Bluetooth-Lautsprecher im Retro-Look gibt es viele. Marshall setzt schon länger auf klassisches Design und moderne Technik, ebenso Fender. Jetzt gesellt sich die britische Firma Orange dazu, nur dass sich hier die Rückbesinnung nicht nur auf das Äußere beschränkt. Die Orange Box bietet auch analoge Verstärkung.
Design & Konstruktion: Retro-Revival
Mit ihrem orangefarbenen, mit Vinyl überzogenen Holz, dem Weidengeflecht und dem Tragegriff aus Leder ist die Orange Box ein echter Zeitreisender. Sie sieht aus, als käme sie direkt aus den Sechzigern, was Musikfans eines bestimmten Jahrgangs sicher gefallen wird. Orange verkauft sie auf Wunsch auch in Schwarz, aber angesichts des Firmennamens können wir uns nicht vorstellen, dass sie darüber glücklich wären.
Mit einem Gewicht von 3 kg ist er eher ein tragbarer Lautsprecher als ein wirklich tragbarer Lautsprecher. Wenn man ihn in einen Rucksack quetscht, passt nicht viel mehr hinein. Der Tragegriff erfüllt seinen Zweck, aber vielleicht sollte man in die optional erhältliche Gig Bag-Tragetasche investieren, die mit einem gut gepolsterten Schultergurt, Taschen für das Netzteil und einer Netzvorderseite ausgestattet ist, damit die Musik nicht gedämpft wird, wenn der Lautsprecher verstaut ist.
Der Kippschalter ist eine gelungene Reminiszenz an die 60er Jahre, ebenso wie die juwelenartige orangefarbene Power-LED. Die manuellen Regler für Bässe, Höhen und Lautstärke könnten direkt aus einem der Gitarrenverstärker von Orange stammen. Der einzige Hinweis auf modernen Komfort ist der Bluetooth-Knopf. Auf der Oberseite befindet sich ein analoger 3,5-mm-Eingang für den Anschluss kabelgebundener Geräte. Ein hübsches Spiralkabel liegt bei.
Angesichts der Tatsache, dass man das Gerät überall hin mitnehmen kann, ist es schade, dass es keine offizielle Wasserdichtigkeitsprüfung gibt. Wenn der Himmel aufreißt, muss man einen Unterschlupf suchen.
Funktionen und Akkulaufzeit
Während die meisten modernen Bluetooth-Lautsprecher mit Begleit-Apps und zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten vollgestopft sind, ist die Orange Box sehr einfach gehalten. Das Pairing erfolgt manuell, wobei ein schöner Gitarrenschlag eine erfolgreiche Verbindung anzeigt. Mit dem Kopplungsknopf lassen sich auch Titel abspielen und pausieren, allerdings gibt es keinen Multipoint, mit dem zwei Geräte gleichzeitig verbunden werden können. Es ist auch nicht möglich, eine zweite Orange Box im Partymodus anzuschließen. AptX-Streaming ist aber eine willkommene Ergänzung.
Lautstärke, Bässe und Höhen können auch manuell eingestellt werden, wobei die Drehregler schwer ablesbar sind, wenn man direkt über dem Lautsprecher steht. Es gibt +/-5 Einstellstufen, wobei die oberen Bereiche wahrscheinlich die Audio-Sicherheitsanzeige auslösen. Diese blinkt, wenn Sie die Lautsprecher etwas zu stark aufdrehen, und soll verhindern, dass die Lautsprecher mit der Zeit beschädigt werden. Wenn sie dauerhaft leuchtet, müssen Sie die Lautstärke auf jeden Fall reduzieren. Wir haben uns weitgehend auf 75% oder weniger beschränkt und hatten keine Probleme mit Rauschen oder Verzerrungen.
Schade ist, dass es keinen automatischen Standby-Modus gibt, d.h. man muss den Lautsprecher nach jeder Hörsitzung ausschalten, um zu vermeiden, dass der Akku bei der nächsten Benutzung leer ist. Die Power-LED beginnt erst bei 10 % Ladung zu blinken, und da es keine begleitende App gibt, ist es unmöglich, einen genaueren Wert zu ermitteln.
Apropos Strom: Der mitgelieferte Ladeadapter ist nicht USB, sondern proprietär. Man muss ihn mitbringen, um den Lautsprecher aufzuladen, und das Kabel ist nicht besonders lang. Da es keine zusätzlichen USB-Anschlüsse oder Annehmlichkeiten wie ein kabelloses Ladepad gibt, kann man seine anderen technischen Geräte nicht über den internen Akku aufladen.
Wir haben festgestellt, dass die Orange Box die vom Hersteller angegebene Sprechzeit von bis zu 15 Stunden im Großen und Ganzen einhält und bei hoher Lautstärke regelmäßig in der Nähe dieses Wertes bleibt. Sie ist jedoch nicht der ausdauerndste Lautsprecher auf dem Markt, was diejenigen abschrecken könnte, die etwas für ein mehrtägiges Musikfestival oder einen Campingausflug suchen.
Klangqualität: Leicht zu hören
Dank einer Mischung aus analogen Class-D- und Class-A/B-Verstärkern (und nicht nur Class-D-Verstärkern wie bei vielen Bluetooth-Lautsprechern) erzeugt die Orange Box einen wunderbar warmen und angenehmen Klang. Sie kommt mit elektronischer Musik gut zurecht, aber am besten ist sie, wenn sie mit Live-Instrumenten gefüttert wird, die ihr eine subtile zusätzliche Tiefe und einen Klang verleihen, den rein digitale Konkurrenten oft vermissen lassen. Auch die Detailtreue ist genau das, was man für den Preis erwartet.
Die Klangbühne ist nicht besonders breit, selbst für einen Lautsprecher dieser Größe. Die Monoatmosphäre passt gut zum Design, ist aber eine Überlegung wert, wenn man den Raum mit einer einzigen Klangquelle füllen möchte.
Der 4-Zoll-Subwoofer und die beiden 2-Zoll-Breitbandlautsprecher bieten einen sehr respektablen Frequenzbereich mit satten Bässen und klaren Höhen. Bei einigen Titeln wäre eine kleine EQ-Anpassung angebracht, aber das ist mit den manuellen Reglern in Sekundenschnelle erledigt. Wenn man in der Nähe des Lautsprechers steht, ist vor allem bei höheren Lautstärken ein leichtes Basssummen zu hören, aber nicht so stark, dass es den Mix stören würde.
Mit einer Ausgangsleistung von 50 W ist der Lautsprecher für seine Größe recht laut, obwohl wir auf Anraten der Audio-Sicherheitsanzeige die maximale Leistung nicht ausgeschöpft haben. Selbst dann war er bei einer Gartenparty gut zu hören und auch bei auffrischendem Wind im Park noch gut zu verstehen. Für Hintergrundbeschallung in Innenräumen ist es selten erforderlich, die Lautstärke auf mehr als 50 % zu erhöhen.
Orange Amps Orange Box Urteil
Die Orange Box ist ein echter Retro-Lautsprecher, der sowohl optisch als auch klanglich Spaß macht. Das Retro-Design ist ein echter Hingucker und die analogen Verstärker heben sich subtil von der Konkurrenz ab. Auf Musikfestivals machen sie eine gute Figur, aber auch zu Hause. Wenn das alles ist, was man sucht, ist es ein guter Kauf.
Wer jedoch eine längere Feature-Liste sucht, hat die Qual der Wahl. Der etwas kleinere Marshall Kilburn II zum Beispiel hat einen stärkeren Akku und ist wasserdicht, kostet aber ähnlich viel.
Für Rock-Liebhaber ist dies ein Geschenk des Himmels! Toller Klang, kraftvoller Sound, der durchdringt. Geeignet für Proben und Konzerte, ich bin mit dem Kauf zufrieden.
Diese Verstärkerbox ist fantastisch! Die Klangqualität ist kraftvoll und reichhaltig – perfekt für alle, die Musik oder Gitarrenübungen ernst nehmen.