Das Galaxy Book 3 Pro 360 ist zweifelsohne der flexibelste Laptop von Samsung, auch wenn er nicht die Leistung des Book 3 Ultra und die Portabilität des Book 3 Pro 14 Zoll bietet. Dank des vollständig drehbaren Bildschirms kann der 16-Zoll-Bildschirm auch als Tablet verwendet werden, so dass man Arbeit und Freizeit miteinander verbinden und Netflix schauen kann, ohne ein Notebook auf den Knien balancieren zu müssen.
Das hochwertige 2-in-1-Gerät wurde für die dritte Generation überarbeitet und verfügt über ein frisches Design, ein verstärktes Scharnier und verbesserte interne Komponenten. Dazu kommt der OLED-Bildschirm mit der höchsten Auflösung, den Samsung je in einem Notebook verbaut hat. Das klingt nach einer überzeugenden Kombination für alle, die ein Convertible suchen, das außerhalb der Geschäftszeiten genauso gut funktioniert wie innerhalb – hält es, was es verspricht?
Design und Verarbeitung: von allen Seiten attraktiv
Mit einem Gewicht von nur 1,71 kg ist das Galaxy Book 3 Pro 360 für ein 16-Zoll-Notebook beeindruckend leicht. Diese Gramm summieren sich, wenn man es als Tablet mit sich herumschleppt, aber auch nach einem Abend auf dem Sofa mit Videos schauen und im Internet surfen hatten wir keine Beschwerden. Es ist zwar dicker als ein durchschnittliches iPad, aber man hält kaum ein Telefonbuch in der Hand.
Man kann es in den Farben Graphit oder Beige kaufen, unser Exemplar war in Beige. Beige klingt ziemlich langweilig, aber in Kombination mit dem Metall sieht es aus wie eine Mischung aus Silber und hellem Gold. Wir sind der Meinung, dass es das Richtige ist, weil es so hochwertig aussieht, wie man es bei dem Preis erwarten würde. Er ist aus Aluminium gefräst, mit klaren Linien und minimalem Branding. Außerdem weist es Fingerabdrücke ab, so dass man sich nicht allzu sehr anstrengen muss, um es sauber zu halten.
Abgesehen davon, dass die Scharniere leicht in den Deckel einschneiden, ist kaum zu erkennen, dass es sich um ein 2-in-1-Gerät handelt. Die Scharniere bleiben in jedem Winkel, in dem man den Laptop öffnet, fixiert, sowohl im Zelt- und Präsentationsmodus als auch flach zusammengeklappt für die Tablet-Nutzung, sind aber nicht so steif, dass man sie mit Gewalt wieder schließen muss.
Die Anschlussmöglichkeiten sind für ein dünnes und leichtes Gerät mit zwei Thunderbolt-4-USB-C-Anschlüssen und einem HDMI-Ausgang auf der einen Seite und einem einzigen USB3-/3,5-mm-Kombianschluss und einem microSD-Kartensteckplatz auf der anderen Seite angemessen. Fotografen könnten allerdings einen SD-Kartenleser in voller Größe vermissen.
Eine 1080p Webcam ist ebenfalls im Displayrahmen integriert. Diese ist in Ordnung, sieht bei guten Lichtverhältnissen ausreichend scharf aus, hat aber in dunkleren Räumen Probleme mit der Detailtreue.
Bildschirm und Ton: himmlisches HDR
Samsung bietet seit einiger Zeit OLEDs für seine Notebooks an, aber das letztjährige Galaxy Book 2 Pro 360 konnte nicht mehr als eine Full-HD-Auflösung bieten. Damit lag es hinter Lenovo, Asus und Acer, die alle 3K-Panels anboten. Das ist hier nicht der Fall: Das Book 3 Pro 360 hat ein viel schärferes 2880×1800-Display, das sich über 16 Zoll erstreckt und ein produktiveres 16:10-Seitenverhältnis hat. Es bietet etwa 11 % mehr vertikalen Platz als das vorherige 16:9-Gerät, und alles sieht viel schärfer aus.
Außerdem hat er eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, was bedeutet, dass das Scrollen durch Webseiten und das Verschieben von Fenstern auf dem Desktop flüssig vonstatten geht. Standardmäßig ist diese Funktion aktiviert, so dass man nicht durch die Einstellungsmenüs scrollen muss, was sich jedoch auf die Akkulaufzeit auswirkt – man sollte die Einstellungen eventuell auf 60 Hz zurücksetzen, wenn Langlebigkeit im Vordergrund steht.
Dieser Laptop glänzt wirklich, wenn er mit HDR-Inhalten gefüttert wird, mit außergewöhnlichem Kontrast, nahezu makellosen Schwarzwerten und einer ausgezeichneten Balance zwischen Schatten und Highlights. Es ist ideal zum Serienschauen, vor allem, wenn der Bildschirm in den Zelt- oder Präsentationsmodus geschwenkt wird, mit hervorragenden Blickwinkeln und satten, lebendigen Farben. Dies ist sogar möglich, bevor der Vivid- oder Movie-Modus eingeschaltet wird.
Die Farbgenauigkeit ist im Allgemeinen hervorragend, was für kreative Profis, die seriös arbeiten wollen, ein gutes Zeichen ist. Die Helligkeit ist eher durchschnittlich und liegt etwas unter dem von Samsung angegebenen Spitzenwert von 500 Nit, der vom MacBook Air M2 übertroffen wird.
Wenn man die Dolby Atmos-zertifizierten Quad-Lautsprecher richtig aufdreht, liefert das Galaxy Book 3 Pro 360 einen recht klaren Sound, mit der üblichen Laptop-Kritik des begrenzten Basses. Der Rest des Frequenzspektrums ist gut definiert und eignet sich gut zum Hören von Spotify-Streams ohne Kopfhörer und zum Verfolgen von YouTube-Abonnements. Immerhin bedeutet der 3,5 mm Kopfhöreranschluss, dass man nicht auf Bluetooth angewiesen ist, um Musik zu hören.
Tastatur und Touchpad: Das Schreibwerkzeug
Wie bei einem 16-Zoller nicht anders zu erwarten, hat Samsung Platz für eine vollwertige QWERTY-Tastatur und einen Nummernblock gefunden. Letzterer hat zwar etwas kleinere Tasten, dürfte aber für Büroarbeiten dennoch nützlich sein. Die weiße LED-Hintergrundbeleuchtung ist gleichmäßig über die Tastatur verteilt, und obwohl sie tagsüber standardmäßig ausgeschaltet ist, kann man dank der schwarzen Tastenkappen jeden Buchstaben deutlich lesen, wenn man sie einschaltet – was man von der silbernen Tasten-/Weißlicht-Kombination des Lenovo Yoga Slim 9i nicht behaupten kann.
Jede Taste im Inselstil hat einen angemessenen Federweg mit einem guten Hub, wenn man bedenkt, wie dünn das Gerät ist. Die Tasten sind immer noch schnell, wenn man wie wild auf sie einhämmert, und wir haben festgestellt, dass die Tasten in der Mitte der Tastaturablage etwas schwammiger sind, aber mit etwas weniger Kraftaufwand ist es durchaus komfortabel.
Der Ein/Aus-Schalter in der rechten oberen Ecke dient gleichzeitig als Fingerabdrucksensor und hat einen ausreichenden Widerstand, um ein versehentliches Drücken zu verhindern. Beim 14-Zoll-Notebook Galaxy Book 3 Pro fanden wir ihn etwas zu nah an der Löschtaste und der Zurück-Taste, hier ist er weiter von der Num-Taste entfernt. Im Test erwies sie sich als präzise genug und erkannte unsere Zahlen schnell.
Das großflächige Glas-Touchpad ist zwar etwas zu einer Seite hin verschoben, was bei Ihnen vielleicht eine Zwangsstörung auslösen könnte, aber es passt besser zu den QWERTY-Tasten und ist so groß, dass wir es nie verfehlt haben, wenn wir danach gegriffen haben. Einzelklicks, Tippen mit mehreren Fingern und Wischgesten werden alle präzise erkannt, und die glatte Oberfläche ist ideal für sanfte Cursorbewegungen.
Natürlich bietet der Bildschirm des 2-in-1-Geräts volle Touch-Unterstützung mit einer äußerst reaktionsschnellen 10-Punkt-Erkennung und funktioniert auch gut mit dem S-Pen von Samsung. Ein Stift wird mitgeliefert, aber es gibt keinen Platz, um ihn aufzubewahren, wenn der Laptop in einer Tasche oder einem Rucksack verstaut ist. Der Stift kann zwar magnetisch am Deckel befestigt werden, ist aber nicht besonders stark. Die Eingabelatenz ist minimal, so dass man fast das Gefühl hat, auf Papier zu zeichnen.
Leistung und Akkulaufzeit: reichlich Power
Das Galaxy Book 3 Pro 360 ist mit einem Intel Core i5 oder i7 Prozessor der 13. Unser Modell war mit dem leistungsstärkeren i7-1360p-Chip ausgestattet, gepaart mit 16 GB RAM und einer 512 GB SSD. Wer sich für den gängigeren i5-1340p entscheidet, beschränkt sich auf 8 GB RAM und 256 GB Speicherplatz, was aber auch den Preis deutlich senkt.
Die aktive Kühlung muss bei Desktop-Aufgaben nicht auf Hochtouren laufen, da das Gerät angenehm reaktionsschnell ist und bei anspruchsvolleren Aufgaben wie der Stapelbearbeitung von Fotos in Adobe Lightroom relativ leise bleibt. Auch das Multitasking zwischen Textdokumenten, Webbrowser und E-Mail-Client funktioniert reibungslos.
Man muss jedoch bedenken, dass es sich um ein ultraportables Gerät handelt, das nicht in der Lage ist, 4K-Videos auf die gleiche Weise zu verarbeiten, und dass Apple Silicon mit optimierter Software immer noch einen Leistungsvorteil hat. Es kann heiß werden, wenn es ein Video rendern oder eine andere kontinuierliche Last verarbeiten muss, aber nicht so heiß, dass die Hardware gezwungen ist, die Taktraten drastisch zu senken.
Intels Iris Xe-Grafikkarte macht ihre Sache gut, spielt native 1440p-Videos ohne Probleme ab und kann sogar einige leichte Spiele bewältigen, aber sie ist kein Grafik-Kraftpaket. Dafür sollte man sich das kommende Galaxy Book 3 Ultra zulegen – es ist ein herkömmliches Notebook und kein 2-in-1-Gerät, aber eines, das man mit einer Nvidia GeForce RTX 4070 ausstatten kann.
Samsung hat das Gerät nicht mit vorinstallierter Software ausgestattet, sondern nur mit ein paar Tools, um Dateien zu übertragen oder mobile Daten mit einem Galaxy-Smartphone zu teilen und ein Galaxy-Tablet als zweiten Bildschirm zu verwenden. Ansonsten ist es ein ziemlich typisches Windows-11-Erlebnis.
Das bedeutet auch eine ziemlich typische Windows 11 Standby-Akkulaufzeit, die im Vergleich zu MacOS miserabel ist. Ansonsten sollte das Galaxy Book 3 Pro 360 zwischen 8 und 9 Stunden ohne Netzstrom auskommen, je nachdem, was man damit macht. Das reicht aus, um einen Arbeitstag ohne Netzadapter zu überstehen, liegt aber immer noch unter dem hervorragenden MacBook Air M2 von Apple. Das liegt an der höheren Auflösung und der hohen Bildwiederholrate des AMOLED-Displays.
Immerhin ist das Netzteil recht klein und nicht größer als das, was man (früher) mit einem neuen Smartphone bekam. Mit seinen 65 W lädt es jedes aktuelle Samsung-Handy, -Tablet oder -Laptop mit maximaler Geschwindigkeit, so dass Sie Ihre anderen Adapter zu Hause lassen können.
Samsung Galaxy Book 3 Pro 360 Zusammenfassung
Wer einen hochwertigen Hybrid-Laptop mit viel Leistung und einem atemberaubenden Bildschirm sucht, sollte das Galaxy Book 3 Pro 360 ganz oben auf seine Liste setzen. Samsung ist es gelungen, ein schlankes und modernes Design zu entwerfen, eine komfortable Tastatur zu liefern und auch die Konnektivität nicht zu vernachlässigen.
Die Akkulaufzeit könnte jedoch besser sein, und wir warten immer noch darauf, dass der S Pen irgendwo verstaut werden kann. Das Acer Swift Edge ist eher ein reiner Laptop als ein 2-in-1-Gerät, hat aber einen ähnlich beeindruckenden OLED-Bildschirm für deutlich weniger Geld.
Für Fans von Convertibles könnte der flexible Formfaktor des Galaxy Book jedoch einen Aufpreis wert sein.