Samsung Galaxy Watch7 im Test: Mehr als nur neue Armbänder und Sensoren

Technische Daten
  • Display: 1,3 Zoll 432×432 AMOLED (40 mm) 1,5 Zoll 480×480 AMOLED (44 mm)
  • CPU : Samsung Exynos W1000
  • Arbeitsspeicher : 2 GB RAM
  • Speicher: 32 GB On-Board
  • Betriebssystem: WearOS 5
  • Akku: 425 mAh (44 mm) 300 mAh (40 mm)
  • Abmessungen: 41 x 41 x 9,7 mm, 28,8 g (40 mm) 45 x 45 x 9,7 mm, 33,8 g (44 mm)
Vorteile
  • Schnellere, effizientere CPU und doppelter Onboard-Speicher
  • Dual-Frequenz-GPS konkurriert mit Sportuhren
  • So aktuell wie WearOS-Uhren nur sein können
Nachteile
  • Schlecht 1
  • Schlechte Sachen 2

Einleitung

Auf den ersten Blick sieht die Samsung Galaxy Watch7 nicht viel anders aus als ihr Vorgängermodell. Doch wenn das Vorgängermodell zu den besten Smartwatches auf dem Markt gehört, warum dann so viel ändern? Samsung hat sich in diesem Jahr auf die Leistung konzentriert und die inneren Werte verbessert, das Design aber weitgehend unverändert gelassen.

Diesmal gibt es keine Classic-Version, also auch keine drehbare Lünette, mit der man herumspielen kann. Auch der Name Pro feiert kein Comeback – obwohl er mit der Galaxy Watch Ultra einen geistigen Nachfolger gefunden hat. Damit bleibt die Galaxy Watch7 die einzige Smartwatch für den Mainstream, die mit der neuesten Version von WearOS und einem komplett neuen Chipsatz einen Vorteil gegenüber anderen Google-Smartwatches bietet.

Sie unterbietet die Apple Watch Series 9 deutlich und ist zudem günstiger als eine Google Pixel Watch 3. Nachdem ich die Uhr mehrere Wochen am Handgelenk getragen habe, bin ich überzeugt, dass dies das Wearable ist, das sich die meisten Android-Handybesitzer zulegen sollten.

Design & Konstruktion: Modell mit Armband

Wie bei der Vorgängerversion Watch6 gibt es auch die Samsung Galaxy Watch7 in zwei Größen. Das kleinere Modell mit 40 mm Durchmesser ist in Grün oder Creme erhältlich, das größere Modell mit 44 mm in Grün oder Silber. Bei beiden Modellen ist der obere der beiden seitlichen Knöpfe mit einer dezenten Akzentfarbe versehen.

Das Silikonarmband hat Samsung dezent mit einigen Steppnähten in Komplementärfarben veredelt. Das ist eigentlich das einzige Erkennungsmerkmal dafür, dass man das diesjährige Modell und nicht das vom letzten Jahr trägt. Einige Leute dachten, die orangefarbenen und blauen Akzente auf meiner silbernen 44-mm-Version seien eine Art Farbe, die nicht zur Star Wars-Rebellenallianz gehört.

Das Gerät sieht immer noch schick und tragbar aus, mit einem runden AMOLED-Display, das fast die gesamte Oberfläche einnimmt. Das Aluminiumgehäuse darunter ist schlank und liegt sehr flach am Handgelenk an, so dass es nicht stört, wenn man ein langärmeliges Hemd trägt. Ich ziehe es vor, dass meine tragbaren Geräte wie traditionelle Uhren aussehen und nicht wie intelligente Gadgets, daher finde ich, dass dieses Modell der eckigen Apple Watch in Sachen Design überlegen ist.

Unabhängig von der gewählten Größe ist die zugrunde liegende Hardware bis auf die Akkukapazität identisch. Die Kaufentscheidung hängt also hauptsächlich davon ab, welche Uhr am Handgelenk besser aussieht. Ich habe zwar keine baumstammartigen Arme, fand aber trotzdem, dass mir die 44-mm-Version besser steht.

Das Glas besteht aus Saphirglas, das viel kratzfester ist als das gehärtete Material, das bei weniger hochwertigen Smartwatches verwendet wird. Das ist praktisch, denn es gibt keinen äußeren Rahmen, der es vor Stößen und Kratzern schützt, wie es bei der Galaxy Watch 6 Classic der Fall ist. In meinem mehrwöchigen Test konnte ich keine bleibenden Spuren feststellen, was ein gutes Zeichen für die Langlebigkeit ist.

Display: hell und schön

Beim Display hat Samsung alles richtig gemacht. Die 40mm und 44mm Modelle haben die gleichen runden 1.3 und 1.5 Zoll AMOLED Displays wie letztes Jahr. Beide Größen sehen aus angemessener Entfernung scharf aus und die Auflösungen von 432×432 bzw. 480×480 sind mehr als ausreichend, um kleinere UI-Elemente klar zu erkennen.

Der Umgebungslichtsensor ist ein Überbleibsel der vorherigen Generation und erhöht die Helligkeit im Freien und dimmt sie in dunkleren Umgebungen oder in Innenräumen. Er reagiert schnell, aber ich habe trotzdem den Theatermodus aktiviert, wenn ich an einem besonders dunklen Ort war. Er verträgt direkte Sonneneinstrahlung sehr gut, so dass ich im Freien nie Probleme hatte, den Inhalt auf dem Bildschirm zu sehen.

Wie stark man die Bildschirmränder wahrnimmt, hängt vom verwendeten Ziffernblatt ab. Dunklere Zifferblätter verbergen sie sehr gut, aber bei farbenfrohen Zifferblättern ist es alles andere als ein randloses Erlebnis. Die Samsung stellt die Google Pixel Watch 2 in den Schatten, aber die Pixel Watch 3 schließt die Lücke. Die Lünette der Watch7 war mit 44 mm so schmal, dass ich ein helles Zifferblatt bevorzugte.

Da hilft es natürlich, dass WearOS eine überwiegend schwarze Benutzeroberfläche hat. Dies ist WearOS 5, das zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht auf Googles eigenen Uhren verfügbar war (trotz der neuen Pixel Watch 3). Die Änderungen finden hauptsächlich hinter den Kulissen statt, aber Samsung hat einige eigene hinzugefügt, darunter eine neue Doppel-Pinch-Geste, mit der eingehende Anrufe mit einer Hand angenommen werden können. Eine praktische Ergänzung, die in meinen Tests sehr gut funktioniert hat.

Gesundheit und Fitness: Den Überblick behalten

Die Galaxy Watch6 war bereits eine der umfangreichsten WearOS-Uhren für Gesundheits- und Fitnesstracking mit EKG- und Blutdruckmessung (nach Kalibrierung mit einem externen Monitor) sowie den üblichen Herzfrequenz-, Blutsauerstoff-, Schritt- und Schlafmessungen. In diesem Jahr hat Samsung mit einem verbesserten Biosensor noch einmal nachgelegt. Mehr LEDs liefern genauere Messwerte und bringen die Smartwatch auf Augenhöhe mit vielen hochwertigen GPS- und Sportuhren.

Der Energie-Score ist eine nützliche neue Methode, um zu beurteilen, wie viel Energie man am Vortag in das Training gesteckt hat und ob man sich heute mehr anstrengen oder es ruhiger angehen lassen sollte. Sie berücksichtigt auch Ihre Schlafgewohnheiten, scheint aber für ernsthafte Sportler nicht so nützlich zu sein wie der Body Battery Score von Garmin.

Die andere große Verbesserung ist das Dual-Frequenz-GPS. Frühere Galaxy-Uhren arbeiteten mit einem Einbandsystem, das in Bezug auf die Genauigkeit der Positionsbestimmung nicht mit speziellen Laufuhren mithalten konnte. Theoretisch sollte die Positionsbestimmung auch schneller sein, obwohl ich keinen großen Unterschied zwischen dieser Uhr und der Watch6 Classic, die ich zuvor verwendet habe, feststellen konnte.

Die IP68 Wasserdichtigkeit bedeutet, dass Regen, Duschen und Schwitzen kein Problem darstellen, während die 5ATM Wasserdichtigkeit bedeutet, dass man sie zum Schwimmen mitnehmen kann. Zum Schwimmen im Meer ist sie allerdings nicht geeignet – dafür müssen Sie auf die Galaxy Watch Ultra umsteigen.

Ansonsten bietet sie die gleiche große Auswahl an Sportarten und Aktivitäten, die aufgezeichnet werden, sowie zahlreiche detaillierte Leistungsindikatoren, die über die begleitende App Galaxy Wearable auf dem Smartphone abrufbar sind. Die Möglichkeit, einen Zielpuls während des Trainings festzulegen, ist eine willkommene Ergänzung, aber ich bin weniger begeistert von dem KI-basierten Wellness-Fokus. Sie ist praktisch nicht verfügbar, es sei denn, man koppelt die Watch7 mit einem Samsung-Smartphone, und sie fasst zusammen, wie man sich verbessern kann, anstatt es einem zu sagen.

Leistung und Akkulaufzeit: Chips

Die Galaxy Watch7 wird von einem Exynos W1000-Chipsatz angetrieben. Das neueste tragbare Silizium von Samsung verfügt über fünf CPU-Kerne und basiert auf einem 3nm-Prozess, wodurch es sowohl leistungsfähiger als auch effizienter ist als das der letzten Smartwatch-Generation. Das Unternehmen gibt eine bis zu dreimal schnellere Leistung an, was beeindruckend klingt, denn die Galaxy Watch6 war nicht schlecht.

Im täglichen Gebrauch fühlte sie sich jedenfalls sehr reaktionsschnell an, man konnte ohne Verzögerung durch die Widgets auf dem Startbildschirm streichen und Apps blitzschnell öffnen. Spotify war früher auf älterer Hardware eine echte Herausforderung, aber im letzten Jahr hat sich die Situation deutlich verbessert und hier wurde noch eine Schippe draufgelegt.

Auch anspruchsvolle Apps aus dem Play Store, z.B. mit vielen Kartendaten, waren kein Problem. Sie ist genauso schnell, wenn nicht sogar schneller als jede andere Smartwatch mit Snapdragon Wear.

Toll ist, dass der Speicherplatz im Vergleich zum Vorgängermodell Galaxy Watch6 verdoppelt wurde. Man bekommt hier 32 GB, was einen großen Unterschied macht, wenn man viele Apps und Zifferblätter herunterlädt oder viele Musik-Playlists auf der Uhr speichert, um sie während des Trainings auf die Kopfhörer zu streamen, ohne das Handy in der Nähe zu haben.

Was sich nicht geändert hat, ist die Batteriekapazität. Die 40mm Version hat immer noch eine 300mAh Zelle, während die 44mm Version eine 425mAh Zelle hat. Das machte im letzten Jahr einen kleinen Unterschied in der Lebensdauer aus, aber beide Uhren konnten eineinhalb Tage mit aktiviertem Always-on-Display getragen werden. Für 2024 sieht es ähnlich aus. Trotz der effizienteren CPU ist es immer noch eine Uhr, die man bestenfalls alle zwei Tage aufladen muss.

Bei meiner typischen Routine mit ständig eingeschaltetem Display und 30-minütigem GPS-Tracking war die Batterie vor der magischen 24-Stunden-Marke leer. Das reichte für eine Nacht mit Schlaf-Tracking und Schnellladung während der morgendlichen Dusche, aber es gibt definitiv andere Smartwatches, die länger zwischen den Ladevorgängen durchhalten.

Samsung Galaxy Watch7 – Fazit

Die Samsung Galaxy Watch7 Ultra mag zwar alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber die diesjährigen Mainstream-Modelle festigen still und leise ihren Status als die besten WearOS-Allrounder, die man für Geld kaufen kann. Die Galaxy Watch7 rüttelt nicht an Samsungs bewährtem Konzept, sondern verbessert es auf sinnvolle Weise, zum Beispiel durch einen effizienteren Chipsatz und zusätzlichen integrierten Speicher für Apps und Musik.

Verbessertes Gesundheits- und Fitnesstracking, schwimmerfreundliche Wasserdichtigkeit und präziseres GPS könnten Besitzer von Sportuhren zum Umstieg bewegen, und mit der neuesten Version von WearOS hält Samsung auch die Konkurrenz in Schach. Ich bin immer noch der Meinung, dass das 44-mm-Modell aufgrund des größeren Akkus die bessere Wahl ist, und wenn Langlebigkeit das Hauptanliegen ist, sind Konkurrenten wie die OnePlus Watch 2 immer noch die bessere Wahl.

Aber solange es einem nichts ausmacht, den Akku alle zwei Tage aufzuladen – oder öfter, wenn man darauf besteht, den ständig aktiven Bildschirm zu nutzen – kann ich mir nur schwer vorstellen, warum ein Besitzer eines Android-Handys etwas anderes kaufen sollte.

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