Samsung Galaxy Chromebook Plus im Test: Setzt neue Maßstäbe

Technische Daten
  • Bildschirm : 15,6 Zoll, 1920×1080 AMOLED
  • Prozessor : Intel Core 5 120U
  • Arbeitsspeicher : 8 GB RAM
  • Grafik : Integriert
  • Speicher : 256 GB onboard
  • Betriebssystem : ChromeOS
  • Konnektivität : 2x USB-C, 1x USB-A, HDMI, microSD-Kartenleser, 3,5-mm-Kopfhöreranschluss
  • Akku : 68 W/h
  • Abmessungen: 226 x 355 x 12 mm, 1,17 kg
Vorteile
  • Ausreichend Leistung und lange Akkulaufzeit
  • Wunderschönes OLED-Display
  • Schlanke und leichte Abmessungen, hochwertige Materialien
Nachteile
  • Teurer als fast jedes andere Chromebook Plus
  • Kein 120-Hz- oder Touchscreen

Einleitung

Es ist lange her, dass wir ein wirklich hochwertiges Chromebook bekommen haben. Meiner Meinung nach muss man bis 2017 zurückgehen, als Google mit dem herausragenden – und erschreckend teuren – Pixelbook sein eigenes Ding gemacht hat. Mit seiner neuen Chromebook-Plus-Initiative hat das Unternehmen nun endlich andere überzeugt, mitzumachen, und Samsungs erster Versuch könnte alle anderen in den Schatten stellen.

Das Galaxy Chromebook Plus verfügt über die Hardware, die man von einem hochwertigen Windows-Laptop erwarten würde, einschließlich beeindruckend schlanker Abmessungen, Intel-Core-Leistung und einem atemberaubenden AMOLED-Display. Zusammen mit der langen Akkulaufzeit, für die Chromebooks bekannt sind, und einigen cleveren Funktionen der Gemini KI-Software sollte es eigentlich nichts geben, was man nicht mögen könnte.

Außer vielleicht der Preis. Mit 699 Dollar für das Einstiegsmodell stellt es so ziemlich jedes andere Chromebook in den Schatten. Hat sich die Software so weit entwickelt, dass es eine echte Alternative zu Ultraportables mit Windows oder MacOS ist?

Design und Verarbeitung: Ich bin begeistert

Ignoriert man das Chromebook Plus-Logo auf dem Deckel, ist das Samsung kaum von einer Reihe Windows-basierter Ultraportables zu unterscheiden, die doppelt so viel kosten. Das äußere Metallgehäuse erinnert an die Galaxy-Laptops des Unternehmens, die fast alle im vierstelligen Bereich liegen, während die Farbe Neptunblau einen willkommenen Hauch von Persönlichkeit verleiht. Es hebt sich deutlich von der überwiegend schwarzen und gunmetalgrauen Konkurrenz ab.

Wenn man den Deckel öffnet, sieht man eine Mischung aus matten und glänzenden schwarzen Kunststoffen, die sich aber keineswegs billig anfühlen und keine Anzeichen von Biegsamkeit zeigen. Ich habe schon dünnere Bildschirmabdeckungen bei hochwertigen Windows-Laptops gesehen, aber nicht bei solchen, die 700 Dollar kosten. Ich kann mich auch nicht an ein anderes Chromebook erinnern, das so dünn oder leicht war. Das Galaxy Chromebook Plus wiegt federleichte 1,17 kg und ist an der dicksten Stelle nur 12 mm dick, was es zu einer fantastischen Wahl für die Arbeit unterwegs macht.

Es ist so dünn, dass Samsung nicht in der Lage war, den HDMI-Anschluss in voller Größe an der Seite vollständig zu umschließen – das Gehäuse hat eine winzige Aussparung, um Platz zu schaffen. Ansonsten gibt es eine gute Auswahl an Anschlüssen, mit zwei USB-C-Anschlüssen (von denen einer zum Aufladen verwendet wird) auf der linken Seite und einem einzelnen USB-A-, 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und einem microSD-Kartensteckplatz auf der rechten Seite. Meine Digitalkamera verwendet SD-Karten in voller Größe, so dass der Kartenleser während meiner Tests nicht viel Verwendung fand, aber kreative GoPro- oder Drohnen-Nutzer werden seine Integration zu schätzen wissen.

Bildschirm und Ton: ein ziemlicher Kontrast

Es ist nicht das erste Chromebook mit einem OLED-Display, aber Samsung hat dafür gesorgt, dass das Galaxy Chromebook Plus ein Panel hat, das seiner Premium-Positionierung gerecht wird. Der 15,6-Zoll-Bildschirm ist ein echter Hingucker mit einem absolut hervorragenden Kontrast und wunderbar dynamischen Farben. Vor allem Filme kommen dank der tiefsten und schwärzesten Schwarzwerte, die man derzeit bei Geräten mit ChromeOS findet, voll zur Geltung.

Gut, es ist ein 60 Hz Panel, das nicht die seidenweichen Bewegungen einiger Chromebook Plus Konkurrenten bieten kann, was frustrierend ist, da sie alle viel erschwinglicher sind. Das Seitenverhältnis von 16:9 ist jedoch ideal zum Ansehen von Videos oder Spielen, und die Full-HD-Auflösung ist detailliert genug, ohne den Grafikkern zu sehr zu belasten.

Die Farbdarstellung und die Farbgenauigkeit sind eine echte Stärke, die mit teureren Windows-Geräten mithalten kann und deutlich besser ist als beim letzten von mir getesteten Chromebook, dem Acer Chromebook Plus 515. Es ist auch fast so hell wie die LCD-Alternativen, sodass ich problemlos in der Sonne arbeiten konnte. Das glänzende Panel fängt Reflexionen etwas zu leicht ein, aber der Bildschirm lässt sich gut neigen und die Betrachtungswinkel sind erstklassig.

Das Audioerlebnis ist nicht ganz so gut, aber das ist angesichts der schlanken Abmessungen nicht verwunderlich. Die eingebauten Lautsprecher sind recht laut, klingen aber recht blechern und etwas hart, wenn man die Lautstärke aufdreht. Für Musik und Filme sind Kopfhörer ein Muss.

Tastatur und Touchpad: genau mein Ding

Da das Notebook so flach ist, habe ich nicht erwartet, dass die Tastatur ein Highlight ist, aber Samsung hat es gut gemacht und jeder Taste eine Federwirkung und einen angemessenen Hub gegeben. Man kann nicht wie mit Nägeln auf die Tasten hämmern, ohne dass die Tasten durchschlagen, aber mit einem sanfteren Anschlag kam ich schnell an meine übliche Tippgeschwindigkeit heran. Auch der Klang ist recht zufriedenstellend.

Etwas gewöhnungsbedürftig sind die versetzten QWERTY-Tasten, die Platz für einen Ziffernblock machen. Ich persönlich brauche keine Zifferntasten und hätte den Rest der Tastatur lieber in der Mitte gesehen, aber immerhin gibt es auf beiden Seiten des Touchpads viel Platz, um die Handgelenke aufzulegen.

Der Ein-/Ausschalter fühlt sich vielleicht anders an als der Rest der Tastatur, aber er verbirgt keine besonderen Funktionen, wie zum Beispiel einen Fingerabdrucksensor. Die beste Möglichkeit, den ChromeOS-Sperrbildschirm zu umgehen, ist Smart Unlock auf dem Android-Smartphone. Solange die beiden Geräte nahe genug beieinander sind, kann man sich mit einem Klick anmelden.

Ich schätze es, dass Samsung ein großes Touchpad eingebaut hat, und das physische, hörbare Klicken, das bei jedem Druck ertönt, ist befriedigend genug. Es ist nicht die glatteste Oberfläche, die ich je benutzt habe, und die Interaktion ist nicht ganz so flüssig wie beispielsweise auf einem MacBook-Trackpad (für mich immer noch der Goldstandard), aber ich hatte nicht das Bedürfnis, nach einer Maus zu greifen, nur um im Internet zu surfen oder auf dem ChromeOS-Desktop zu navigieren.

Software: Bereit für Gemini

ChromeOS hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Die Benutzeroberfläche ist viel schlanker und ermöglicht das schnelle Öffnen von Browser-Tabs auf dem Smartphone, das Synchronisieren von Google Drive-Dokumenten für das Offline-Arbeiten und das einfache Verwalten von Dateien ist nicht mehr so mühsam wie früher. Die Android-Apps laufen auch ziemlich nahtlos und fühlen sich wie native ChromeOS-Software an.

Im Gegensatz zu den Windows-Laptops von Samsung hat das Unternehmen nicht zu viele eigene Apps installiert. Die gesamte vorinstallierte Software stammt von Google und wird ChromeOS-Neulinge nicht überfordern.

Googles KI Gemini hat sich mittlerweile in fast jeden Winkel des Betriebssystems geschlichen, von generativen Hintergrundbildern bis hin zum (zugegebenermaßen sehr hilfreichen) Magic Editor in der Fotogalerie. Es gibt auch eine Verknüpfung zum Gemini-Assistenten in der Taskleiste. Klickt man mit der rechten Maustaste auf eine beliebige Stelle, wird einem auf die eine oder andere Weise geholfen, zum Beispiel beim Zusammenfassen von Artikeln oder beim Umformulieren von Sätzen in Google Docs.

Es ist auch das erste Chromebook mit einer Taste zum schnellen Einfügen, die die Suchtaste älterer Modelle ersetzt (die wiederum die Feststelltaste ersetzt, falls Sie kein ChromeOS-Experte sind). Damit hat man die Zwischenablage zum Kopieren und Einfügen immer griffbereit, kann Emojis oder animierte Gifs schnell finden und die KI-Schreibhilfe von Gemini aufrufen.

Ich fand sie eher hilfreich als aufdringlich, aber man kann ja zum alten Stil der Suchtaste zurückkehren und die Eingabeaufforderungen „Hilfe beim Lesen“/„Hilfe beim Schreiben“ deaktivieren, wenn man möchte.

Leistung und Akkulaufzeit: Was will man mehr?

Das Galaxy Chromebook Plus ist in zwei Versionen erhältlich: eine mit Intel Core 3 CPU und eine mit dem leistungsstärkeren Core 5, beide mit 8 GB RAM und 256 GB Speicherplatz.

Zwölf Threads und eine Taktfrequenz von 4,2 GHz sind im ChromeOS-Land sehr hoch, sodass das Samsung bei alltäglichen Aufgaben erwartungsgemäß nicht enttäuschte. Ich konnte problemlos Browser-Tabs im zweistelligen Bereich mit einer Handvoll anderer Apps öffnen, ohne dass es zu einer Verlangsamung kam. Das ist angesichts des relativ bescheidenen Arbeitsspeichers überraschend, für eine ähnlich flüssige Performance benötigen Windows-Rechner heutzutage in der Regel 16 GB.

Synthetische Benchmarks zeigen keine massive Lücke zwischen den Core 3 und Core 5 Varianten, obwohl Apps, die für mehrere Kerne optimiert sind, am meisten profitieren. Alles im Chrome Web Store läuft flüssig und auch alles, was ich im Google Play Store ausprobiert habe, konnte mit Android bewältigt werden. Selbst eine tiefergehende Bild- und Videobearbeitung ist mit Apps von Drittanbietern wie LumaFusion nicht unerreichbar.

Auch Spiele enttäuschen nicht. Steam für ChromeOS ist zwar noch in der Beta-Phase, aber ich konnte ältere Titel und weniger anspruchsvolle Indie-Spiele wie Jet Set Radio und Going Under spielen. Letzteres benötigte allerdings eine niedrigere Auflösung, um gut zu laufen, und das viel anspruchsvollere Gears Tactics kam nie über einstellige Frameraten hinaus. Mit Android-Spielen hat man da mehr Glück, aber die Tatsache, dass es überhaupt möglich ist, zeigt, wie weit ChromeOS – und ultraportable Geräte im Allgemeinen – schon gekommen sind.

Auch bei der Akkulaufzeit bekommt das Galaxy Chromebook Plus ein dickes Plus. Bei normalen Desktop-Aufgaben habe ich die von Samsung angegebenen 12 bis 13 Stunden Akkulaufzeit regelmäßig innerhalb einer Stunde erreicht und auch Videostreaming hat den Rest nicht torpediert. Und das, obwohl dieser Chip eine aktive Kühlung benötigt – der Lüfter erreicht eine wahrnehmbare Lautstärke, wenn er wirklich beansprucht wird. Bei weniger anspruchsvollen Aufgaben konnte ich das Haus verlassen, ohne das Netzteil mitzunehmen. Die neuesten ARM-basierten Windows-Laptops schaffen zwar bis zu 20 Stunden – kosten aber mindestens das Doppelte.

Samsung Galaxy Chromebook Plus – mein Fazit

Das Galaxy Chromebook Plus ist mein neuer Lieblings-Laptop mit ChromeOS. Samsung hat ein tolles Ultra-Notebook entwickelt, das in Sachen Größe, Display und Akkulaufzeit mit der Windows-Konkurrenz mithalten kann. Es ist leistungsstark genug für die Aufgaben, für die Chromebooks am besten geeignet sind, und auch die Konnektivität ist nicht zu verachten.

Persönlich könnte ich auf den gequetschten Nummernblock verzichten und hätte einen SD-Kartenslot in voller Größe statt microSD bevorzugt, aber das kann jeder anders sehen. Ohne Touchscreen und Klappscharnier fehlt auch der 2-in-1-Charme, den man bei einigen deutlich günstigeren Chromebooks der Konkurrenz findet.

Nur wenige können mit dem Samsung mithalten, wenn es um Portabilität oder hochwertige Verarbeitung geht. Wenn man bereit ist, einen Aufpreis zu zahlen und ChromeOS alle Anforderungen erfüllt, ist es ein fantastisches Notebook.

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