Huawei MateBook X Pro (2024) im Test: Leichter als Luft

Technische Daten
  • Bildschirm: 14,2 Zoll, 3120×2080 OLED mit 120 Hz Bildwiederholrate, 1000 nits Helligkeit
  • CPU: Intel Core Ultra 9 185H
  • Speicher: 16/32GB RAM
  • Integrierte: Grafik Intel Arc
  • Speicher: 1TB/2TB SSD
  • Betriebssystem: Windows 11
  • Abmessungen : 4-13,5 mm dick, 980 g
Vorteile
  • Unglaublich leicht für ein so leistungsstarkes Gerät
  • Brillantes OLED-Display
  • Schnelles Aufladen möglich
Nachteile
  • Braucht ein ultraportables Gerät so viel CPU-Leistung?
  • Einzelne SKUs sind sehr teuer
  • Snapdragon X Elite-Konkurrenten halten länger durch

Einführung

980g. Das ist eine Zahl, die man in Kochbüchern und nicht auf Datenblättern von Laptops findet. Doch genau so viel bringt das neue Huawei MateBook X Pro auf die Waage. Es unterbietet alles, was auf der Stuff-Liste der besten Laptops steht, und ist um beachtliche 30 Prozent leichter als das Vorgängermodell – und das war nun wirklich kein Schweinchen. Dennoch hat Huawei nicht an der Hardware gespart, um den Fliegengewicht-Status zu erreichen.

Es ist das erste MateBook mit einer Intel Ultra 9 CPU und verfügt über ein OLED-Display mit Retina-Effekt. Ein LG Gram 14 könnte ebenfalls unter 1 kg bleiben, muss aber noch auf Intels neue CPU-Generation aufgerüstet werden – und auch mit einem IPS-Display auskommen. Was die mobile Leistung angeht, scheint es in der Windows-Welt kaum etwas zu geben, was ihm das Wasser reichen kann.

Design & Konstruktion: Gewichtskontrolle

Sicher, es sieht vertraut aus – aber im Vergleich zur Vorgängergeneration hat das neue MateBook X Pro eine Abmagerungskur wie ein Hollywood-Star hinter sich. Das Notebook ist nur 4 mm dünner und misst an der breitesten Stelle nur 13,5 mm. Mit 980 g wiegt es weniger als so ziemlich jedes andere Notebook, das ich bisher getestet habe, abgesehen von diesen lächerlichen Netbooks aus den späten 2000er Jahren.

Überall, wo es möglich war, wurde Gewicht eingespart, von der Tastatur bis zum Kühlsystem. Die Hauptplatine ist jetzt in drei Teile geteilt, was die Gesamtfläche um 8% verringert und Platz für Dinge wie größere Lüfter und einen größeren Akku schafft. Es gibt nicht viele Laptops, die man mit einer Hand halten kann, ohne dass die Handgelenke schwer werden.

Beim Design hat Huawei die abgerundeten Ecken, die leicht geschwungenen Seiten und das schlichte, aber markante Firmenlogo auf dem Deckel beibehalten. Das Blau ist diesmal viel heller und wirkt aus bestimmten Blickwinkeln fast grau. Ich bin ein großer Fan davon; es versucht nicht, irgendwelche Apple-Farben zu kopieren, und wandelt auf einem schmalen Grat zwischen Business und Stilikone. Ich habe mich erkundigt, aber es scheint keine Pläne zu geben, andere Farbvarianten in Großbritannien einzuführen. Auch die Textur fühlt sich hochwertig an – viel schöner als bei jedem Konkurrenten aus Kunststoff oder Polycarbonat.

Es ist großartig, dass Huawei es geschafft hat, die nach oben gerichteten Lautsprecher, die die Tastatur flankieren, beizubehalten, aber es hat einen kleinen Kompromiss bei der Konnektivität gemacht. Es gibt nur noch drei USB-C-Anschlüsse – zwei auf der linken Seite und einen auf der rechten Seite – statt vier wie beim Vorgängermodell. Auch einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss gibt es nicht mehr, so dass man für den privaten Musikgenuss auf Bluetooth oder einen USB-Dongle angewiesen ist. Immerhin legt der Hersteller einen USB-C-auf-USB-A-Dongle bei.

Display und Sound: eine Augenweide

Huawei hat beim MateBook X Pro 2024 von LCD auf OLED umgestellt. Nach einigen Wochen mit dem MateBook X Pro ist der Bildschirm vielleicht der überzeugendste Kaufgrund. Das verwendete flexible Panel ist 51% leichter und 57% dünner als der Bildschirm des alten Modells, mit erfreulich schmalen Rändern an allen vier Seiten.

Die Größe von 14,2 Zoll und das Seitenverhältnis von 3:2 sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Auch die gestochen scharfe Auflösung von 3120×2080 Bildpunkten entspricht der des Vorgängermodells. Die Bildwiederholrate von 120 Hz ist jedoch ein willkommener Schritt nach oben, wodurch sich Cursorbewegungen und Elemente der Windows-Benutzeroberfläche noch flüssiger anfühlen als auf dem 90 Hz-Panel des Vorgängers. Die maximale Helligkeit für HDR-Inhalte liegt nun bei 1000 Nits – doppelt so viel wie beim Vorgängermodell. Das Display eignet sich gut für den Einsatz im Freien bei hellem Sonnenschein und sieht auch in Innenräumen wunderbar hell und lebendig aus.

Huawei hat das Display zusätzlich zu sRGB und DCI-P3 auch für den Adobe RGB Farbraum kalibriert, was für Kreative, die auf präzise Farben angewiesen sind, eine gute Nachricht ist. Die Modi lassen sich schnell umschalten und sind alle von beeindruckender Genauigkeit. Die flimmerfreie Dimmung und der geringe Blauanteil sorgen für einen angenehmen Einsatz in dunkleren Umgebungen, und die mehrschichtige Reflektionsbeschichtung leistet gute Arbeit bei der Lichtstreuung – auch wenn es am Ende des Tages immer noch ein glänzendes Panel ist. Für ein PaperMatte-Panel, das die Reflektion übertrifft, muss man sich die Tablet-Serie von Huawei ansehen.

Die oberste Glasschicht hat einen Härtegrad von 9H, um Kratzern zu widerstehen. Beim Testen des 10-Punkt-Touchscreens, der reaktionsschnell ist und Multi-Touch-Gesten erkennt, habe ich jedenfalls keine Kratzer hinterlassen.

Die Lautsprecherkammern sind 22% größer als beim Vorgänger MateBook X Pro, wodurch das Huawei-Notebook einen beeindruckend klaren und lauten Sound liefert. Die seitlich abstrahlenden Lautsprecher haben nicht viel Bass und können daher nicht mit den besten MacBooks mithalten (die immer noch zu den am besten klingenden Laptops gehören), aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich jedes Mal zum Kopfhörer greifen musste, wenn ich etwas Hintergrundmusik hören oder ein YouTube-Video anschauen wollte.

Tastatur & Touchpad: unter Druck

Huawei hat sich in seinem Streben nach dünneren und leichteren Laptops nicht für radikal andere Tastenschalter entschieden (schließlich hat das bei Apple so gut funktioniert), was bedeutet, dass die Tastatur im Vergleich zur Vorgängergeneration fast unverändert ist. Abgesehen von den halbhohen Funktions- und Pfeiltasten sind alle Tasten vollwertig, mit gutem Hub und großem Tastenhub. Ich war überrascht, wie komfortabel das Tippen war, wenn man bedenkt, wie dünn das Gerät ist.

Die gesamte Tastatur ist mit LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, mit minimaler Lichtstreuung um jede Taste herum, und die weiße Beschriftung auf den farbigen Tasten ist zu jeder Tages- und Nachtzeit gut lesbar. Es ist nicht die leiseste Tastatur, auf der ich je getippt habe, aber sie stört niemanden.

Ich freue mich über die Rückkehr der Einschalttaste mit Fingerabdruckerkennung, die beim alten Modell so praktisch war, weil sie das Gerät mit einem einzigen Tastendruck einschaltete und den Windows-Sperrbildschirm übersprang. Außerdem ist sie weit genug von der Tastatur entfernt, damit man sie nicht aus Versehen berührt, wenn man nach der Löschtaste greift.

Huawei hat das druckempfindliche Touchpad aus dem letzten Jahr mit haptischen Vibrationen und Multi-Touch-Gesten übernommen. Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen an allen anderen Stellen Gewicht gespart hat, klingt das etwas kompliziert, aber ich kann nicht leugnen, dass es sehr gut funktioniert und bei jedem Druck überzeugend vibriert. Das “taktile Glas” fühlte sich unter meinem Finger glatt an, mit genau dem richtigen Maß an Reibung für eine schnelle und dennoch präzise Cursorbewegung.

Leistung und Akkulaufzeit: keine Kompromisse

Ich war überrascht, als die Huawei-Vertreter verrieten, dass das MateBook X Pro mit einem Ultra 9-Prozessor ausgestattet sein würde – und das nicht nur, weil das bedeutete, dass das Unternehmen eine Lieferung von Intels neuestem Silizium erhalten hatte, bevor die Bedingungen der US-Handelslizenz aus der Trump-Ära ausliefen. Der Ultra 9 185H ist ein mächtiger Chip mit 16 Kernen und 22 Threads, der eine Spitzengeschwindigkeit von 5,1 GHz erreichen kann, wenn die thermischen Grenzen es zulassen. Dass er in ein so schlankes Gerät passt, spricht für seine Kühlfähigkeit.

Ein Paar größerer, neu gestalteter “Haifischflossen”-Lüfter reicht aus, um den Chip unter Last mit 40 W zu versorgen. Das ist eine deutliche Steigerung von 10 Watt gegenüber dem Vorgängermodell, das nicht gerade leistungshungrig war. Zusammen mit 32 GB RAM und einer 2 TB SSD ist es ein Monster unter den Ultraportables. In einigen Ländern werden auch Versionen mit Ultra 7 CPU, 16 GB RAM und 1 TB Speicherplatz angeboten, die aber nicht nach Großbritannien kommen werden.

Natürlich liefert diese Hardware-Kombination eine ziemlich epische Leistung für ein Notebook dieser Größe. In einigen synthetischen Tests lag es auf Augenhöhe mit einem MacBook Air mit M3-Prozessor und war entweder gleich schnell oder schneller als andere 13- und 14-Zoll-Ultraport-Notebooks mit Windows-Prozessoren, die Intel Ultra 7 CPUs verwenden. Das 14-Zoll MacBook Pro ist zwar immer noch der Spitzenreiter in Sachen Leistung und Mobilität, aber das MateBook liefert hier eine fantastische Vorstellung ab. Die Lüfter drehen unter Last zwar auf, werden aber nicht unangenehm laut und thermisches Throttling war im Alltag kein Thema.

Lediglich bei 3D-beschleunigten Aufgaben zeigt sich eine Schwäche, allerdings nur im Vergleich zu größeren Konkurrenten mit dediziertem Grafikchip. Intels integrierte Arc-GPU kann aber auch mit leichten Spielen umgehen und Fotos problemlos bearbeiten. Man sollte sich nur nach einer anderen Grafikkarte umsehen, wenn man unterwegs viel 4K-Videobearbeitung oder Rendering betreibt.

Huawei gibt an, dass der 70-Wh-Akku für etwa sechseinhalb Stunden tägliche Nutzung oder elf Stunden Videowiedergabe ausreicht. Ich habe festgestellt, dass ein Wert in der Mitte repräsentativer für die tatsächliche Nutzung ist, und das auch nur, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die systemweite Super-Turbo-Funktion von Huawei für Dinge wie Videowiedergabe nicht aktiviert war. Es ist etwas undurchsichtig, welche Apps davon profitieren, also habe ich die Funktion immer ausgeschaltet, wenn ich einen ganzen Tag ohne Steckdose vorhatte. Fünf Stunden waren typisch, mit einer Reihe von Browser-Tabs, Spotify-Streaming und gelegentlicher Bildbearbeitung.

Das reicht zwar nicht an die epische Ausdauer des aktuellen MacBook Air heran, das jetzt mit den ebenso ausdauernden Copilot+ PCs mit Snapdragon X Elite Silizium konkurrieren muss, aber ich fand, dass es immer noch genug Saft für einen normalen Arbeitstag hatte, und das ist großartig, wenn man bedenkt, dass es weniger wiegt als die Konkurrenz.

Die chinesischen Versionen des Laptops können über USB-C mit 140 W schnell aufgeladen werden, und zwar mit einem Stecker, der kaum größer ist als der, mit dem man sein Handy auflädt, während die britischen Modelle mit dem gleichen 90-W-Adapter wie die Vorgängerversionen ausgestattet sind.

Huawei MateBook X Pro (2024) Urteil

Ich dachte, dass das vorherige MateBook X Pro das dünnste und leichteste Gerät war, das Huawei zu bieten hatte, aber die 2024-Version zeigt, wie viel Raum für Verbesserungen vorhanden war. Es ist jetzt ein unglaublich leichtes Gerät, das keine Kompromisse bei der Leistung eingeht. Das beeindruckende OLED-Display ist das Tüpfelchen auf dem i.

Bei der Akkulaufzeit kommt es dem MacBook Air sehr nahe und die Fähigkeit des überarbeiteten Kühlsystems, mit einem Core Ultra 9 bei voller Leistung umzugehen, ist ziemlich beeindruckend. Der Preis in Großbritannien bringt es jedoch gefährlich nahe an ein 14-Zoll MacBook Pro, das ein phänomenal leistungsfähiges Notebook ist. Die neu angekündigten Copilot+ PCs mit dem Snapdragon X Elite System-on-Chip von Qualcomm sollen sogar noch länger halten und weniger kosten – allerdings nur auf dem Papier, bis ich einen Test gemacht habe.

Dennoch werden Windows-Nutzer, die viel unterwegs sind, kaum etwas finden, das sie so effektiv entlastet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert