Lenovo Tab Plus im Test: Das wird Ihnen gefallen!

Technische Daten
  • Bildschirm: 11,5 Zoll, 2000×1200 LCD mit 90Hz
  • CPU: MediaTek Helio G99
  • Speicher: 8GB RAM
  • Kameras: 8MP Rückseite mit Autofokus 8MP Vorderseite
  • Speicher : 128GB on-board, microSD-Kartensteckplatz
  • Betriebssystem: Android 14
  • Akku: 8600mAh mit 45W Kabelaufladung
  • Abmessungen : 174x268x7.7-13.5mm 650g
Vorteile
  • Bildschirm, Lautsprecher und Ständer machen das Gerät zum
  • Unterhaltungs-Champion
  • Konstant gute Akkulaufzeit
  • Schickes Design und robuste Konstruktion
Nachteile
  • Leistung ist für den Preis nur OK
  • Erst zwei weitere Android-Generationen versprochen

Einleitung

Das Lenovo Tab Plus ist nicht das erste Tablet mit eingebautem Kickstand – und auch nicht das erste dieser Marke – aber nachdem ich in den letzten Jahren mit verschiedenen intelligenten Displays gearbeitet habe, erscheint mir das Lenovo Tab Plus in einer Weise sinnvoll, wie es frühere Geräte nicht waren. Dieses Tablet kann zu Hause stationär bleiben oder unterwegs mitgenommen werden, wenn es gebraucht wird – es ist kein Zubehör oder ein Kit eines Drittanbieters erforderlich.

Design & Verarbeitung: Platz für Lautsprecher

Auf der Vorderseite gibt es wenig, was das Tab Plus von einem anderen als einem erschwinglichen Tablet unterscheidet. Die Bildschirmränder sind nicht gerade dünn und der pistolengraue Rahmen fühlt sich sehr nach Polycarbonat an. Dreht man es jedoch auf die Seite, sieht man, dass dieses Tablet etwas mehr Platz im Kofferraum hat.

Die untere Hälfte des Tablets ist doppelt so dick wie die obere, um Platz für die vielen Lautsprecher und den integrierten Kickstand zu schaffen. Dieser ist aus Metall gefertigt und wirkte bei meinem Test beeindruckend stabil. Wenn überhaupt, dann war das Scharnier etwas schwergängig, aber ich nehme an, dass sich das mit der Zeit legt.

Es lässt sich leicht ausklappen, um das Tablet im Querformat aufzustellen; das war perfekt, um es auf den Schreibtisch zu stellen und als Mini-Monitor für meine Social-Media-Feeds zu nutzen, aber auch, um meine YouTube-Abonnements aufzufrischen, während ich in der Küche koche. Es lässt sich auch weiter nach hinten klappen, so dass man das Tab Plus wie ein Grafiktablett schräg aufstellen kann. Notizen und Kritzeleien werden sich über die Unterstützung des Lenovo Tab Pen Plus-Stifts freuen, auch wenn mir für diesen Test kein Stift zur Verfügung stand.

Das Tab Plus mag an einem Ende dicker sein als fast alle Konkurrenten, aber am anderen Ende ist es mit 7,7 mm ziemlich dünn. Für unterwegs lässt er sich gut in der Tasche verstauen, und der Standfuß hat sich bei längeren Zugfahrten bewährt. Mit 650 g ist es allerdings kein Leichtgewicht. Das ist fast ein Drittel mehr als ein iPad der 10. Generation – allerdings bevor man es in eine Hülle steckt, falls man einen Kickstand anbringen möchte.

Wenn man bedenkt, dass sich ein Google Pixel Tablet nicht von einem anderen Tab unterscheidet, sobald man es aus dem Dock nimmt, und dass ein Echo Show 10 nicht mitgenommen werden kann, denke ich, dass das Tab Plus seine Proportionen rechtfertigt.

Display & Sound: Lassen Sie sich unterhalten

Man kann Lenovo nicht vorwerfen, dass sie hier einen LCD-Bildschirm verwenden, denn das Tab Plus kostet viel weniger als alle OLED-Android-Tablets, die ich zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels finden konnte. Das 11,5-Zoll-Panel sieht für seine Klasse immer noch farbenfroh und lebendig aus und bietet ausreichend Helligkeit für den Einsatz in Innenräumen. Ein bescheidener Spitzenwert von 400 nits bedeutete, dass ich dunklere Bilder nicht so gut sehen konnte, wenn ich draußen bei hellem Sonnenschein war, aber selbst die dunkelsten Szenen in House of the Dragon waren von meinem Wohnzimmersofa aus gut zu sehen.

Mit einer Auflösung von 2000×1200 sahen die Bilder und der Text aus der Nähe gestochen scharf aus und hielten auch einer genaueren Betrachtung stand. Gut finde ich auch, dass Lenovo eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hz eingebaut hat. Auch wenn die zugrundeliegende Hardware nicht immer flüssige Bewegungen garantieren kann, so ist der Bildschirm zumindest kein limitierender Faktor. Praktisch fand ich auch den speziellen Lesemodus für E-Books. Er kann zwar nicht mit einem E-Ink-Display mithalten, aber die geringere Farbsättigung und die gedimmte Hintergrundbeleuchtung haben das Lesen in der Nacht für meine Augen deutlich erleichtert. Es kann sogar komplett in Graustufen angezeigt werden, wenn man das möchte.

Aber eigentlich ist es das Soundsystem, das das Lenovo Tab Plus von der Konkurrenz abhebt. Acht Lautsprecher von JBL (vier Tieftöner, vier Hochtöner) sind in der unteren Hälfte des Tablets untergebracht und liefern genug Lautstärke, um so manchen billigen Bluetooth-Lautsprecher in den Schatten zu stellen. Er kann sogar als solcher fungieren und Musik von jedem gekoppelten Smartphone wiedergeben. Der Dolby-Atmos-Sound sorgt für ein besseres Raumgefühl, und es gibt sogar eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse für den ungestörten Hörgenuss mit kabelgebundenen Kopfhörern.

Die verfügbare Lautstärke ist wirklich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es sich um ein relativ flaches Gerät handelt. Es stellt die eingebauten Lautsprecher meines Desktop-PC-Monitors in den Schatten und liefert überraschend viel Bassleistung. Solange man keine raumfüllenden Bässe erwartet, eignet sich das Tab Plus sehr gut für Filme und Spiele.

Dreht man den Regler richtig auf, dringen die hohen Frequenzen in den Bereich von Zischlauten und scharfen Tönen vor. Dies ist bei der Musikwiedergabe und bei bestimmten Genres stärker zu hören als bei anderen, nimmt aber unterhalb von 80 % der Lautstärke deutlich ab. Wenn Sie sich an eine vernünftige Lautstärke halten, brauchen Sie nicht in einen Bluetooth-Lautsprecher zu investieren. Wenn man allerdings schon einen guten Lautsprecher hat, wird dieser nicht besser.

Software-Erlebnis: Zed in den Wolken

Die ZUI-Oberfläche von Lenovo unterscheidet sich nicht allzu sehr von Vanilla Android, abgesehen von ein paar neuen Icons und ein oder zwei Toolbars. Ein Wisch nach links auf dem Startbildschirm öffnet einen Entertainment-Bereich anstelle von Google Discover; eine gute Möglichkeit, die Inhalte der installierten Video-, Musik- und Spiele-Apps an einem Ort zu finden, die sich aber leicht deaktivieren lässt, wenn man kein Fan davon ist.

Die mittlerweile vertraute Tablet-Symbolleiste von Android erscheint zusammen mit nützlichen Bild-in-Bild- und Split-Screen-Verknüpfungen, wenn man auf das Symbol einer App tippt und hält. Ein Blick in das Einstellungsmenü zeigt weitere Anpassungsmöglichkeiten, darunter einen PC-Modus mit schwebenden Fenstern im Desktop-Stil. Diese sind einfacher zu bedienen als ein Touchscreen, wenn Sie eine Bluetooth-Maus und -Tastatur gekoppelt haben, aber erwarten Sie nicht, dass die Bedienung aufgrund der verwendeten Hardware völlig reibungslos abläuft.

Die andere wichtige Neuerung ist der Standby-Modus, der versucht, den Hub-Modus des Pixel Tablet zu imitieren. Er kann durch Foto-Diashows blättern oder die Uhrzeit anzeigen, wobei einige verschiedene Zifferblätter zur Auswahl stehen. Es ist nicht möglich, dem Bildschirm Google Home-Verknüpfungen hinzuzufügen, Inhalte von einem anderen Gerät zu übertragen oder den Google Assistant zu verwenden, ohne den Standby-Modus zu verlassen. Das funktioniert auch nur, wenn das Tablet an eine Stromquelle angeschlossen ist, und es gibt keine Möglichkeit, es im Akkubetrieb zu aktivieren.

Das ist ein guter erster Schritt, aber ich hoffe, dass Lenovo das noch weiterentwickelt. Das Unternehmen hat sich zu zwei Android-Generationen und vier Jahren Sicherheitspatches verpflichtet.

Lenovo hat Bloatware und vorinstallierte Apps auf ein Minimum reduziert – was bei einem erschwinglichen Android-Gerät nicht immer selbstverständlich ist – und verlässt sich bei den meisten Standard-Apps auf Google. Für die beiden 8-MP-Kameras – eine auf der Vorder- und eine auf der Rückseite mit Autofokus – stellt das Unternehmen eine eigene App zur Verfügung, die aber nicht besonders leistungsfähig ist. Das Scannen von Dokumenten und Videogespräche waren für den Preis in Ordnung, aber jedes neuere Smartphone macht bessere Schnappschüsse.

Leistung und Akkulaufzeit: Budget-Wurzeln

Ein Blick auf die interne Hardware genügt, um zu erkennen, dass das Lenovo Tab Plus am erschwinglichen Ende des Tablet-Spektrums angesiedelt ist. Sein MediaTek Helio G99 Chipsatz ist schon recht alt und war bei der Markteinführung nicht gerade ein Leistungsträger. Gepaart mit 8 GB Arbeitsspeicher hat er gerade genug Pep für die meisten Android-Apps, aber selbst das Springen zwischen den Startbildschirmen ist nicht ganz frei von Sprüngen oder Stottern. Einige Apps ruckeln beim Öffnen oder beim Einloggen in Accounts.

Die 1080p-Wiedergabe von YouTube, Netflix und Co. ist dennoch möglich, ebenso das Streamen von Spotify-Musik beim Surfen im Internet und das parallele Arbeiten, wenn die Apps nicht zu anspruchsvoll sind. Anstrengendes Multitasking macht allerdings nicht so viel Spaß.

Ähnlich sieht es bei Spielen aus. Bleibt man bei niedrigen Grafikeinstellungen, können 3D-Spiele passable Frameraten erreichen – perfekt flüssige Performance sollte man bei Call of Duty Mobile oder Genshin Impact aber nicht erwarten. Einfachere 2D-Titel sind zumindest problemlos spielbar.

128 GB interner Speicher sind in dieser Preisklasse Standard, aber es ist schön zu sehen, dass Lenovo einen microSD-Kartenslot für eine spätere Kapazitätserweiterung eingebaut hat.

An der Akkulaufzeit des Tab Plus gibt es nichts auszusetzen. Sein 8600 mAh-Akku reicht für bis zu 12 Stunden ununterbrochene Videowiedergabe, was für mich bei häufiger Nutzung von YouTube- und Spotify-Streaming, Surfen im Internet und Scrollen in sozialen Netzwerken vier bis fünf Tage bedeutet. Das ist auf Augenhöhe mit ähnlich teuren Konkurrenten. Das Aufladen mit 45 W über ein ausreichend starkes Netzteil ist schneller als bei der Konkurrenz, obwohl Lenovo kein Netzteil mitliefert.

Lenovo Tab Plus Urteil

Wenn Sie ein Tablet suchen, das Sie unterwegs unterhält und Ihnen zu Hause die Hände frei lässt, erfüllt das Lenovo Tab Plus viele Anforderungen. Es ist genauso leistungsstark wie das OnePlus Pad Go, hat aber einen lustigeren Formfaktor und viel lautere Lautsprecher. Und im Gegensatz zum Pixel-Tablet ist es auch nicht überteuert.

Es ist bei weitem kein Leistungswunder und der Umgebungsmodus von Lenovo ist nicht annähernd so nützlich wie der von Google oder der von Amazon Echo Show. Auch der Klang kann nicht mit einem hochwertigen Bluetooth-Lautsprecher mithalten. Und es spricht nichts dagegen, sich ein anderes Tablet zu kaufen und es einfach in eine Hülle mit Kickstand zu stecken.

Aber eine konstante Akkulaufzeit, ein erweiterbarer Speicher und ein detaillierter Bildschirm machen dieses Tablet zu einem erschwinglichen Gerät, das den Kauf lohnt, noch bevor man seine einzigartigen Funktionen in Betracht zieht.

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