Lenovo Legion Slim 7i Test: Starke Ausstattung

Technische Daten
  • Bildschirm : 16 Zoll, 2560×1600 LCD mit 165 Hz Bildwiederholrate, HDR400
  • CPU : Intel Core i7-12700H (6 Leistungskerne, 8 Effizienzkerne)
  • Speicher : 16GB DDR5
  • Grafik : Nvidia RTX 3060 6GB
  • Speicher: 1TB NVMe SSD
  • Betriebssystem : Windows 11
  • Akku : 99wHr
  • Anschlüsse : 2x USB-C/Thunderbolt 4, 3x USB, HDMI, SD-Kartenleser, 3,5 mm Kopfhöreranschluss
  • Abmessungen : 358x260x17mm, 2,17kg
Vorteile
  • Schlankes, robustes Gehäuse, sieht gut aus und fühlt sich gut an
  • Hervorragende Desktop-Leistung
  • Scharfer und großer Bildschirm
Nachteile
  • RTX 3060 wird von Konkurrenzprodukten übertroffen
  • Begrenztes Aufrüstungspotenzial

Einleitung

Man mag es kaum glauben, aber Gaming-Notebooks müssen nicht unbedingt auffällig sein. Eine RGB-Hintergrundbeleuchtung ist kein gesetzlich vorgeschriebenes Extra und die Akkulaufzeit lässt sich wirklich in Stunden und nicht in Minuten messen. Ein typisches Beispiel ist das Lenovo Legion Slim 7i.

Dieses 16-Zoll-Notebook ist dünn und leicht genug, um als alltägliches Arbeitsgerät zu dienen, und doch schlägt darunter ein Herz, das zu gleichen Teilen aus einer Intel Core i7 CPU der 12. Generation besteht.

Auf dem Papier klingt diese Kombination sehr gut. Aber wie sieht es in der Praxis aus – vor allem jetzt, wo die Chips der neuen Generation auf den Markt kommen?

Konstruktion & Aufbau: Wunderwerk aus Metall

Mit etwas mehr als zwei Kilogramm ist das Legion Slim 7i für ein ultraportables Gerät recht korpulent – bis man sieht, was für eine mächtige Hardware in ihm steckt. Es ist ein relatives Leichtgewicht unter den Gaming-Konkurrenten, obwohl es unter dem Aluminiumdeckel Platz für ein 16-Zoll-Display bietet.

Zwar handelt es sich nicht um ein Unibody-Gerät, aber die einzelnen Panels sind beruhigend solide und wirken edler als bei ähnlich teuren Alternativen, die auf Kunststoff setzen. Abgesehen von dem sauber geätzten Legion-Logo auf dem Deckel und den zahlreichen Lüftungsöffnungen auf der Rückseite deutet wenig darauf hin, dass dieses Notebook zum Spielen gedacht ist.

Die Konnektivität ist für ein so flaches Gerät sehr gut, mit zwei USB-C/Thunderbolt-4-Ports auf der linken Seite, einem SD-Kartenleser und einem 3,5-mm-Kopfhöreranschluss auf der rechten Seite und drei Full-Size-USBs neben einem HDMI-Ausgang auf der Rückseite. Hier befindet sich auch der proprietäre Stromanschluss, der notwendig ist, da USB-C noch nicht genug Strom für die neueste Generation mobiler Grafikchips liefern kann.

An der Seite befindet sich außerdem ein Schieberegler, mit dem die im Displayrahmen integrierte 1080p-Webcam deaktiviert werden kann. Das ist zwar ein Qualitätssprung gegenüber 720p, aber kein großer: Streamer werden selbst bei bestem Studiolicht immer noch auf dedizierte Hardware zurückgreifen wollen.

Einige Hersteller haben das Displayscharnier von der Gehäusekante entfernt, um Platz für zusätzliche Kühlung zu schaffen, aber Lenovo ist mit seinem Design noch einen Schritt weiter gegangen. Das Scharnier lässt sich um volle 180 Grad öffnen, so dass Lichtreflexionen, die vom Bildschirm ablenken, keine Chance haben.

Tastatur und Touchpad: Eine leichte Berührung

Bei der Tastatur des Legion Slim 7i hat sich Lenovo nicht viel Mühe gegeben. Sie besteht aus den gleichen inselförmigen Tasten wie bei den Nicht-Gaming-Modellen des Herstellers und bietet Platz für einen separaten Ziffernblock. Das ist eine willkommene Ergänzung für ein Gerät, das sowohl zum Arbeiten als auch zum Spielen verwendet wird, auch wenn die Tasten etwas verkleinert werden mussten, um zu passen.

Wir mögen die Cursortasten in voller Größe für Spieler, die nie auf WASD umgestiegen sind, und die weiße LED-Beleuchtung, die gleichmäßig über die gesamte Tastatur verteilt ist. Wenn man eine Legion Slim 7i direkt bei Lenovo bestellt, kann man für nicht viel mehr Geld auf volle RGB-Beleuchtung umsteigen. Spieler werden auch die Platzierung des Einschaltknopfes über der Tastaturablage zu schätzen wissen, wo er kaum versehentlich gedrückt werden kann. Sie dient auch als Fingerabdruckleser und erkennt die Finger, um den Windows-Anmeldebildschirm zu überspringen.

In Anbetracht der geringen Größe des Laptops hat jede Taste einen beachtlichen Hub, und alle Tasten lassen sich leicht einrasten. In der Mitte des Tabletts gibt es ein kleines Spiel, das aber nicht ausreicht, um das Tippen zu verlangsamen.

Das Glas-Touchpad ist leicht nach links versetzt, um Platz für die Cursortasten in voller Größe zu schaffen. Es ist nicht das größte, aber es reagiert perfekt auf Wischen, Tippen und Mehrfingergesten. Es ist genau richtig, bis es Zeit für ein Spiel ist, und dann sollte man eine Maus anschließen.

Bildschirm und Ton: groß und hell

Wer will, kann das Legion Slim 7i mit einem 1080p-Display ausstatten oder auf das 2560×1600-Panel unseres Testgeräts umsteigen. Beides sind IPS-LCDs mit schmalen Rändern und einer schnellen Bildwiederholrate von 165 Hz für flüssiges Gaming, wobei das höher auflösende Modell einen Vorteil bei der Helligkeit hat. Die maximale Helligkeit liegt bei 500 nits, was bei Tageslicht ausreicht, bei Spielen im Dunkeln aber etwas reduziert werden sollte.

Es unterstützt HDR-Inhalte, obwohl es mit seiner bescheidenen HDR-400-Zertifizierung ein oder zwei Schritte hinter den hellsten Panels auf dem Markt zurückbleibt (wenn man bereit ist, dafür zu bezahlen).

Die Farben sind lebendig und erfrischend genau. Kreative werden die integrierte X-Rite-Software zu schätzen wissen, mit der man während des Betriebs zwischen sRGB und Rec709 umschalten kann. Der Kontrast ist allerdings nur durchschnittlich: Wer mehr will, muss sich nach einer OLED-Alternative umsehen. Die Blickwinkel sind zumindest ausgezeichnet und die matte Oberfläche des Bildschirms verhindert sehr gut Reflexionen.

Der Ton ist nur OK, mit nach unten gerichteten Stereolautsprechern, die zwar sehr laut sind, aber eine recht schmale Klangbühne liefern. Man wird aus einem so schlanken Gerät keine wirklich wummernden Bässe bekommen, aber es gibt eine anständige tonale Ausgewogenheit, die unseren Erwartungen an die Marke Harman entspricht. YouTube und Spotify reichen völlig aus, aber wenn man ein Spiel spielen will, braucht man Kopfhörer.

Leistung und Akkulaufzeit: Spielequalitäten

Mit einer Intel Core i7-12800H-CPU an der Spitze mangelt es dem Legion Slim 7i nicht an Leistung. Der 14-Kern-Chip verfügt über sechs Hyperthreading-Leistungskerne für anspruchsvolle Aufgaben und acht Effizienzkerne, die einfachere Aufgaben erledigen und den Stromverbrauch unter Kontrolle halten. In den synthetischen Tests übertraf er das Apple MacBook Pro 16 mit M1 Pro und erwies sich als absolut leistungsstark bei Desktop-Aufgaben, bei der Bearbeitung von Fotos und bei der Wiedergabe von 4K-Videos.

Der Prozessor ist mit 16 GB Arbeitsspeicher gepaart, von denen allerdings nur 8 GB auf der Hauptplatine verlötet sind. Da nur ein Steckplatz frei ist, kann man den Arbeitsspeicher nicht nachrüsten, was zu leichten Leistungseinbußen führen kann. Immerhin lässt sich die 1 TB M.2 SSD leicht austauschen, falls später mehr Speicherplatz benötigt wird.

Die Spieleleistung ist lobenswert, da die dedizierte RTX 3060-Grafikkarte in der Lage ist, E-Sports-Titel mit 165 Hz ohne Nvidias DLSS-Upscaling-Tricks auszuführen. Allerdings stellt die native Auflösung des Bildschirms von 2560×1600 Pixeln hohe Anforderungen an den Prozessor. Cyberpunk 2077 würde mit aktiviertem Raytracing keine 60 fps erreichen, es sei denn, man dreht die DLSS-Level ganz nach oben. Mit den neuesten Titeln kann man durchaus spielbare Ergebnisse erzielen, wenn man sich nicht scheut, einige Einstellungen zu reduzieren und den Performance-Modus zu aktivieren, der die Lüfter auf Hochtouren laufen lässt, ohne dass sie Lärm machen. Dennoch ist eine RTX 3070 ti wahrscheinlich die bessere Wahl für das 1600p-Panel.

Bei der Akkulaufzeit hatten wir nichts zu beanstanden. Unser Legion Slim 7i verfügt über einen erweiterten Akku mit einer Kapazität von 99 Wh, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Standard-Akku mit 71 Wh darstellt und den Gesamtpreis nicht sonderlich in die Höhe treibt. Abseits des Stromnetzes wird der dedizierte Grafikprozessor zugunsten des integrierten Prozessors umgangen, was bei einfachen Aufgaben eine Laufzeit von bis zu zehn Stunden ermöglicht. Das ist auf Augenhöhe mit den besten 16-Zöllern und für ein spielerfreundliches Modell beeindruckend.

Lenovo Legion Slim 7i Urteil

Das Legion Slim 7i sieht gut aus, hat ein hochwertiges Display und bietet mehr als genug Desktop-Leistung für Arbeit und Spiele – ein echtes mobiles Kraftpaket. Es hat zwar einen Gaming-Stammbaum, schreit das aber nicht von den Dächern, so dass es auch im Büro nicht fehl am Platz wirkt. Dazu kommt eine beeindruckende Akkulaufzeit dank cleverer GPU-Swapping-Technologie und es gibt kaum etwas, was es nicht kann.

Dennoch glauben wir nicht, dass die hier getestete Version die beste im Bunde ist. Nachdem Intel und Nvidia ihre Next-Gen Prozessoren und Grafikkarten angekündigt haben, sind die Preise der „alten“ Modelle rapide gesunken, so dass man ein ansonsten identisches Gerät mit RTX 3070 ti für fast das gleiche Geld bekommt. Konkurrenten wie das Acer Predator Helios P300 liegen sehr nah beieinander, obwohl das Legion sie in Sachen Portabilität übertrifft.

Intel CPUs der 13. Generation und Nvidia GPUs der 4000er Serie könnten das nächste große Ding sein, aber sie werden auf absehbare Zeit einen hohen Preisaufschlag bedeuten – und die Hardware des Legion Slim 7i ist nicht weit davon entfernt. Wenn man sich einen mit der richtigen Spezifikation besorgt, kann man hier viel Spaß haben.

2 Kommentare

  1. Es kombiniert eine starke Grafik und einen schnellen Prozessor und ist damit sowohl für Spiele als auch für die Arbeit eine gute Wahl. Sein schlankes Design und die gute Ausstattung machen es bequem für den täglichen Gebrauch.

  2. Der größte Nachteil ist die relativ schlechte Akkulaufzeit, aber ansonsten ist es eine gute Wahl für Gamer und Nutzer, die eine hohe Leistung in einer kompakten Form suchen.

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