Loewe We. Hear Pro im Test: Bluetooth-Boombox für unterwegs

Technische Daten
  • Lautsprecher: 2x Tieftöner, 2x Hochtöner, 2x Passivradiator
  • Anschlüsse : Bluetooth, USB-C, 3,5 mm
  • Bluetooth Version : Bluetooth 5.3
  • Unterstützte : Codecs SBC, AAC
  • Schutzart : IPX6
  • Betriebsdauer : 24 Stunden
  • Abmessungen: 280x138x135mm, 2,2kg
Vorteile
  • Klarer, beeindruckender Klang
  • Dank der Tasten am Gerät muss man sich nicht mit Apps herumschlagen.
  • Ausgezeichnete Tragbarkeit und Haltbarkeit

Einführung

Loewe hat Kylian Mbappé als Gesicht für den We. Hear Pro auf seinem Weg zum Weltfußballer. Hat der Outdoor-taugliche Bluetooth-Lautsprecher etwas von der Magie des französischen Fußball-Asses?

Design und Konstruktion: Durch und durch röhrenförmig

Die riesigen KM-Initialen an beiden Enden des zylindrischen Lautsprechers zeigen, dass der We. Hear Pro eine Teamarbeit ist, aber nicht so offensichtlich wie einige technische Crossover und Kollaborationen, die ich in der Vergangenheit gesehen habe. Zumindest nicht bei meinem schwarzen Testmuster; KMs Lieblingsfarbe Neongelb ist alles andere als dezent. Die jeansblaue Version liegt dazwischen.

Alle drei tragen das Logo des Stürmers auf dem dazu passenden Schulterriemen, aber wenn man kein Fußballfan ist, weiß man nicht, wofür das steht. Ich fand den Stoff des Tragegurtes etwas kratzig und nicht besonders hochwertig, aber er war leicht robust genug, um den Lautsprecher sicher zu tragen. Mit nur 2,2 kg ist der Lautsprecher für seine Größe erstaunlich leicht. Nur weil Loewe einen Schultergurt mitliefert, heißt das noch lange nicht, dass man ihn auch anbringen muss.

Die röhrenähnliche Form ist durch und durch modern und weit entfernt von altmodischen Lautsprechern wie der Orange Box oder dem Marshall Kilburn II. Sie ist mit einem Akustikstoff überzogen, der bei meinem Test keine unschönen Flecken oder Abdrücke hinterließ. Die Wasserdichtigkeit nach IPX6 bedeutet, dass es kein Problem ist, wenn man draußen in einen Regenschauer gerät, aber es gibt keine Garantie, dass es ein komplettes Untertauchen übersteht. Für Poolpartys und Strandausflüge ist der JBL Xtreme 4 mit der Schutzklasse IP67 vielleicht die bessere Wahl – allerdings kostet er auch deutlich mehr.

Der We. Hear Pro sollte horizontal und nicht vertikal aufgestellt werden, um zu vermeiden, dass einer der Basslautsprecher am Ende blockiert wird. Dadurch wird der Zugang zu den USB-C- und 3,5-mm-Anschlüssen versperrt, es sei denn, man rollt ihn etwas nach vorne. Glücklicherweise verfärbt oder dämpft das den Klang überhaupt nicht, sodass man problemlos gleichzeitig spielen und aufladen kann.

Funktionen und Akku: Keine App nötig

Alle anderen Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite des Lautsprechers und sind in einem langen Gummistreifen untergebracht. Der Einschaltknopf dient gleichzeitig als Wiedergabe- und Pauseknopf, allerdings kann durch doppeltes oder dreifaches Drücken kein Titel übersprungen werden.

Der Lautstärkeregler und die separaten Tasten für Bass und Höhen unterscheiden den We. Hear Pro von anderen Bluetooth-Lautsprechern ab. Der Lautstärkeregler reagiert sogar auf die leichteste Berührung und ermöglicht die Steuerung des Equalizers direkt mit den Fingerspitzen – ohne Smartphone-App. Einfach auf Bass drücken und den Regler nach oben oder unten schieben, um die tiefen Frequenzen zu verstärken oder abzuschwächen; auf Treble drücken, um die hohen Frequenzen zu verstärken oder abzuschwächen. Das ist so viel einfacher, als jedes Mal zum Smartphone zu greifen, wenn man den Ton einstellen möchte. Ich gehe davon aus, dass andere Marken das kopieren werden. Allerdings wünschte ich mir, dass die LEDs heller wären; es ist fast unmöglich, die Position des Schiebereglers zu erkennen, wenn man draußen ist, selbst an bewölkten Tagen.

Der Bluetooth-Kopplungsknopf aktiviert auch die maßgeschneiderte True Wireless Multi-Pairing-Technologie von Loewe, mit der man bis zu 14 Lautsprecher für stadionfüllenden Sound koppeln kann. Für diesen Test stand mir nur ein Gerät zur Verfügung. So viele haben wohl nur Leute mit einem Gehalt auf Mbappé-Niveau. Ich hätte mir gewünscht, dass auch Auracast dabei gewesen wäre, denn damit kann man theoretisch auf Lautsprecher verschiedener Marken streamen.

Ein eingebautes Mikrofon ist bei Bluetooth-Lautsprechern dieser Größe nicht immer selbstverständlich, daher bin ich froh, dass Loewe eines eingebaut hat – auch wenn es nur für Sprachanrufe genutzt werden kann und nicht den Sprachassistenten des Telefons aufweckt. Die Anrufe, die ich getätigt habe, waren so klar, dass ich nicht nach meinem Telefon greifen musste, um die Kopplung zu lösen.

Loewe gibt an, dass das We. Hear Pro eine Sprechzeit von bis zu 24 Stunden ermöglicht. Das hat sich in meinem Test weitgehend bestätigt: Es hielt mehrere Tage mit stundenlanger Wiedergabe aus, bevor es aufgeladen werden musste. Eine volle Ladung dauerte etwa zwei Stunden an der Steckdose. Der Akku ist zwar nicht wie beim JBL Xtreme 4 vom Nutzer austauschbar, aber ich finde es gut, dass man über den USB-C-Anschluss auch andere Geräte aufladen kann, wenn der Akku leer ist.

Klangqualität: Party-Starter

Loewe hat in den We. Hear Pro zwei Tieftöner und 100 Watt Class-D-Verstärker untergebracht. Das ist eine beeindruckende Leistung und bedeutet, dass der tragbare Lautsprecher schon richtig laut wird, bevor der Lautstärkeregler überhaupt aufgedreht ist.

Musikliebhaber wird es freuen zu hören, dass Mbappé keinen Einfluss auf die Klangabstimmung genommen hat, die rein intern erfolgt. Loewe hat sich für eine basslastige Kurve entschieden, die im Freien gut funktioniert; in Innenräumen fand ich sie bei höheren Lautstärken etwas übertrieben, je nachdem, wo im Raum oder auf welcher Oberfläche ich sie aufgestellt habe. Aber mit den EQ-Reglern war es ein Kinderspiel, die Lautstärke zu reduzieren. Selbst dann konnte man noch sehen, wie die Passivstrahler bei moderater Lautstärke hin und her schwangen. Wer seine Musik mit viel Schwung hören möchte, ist mit diesem Lautsprecher bestens bedient.

Dieser Lautsprecher verfügt nicht über den breitesten Frequenzgang seiner Klasse, was sich bei elektronischen Titeln in einem leicht verwaschenen Bassbereich bemerkbar macht. Wicked & Bad von Bob Vylan zeigte ebenfalls einen hellen Hochtonbereich, wobei die Stimme etwas zu scharf war. Auch dies lässt sich mit den EQ-Reglern eindämmen, aber nicht vollständig. Für ein optimales Hörerlebnis sollte man es vermeiden, die Lautstärke so weit wie möglich aufzudrehen.

Loewe We. Hear Pro Urteil

Promi-Werbung ist ein zweischneidiges Schwert. Sie kann den Bekanntheitsgrad eines Gerätes bei Techniklaien erhöhen, bei Insidern kann sie aber auch ein Mittel sein, um ein minderwertiges Gerät zu kaschieren. Das ist beim Loewe We.Hear Pro glücklicherweise nicht der Fall. Hear Pro nicht der Fall. Abgesehen von ein paar Mbappé-Logos entspricht der Lautsprecher dem gewohnt hohen Loewe Standard.

Der Akku reicht für die ganze Nacht, die Bedienung ist kinderleicht und die Lautstärke nicht zu niedrig. Die Klangqualität bleibt hinter den besten tragbaren Bluetooth-Lautsprechern zurück und es gibt Konkurrenten, die wasserfester sind – aber der günstige Preis des Loewe macht das mehr als wett.

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