Samsung Galaxy Watch 6 Classic im Test: Drehen und gewinnen

Technische Daten
  • Display: 1,3 Zoll, 432×432 AMOLED (43 mm) 1,5 Zoll, 480×480 AMOLED (47 mm)
  • CPU : Exynos W930 Dual-Core-Prozessor
  • Arbeitsspeicher : 2GB RAM
  • Speicher : 16GB on-board
  • Betriebssystem : WearOS 4 mit One UI 5 Uhr
  • Akku : 300mAh (43mm) 425mAh (47mm)
  • Konnektivität : Bluetooth 5.3, Wi-Fi, NFC, GPS (4 Bänder), LTE
  • Widerstandsfähigkeit : IP68, 5ATM, MIL-STD-810H
  • Abmessungen : 42,5 × 42,5 × 10,9 mm, 52 g (43 mm) 46,5×46,5×10,9 mm, 59 g (47 mm)
Vorteile
  • Fließende Leistung
  • Konstant gute Batterielebensdauer
  • Drehlünette wurde schmerzlich vermisst
Nachteile
  • Deutlicher Preissprung gegenüber der regulären Watch 6
  • Keine großen inneren Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell

Einleitung

Sieh an, sieh an, wer wieder da ist. Nachdem Samsung letztes Jahr der fitnessorientierten Galaxy Watch 5 Pro den Rücken gekehrt hat, bringt das Unternehmen 2023 eine bei Fans beliebte Smartwatch zurück. Die Galaxy Watch 6 Classic mit ihrem eher traditionellen Uhrendesign und der charakteristischen drehbaren Lünette bringt eine willkommene Abwechslung in die Produktpalette und bietet gleichzeitig Platz für das größte Display, das Samsung je in einem seiner Wearables untergebracht hat.

Außerdem ist sie eine der ersten Smartwatches mit WearOS 4, was ihr (zumindest vorerst) einen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie der Ticwatch Pro 5 und Googles eigener Pixel Watch verschafft und Platz für einen größeren Akku bietet. Aber das gilt auch für die reguläre Galaxy Watch 6 – hat sie genug, um ihre kleine Schwester in den Schatten zu stellen? Ich habe mir eine ans Handgelenk geschnallt, um zu sehen, wie sie sich schlägt.

Design und Verarbeitung: Noch einmal umdrehen

Der Unterschied zwischen der Watch 6 Classic und der normalen Watch 6 ist ziemlich offensichtlich: Statt eines flachen Zifferblatts, das fast bündig mit dem Gehäuse abschließt, gibt es eine erhöhte Lünette, die das Display umgibt. Die geriffelte Textur am äußeren Rand sorgt für eine gute Griffigkeit beim Drehen, wobei jede Umdrehung ein befriedigendes Klicken erzeugt. Die Uhr wirkt wie ein echter Fidget Spinner, genau wie das alte Modell.

Eine weitere Anspielung auf traditionelle Zeitmesser sind die Minutenanzeigen am inneren Rand. Sie sind so dezent, dass sie nicht von der Anzeige auf dem Zifferblatt ablenken, und sie bewegen sich nicht, wenn man die äußere Lünette dreht, so dass sie sich nicht an der falschen Stelle befinden. Die Tatsache, dass der Rahmen nach oben über das Display hinausragt, könnte auch dazu beitragen, das Display vor versehentlichen Stößen zu schützen. Nach längerem Tragen kann ich auch sagen, dass sich hier der meiste Staub und Taschenschmutz ansammelt.

Der andere große Unterschied? Die Watch 6 Classic ist aus Edelstahl statt aus Aluminium und hat eine gebürstete Oberfläche, die im Licht schimmert. Der Effekt ist bei der schwarzen Version dezent, bei der silbernen Version auffälliger. Die Serie beginnt mit einem Zifferblatt mit 43 mm Durchmesser, das größere Modell mit 47 mm verfügt über ein größeres Display und eine größere Batterie. Außerdem gibt es die übliche Auswahl an Wi-Fi- oder LTE-Konnektivitätsoptionen.

Egal, wofür man sich entscheidet, man bekommt ein beachtliches Stück Handgelenk – aber ich fand es nicht so klobig, dass ich es nachts abgenommen hätte.

Das mitgelieferte Armband der Watch 6 Classic nennt Samsung “Hybrid Eco-Leather”. Es sieht aus der Ferne überzeugend aus, ist aber eigentlich nur Gummi mit einer Ledertextur, die es strapazierfähiger und nach einem schweißtreibenden Training leichter abwaschbar macht. Das ist ein gutes Zeichen für Fitness-Fanatiker, die nicht jedes Mal, wenn sie ins Fitnessstudio gehen, das Armband wechseln wollen – obwohl das jetzt dank eines neuen Schnellverschlusses viel einfacher ist.

Ein Knopfdruck genügt und das Armband lässt sich ganz einfach abnehmen. Samsung bietet eine große Auswahl an offiziellen Armbändern, darunter Stoffarmbänder und Metallarmbänder mit Gliedern, aber auch normale 20-mm-Armbänder können verwendet werden.

Bildschirm und Sound: fantastisches AMOLED-Display

Ganz gleich, ob Sie sich für die 43-mm-Uhr 6 Classic oder das 47-mm-Modell entscheiden, beide sind dank des gestochen scharfen und farbenfrohen AMOLED-Displays ein wahrer Augenschmaus. Da die Displayränder seit der Galaxy Watch 4 Classic um 15% schmaler geworden sind, konnte Samsung diesmal größere Panels verwenden: Statt der bisher üblichen 1,2 und 1,4 Zoll sind es nun 1,3 und 1,5 Zoll, wobei der schwarze Balken am äußeren Rand fast vollständig verschwindet.

Mit Auflösungen von 432×432 und 480×480 wirken beide Größen aus der Nähe scharf und konturenscharf, die Blickwinkel sind hervorragend. Die OLED-Panels lassen dunkle Zifferblätter besonders gut zur Geltung kommen, aber die kaum vorhandenen Ränder sorgen dafür, dass hellere, farbenfrohe Optionen das Design nicht stören.

Ein Umgebungslichtsensor im Inneren der Uhr erhöht die Helligkeit, wenn man nach draußen geht, bleibt an sonnigen Tagen gut sichtbar und kann schnell auf ein augenfreundliches Niveau gedimmt werden, wenn man sich drinnen oder an schattigeren Orten aufhält. Es ist auch nicht super-reflektierend.

Es ist schön zu sehen, dass Samsung für das Zifferblatt Saphirglas verwendet, das viel widerstandsfähiger ist als normales Glas. Bei der letztjährigen Watch 5 Pro konnte ich eine Handvoll potenzieller Kratzer vermeiden, und bis jetzt habe ich eine ähnliche Langzeitbeständigkeit gesehen.

Software-Erlebnis: subtile Rationalisierung

Obwohl die Watch 6 Classic das erste Gerät mit WearOS 4 ist, fühlt sie sich dank der OneUI 5 Watch-Oberfläche sehr ähnlich an wie frühere Wearables von Samsung. Das ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Die Benutzeroberfläche ist sehr konsistent, mit Menüs, Symbolen und Farben, die sich beim Wechsel zwischen den zahlreichen Apps anpassen.

Samsung Wallet ist für kontaktlose Zahlungen und digitale Mitgliedskarten an Bord. Find my Phone verfügt über eine neue Kartenansicht, die das Auffinden anderer Samsung-Geräte erleichtert. Samsung Health sammelt alle Ihre Fitness- und biometrischen Daten. Sie sind jedoch nicht an diese Daten gebunden, da das Gerät auch auf den Google Play Store zugreifen kann. Ich bin auf Google Wallet und Google Assistant umgestiegen, ohne dass sich das negativ ausgewirkt hätte.

Auf der Trainingsseite ist es toll, dass man jetzt benutzerdefinierte Trainingsroutinen aufzeichnen und personalisierte Herzfrequenzbereiche festlegen kann. Alle Gesundheitsmetriken vom letzten Jahr sind wieder da, d.h. optische und elektrische Sensoren für EKG, Blutsauerstoff, Hauttemperatur, Herzfrequenz und sogar Blutdruck – auch wenn sie immer noch Zubehör von Drittanbietern und eine regelmäßige Kalibrierung erfordern.

Die Genauigkeit der Fitnessaufzeichnung ist weitgehend gut: GPS-Standortdaten und Herzfrequenzaufzeichnung entsprechen denen anderer Smartwatches. Auch Schrittzahl und Kalorienverbrauch sind realistisch. Profisportler werden wohl nicht auf ihre speziellen GPS-Laufuhren mit deutlich längerer Akkulaufzeit umsteigen, aber für alle, die ihre Fitness verbessern wollen, ist die Watch 6 Classic eine gute Wahl. Dank der Wasserdichtigkeitsklassen IP68 und 5ATM ist sie sowohl für Schwimmer als auch für Outdoor-Sportler eine gute Wahl.

Leistung und Akkulaufzeit: länger durchhalten?

Die Uhren der letzten Generation von Samsung waren nicht gerade langsam, aber sie hatten einen veralteten Prozessor. Das ist bei der Watch 6 Classic kein Problem, denn sie ist mit dem brandneuen Exynos W930-Chip ausgestattet. Der Dual-Core-Chip taktet mit 1,4 GHz, eine willkommene Steigerung gegenüber den 1,18 GHz des Vorgängers, und auch der Arbeitsspeicher wurde von 1,5 GB auf 2 GB erhöht.

WearOS 4 war bei meinen Tests stets reaktionsschnell und ließ sich flüssig und ohne Stottern durch die Widgets und Watchfaces navigieren. Auch die anspruchsvolleren Wearable Apps aus dem Play Store fühlten sich sehr schnell an und obwohl das Laden von animierten, benutzerdefinierten Zifferblättern etwas dauern konnte, waren sie danach sehr reaktionsschnell. 16 GB interner Speicher bieten viel Platz für Apps und eine Reihe von Musik-Playlists für den Fall, dass man sein Handy während des Trainings zu Hause lassen möchte.

Die große Frage war immer, ob die neue CPU energieeffizienter ist und somit längere Ladezeiten zulässt. Da hilft es, dass beide Versionen der Watch 6 Classic einen grösseren Akku haben als die alte Watch 4 Classic: Die 43-mm-Version hat einen 300-mAh-Akku statt 247 mAh, während die 47-mm-Version mit 425 mAh einen grossen Sprung von den 361 mAh des alten Modells macht.

Selbst mit aktiviertem Always-on-Display habe ich mehr als die von Samsung angegebenen 30 Stunden zwischen den Ladevorgängen erlebt – und das inklusive täglichem Fitness-Tracking und einer ganzen Reihe von Benachrichtigungen. Schaltete ich stattdessen auf “Aufwachen”, kam ich locker einen zweiten Tag ohne Aufladen aus. Es gibt zwar keine Dual-Screen-Cleverness wie bei der Ticwatch Pro 5, aber Samsung hat seinen Vorsprung bei der Akkulaufzeit gegenüber der Google Pixel Watch auf jeden Fall gehalten. Das USB-C-Ladekabel ist ebenfalls recht schnell und benötigt etwas mehr als eine Stunde zum Aufladen.

Samsung Galaxy Watch 6 Classic Fazit

Es ist schön zu sehen, dass die Watch 6 Classic zurück ist, nachdem sie die letzte Generation übersprungen hat. Sie bringt eine willkommene Abwechslung in die Produktpalette und die drehbare Lünette ist nach wie vor eine zufriedenstellende Möglichkeit, mit WearOS zu interagieren.

Stilistisch unterscheidet sie sich nicht wesentlich von der regulären Watch 6 und kostet mehr, aber die größeren Displays verleihen ihr mehr Präsenz am Handgelenk. Größere Akkus bedeuten auch mehr Zeit zwischen den Ladevorgängen, und die umfangreichen Fitness-Tracking-Optionen werden sowohl regelmäßigen Läufern als auch Gelegenheitssportlern gefallen. Derzeit ist es die beste Wahl unter den WearOS 4-Geräten.

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