Lenovo Legion Slim 5 Gen 8 Testbericht

Technische Daten
  • Bildschirmgröße: 14,5 Zoll
  • Speicherkapazität: 1TB
  • Frontkamera: 1080p
  • Akku: 73,6 Wattstunden
  • Akku-Betriebszeit: 6 46
  • Größe (Abmessungen): 328 x 251 x 20 mm
  • Gewicht: 1,7 KG
  • Betriebssystem: Windows 11 Startseite
  • Auflösung: 2880 x 1800
  • HDR: ja
  • Bildwiederholrate: 120 Hz
  • Anschlüsse: HDMI 2.1 x 1, USB-A 3.2 Gen 2 x 2, USB-C 3.2 Gen 2 x 2
  • Audio (Ausgang): 2 W
  • GPU: Nvidia RTX 4060
  • ARBEITSSPEICHER: 16 GB
  • Konnektivität: Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2
  • Farben: Sturmgrau
  • Display-Technologie: OLED
  • Touchscreen: nein
  • Cabrio?: nein
Vorteile
  • Hervorragendes OLED-Display
  • Beeindruckende Leistung
  • Anständige Akkulaufzeit
  • Platz für zweite SSD
Nachteile
  • RAM nicht aufrüstbar
  • Konservatives Design

Einleitung

Mit kompakten High-End-Gaming-Notebooks ist es wie mit Bussen: Man wartet ewig auf einen, und dann kommen gleich drei auf einmal.

Zuletzt testeten wir das exzellente, aber teure Zephyrus G14 von Asus ROG und das recht ansehnliche Omen Transcend 14 von HP. Heute ist Lenovos Variation des Themas an der Reihe: das Legion Slim 5 Gen 8.

Die drei Geräte haben einiges gemeinsam. Sie verfügen alle über 14-Zoll-OLED-Displays mit 2.8K und 120 Hz, verwenden Nvidia-GPUs der RTX-40-Serie sowie AMD-CPUs im Falle des Legion Slim 5 und des Zephyrus G14.

Diese hochwertigen OLED-Bildschirme deuten auch darauf hin, dass sich diese Geräte sowohl an Kreative als auch an Verbraucher richten, womit sie in direkter Konkurrenz zum MacBook Pro von Apple stehen.

Design und Tastatur

  • Hervorragende Auswahl an I/O-Anschlüssen
  • Vollständig aus Aluminium
  • Hochwertige Tastatur im ThinkPad-Stil

Mit einem Gewicht von 1,7 kg ist das Lenovo Legion Slim 5 gleich schwer wie das Omen Transcend 14, aber etwas schwerer als das Zephyrus G14 mit 1,5 kg. Mit den Maßen 328x251x21,3 mm ist das Lenovo etwas größer als die Geräte von HP oder Asus, aber man darf nicht vergessen, dass das Legion Slim 5 ein größeres Display (14,5 Zoll) hat und daher zu Recht etwas größer als die Konkurrenz ist.

Das komplett aus Aluminium gefertigte Legion Slim 5 ist beeindruckend stabil, während sich die sturmgraue Eloxaloberfläche als beeindruckend resistent gegen fettige Fingerabdrücke erweist.

Im Vergleich zu den Alternativen von HP, Asus und Apple sieht das Lenovo eher langweilig aus, es ist eher ThinkPad-funktional als der Gamer-Flash der stylischen Asus- und HP-Geräte. Natürlich kann ein nüchterner und erwachsen wirkender Laptop unter bestimmten Umständen eine gute Sache sein, also werde ich das Lenovo nicht zu sehr für sein konservatives Design verurteilen.

Lenovo hat zweifellos ein sehr praktisches Gerät entwickelt. Auf der linken Seite befinden sich zwei USB-C 3.2 Gen 2-Anschlüsse, auf der Rückseite ein HDMI 2.1-Videoausgang, zwei USB-A 3.2 Gen 2-Anschlüsse und ein proprietärer rechteckiger Stromanschluss. Abgerundet wird die rechte Seite durch einen SD-Kartenleser, einen 3,5-mm-Audioanschluss und einen Webcam-Isolator.

Da beide Typ-C-Anschlüsse die DP Alt Mode Videoausgabe unterstützen, ergibt sich eine umfassende und gut organisierte Auswahl an I/O-Anschlüssen, die nur vom Zephyrus G14 annähernd erreicht wird.

Die drahtlose Kommunikation erfolgt über eine MediaTek RZ616 Karte, die 6Ghz W-Fi 6E und Bluetooth 5.2 unterstützt. Verglichen mit der Karte im Omen Transcend 14, die das neueste Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4 unterstützt, wirkt sie etwas veraltet, während das Zephyrus G14 Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 mit geringer Audiolatenz unterstützt.

Ein Blick auf die Oberseite der Leiste, die hinter dem Scharnier des Deckels hervorsteht, ist ein Beispiel für die Liebe zum Detail, die für das Design von Lenovo typisch ist. Jeder der Anschlüsse auf der Rückseite ist auf der Leiste mit einem deutlichen Logo versehen, so dass man sie leicht finden kann, ohne suchen oder das Notebook umdrehen zu müssen.

Die TrueStrike-Tastatur könnte von einem ThinkPad-Notebook stammen. Das ist gut, denn sie ist angenehm zu tippen, hat einen präzisen Anschlag und einen perfekten Hub von 1,5 mm, aber schlecht, denn es fehlen jegliche Gaming-Features wie einausgeprägtes WASD-Feld, sei es durch physisches Design oder einen Lichteffekt. Die Hintergrundbeleuchtung ist ein effektives, aber banales zweistufiges Weiß.

Die einzige Anspielung auf die Gaming-Bruderschaft sind die Tastenkombinationen Fn+Q und FN+R, mit denen man zwischen Energiemodi und Bildwiederholraten wechseln kann.

Das Multi-Touch-Trackpad ohne Tasten auf der Glasoberfläche funktionierte einwandfrei und ist mit 120 x 75 mm so groß, wie es die Größenbeschränkungen eines 14,5-Zoll-Notebooks zulassen. Die Klickgeräusche waren sehr leise, was ich sehr zu schätzen wusste, als ich einen Nachmittag lang in der Zentralbibliothek von Manchester arbeitete.

Bildnachweis (Trusted Reviews)

Die einzige biometrische Anmeldeoption ist ein Fingerabdruckleser, der in den großen Einschaltknopf unter der Mitte des Bildschirms integriert ist. Die LED-Leuchte, die den Einschaltknopf umgibt, wechselt je nach gewählter Energieeinstellung die Farbe, was eine nette Designidee ist.

Die Bodenplatte des Legion Slim 5 lässt sich leicht entfernen. Während der Arbeitsspeicher nicht aufgerüstet werden kann, da er fest verlötet ist, lässt sich eine zweite 2280 PCIe 4 SSD problemlos nachrüsten – angesichts der immer größer werdenden AAA-Titel ein Muss für ein ernsthaftes Gaming-Notebook.

Bildschirm und Sound

  • 2.8K 120Hz OLED-Bildschirm
  • Großer Farbraum
  • Hervorragende Bewegungsdarstellung

Das 14,5 Zoll große OLED-Display des Legion Slim 5 mit einer Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln beeindruckt mich sehr. Es ist sehr hell mit 385nits im SDR-Modus und 615nits im HDR-Modus. Letzteres ist mehr als ausreichend, um dem Bildschirm das VESA HDR500 Rating zu verleihen.

Es ist ein farbenfrohes Display mit einer Farbraumabdeckung von 100% sRGB, 98,7% DCI-P3 und 93,7% Adobe RGB. Mit solch hohen Farb- und Helligkeitswerten sehen Inhalte auf dem Legion Slim 5 sehr beeindruckend aus, insbesondere HDR-Videos, die dank der glänzenden Oberfläche des Panels besonders gut zur Geltung kommen.

Auf dem Legion Slim 5 ist die X-Rite Color (sic) Assistant App vorinstalliert, mit der man das Farbprofil des Displays zwischen AdobeRGB, DisplayP3, sRGB, Rec.709 und einer Standardeinstellung umschalten kann. Der Delta-E-Abweichungstest mit den ersten drei Profilen ergab Werte von 1,8, 1,0 und 0,9, so dass der Legion Slim 5 ohne weitere Kalibrierung für farbkritische Arbeiten eingesetzt werden kann.

Die Kombination aus der Bildwiederholfrequenz von 120 Hz und den niedrigen G2G-Reaktionsraten der OLED-Technologie bedeutet, dass die Bewegungstreue gut ist und nur sehr wenige Geisterbilder oder Verschmierungen auftreten. Dies macht das Display ideal für Spiele und CAD-Animationen.

Das Lautsprechersystem ist auf dem Papier eine einfache 2 x 2W Angelegenheit mit Nahimic Sound Modification. Trotzdem erzeugt es eine beeindruckende Lautstärke von 78 dB(A), gemessen an einer rosa Rauschquelle. Der Sound kommt auch gut im Ohr an, mit einer anständigen Menge an Bass, beeindruckender Detailtreue und einem breiten Klangbild.

Lenovo macht nur wenige Angaben zur Umweltverträglichkeit des Legion Slim 5, außer dass es die mittlere EPEAT Silver Zertifizierung für Recyclingfähigkeit und Schadstoffreduzierung erfüllt. Die Verpackung besteht aus zwei großen Styropor-Stoßdämpfern, die das Notebook beim Transport schützen sollen, was aus ökologischer Sicht nicht ideal ist.

Leistung

  • Kombination aus Ryzen 7 7840HS und RTX 4060 (105 Watt)
  • MUX-Schalter für optimale GPU-Leistung
  • Schnelle SSD mit hohen sequenziellen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten

In meinem Testrechner arbeiteten eine AMD Ryzen 7 7840HS CPU und eine Nvidia RTX 4060 GPU mit einer TGP von 105W. Der 7840HS gehört nicht zu AMDs neuesten, extrem leistungsfähigen Dragon-Range- oder KI-freundlichen Hawk-Point-CPUs, ist aber ein leistungsstarker und effizienter 8-Kern-Prozessor mit einer maximalen Taktfrequenz von 5,1 GHz.

Im Cinebench R23 Multi-Core-Test erreicht das Lenovo 17.164 Punkte und liegt damit vor dem Omen Transcend 14 (13.399) und dem Zephyrus G14 (15.946). Auch im PCMark 10 kann das neue Lenovo punkten: 7832 Punkte gegenüber 7192 Punkten des Zephyrus G14 und 5957 Punkten des Omen Transcend.

Wer noch mehr Leistung will, kann für 150 Euro Aufpreis die AMD Ryzen 9 7940HS CPU spezifizieren, aber ich glaube nicht, dass der Leistungsunterschied das Geld wert ist. Wenn Sie jedoch 50 Euro mehr ausgeben, um die 16 GB LPDDR5X-6400 MHz Arbeitsspeicher zu verdoppeln, ist Ihr hart verdientes Geld wahrscheinlich gut angelegt.

Bei den synthetischen Grafiktests schlägt das Lenovo das HP Omen Transcend mit 10.607 Punkten im 3DMark Time Spy gegenüber 5.947 Punkten des Omen. Das Zephyrus G14 mit RTX 4070 erreicht dank seines restriktiven 90W TGP 11.116 Punkte.

Dieser Unterschied ist so gering, dass er in der realen Welt nicht auffällt.

Beim Spielen von Cyberpunk 2077 in QHD ohne Raytracing erreichte das Legion Slim eine durchschnittliche Framerate von 41 fps, während das Zephyrus 14 und das Omen Transcend 14 um die 30 fps erreichten. Bei eingeschaltetem Raytracing bricht die Framerate ein: Das Legion Slim 5 schafft in FullHD nur 33fps, während das Zephyrus G14 32fps und das Omen Transcend 14 21.5fps erreicht.

Beim Raytracing kommt natürlich Nvidias DLSS 3.5 Upscaling und Frame Generation Technologie zum Einsatz. Mit Raytracing auf Ultra, DLSS auf Balanced und Frame Generation auf 1920 x 1200 erreichte das Legion Slim 5 80fps, was in jeder Hinsicht beeindruckend ist.

Lenovo hat mit der 1TB SKHynix PCI4 4 SSD eine gute Wahl getroffen, die beeindruckend gleichmäßige sequentielle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 5874MB/s bzw. 5750MB/s aufzeichnet. Das ist die schnellste Schreibgeschwindigkeit, die ich je in einem Notebook ohne RAID-Verbund erlebt habe.

Das Legion Slim 5 zeigte ein beeindruckendes Wärmemanagement und ließ CPU und dGPU eine Stunde lang mit 100% laufen, ohne dass es zu Leistungseinbußen kam. In der Mitte des Tastaturdecks wurde eine maximale Temperatur von 39°C erreicht, was für ein kleines Gerät mit einer leistungsstarken dGPU im Inneren nicht schlecht ist, und die Geräuschentwicklung des Lüfters ging nie über 58,5 dBA hinaus, einer der niedrigsten Werte, die ich bei einem ernsthaften Gaming-Notebook gemessen habe.

Software

  • Lenovo Vantage App Konfigurationswerkzeug
  • Legion Arena Spielebibliothek
  • Lenovo Hotkeys-Anwendung zur Verwaltung der Tastatur

Lenovo hat die Verwaltung der Hardware und der Spielebibliothek auf zwei separate Apps aufgeteilt: Lenovo Vantage für erstere und Lenovo Arena für letztere. Das ist ein cleverer Schachzug, denn beide Apps sind einfach zu bedienen, ohne dass man sich durch unzählige Tabs klicken muss.

Mit Arena kann man neben den koscheren Steam- und Ubisoft Connect-Titeln auch Spiele manuell direkt von der Festplatte hinzufügen, die man möglicherweise auf dubiose Weise erworben hat.

Weitere Software, die sich lohnt, sind das Nahimic Sound Control Panel, der X-Rite Display Manager und Lenovos Hotkeys App, mit der man der F9-Taste verschiedene Funktionen zuweisen kann.

Der AMD Ryzen 7 7840HS-Prozessor verfügt nicht über die KI-Fähigkeiten der NPUs in den neuesten AMD- und Intel-Prozessoren, so dass die 1080p-Webcam nicht über die Studio-Effekte von Microsoft wie unscharfer Hintergrund und Blickverfolgung verfügt. Ansonsten macht sie einen guten Job, auch wenn in schwach beleuchteten Umgebungen ein gewisses Bildrauschen zu beobachten ist.

Akkulaufzeit

  • 73,6 Wattstunden Akku
  • Gerade genug Power für einen ganzen Arbeitstag

Bei der Akkulaufzeit schlägt das Lenovo Legion Slim 5 sowohl das Omen Transcend 14 als auch das Zephyrus G14, nicht aber das MacBook Pro.

Mit dem PCMark 10 Modern Office Benchmark hält das Legion etwas mehr als sechseinviertel Stunden durch. Wenn ich es als tägliches Arbeitsgerät benutzte, konnte ich meistens den Feierabend erreichen, auch wenn ich bei der Zeitmessung auf die Bremse trat.

Diese Laufzeit wurde erreicht, wenn der MUX-Schalter so eingestellt war, dass die Nvidia dGPU aus der Gleichung herausgenommen wurde. Durch das Ausführen von Aufgaben, die die diskrete GPU erfordern, kann die Akkulaufzeit halbiert werden.

Beim Videostreaming verbrauchte eine Stunde Netflix mit einer Helligkeitseinstellung von 80 % 12 % der Akkuladung, während die Wiedergabe eines lokal gespeicherten 1080p-Videos mit VLC 8 Stunden und 30 Minuten dauerte.

Laut Lenovo kann das Legion Slim 7 über den Typ-C-Anschluss an der Vorderseite aufgeladen werden, allerdings ist dafür ein 140-W-Ladegerät erforderlich. Mit meinem 100-W-Ladegerät würde es sicher nicht funktionieren. Das proprietäre 170W-Ladegerät in der Box ist eines der kleinsten und leichtesten, das ich je gesehen habe.

Fazit

Natürlich gibt es viele Gaming-/Kreativ-Laptops, die es in Sachen Leistung mit dem Legion Slim 5 aufnehmen können, z. B. das Asus ROG Zephyrus G16, aber sie sind viel größer, viel schwerer und viel teurer. Wenn Sie die perfekte Mischung aus Leistung, Preis und Komfort suchen, ist das Legion Slim 5 14 Gen 8 genau das Richtige für Sie. Weitere Optionen finden Sie in unseren Ratgebern zum besten Laptop und zum besten Gaming-Notebook.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert