Einleitung
Der JVC DLA-NZ800 ersetzt das Vorgängermodell DLA-NZ8. Obwohl er nicht so revolutionär ist wie der 4K HDR Laserprojektor, entwickelt dieses neue Modell die bereits erstklassige Leistung seines Vorgängers weiter, indem es einen neu gestalteten D-ILA Chipsatz und die zweite Generation der 8K/e-shiftX Verarbeitung hinzufügt.
Das Ergebnis ist ein Projektor, der auf dem Erfolg des NZ8 aufbaut, indem er die langlebige BLU-Escent Laser-Lichtquelle und die zweite Generation von Frame Adapt HDR und Theatre Optimiser für ein überragendes Tone Mapping beibehält und gleichzeitig die angegebene Leistung auf 2.700 Lumen und den Kontrast auf 100.000:1 erhöht.
Zu den weiteren neuen Funktionen gehören Deep Black, Balanced Laser Dimming und Vivid Picture sowie eine detailliertere Steuerung der gesamten Laserleistung. Der NZ800 verfügt weiterhin über ein hochwertiges Glasobjektiv und HDMI 2.1 Eingänge mit Unterstützung für 8K/60p, 4K/120p und HDR10+.
JVC ist seit langem die Projektormarke, die das Kino” ins Heimkino bringt, aber wie schneidet der NZ800 im Vergleich zu seinem berühmten Vorgänger ab und erfüllt er unsere Erwartungen? Finden wir es heraus…
Konstruktion
- 65 mm Vollglaslinse
- Kontrastreicher Lichtweg
- 2 x HDMI 2.1 Eingänge
- Beleuchtete Fernbedienung
Der JVC DLA-NZ800 sieht genauso aus wie der Vorgänger NZ8, hat die gleiche hervorragende Verarbeitungsqualität und ein massives, mattschwarzes Gehäuse mit den Maßen 500 x 234 x 505 mm (BxHxT) und wiegt stolze 23,1 kg. Dieser Beamer ist für dedizierte Heimkinos gedacht, die einen festen Standfuß oder eine Deckenhalterung verwenden.
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Der NZ800 verwendet das gleiche 65-mm-Ganzglasobjektiv mit 17 Linsen in 15 Gruppen wie der NZ8 und verfügt über die beim Vorgängermodell eingeführte Beschichtung auf der Innenseite des Objektivtubus, die Reflexionen unterdrücken und den Gesamtkontrast verbessern soll.
Auf der Rückseite befinden sich zwei HDMI 2.1-Eingänge, die beide Bandbreiten von bis zu 48 Gbps unterstützen und sowohl 8K/60p als auch 4K/120p verarbeiten können – letzteres ist eine gute Nachricht für Gamer. Die HDMI-Anschlüsse unterstützen außerdem HDCP 2.3, 3D und High Dynamic Range – insbesondere HDR10, Hybrid Log Gamma (HLG) und HDR10+.
Außerdem gibt es einen 3D-Synchronisationsanschluss für den optionalen Emitter, RS232- und Ethernet-Anschlüsse für die serielle Steuerung, einen USB-Anschluss für Firmware-Updates und einen 12-V-Auslöser für die Verwendung mit einer motorisierten Projektionswand. Auf der rechten Seite der Rückseite befinden sich einige grundlegende Bedienelemente, falls der Zapper einmal verlegt werden sollte.
Die mitgelieferte Fernbedienung sieht genauso aus wie die der Vorgängergeneration, hat aber ein paar kleine Verbesserungen erfahren, wie z.B. eine heller leuchtende Lichttaste und kleine Erhebungen an den Ein-/Aus- und Eingabetasten – all das macht die Bedienung des Zappers in einem abgedunkelten Heimkino noch einfacher.
Ausstattungsmerkmale
- BLU-Escent Laser-Lichtquelle
- Gen3 4K D-ILA Chipsatz
- Gen2 8K/e-shiftX
- Gen2 Frame Adapt HDR
- Theater Optimierer
- Optionale 3D Unterstützung
Das Hauptmerkmal des JVC DLA-NZ800 ist der proprietäre Gen3 D-ILA (LCoS – Liquid Crystal on Silicon) 4K Chipsatz, der durch ein neues Layout noch effizienter ist. Dies ermöglicht hellere Bilder, tiefere Schwarztöne und eine bessere Gleichmäßigkeit bei einer Helligkeit von 2.700 Lumen und einem Kontrastverhältnis von bis zu 100.000:1.
Der NZ800 ist außerdem mit der Gen2 8K/e-shiftX-Technologie von JVC ausgestattet, die jedes Pixel um ein halbes Pixel in vier Richtungen (oben, unten, links und rechts) verschiebt und so ein vollwertiges 8K-Bild (8.192 x 4.320) mit verbesserter Upscaling-Funktion für höhere Schärfe und Detailtreue bei einer Vielzahl von Inhalten liefert.
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JVC hat eine Deep-Black-Funktion hinzugefügt, die einen überarbeiteten Algorithmus verwendet, um den Kontrast zu verbessern, ohne die Schatten zu erdrücken. Darüber hinaus bietet die dynamische Lasersteuerung eine neue Balanced-Einstellung für noch kraftvollere Bilder ohne die störenden Helligkeitsschwankungen früherer Modelle.
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Die Laserintensität wird über eine gleitende Skala gesteuert, die zwar immer noch von 1 bis 100 reicht, aber jetzt praktischer ist und eine allmähliche Erhöhung der Helligkeit ohne plötzlichen Anstieg des Lüftergeräuschs ermöglicht. Außerdem gibt es einen neuen Vivid-Modus für Sport oder Spiele in Räumen mit Umgebungslicht.
Der NZ800 verfügt weiterhin über die BLU-Escent Laserdioden-Lichtquelle von JVC, die eine Lebensdauer von 20.000 Stunden haben soll, eine motorisierte Fokus-, Zoom- und Shift-Steuerung sowie einen Objektivspeicher für verschiedene Bildformate. Darüber hinaus gibt es einen Filmmaker-Modus und umfangreiche ISF-zertifizierte Kalibrierungsfunktionen.
Das neueste, proprietäre Gen3 Frame Adapt Tone Mapping ist nach wie vor führend in seiner Klasse, da es HDR10-Inhalte dynamisch Bild für Bild analysiert, um das Bild zu optimieren. Zusätzlich gibt es den Theatre Optimiser, der das Tone Mapping unter Berücksichtigung der Größe, Form und Verstärkung des Bildschirms verbessert.
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Der NZ800 kann jetzt Display Mastering Luminance (DML) Metadaten lesen, die dem Tone Mapping die maximale Helligkeit des Bildschirms mitteilen, auf dem der Inhalt ursprünglich gemastert wurde. Dies ist nützlich, denn je mehr Metadaten dem Tone Mapping zur Verfügung stehen, desto besser sind die Ergebnisse.
Und schließlich unterstützt der NZ800 trotz seiner abnehmenden Popularität noch immer 3D – allerdings müssen Sie den optionalen Emitter und das aktive Shutterglas sowie einen 3D-fähigen Blu-ray-Player kaufen, um in den vollen Genuss der dreidimensionalen Action auf dem großen Bildschirm zu kommen.
Leistung
- Hervorragende HDR-Tonwiedergabe
- Kräftige und gesättigte Farben
- Hervorragende Bildverarbeitung
Der JVC DLA-NZ800 mag ein hochmodernes Gerät sein, aber er ist ein erfreulich einfach einzurichtender Projektor. Das liegt vor allem an der großzügigen Projektionsentfernung und den motorisierten Bedienelementen, so dass auch ein Neuling den Projektor im Handumdrehen in Betrieb nehmen kann und ein perfekt auf die Leinwand abgestimmtes Bild erhält.
Wenn man den Filmmaker-Modus wählt, erhält man sofort ein ziemlich genaues Bild, aber wenn man so viel Geld ausgibt, sollte man ihn wirklich professionell kalibrieren lassen. Nachdem ich das Testmuster kalibriert hatte, war ich von den unglaublich genauen Messungen beeindruckt.
Da ich einen NZ8 als Referenzprojektor verwende, konnte ich die beiden in meinem Heimkino direkt vergleichen. Das Lüftergeräusch war mit ca. 24 dB identisch, aber was mir auch auffiel, war, dass die 8K/e-shiftX-Einheit beim NZ800 fast geräuschlos war, während ich sie beim NZ8 deutlich hören konnte.
Trotz der beeindruckenden Leistung des NZ8 konnte ich sofort feststellen, dass der Kontrast des NZ800 in meinem komplett abgedunkelten Raum besser war. Und das war nicht nur ein Placebo-Effekt, denn beim Testen habe ich ein Kontrastverhältnis von bis zu 100.000:1 gemessen, JVC ist also ehrlich in seinem Marketing.
Die erhöhte Helligkeit ist weniger offensichtlich, und nach der Kalibrierung würde ich sagen, dass es kaum einen Unterschied zum NZ8 gibt. Aber die feine Einstellung der Laserleistung bedeutet, dass man mehr Helligkeit aus dem NZ800 herausholen kann, ohne dass die Lüftergeräusche einen Gang höher schalten, was sehr praktisch ist.
Die Farben sind nicht nur akkurat, sondern dank des Filters des NZ800, der 100 % des DCI-P3 HDR-Farbraums abdeckt, auch tief und nuancenreich. Dies führt zwar zu einer Verringerung der Helligkeit um etwa 20 %, kann aber durch eine schrittweise Erhöhung der Laserleistung ausgeglichen werden.
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Die Leistung des NZ800 bei SDR-Inhalten ist atemberaubend. Er liefert eine unglaubliche Detailtreue und bewahrt gleichzeitig die wichtige filmähnliche Qualität. Der neue D-ILA Chipsatz sorgt auch für eine hervorragende Gleichmäßigkeit und Geometrie, ohne störende helle Ecken auf dem Testgerät.
Die Verarbeitung ist erstklassig und skaliert Inhalte mit niedrigerer Auflösung perfekt auf 4K, während 8K/e-shiftX eine gefühlte Auflösung von 8K erzeugt. Letzteres gefällt mir sehr gut, aber ich habe es auf meinem NZ8 wegen des Rauschens nicht verwendet. Jetzt, da es beim NZ800 nicht mehr zu hören ist, würde ich es wieder verwenden.
Die Bewegungsverarbeitung ist ebenfalls beeindruckend, mit glatten Bildern ohne Ruckeln, Unschärfe oder andere unerwünschte Artefakte. Bei 24p-Inhalten würde ich Clear Motion Drive definitiv ausschalten, aber diese Funktion kann nützlich sein, um Bewegungen zu glätten, damit videobasierte Inhalte wie Sport flüssiger wirken.
So gut dieser Projektor auch bei SDR ist, bei HDR ist er eine Klasse für sich. Die tiefen Schwarztöne und hellen Lichter werden perfekt mit einem makellosen Tone Mapping kombiniert, das HDR perfekt wiedergibt und den größeren Dynamikumfang und die breiteren Farben des Formats voll ausnutzt.
Beim Betrachten von The Crow auf der 4K-Disc zeigt sich die Stärke des NZ800 beim Schwarzwert: Er erzeugt tiefe Tiefen und ist dennoch in der Lage, in den zahlreichen Nachtszenen des Films alle Details in den Schatten herauszuarbeiten. Diese bemerkenswerte Kontrastleistung verleiht dem Bild eine weitaus größere Dimensionalität.
Hier ist JVC allen anderen Projektorherstellern weit überlegen, denn er produziert echte Schwarztöne statt dunkler Grautöne, und das neue Deep Black Feature ist eine großartige Ergänzung, die den Spielraum in den unteren Bereichen des ohnehin schon beeindruckenden Dynamikumfangs dieses Projektors noch erweitert.
Am anderen Ende der Skala werden die sonnengebleichten Wüsten von Arrakis und die Schwarz-Weiß-Sequenzen auf Giedi Prime in Dune Part Two mit Präzision wiedergegeben, wobei das Bild hell und kräftig bleibt und gleichzeitig sichergestellt wird, dass keine Details in den Lichtern durch Clipping verloren gehen.
Der Detailreichtum von Oppenheimer ist außergewöhnlich, da der neue D-ILA-Chipsatz und die hochwertige Vollglaslinse jedes Pixel des nativen 4K-Bildes hervorheben. Hier kommt die 8K/e-shiftX-Technologie voll zur Geltung, die den ohnehin schon beeindruckenden Bildern noch mehr Schärfe verleiht.
HDR10 ist oft atemberaubend, aber die Unterstützung von HDR10+ durch den NZ800 ermöglicht es diesem Projektor, die zusätzlichen dynamischen Metadaten des Formats zu nutzen, um außergewöhnliche Bilder zu liefern, bei denen die präzisere Tonwertzuordnung den Bildern mehr Tiefe und größere Wirkung verleiht.
Apropos Tiefe: Die 3D-Leistung des NZ800 ist ebenso atemberaubend, und dieser bemerkenswerte Projektor liefert die zusätzliche Dimensionalität mit hellen, präzisen und geisterfreien Bildern. Sie müssen den optionalen RF-Sender und die Brille kaufen, aber wenn Sie ein 3D-Fan sind, werden Sie nicht enttäuscht sein.
Spieler werden sich darüber freuen, dass die Eingabeverzögerung bei aktivierter niedriger Latenz nur 36 ms beträgt, was für einen Projektor sehr gut ist. Zusammen mit der 4K/120p-Unterstützung und der langlebigen Laserlichtquelle ist der NZ800 eine ausgezeichnete, wenn auch recht teure Wahl für Gamer.
Abschließende Überlegungen
Der JVC DLA-NZ800 macht da weiter, wo sein Vorgänger aufgehört hat – er erhöht die Helligkeit und schafft es trotzdem, tiefere Schwarztöne und einen höheren Kontrast zu liefern. Die neue 8K/e-shiftX Technologie erzeugt außergewöhnlich detaillierte Bilder, während das neueste HDR Tone Mapping oft atemberaubend in seiner filmischen Präsentation ist.
Beeindruckende Präzision, ausgewogene Farben und umfangreiche Funktionen wie die Unterstützung von 4K/120p und 3D runden einen nahezu perfekten Projektor ab, der in Ermangelung eines direkten Konkurrenten buchstäblich eine Klasse für sich ist.