 600 nits und HDR-Inhalte 1000 nits erreichen können. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Steam Deck ist auf eine Helligkeit von 400 nits beschränkt. Der neue, hellere Bildschirm erleichtert das Betrachten bei hellen Lichtverhältnissen und lässt die Farben lebendiger wirken.

Die Bildschirmdiagonale wurde von 7 Zoll auf 7,4 Zoll vergrößert – kein großer Unterschied, aber es ist trotzdem schön zu sehen, wie sich der Bildschirm in die klobigen Ränder einfügt.

Die Bildwiederholrate wurde von 60 Hz auf 90 Hz erhöht, was zu flüssigeren Bewegungen auf dem Bildschirm führt, wenn die Spieleleistung hoch genug ist.

Außerdem hat Valve die Abtastrate des Touchscreens auf 180 Hz erhöht, was die Latenzzeit und die Genauigkeit von Wischbewegungen und Tippen verbessert.

Der einzige Bereich, in dem der Bildschirm nicht verbessert wurde, ist die Auflösung, die bei niedrigen 1280×800 bleibt. Viele werden nach Full HD oder sogar 4K schreien, aber ich denke nicht, dass das eine große Sache ist, wenn man die Leistung des Geräts betrachtet. Außerdem macht der kleine Bildschirm eine höhere Pixelzahl weniger dringlich.

Die eingebauten Lautsprecher sind recht gut. Valve hat sich nach eigenen Angaben bemüht, die Bässe zu verbessern, und das merkt man auch, wenn man die donnernden Schläge auf die verschiedenen Robotermonster in Horizon Zero Dawn hört. Die Lautstärke ist auch hier ausreichend, obwohl die Lautsprecher bei höheren Frequenzen etwas angestrengt klingen können. Ich würde immer noch empfehlen, Kopfhörer zu benutzen, aber die Qualität der Lautsprecher ist immer noch großartig, wenn man seine Kopfhörer vergessen hat.

Leistung

  • Die Leistungssteigerung ist sehr gering
  • Kann immer noch die meisten Steam-Spiele spielen
  • Unterstützt Wi-Fi 6

Das Steam Deck OLED wurde mit einem neuen Chipsatz in Form einer 6nm AMD APU ausgestattet, im Vergleich zur 7nm Architektur des alten Steam Decks. AMD hat jedoch die gleiche Zen 2 CPU und RDNA 2 GPU beibehalten, so dass es keine signifikante Leistungssteigerung gibt.

Um dies zu überprüfen, habe ich das Steam Deck OLED mit dem Original und einigen seiner Hauptkonkurrenten verglichen. Die Ergebnisse sind in der untenstehenden Grafik zu sehen, wobei alle Spiele mit der höchsten Voreinstellung und einer Auflösung von 720p getestet wurden.

Die Leistungsergebnisse für Horizon Zero Dawn waren identisch, obwohl das OLED-Modell bei Cyberpunk eine Verbesserung von 4 fps verzeichnete. Dies deutet darauf hin, dass es einen kleinen Leistungsschub gab, aber nicht in dem Maße, dass es einen großen Unterschied für das Spielerlebnis macht.

Das Ausbleiben eines Leistungsschubs mag für diejenigen eine Enttäuschung sein, die der Meinung sind, dass das Steam Deck zu weit hinter anderen Handhelds zurückbleibt. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass das neue Steam Deck immer noch mehr als 100 Pfund billiger ist als das ROG Ally, während es in anderen Bereichen, wie dem OLED-Bildschirm, bessere Spezifikationen aufweist.

Dennoch ist es nicht möglich, sehr anspruchsvolle Spiele zu spielen, da Spiele wie Returnal nicht ohne Absturz gestartet werden können. Ich war von der thermischen Leistung des Steam Deck OLED beeindruckt, da es selten laut oder warm wurde, selbst wenn ich längere Zeit AAA-Spiele spielte.

Valve hat auch die Speicherkapazität verbessert, da das Steam Deck OLED sowohl mit 512 GB als auch mit 1 TB erhältlich ist. Damit kann ich nun problemlos mehrere Spiele auf dem Deck installieren, während mir die 256 GB des Originals im Vergleich dazu mickrig vorkamen. Es ist auch möglich, den Speicher mit einer MicroSD-Karte zu erweitern.

Auch die Konnektivität hat sich verbessert. Valve hat eine eigene Bluetooth-Antenne eingebaut, um die Konnektivität mit externen Controllern und Kopfhörern zu verbessern. Der neue Chipsatz ermöglicht auch die Unterstützung von Wi-Fi 6E – eine enorme Verbesserung gegenüber Wi-Fi 5 des Originals, obwohl man einen kompatiblen Router benötigt, um die zusätzlichen Vorteile nutzen zu können.

Akkulaufzeit

  • Eine zusätzliche Stunde Akkulaufzeit gegenüber dem Original
  • Hielt fast 5 Stunden mit Football Manager
  • Längeres Ladekabel sehr nützlich

Die Akkulaufzeit ist die Achillesferse aller bisher getesteten Handhelds und oft der Kompromiss, wenn man die Leistung erhöhen will. Der Asus ROG Ally und der Ayaneo 2S zum Beispiel halten bei AAA-Spielen nur bis zu 100 Minuten durch.

Das Steam Deck OLED kann bei der Akkulaufzeit zwar nicht glänzen, schneidet aber dank des neuen energieeffizienten Chips von AMD besser ab als die Konkurrenz.

Beim Spielen von Horizon Zero Dawn mit maximaler Leistungseinstellung konnte ich zwei Stunden aus dem tragbaren Gerät herausquetschen – das ist doppelt so lange wie mit dem ursprünglichen Steam Deck.

Ich habe den Akkuentladungstest wiederholt, aber diesmal die Bildrate auf 30 Bilder pro Sekunde begrenzt und die TDP-Begrenzung aktiviert. Außerdem habe ich die Grafikeinstellungen von Ultimate auf Original reduziert. Dank dieser Optimierungen hatte das Steam Deck OLED nach zwei Stunden noch 43 % Akkuladung, was darauf hindeutet, dass es mehr als drei Stunden durchhalten kann. Das ursprüngliche Steam Deck hielt nach ähnlichen Optimierungen nur bis zu zwei Stunden durch.

Die Akkulaufzeit hängt auch davon ab, welches Spiel man spielt. Beim Spielen von Football Manager 24 mit voller Bildschirmhelligkeit und maximalen Leistungseinstellungen konnte ich 4 Stunden und 40 Minuten weiterspielen.

Ich habe auch aufgezeichnet, wie lange es dauert, das Steam Deck OLED mit dem mitgelieferten Ladegerät aufzuladen. Bei einer Ladezeit von 30 Minuten stieg die Akkulaufzeit von 6% auf 41%, bei einer Ladezeit von einer Stunde auf 73%. Das bedeutet, dass man nur etwa 90 Minuten braucht, um den Akku des Handgerätes wieder vollständig aufzuladen.

Ein kleines Extra, das ich sehr schätze, ist die Tatsache, dass die Akkuanzeige von weiß auf grün wechselt, sobald der Akku wieder vollständig aufgeladen ist. Das mitgelieferte Ladegerät hat außerdem ein längeres Kabel (2,5 Meter), was es mir sehr erleichtert hat, bequem auf dem Sofa zu spielen, während das Steam Deck an der Steckdose hängt.

Spiele und Software

  • Dieselbe ausgereifte SteamOS-Software wie zuvor
  • Es ist nach wie vor schwierig, Nicht-Steam-Spiele und -Apps auszuführen
  • Das getestete System für Spiele ist fantastisch

Das Steam Deck OLED läuft mit genau der gleichen Software wie die Nicht-OLED-Version, d.h. es startet SteamOS. Dabei handelt es sich um ein einfaches und ausgeklügeltes Betriebssystem, das sich wie eine hoch entwickelte Spielkonsole wie Nintendo Switch oder PlayStation anfühlt.

Das Steam Deck OLED ist viel intuitiver als die auf dem Markt erhältlichen Windows-basierten Handhelds, bei denen man im Wesentlichen auf einen kleinen Touchscreen angewiesen ist, um durch ein Windows 11 zu navigieren. Allerdings wird die Bedienung des Steam Decks etwas umständlicher, wenn man Nicht-Steam-Spiele spielen möchte.

Wenn man den Desktop-Modus des Steam Deck OLED startet, kann man auf den Linux-Desktop des Geräts zugreifen, der die gleichen Funktionen wie ein PC bietet. Wer mit Linux nicht vertraut ist, könnte es allerdings etwas umständlich finden, die notwendigen Storefronts zu installieren, um Spiele außerhalb des Steam-Ökosystems spielen zu können.

Es ist auch möglich, Streaming-Apps wie Game Pass zu installieren – Microsoft beschreibt sogar detailliert, welche Schritte notwendig sind, um sie zum Laufen zu bringen. Ich hätte mir gewünscht, dass Valve den Zugriff auf Drittanbieter-Storefronts und Streaming-Apps über SteamOS ermöglicht, um den Prozess zu vereinfachen.

Der Kauf und die Verwaltung von Steam-Spielen ist unglaublich einfach, da der digitale Store in das Betriebssystem integriert ist. Darüber hinaus wurde fast jedes Spiel im Store auf seine Kompatibilität mit dem Steam Deck getestet, wobei ein grünes Häkchen für ein tolles Erlebnis steht, Orange bedeutet, dass es spielbar ist, aber nicht ohne Probleme, und Rot, dass das Spiel auf dem tragbaren Gerät nicht spielbar ist

Valve hat es auch einfach gemacht, die Tasten neu zu belegen und den hinteren Paddles Funktionen zuzuweisen. Es ist auch einfach, Freunde zu benachrichtigen und die Leistungseinstellungen während des Spiels zu ändern. Dies ist sicherlich die ausgereifteste Software, die ich bisher auf einem Handheld-PC gefunden habe.

Abschließender Gedanke

Das ursprüngliche Steam Deck war aufgrund seines erschwinglichen Preises bereits mein persönlicher Favorit unter den Handheld-PCs, aber das Steam Deck OLED hilft dabei, viele seiner kleinen Schwächen zu beheben und sich als König der tragbaren Geräte zu etablieren.

Der OLED-Bildschirm ist eine große Verbesserung für die Bildqualität, der neue Chip hilft, die Akkulaufzeit bei AAA-Spielen um eine Stunde zu verlängern, und die Speicheroptionen sind jetzt viel vernünftiger. Nicht zu unterschätzen sind auch einige Designverbesserungen wie die bessere Griffigkeit der Joysticks, das bessere Feedback der Trigger und das etwas leichtere Gehäuse.

Die höheren Kosten bringen das Steam Deck OLED zwar in die gleiche Preisklasse wie das Asus ROG Ally und andere leistungsstärkere Systeme. Aber dank des besseren Displays, der längeren Akkulaufzeit und der intuitiveren Software hat das Steam Deck meiner Meinung nach immer noch die Nase vorn. Weitere Optionen findest du in unserer Liste der besten Spielekonsolen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert