Onyx Boox Go 10.3 Bewertung

Technische Daten
  • Größe des Bildschirms: 10.3mm
  • Speicherkapazität: 64GB
  • IP-Bewertung: Keiner
  • Batterie: 3700 mAh
  • Größe (Abmessungen): 183 x 4,5 x 235 mm
  • Gewicht: 375 G
  • Betriebssystem: Android 12
  • Auflösung: 2480 x 1880
  • Anschlüsse: USB-C
  • Chipsatz: 2.4Ghz Okta-Kern
  • SPEICHER: 4GB
Vorteile
  • Hochwertiges, schlankes Design
  • Gestochen scharfes, klares E-Ink-Display
  • Zugriff auf alle E-Books über den Google Play Store
Nachteile
  • Keine Frontbeleuchtung
  • Begrenzter Speicherplatz
  • Schlechte Leistung

Einleitung

Für die meisten Menschen ist der Begriff „E-Reader“ austauschbar mit dem Begriff „Kindle“, so groß ist der Einfluss von Amazon auf die Branche. Sogar der größte Konkurrent des Kindle, Kobo, hält sich ziemlich genau an die Spielregeln des Kindle.

Onyx macht es anders und das macht es interessant. Die Geräte der Boox-Reihe zeichnen sich durch ein elegantes Design und ein Android-Betriebssystem aus, während leistungsstarke Notizfunktionen und Farbdisplays oft als Boni hinzukommen.

Das Onyx Boox Go 10.3 erfüllt drei dieser vier Unterscheidungsmerkmale, ist aber vor allem in puncto Design ein echter Hingucker. Es ist ein 10-Zoll-E-Ink-Tablet mit einem erstaunlich schlanken Gehäuse, einem integrierten Stift, einer Hülle und sogar einigen intelligenten Funktionen.

Design und Zubehör

  • Superschlankes Aluminium-Gehäuse
  • Mit 375 g sehr leicht
  • Stift und Hülle im Lieferumfang enthalten

Die E-Reader der Onyx-Reihe übertreffen das haptische Erlebnis bei der Benutzung von E-Readern, aber der Boox Go 10.3 ist vielleicht das bisher ansprechendste Design.

Während die Grundfläche von 235 x 183 mm deutlich an ein Tablet erinnert, ist es die ungewöhnlich geringe Dicke des Geräts, die wirklich beeindruckt. Mit nur 4,5 mm wirkt das Tablet auf dem Couchtisch und das Smartphone in der Hosentasche geradezu klobig. Das Gewicht von 375 g fühlt sich zwar immer noch recht schwer an, ist aber auf einer so großen Fläche gut ausbalanciert.

Die Verarbeitung des Onyx Boox Go 10.3 ist tadellos, mit einem Aluminiumrahmen und einer Rückseite aus warmem Kunstleder. Dank des verlängerten asymmetrischen Seitenrahmens kann das Gerät trotz seiner ungewöhnlichen Abmessungen bequem in einer Hand gehalten werden.

Das einzige physische Bedienelement ist ein klickender Einschaltknopf an der Oberkante, während sich an der gegenüberliegenden Kante ein USB-C-Anschluss zum Aufladen und für die klassische Datenübertragung befindet. An derselben Kante befindet sich auch ein Paar Stereo-Lautsprecher, die für gesprochene Inhalte (z. B. Hörbücher und Podcasts) solide, für die Musikwiedergabe jedoch zu dünn und schwach sind.

Jedem Boox Go 10.3 liegt eine maßgeschneiderte Version des Onyx Boox Pen 2 Plus Stylus bei, der hier mit einer griffigen, geriffelten Oberfläche ausgestattet ist. Er ist deutlich dicker als das Tablet selbst und daher etwas wackelig, wenn er magnetisch an der rechten Seite des E-Readers befestigt wird. Ich habe mich viel sicherer gefühlt, als ich ihn an der hinteren Kante des Geräts befestigt habe, direkt hinter dem größeren Seitenrahmen.

In der Praxis bietet der Stift ein angenehmes Schreibgefühl, egal ob man Notizen macht oder E-Books kommentiert, und verfügt über eine ordentliche Druckempfindlichkeit von 4096 Grad. Im Lieferumfang sind fünf Ersatzspitzen enthalten, wobei ich mich frage, wie viel man mit diesem lässigen Stift schreibt, um so viele Ersatzspitzen zu rechtfertigen.

Zum Lieferumfang des Boox Go 10.3 gehört auch ein magnetisches Etui. Sie ist aus Kunstleder und passt auf die Rückseite des Boox Go 10.3. Sie ist jedoch alles andere als perfekt, und es kann schwierig sein, herauszufinden, wo die Magnete angebracht sind, um den E-Reader an der Hülle zu befestigen. Ich bin auch kein großer Fan des Verschlusssystems, das sich zu leicht von der Hülle lösen und verrutschen kann.

Bildschirm

  • 10,3 Zoll E-Ink-Bildschirm
  • 300 ppi
  • Keine Frontbeleuchtung

Während das Boox Go 10.3 durch sein Design besticht, kann es beim Display nicht ganz so überzeugen wie das Onyx Boox Tab Ultra C aus dem letzten Jahr.

Anders als beim Ultra C handelt es sich nicht um ein Farbdisplay, sondern um ein typisches E Ink Carta 1200 E-Paper-Display mit einer Auflösung von 2480 × 1880. Mit einer sehr respektablen Pixeldichte von 300 ppi erzeugt es gestochen scharfen und gut lesbaren Text, der kaum vom Druck zu unterscheiden ist.

Dass es sich nicht um ein Farbdisplay handelt, ist meiner Meinung nach kein Nachteil. Solche E-Ink-Farbdisplays haben in der Regel eine stark eingeschränkte Farbpalette und wer einen Comic-Reader sucht, ist mit einem iPad oder einem vergleichbaren Tablet wahrscheinlich besser bedient.

Wenn es ein Problem mit dem Boox Go 10.3 Display gibt, dann ist es die Tatsache, dass es kein Frontlicht hat. Wie schwerwiegend dieses Problem ist, hängt von der Erfahrung des Benutzers ab, aber es ist nicht zu leugnen, dass dies bei viel billigeren E-Readern mittlerweile ein Standardmerkmal ist. Bei einem Preis von rund 400 Euro ist das Fehlen dieser Funktion nicht zu entschuldigen.

Dieses Versäumnis zahlt sich in zweierlei Hinsicht aus. Zum einen kann das Gehäuse so unglaublich dünn sein, wie es ist. Ich persönlich würde ein etwas dickeres Gehäuse und ein Frontlicht bevorzugen, aber das ist eindeutig eine bewusste Entscheidung von Onyx, und es bietet eine größere Auswahl für eine breitere Palette, je nach Ihren Prioritäten.

Der Verzicht auf ein Frontlicht bedeutet auch, dass der Abstand zwischen dem Text und dem Deckglas viel geringer ist, was den Eindruck von Unmittelbarkeit und Druckqualität verstärkt. Wenn Sie einen E-Reader suchen, der physische Bücher im wahrsten Sinne des Wortes ersetzt, ist dies wahrscheinlich der wichtigste Vorteil.

Hin und wieder stieß ich auf das uralte Problem des Geisterbildes, bei dem der vorherige Text auf dem Bildschirm für eine Weile durchscheint. Aber das hat mein Leseerlebnis mit E-Books nie beeinträchtigt, und das ist die Hauptsache.

Leistung und Software

  • 2,4 GHz Octa-Core-Prozessor mit 4 GB RAM
  • 64 GB Speicher, keine microSD
  • Zugang zum Google Play Store

Onyx verwendet für das Boox Go 10.3 einen nicht näher genannten 2,4-GHz-Octa-Core-Prozessor, der von 4 GB RAM unterstützt wird. Unabhängig davon, um welche Komponente es sich handelt, führt dies zu einem langsamen, verzögerten Erlebnis, das jedem, der schon einmal einen E-Reader benutzt hat, nur allzu vertraut sein dürfte.

Ein Teil des Problems ist, dass der Boox Go 10.3, wie die früheren Onyx E-Reader, eine Art Hybrid ist. Obwohl er alle Eigenschaften eines normalen E-Readers hat, läuft er auf einer Version von Android 12 wie ein normales (wenn auch etwas altes und knarziges) Tablet.

Onyx hat sich viel Mühe gegeben, die Benutzeroberfläche so schlank wie möglich zu halten, um die begrenzte Hardware so wenig wie möglich zu belasten, aber die Navigation durch die verschiedenen Menüs und Apps ist eine Geduldsübung. Die Navigation durch einzelne Bücher ist nicht so schlimm, aber selbst hier gibt es eine kleine Pause, wenn man zwischen einfachen Textseiten tippt.

Der Vorteil des Android-Betriebssystems, auf dem alles basiert, ist der Zugriff auf die Google Play Services und insbesondere auf den Google Play Store. Das bedeutet, dass Sie sich nicht mit dem eher eingeschränkten E-Book-Store begnügen müssen, der mit Boox Go 10.3 mitgeliefert wird, sondern Amazons Kindle-App und das damit verbundene riesige Ökosystem an digitalen Büchern und Hörbüchern herunterladen können. Sie können auch auf Googles eigenen Play Books-Dienst und auf Tausende anderer Angebote im beliebten App Store zugreifen.

Mit der Möglichkeit, E-Books und Medien in rund 25 digitalen Formaten wie PDF, CAJ, DJVU, CBR, CBZ, EPUB, AZW3, MOBI, TXT, DOC, DOCX und FB2 zu laden, erweist sich der Onyx Boox Go 10.3 als äußerst flexibler Dokumentenleser. Auch Podcasts und Hörbücher (WAV- und MP3-Dateien werden ebenfalls unterstützt) können heruntergeladen und abgespielt werden, insbesondere mit den bereits erwähnten Stereo-Lautsprechern an Bord. Dank Bluetooth können Sie auch Ihre Kopfhörer anschließen.

Onyx ist auch auf den KI-Zug aufgesprungen und hat eine Reihe von KI-Tools integriert. Dazu gehört der Zugriff auf das Chat-Tool GPT-3 von OpenAI, das über die Cloud alle Ihre Fragen auf natürliche Weise beantworten kann. Soll mein E-Reader das auch können? Nicht, wenn ich ein viel schnelleres und reaktionsfähigeres Smartphone in der Tasche habe, nein, aber es ist da und es funktioniert.

Bei all dem Medienpotenzial erscheinen die 64 GB Speicherplatz etwas knapp bemessen, zumal es keinen microSD-Slot gibt. Es wäre schön gewesen, eine Basisversion mit 128 GB zu sehen, vor allem bei diesem hohen Preis. Aber wenn man sich nicht allzu sehr anstrengen will, wie es Onyx hier offensichtlich vorhat, ist das kein Problem.

Natürlich ist es nicht nur ein E-Reader. Mit dem mitgelieferten Stift kann man sich auch Notizen machen. Auf dem Startbildschirm gibt es einen speziellen Reiter „Notizen“, der eine Reihe von Schreib- und Zeichenwerkzeugen bietet. Sie können Textfelder einfügen, Ihre Kritzeleien in digitalen Text übersetzen lassen und vieles mehr.

Über den Google Play Store kann man natürlich auch auf andere Notiz- und Skizzen-Apps zugreifen, allerdings sind viele davon aufgrund des bereits erwähnten Leistungsengpasses unbrauchbar. Ich habe die beliebte Sketchbook-App geladen und die Verzögerung zwischen meinen Stiftstrichen und den Markierungen auf dem Bildschirm war unerträglich.

Es gibt auch einen 3700-mAh-Akku, der bei regelmäßiger täglicher Nutzung für etwa eine Woche ausreichen sollte. Das ist in etwa das, was man von einem ausgewachsenen E-Reader erwarten kann. Besonders gut ist der Akku im Standby-Modus, wo er dank aggressivem Bildschirmmanagement auch nach mehreren Tagen Inaktivität kaum Saft verliert.

Abschließende Überlegungen

Der Onyx Boox Go 10.3 ist eine interessante Interpretation des klassischen E-Readers, dessen Prioritäten jedoch etwas verwirrend erscheinen. Es handelt sich um einen hochwertigen E-Reader in voller Größe mit einem eleganten, schlanken Gehäuse, dem jedoch grundlegende Funktionen wie eine Frontleuchte fehlen.

Er bietet einen guten Stylus und Zugang zum Google Play Store, ist aber nicht leistungsfähig genug, um mehr als die einfachsten Anwendungen auszuführen.

Das Lesen von Büchern auf dem freien E-Ink-Display ist ein Vergnügen, und die Möglichkeit, auf E-Books aus dem gesamten Ökosystem zuzugreifen, ist eine echte Bereicherung. Der einzige Wermutstropfen ist der Mangel an Speicherplatz.

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