Soundcore Boom 2 Testbericht

Technische Daten
  • IP-Einstufung: IPX7
  • Batteriestunden: 24
  • Größe (Abmessungen): 185 x 101 x 296 mm
  • Gewicht: 1,6 KG
  • Treiber(s): 50W Racetrack Subwoofer, 2 x 15W Hochtöner
  • Anschlüsse: USB-C Ladeausgang, USB-A Ladeausgang
  • Anschlüsse: Bluetooth 5.3
  • Farben: Phantom Schwarz, Adventure Grün, Explorer Blau
  • Frequenzbereich: 45 20000 - Hz
  • Lautsprecher Typ: Tragbarer Lautsprecher
Vorteile
  • Kraftvoller Bass-Sound
  • Lustige Lichteffekte
  • Robuste, wasserfeste Konstruktion
Nachteile
  • Eher schlichtes Design
  • Nicht staubresistent
  • Kein NFC- oder AUX-Eingang

Einleitung

Der Anker Soundcore Boom 2 tritt in die Fußstapfen des beliebten Motion Boom Lautsprechers und kommt mit einer schwimmenden, wasserdichten Konstruktion, einem praktischen Tragegriff und einem kräftigen, bassigen Sound auf den Markt.

Das neue Modell kostet 129,99 € und ist damit etwas teurer als sein Vorgänger, bietet aber auch viele Verbesserungen. Der Sound ist insgesamt lauter, er kann mit mehreren anderen Lautsprechern synchronisiert werden und verfügt über eine funky, musikreaktive RGB-Beleuchtung an den Passivstrahlern.

Mit seinem großen Akku, dem retro-inspirierten Boombox-Design und der tollen Tragbarkeit könnte er für viele Leute die richtige Wahl sein. Ich konnte es kaum erwarten, herauszufinden, wie er funktioniert, und nachdem ich ihn in den letzten Wochen mit Musik beschallt habe, habe ich Folgendes herausgefunden.

Die Konstruktion

  • Robuste Kunststoffkonstruktion
  • IPX7-zertifiziertes, schwimmfähiges Design
  • Reaktive RGB-Beleuchtung der Emitter

Der Soundcore Boom 2 verzichtet auf die geschwungenen Kurven des Motion Boom und hat stattdessen ein sehr kantiges Design. Der große Tragegriff bleibt jedoch erhalten und ist bei diesem Modell sogar noch größer geworden, da er sich über die gesamte Länge des Lautsprechers erstreckt. Anker setzt eindeutig auf den Retro-Boombox-Look, erinnert mich aber auch an eine Werkzeugkiste, wahrscheinlich wegen der robusten schwarzen Kunststoffkonstruktion.

Der Lautsprecher ist in drei Farben erhältlich: Phantom Black, Adventure Green und Explorer Blue. Ich habe die schwarze Version zum Testen bekommen, die etwas schlicht aussieht, aber durch mattgraue Metallakzente am Lautsprechergitter und am Griff etwas Flair bekommt.

Auf beiden Seiten des Lautsprechers befinden sich große passive Bassreflexrohre aus durchscheinendem, gummiartigem Material mit diagonalem Streifenmuster. Beim Einschalten des Lautsprechers leuchten diese Radiatoren standardmäßig blau und pulsieren im Takt des Beats, in der begleitenden App können aber auch andere Farben ausgewählt werden.

Auf der Rückseite befinden sich ein USB-C-Anschluss zum Aufladen und ein USB-A-Anschluss zum Aufladen anderer Geräte. Diese Anschlüsse sind mit einem dicken Gummistopfen abgedeckt, um das Gerät wasserdicht zu machen. Ich war enttäuscht über das Fehlen eines AUX-Eingangs, da die meisten konkurrierenden Lautsprecher über diese Option verfügen und diese Konfiguration bedeutet, dass man auf Quellen beschränkt ist, die Bluetooth-Konnektivität unterstützen.

An der Unterseite befinden sich vier kleine Gummifüße, die den Lautsprecher an seinem Platz halten. Sie sehen nicht besonders groß aus, sind aber überraschend griffig und sorgen zusammen mit dem Gewicht von 1,7 kg dafür, dass der Lautsprecher auf dem Schreibtisch steht.

Auf der Oberseite befinden sich vier gummierte Tasten, von denen die meisten beleuchtet sind, um anzuzeigen, wann sie aktiv sind. Es gibt einen Power-Knopf, einen Bluetooth-Kopplungs-Knopf, einen PartyCast-Knopf und einen Bass-Up-Knopf.

Außerdem gibt es eine Play/Pause-Taste und Lautstärkeregler, die jedoch nicht beleuchtet sind. Trotzdem sind sie auch im Dunkeln gut zu finden.
Der Soundcore Boom 2 hat die Schutzklasse IPX7, ist also komplett wasserdicht, aber nicht gegen das Eindringen von Staub geschützt. Der Lautsprecher ist außerdem schwimmfähig, d. h., wenn er in einen Pool fällt, kann man ihn leicht wieder herausfischen – oder ihm zuhören, während er schwimmt.

Insgesamt fühlt sich der Lautsprecher robust und vertrauenerweckend an, und ich habe mir nie Sorgen gemacht, dass er gelegentlich etwas abbekommen könnte. Der Nachteil dieser robusten Kunststoffkonstruktion ist, dass sie sich nicht sehr hochwertig anfühlt.

Das soll aber nicht heißen, dass es sich billig anfühlt. Das Lautsprechergitter aus Metall zum Beispiel ist zwar eine nette Idee, wird aber nicht jedem gefallen.

Eigenschaften

  • Soundcore Begleit-App
  • Drahtlose Synchronisation mit PartyCast 2.0
  • Funktioniert wie eine Powerbank

Der Soundcore Boom 2 verfügt über eine Begleit-App, die sowohl unter iOS als auch unter Android funktioniert. Wenn sie verbunden ist, kann man die Klangsignatur anpassen und die Beleuchtung an den Seiten des Lautsprechers steuern. Der Soundcore Boom 2 verfügt über einen 9-Band-Equalizer, mit dem Sie den Klang nach Ihren Wünschen einstellen können, sowie über einige voreingestellte Optionen, um Stimmen und Höhen zu betonen oder einen flacheren, ausgewogeneren Klang zu erzielen.

Der Bass-Up-Modus und PartyCast können über die App aktiviert werden, aber es gibt auch physische Tasten für diese beiden Funktionen, so dass man die App nicht benutzen muss, wenn man das nicht möchte. Die App bietet noch weitere Vorteile, wie z.B. die Steuerung der Helligkeit der Tastenbeleuchtung und einen automatischen Abschalttimer, was sehr praktisch ist.

Die App bietet sieben Beleuchtungseffekte, zwischen denen man wählen kann, und man kann auch die Farben für jeden Effekt ändern. Die Effekte sind nicht besonders abwechslungsreich, sie blinken und pulsieren meist nur im Takt der Musik, aber einige zeigen Farbverläufe oder lassen mehrere Farben gleichzeitig aufblitzen, was sie etwas spannender macht.

Die Beleuchtung trägt definitiv zur Stimmung in schwach beleuchteten Situationen bei, und die LEDs sind hell genug, um auch tagsüber wahrgenommen zu werden. Es ist nicht ganz so auffällig wie beim JBL Pulse 4, aber es reicht, um diesen Lautsprecher von seinen direkten Konkurrenten abzuheben.

Der Soundcore Boom 2 kann sich über die PartyCast 2.0-Technologie drahtlos mit bis zu 100 kompatiblen Soundcore-Lautsprechern verbinden. Einmal verbunden, können die Lautsprecher sogar ihre Lichteffekte synchronisieren, um im ganzen Haus für Partystimmung zu sorgen. Leider stand mir zum Test nur ein Lautsprecher zur Verfügung, so dass ich das nicht selbst ausprobieren konnte, aber es ist definitiv ein Vorteil gegenüber dem Motion Boom, der nur Stereo-Pairing unterstützt.

Schließlich kann der Boom 2 auch als Powerbank verwendet werden, indem man den USB-A-Anschluss auf der Rückseite nutzt, um sein Handy oder andere Geräte mit Strom zu versorgen. Auf dem Datenblatt von Anker ist die genaue Kapazität des Akkus nicht angegeben, aber wenn man bedenkt, dass man mit einer Ladung bis zu 24 Stunden Musik hören kann, muss er ziemlich groß sein.

Was die Akkulaufzeit betrifft, so hält dieses Gerät wirklich ewig. Ich habe ihn gleich nach der Lieferung aufgeladen und seit etwa zwei Wochen höre ich jeden Tag ein bis zwei Stunden damit, und er hat immer noch über 20 % Restkapazität – das ist wirklich beeindruckend.

Ein USB-A-zu-USB-C-Kabel ist im Lieferumfang enthalten, aber man braucht ein eigenes Netzteil, und es dauert etwa 5,5 Stunden, um das Gerät vollständig aufzuladen.

Klangqualität

  • Warmer, bassiger Klang
  • Hohe Ausgangslautstärke
  • BassUp 2.0-Technologie

Wie der Produktname schon sagt, dreht sich beim Boom 2 alles um den Bass. Es ist ein warmer, donnernder Klang, der aber nicht auf Kosten der Klarheit geht. Die beiden 15-Watt-Hochtöner sind in der Lage, großartige Stimmen und eine solide Klarheit im Hochtonbereich zu liefern, während der 50-Watt-Tieftöner und die beiden Radiatoren Bässe erzeugen, die man in der Brust spürt.

Es ist keine audiophile Klarheit, aber es bietet einen sehr angenehmen Klang, mit dem die meisten Benutzer zufrieden sein werden. Er ist lebendig und laut, perfekt für Partys. Wenn ich den Lautsprecher zu Hause benutze, geht die Lautstärke selten über 50%, also hat er mehr als genug Power, um eine Gartenparty im Sommer zu rocken.

Für die meisten meiner Hörtests habe ich den Standard-Soundcore-EQ verwendet und die Bass-Up-Funktion aktiviert gelassen. Der Lautsprecher klingt auch ohne diese Funktion gut, aber der Bass Up-Modus sorgt dafür, dass die Musik voll und dynamisch klingt, und ohne diese Funktion klingt alles etwas dumpfer. Dieser Modus geht auf Kosten der Akkulaufzeit, aber da das Gerät eine sehr lange Akkulaufzeit hat, ist das nicht so schlimm.

Der Stereoeffekt ist nicht sehr ausgeprägt, man braucht wahrscheinlich zwei davon, wenn man das möchte. Der charakteristische Links-Rechts-Sweep von Otis McDonalds Scarlet Fire hat wenig bis gar keinen Effekt, wenn er nur über diesen Lautsprecher abgespielt wird. Aber dieser Lautsprecher ist nicht für eine große Inszenierung gedacht, sondern um den Raum bei einer Veranstaltung zu füllen, und das macht er gut.

Der Lautsprecher ist basslastig, geht aber nicht tief in den Subbass und erreicht seinen Tiefpunkt bei 48 Hz. Ich teste die Basswiedergabe immer mit DJ Shadows Three Ralphs, und bei diesem Lautsprecher ist die Basslinie fast geräuschlos, während sie bei einem echten Subwoofer die Fenster zum Wackeln bringen würde. Dies ist jedoch ein extremes Beispiel, da solche Frequenzen in den meisten Musikstücken nicht vorkommen.

Bei den üblichen Bassfrequenzen macht der Boom 2 mächtig Druck. Der 80er-Jahre-Hit Smalltown Boy von Bronski Beat zum Beispiel klingt über diesen Lautsprecher wunderbar, und dasselbe gilt für so ziemlich alle Hip-Hop-, Funk- und Jazzmusik, die ich darüber abgespielt habe.

Abschließende Bemerkungen

Der Soundcore Boom 2 ist ein extrem leistungsfähiger Lautsprecher mit relativ kompakten Abmessungen. Der eingebaute Griff erleichtert den Transport und verleiht dem Design einen Hauch von Retro-Charme. Er erzeugt einen sehr angenehmen, bassbetonten Sound, der sich perfekt für Partys eignet, und dank seiner robusten Konstruktion und Wasserdichtigkeit braucht man sich keine Sorgen um verschüttete Getränke oder andere Missgeschicke zu machen.

Er gehört zu den leistungsstärksten Lautsprechern seiner Preisklasse und kann sich klanglich durchaus mit anderen Lautsprechern namhafter Hersteller messen. Perfekt ist er allerdings nicht. Ich hätte mir einen Aux-Eingang gewünscht, um kabelgebundene Geräte anzuschließen, und auch eine NFC-Kopplung wäre schön gewesen. Außerdem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das robuste Kunststoffgehäuse etwas weniger hochwertig aussieht als das einiger Konkurrenten.

Andere bemerkenswerte Lautsprecher in dieser Preisklasse sind der JBL Flip 6 und der UE Boom 3, die beide tragbarer sind und für ihre Größe erstaunlich gut klingen. Ich denke jedoch, dass der Soundcore Boom 2 Vorteile gegenüber diesen beiden hat. Er ist etwas billiger, viel lauter, hat eine längere Akkulaufzeit und eine integrierte Lichtshow. Es ist eine tolle Option, die ich nur empfehlen kann.

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