Mini Air 12 Test: Geht die Stromsparstrategie von Geekom auf?

Vorteile
  • Besonders gut beim Energiesparen
  • Ausreichend Leistung für den Büroeinsatz
  • Angenehm leise, auch unter Volllast
  • Schnelle SSD
Nachteile
  • Kaum Leistungschampion
  • Kein Slot für zusätzliche SSD
  • Nur ein DDR5-RAM-Steckplatz
  • Nur HDMI 2.0 und USB 3.2 Anschlüsse

Mit dem Mini Air 12 bietet Geekom einen besonders sparsamen und kleinen Mini-PC an. Bei einer Gehäusegröße von nur 11,7 x 11,2 x 3,42 cm und einem Preis ab 249 $ stellt sich die Frage: Ist das die perfekte Lösung für ein Home-Office-Setup? Und vor allem: Ist der PC auch für intensivere Aufgaben wie Bildbearbeitung oder Computerspiele geeignet? Finden wir es in diesem Test heraus!

Das Geekom Mini Air 12 im Überblick

Wer einen möglichst günstigen und energieeffizienten Mini-PC sucht, ist mit dem Mini Air 12 von Geekom gut beraten. Er verbraucht nicht nur wenig Strom, sondern arbeitet auch leise. Der SoC aus Intels Alder Lake-Generation ist zwar leistungsfähiger als die Celeron-CPU des Vorgängers, bietet aber keinen großen Leistungszuwachs. Wer sich an langen Ladezeiten stört und viele Aufgaben im Hintergrund erledigt, ist mit einem teureren Modell besser bedient.

Design und Prozessor

Das Mini Air 12 von Geekom ist ähnlich groß wie sein Vorgänger. Mit einer Gehäusegröße von 117 x 112 x 34,2 mm ist es einer der dünnsten Mini-PCs des Herstellers. Leider geht dies zu Lasten der Erweiterbarkeit, aber die Verarbeitungsqualität ist insgesamt sehr gut. Auch die Anschlussmöglichkeiten haben uns als Home-Office-Gerät überzeugt.

Vorteile

  • Sehr kompakte und leichte Bauweise.
  • Gute Auswahl an Anschlüssen.
  • Hohe Verarbeitungsqualität.

Nachteile

  • 2,5″ SSD nicht mehr verwendbar.
  • Nur mit HDMI 2.0 Anschluss verfügbar.

Die Geekom-typische hohe Verarbeitungsqualität bleibt aber erhalten. Das Mini Air 12 wirkt wie aus einem Guss und knarrt nicht, wenn man es drückt oder schwer belastet. Die Auswahl an Anschlüssen kann sich sehen lassen. Im Folgenden sind alle verfügbaren Anschlüsse aufgelistet:

Vorderseite

  • 1x USB 3.2 Gen 2 (USB-A).
  • 1 x USB Typ C.
  • 1 x 3,5 mm Kopfhöreranschluss.
  • Power-Taste.

Linke Seite

  • 1 x SD-Kartenleser.

Rechte Seite

  • 1 x Kensington-Schloss.

Rückseite

  • 2 x USB 3.2 Gen 2 (USB-A).
  • 1 x USB Typ C.
  • 1 x Mini DisplayPort 1.4.
  • 1 x RJ45 Ethernet-Anschluss.
  • 1 x HDMI 2.0-Anschluss.
  • 1 x DC-Anschluss.

Positiv fällt auf, dass bis zu drei Bildschirme an das Mini Air 12 angeschlossen werden können. Leider wird Thunderbolt über USB C nicht unterstützt, so dass der Mini-PC nicht mit einem kompatiblen Monitor verwendet werden kann. Auch HDMI 2.0 ist nicht mehr so populär wie im Jahr 2024, aber höhere Auflösungen als 4K sind bei der günstigen Hardware ohnehin nicht zu empfehlen.

Im Vergleich zu teureren Mini-PCs von Geekom fällt auf, wie leise der Mini Air 12 arbeitet. Da der Prozessor weniger Abwärme produziert, müssen die Lüfter kaum arbeiten. Nur bei anstrengendem Arbeiten und Spielen hörte ich den Lüfter aus seinem Schlaf erwachen. Aber auch dann klang er wie ein normaler Notebooklüfter. In einem ruhigen Home-Office empfand ich das nicht als störend.

Das Betriebssystem

Geekom bietet das Mini Air 12 mit vorinstalliertem Windows 11 an. Das installierte Betriebssystem ist eine OEM-Version und kann daher nicht auf andere Rechner übertragen werden. Allerdings erlaubt Geekom die Installation von Dual-Boot-Betriebssystemen, so dass man ein zweites Betriebssystem installieren kann.

Vorteile:

  • Windows 11 ist vorinstalliert.
  • Dual-Boot ist möglich.

Nachteile:

  • Die OEM-Version von Windows 11 ist nicht übertragbar.

Windows 11 ist ein gutes Betriebssystem für Büroanwendungen und Spiele. Das vollwertige Betriebssystem bietet alles, was ein modernes Betriebssystem ausmacht. Meiner Meinung nach ist Windows in letzter Zeit auch etwas zugänglicher geworden. Wenn man sich überhaupt nicht mit Computern auskennt, kann man dank des App-Stores und der eingebauten Funktionen im Handumdrehen eine E-Mail schreiben oder ein Textdokument erstellen.

Wenn Sie mehr erleben möchten, können Sie auch ein anderes Betriebssystem installieren, um ein Dual-Boot-Erlebnis zu haben. Leider gibt es keine Möglichkeit, komplett auf Linux umzusteigen und den Windows-Schlüssel zu entfernen. Meiner Meinung nach ist dies der einzige Nachteil des Betriebssystems und je weniger darüber gesprochen wird, desto besser.

Leistung und interne Komponenten

Der Mini Air 12 ist ein günstiger und daher nicht besonders leistungsstarker Mini-PC. Unser Testgerät war mit einem Intel N100 Prozessor der Alder Lake Generation ausgestattet. Er verfügt über 16 GB DDR5-RAM und 512 GB internen Speicher, da Geekom auf eine schnelle M.2 PCIe SSD setzt. WiFi 6 und Bluetooth 5.2 sind ebenfalls an Bord.

Vorteile:

  • Endlich DDR5-RAM!
  • Gute Schreib- und Lesegeschwindigkeiten.
  • “Okay” Leistung für den Office-Einsatz.

Nachteile:

  • Extrem niedrige TDP des Prozessors.
  • Maximal 16 GB RAM und 2 TB interner Speicher.

Die meisten Käufer des Mini Air 12 werden es hauptsächlich als Arbeitsrechner verwenden. Er soll stromsparend sein und Aufgaben wie Surfen, Textverarbeitung, Videowiedergabe und vielleicht sogar einfache Videobearbeitung problemlos erledigen. Für dieses Szenario erwies sich der Mini Air 12 im Test als ausreichend. Allerdings kann ich die Konfiguration des kleinen Computers nicht ganz nachvollziehen.

Geekom hat das Mini Air 12 mit einem Intel N100 Prozessor der Alder Lake Generation ausgestattet. Dieser setzt auf vier Prozessorkerne, die ausschließlich auf Effizienz ausgelegt sind. Während Intels i-Prozessoren sowohl Effizienz- als auch Leistungskerne besitzen, muss der Mini Air 12 mit vergleichsweise leistungsschwachen Prozessoren auskommen. Dies wirkt sich positiv auf die Leistungsaufnahme aus, was sich in der TDP von nur 6 Watt widerspiegelt.

Für ein Ultrabook oder ein Chromebook wäre dies sicherlich von Vorteil, da der Prozessor dann besonders energieeffizient wäre. Allerdings arbeitet das Mini Air 12 nur mit einem Power Brick, so dass es fraglich ist, ob die Hardware so energieeffizient sein muss. Zudem kann der preiswerte Prozessor nur einen RAM-Baustein verarbeiten. Auch wenn Geekom laut Herstellerangaben nun auf DDR5-RAM setzt, stehen maximal nur 16 GB zur Verfügung. Mehr Arbeitsspeicher ist also nicht drin.

In unserem Test reichte diese Konfiguration für alle Anwendungen, die wir zum Publizieren von Artikeln benötigten. Selbst ein 33-Megapixel-RAW-Foto in Lightroom konnten wir mit gelegentlichen Verzögerungen und Wartezeiten bearbeiten. Allerdings haben wir ein brandneues Betriebssystem verwendet. Wahrscheinlich wird sich die Leistung mit der Zeit verschlechtern, wenn sich mehr Hintergrundprozesse ansammeln.

Stromversorgung

Geekom hat dem Mini Air 12 ein neues Netzteil spendiert, das deutlich kompakter ist. Möglich wurde dies vermutlich durch den geringen Stromverbrauch des Prozessors. Dadurch ist das Air 12 besonders energieeffizient, kann aber nach wie vor nicht über USB-C mit Strom versorgt werden.

Vorteile:

  • Kompakteres 45-W-Netzteil.
  • Besonders energiesparend.

Nachteile:

  • Immer noch keine Stromversorgung über USB-C möglich.

In der Kategorie Stromversorgung stellt sich die Frage, ob sich die Energieeffizienz der CPU positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Wir haben den Stromverbrauch des Mini Air 12 direkt an der Steckdose gemessen. Im normalen Office-Betrieb messen wir einen konstanten Verbrauch von 6 Watt. Beim Spielen steigt der Verbrauch dann auf knapp 16 Watt. Mit diesen Werten ist das Mini Air 12 in der Tat besonders energieeffizient. Zum Vergleich: Beim Mini IT 13 mit Intel i9 Prozessor haben wir unter Volllast einen Stromverbrauch von 60 Watt gemessen.

Dank des sparsamen Prozessors konnte Geekom auch ein kompakteres Netzteil in die Box packen. Dieses erinnert eher an ein Smartphone-Ladegerät mit einer maximalen Leistung von 45 W. Schade ist allerdings auch hier, dass Geekom keine Stromversorgung über USB-C ermöglicht. Das wäre praktisch, um aus dem Mini-PC einen All-in-One-PC zu machen, indem man ihn an der Rückseite eines Monitors anbringt. Bei kompatiblen Monitoren wird dann nur noch eine Steckdose benötigt.

Fazit

Mit dem Mini Air 12 verabschiedet sich Geekom von den veralteten Intel Celeron Prozessoren. Wie unser Test gezeigt hat, war dies eine sehr wichtige Entscheidung für die Mini Air Serie von Geekom. Denn der neue Prozessor bietet ein höheres Leistungsniveau und bleibt auch unter hoher Last energieeffizient. Da der effiziente Prozessor wenig Wärme erzeugt, ist der Mini Air 12 auch der leiseste Geekom-PC, den wir bisher testen konnten.

Vergleicht man den Mini Air 12 jedoch mit anderen Modellen auf dem Markt, werden einige Schwächen deutlich. So unterstützt der Prozessor nur einen RAM-Riegel, was ein Aufrüsten unmöglich macht. Auch eine zweite SSD findet aufgrund des kleineren Gehäuses des Mini Air 12 keinen Platz. Letztendlich sind es aber die Leistungseinschränkungen, die das Mini Air 12 beeinträchtigen und uns zögern lassen, das Mini Air 12 zu empfehlen.

Der eingebaute SoC hat zwar genug Leistung für den Büroeinsatz, aber für mehr reicht es nicht. Wenn sich über einen längeren Zeitraum Hintergrundprozesse in Windows ansammeln oder man mit mehreren Programmen gleichzeitig arbeitet, stößt man schnell an seine Leistungsgrenzen. Da Geekom und andere Hersteller bereits deutlich leistungsfähigere Mini-PCs zu einem etwas höheren Preis anbieten, ist es sinnvoll, sich für eine leistungsfähigere Alternative zu entscheiden, um den vielfältigen Einsatzszenarien gerecht zu werden.

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