EarFun Air 2 Test: Wie gut können kabellose Ohrstöpsel für 35 Dollar sein?

Technische Daten
  • Bauform : Semi-In-Ear | Gewicht: 45 g | Touch-Bedienung
  • Audio : 10 mm Vollkomposit-Treiber
  • Frequenzgang : nicht spezifiziert
  • ANC : Nein
  • Bluetooth : 5.3 | SBC, AAC, LDAC Codecs | Multipoint BT
  • Akkulaufzeit : Ohne LDAC: 9 h | 40 h mit Ladegerät Mit LDAC: 5,5 h | 23 h mit Ladeschale Schnellladung 10 min = 2 h Akkulaufzeit.
Vorteile
  • Hoher Tragekomfort
  • Viel Druck im Bassbereich
  • LDAC-Unterstützung
  • Nahtloses Multi-Pairing
  • Bis zu 9 Stunden Akkulaufzeit
  • Schnelles und kabelloses Aufladen an Bord
Nachteile
  • Keine aktive Lärmunterdrückung (ANC)
  • Höhenbegrenzung im oberen Lautstärkebereich
  • Kein Multipairing mit LDAC
  • Ladegerät wird schnell schmutzig

Ist ein Paar kabelloser Ohrstöpsel zum Preis von 35 Dollar überhaupt etwas wert? Der Hersteller EarFun schickte uns die Air 2 für einen nextpit-Test, um herauszufinden, wofür diese kabellosen Ohrstöpsel gut sind. Warum ist das interessant? Der teurere EarFun Pro 3 hat in unserem Test 4,5 Sterne bekommen, und mit dem Air 2, der eine Bluetooth-Mehrpunktverbindung, LDAC und andere Vorteile bietet, wird es noch interessanter. Worauf warten wir noch? Los geht’s!

Der EarFun Air 2 in der Nussschale

Der EarFun Air 2 ist ein solides Paar kabelloser Ohrhörer, das vor allem durch seinen relativ günstigen Einstiegspreis überzeugt. Die Klangqualität ist ordentlich und die Funktionen wie kabelloses Aufladen, schnelles Aufladen und eine sehr gute Begleit-App sind gut. Die größten Nachteile sind nach einigen Tagen die fehlende ANC und die leicht übersteuerten Höhen.

Design und Bedienung

Optisch erinnert der EarFun Air 2 an den Oppo Enco X und damit auch an die AirPods von Apple. Das heißt, man erhält einfache In-Ear-Knöpfe, die in ein abgerundetes Ladegehäuse gesteckt werden. Die Bedienung erfolgt entweder über die umfangreiche EarFun-App oder direkt am Ohr. Berührungsempfindliche Oberflächen erkennen, was man von den Ohrstöpseln will, und es ist toll, dass man diese Option auch deaktivieren kann.

Die Vorteile:

  • Hoher Tragekomfort durch leichten Formfaktor.
  • Solide Verarbeitung angesichts der unverbindlichen Preisempfehlung.
  • Anpassbare Bedienung.

Nachteile:

  • Berührungsempfindliche Oberflächen sind anfälliger für unbeabsichtigte Eingaben.
  • Das Einsetzen der Ohrstöpsel in die Ladeschale kann etwas fummelig sein.

Über das Design von kabellosen In-Ear-Kopfhörern kann man in der Regel keine Lobeshymnen schreiben, so auch nicht über den EarFun Air 2. Nach dem Auspacken findet man neben den Kopfhörern selbst ein Ladekabel und verschiedene Silikonaufsätze. Das schwarze Ladegerät hat ungefähr die Größe der AirPods. Wie bei den Apple-Ohrstöpseln öffnet man die Ladeschale horizontal und nimmt die beiden Ohrstöpsel heraus.

Sie passen sehr gut in die Ladeschale und sind dadurch sehr stabil, so dass die Ohrstöpsel nicht aus Versehen herausfallen. Allerdings ist es etwas umständlich, die Ohrstöpsel in die entsprechenden Aussparungen zu stecken. Hier habe ich schon komfortablere Lösungen gesehen, aber das ist kein großer Kritikpunkt.

Erfreulich ist, dass EarFun seinen preisgünstigen Funkkopfhörern mit der Schutzklasse IPX7 auch eine gewisse Wasserfestigkeit spendiert, die sie spritzwasser- und schweißresistent macht. Mit anderen Worten: Sie können bedenkenlos im Regen getragen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat der Hersteller außerdem eine schweißabweisende Beschichtung integriert. So kann man unbesorgt ins Fitnessstudio gehen!

Apropos Regen und Schweiß: Leider führt der Kontakt mit Wasser beim Air 2 dazu, dass Lieder unterbrochen werden oder sich die Lautstärke ändert. Das liegt an den berührungsempfindlichen Oberflächen, die bei Wasserkontakt aktiviert werden. Auch beim Einstellen der Kopfhörer kommt es manchmal zu unbeabsichtigten Eingaben.

Die Funktionen, die über die Tasten gesteuert werden können, können auch über die begleitende App ausgeführt werden. Dort können auch alle Funktionen per Knopfdruck deaktiviert werden, um Fehleingaben zu vermeiden.

Insgesamt gibt es weder am Design noch an der Bedienung etwas auszusetzen. Die Air 2 sind schlanke und schlichte kabellose In-Ear-Kopfhörer, die mir aufgrund ihres hohen Tragekomforts immer in Erinnerung bleiben werden.

Komfort, Funktionen & App

Was ist beeindruckend an kabellosen Ohrhörern, die nicht mehr als 50 Dollar kosten? Die AirFun 2 bieten Bluetooth-Multipairing, das im Test mit allen angeschlossenen Geräten hervorragend funktionierte. Allerdings muss man auf eine Trageerkennung und spezielle Funktionen wie 3D-Audio, Spatial Audio und andere verzichten. Auch die begleitende EarFun-App überzeugte im Test mit umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten und gutem Design.

Vorteile:

  • Ansprechende App mit vielen Funktionen
  • Bluetooth-Multi-Pairing funktioniert überraschend gut.

Nachteile:

  • Keine Trageerkennung.
  • Keine 3D-Audio- oder Raumklangfunktionen.

Wie die teureren Pro-Modelle kommen auch die Air 2 mit der tollen EarFun-App. Damit kann man die Funktionen der Ohrhörer steuern und einen 10-Band-Equalizer nutzen. Außerdem kann man die Bedienung der Ohrhörer anpassen und sogar auswählen, welches Mikrofon man beim Telefonieren verwenden möchte. Zusammen mit der Möglichkeit, die Ohrhörer umzubenennen, um ihnen eine persönlichere Note zu verleihen, haben wir Konfigurationsmöglichkeiten, die ich selbst bei teureren Ohrhörern noch nie gesehen habe.

Im Vergleich zu teureren Modellen fehlen jedoch Funktionen wie Verschleißerkennung und 3D- oder Raumklang. Letzteres würde ich einem kabellosen In-Ear-Kopfhörer für 50 Dollar nicht vorwerfen, aber eine Verschleißerkennung finde ich schon sehr praktisch.

Was ich im Vergleich zum EarFun Ear Pro 3 auch vermisse, sind die eingeschränkten Equalizer-Presets. In der App finde ich nur Rock- und Pop-Presets. Auch die tollen Einstellungen von YouTuber Oluf fehlen hier. Diesen Nachteil machen die günstigen Kopfhörer mit ihrem 10-Band-Equalizer, mit dem man eigene Presets erstellen kann, wieder etwas wett.

Zum Schluss noch ein Wort zur Funktionalität: Über die Ohrhörer kann man bei Bedarf seinen Lieblings-Sprachassistenten steuern. Standardmäßig wird diese Funktion durch einen langen Druck auf einen der beiden Ohrstöpsel aktiviert.

Klangqualität

Diese Kategorie fällt normalerweise unter “Sound & ANC” in unseren Tests von drahtlosen In-Ear-Kopfhörern, aber der Air 2 von EarFun verfügt nicht über Active Noise Cancellation. Um die Umgebung auszublenden, muss man sich also auf die 10 mm Wollmuscheln verlassen, die den Klang der Ohrhörer bestimmen. Technisch glänzen die Ohrhörer jedoch mit Bluetooth 5.3-Konnektivität und einer niedrigen Latenz von weniger als 55 ms.

Vorteile:

  • Solide Klangqualität mit guter Auflösung.
  • Bluetooth 5.3-Konnektivität inklusive.
  • LDAC-Codec und Hi-Res-Zertifizierung.

Nachteile:

  • Kein Multipairing mit aktiviertem LDAC.
  • Keine AptX-Unterstützung.
  • Kein ANC enthalten.

Wirft man einen Blick auf die Technik des Air 2 von EarFun, sieht man sofort, wo der Hersteller Abstriche gemacht hat. Die kabellosen In-Ear-Kopfhörer sind nicht mit ANC ausgestattet, was bedeutet, dass man Umgebungsgeräusche nicht elektronisch und aktiv unterdrücken kann. Im nextpit-Büro war es jedoch möglich, die Geräusche von klappernden Tastaturen und Gesprächen beim Musikhören allein mit der passiven Geräuschunterdrückung der Silikon-Ohrstöpsel auszublenden. Dennoch ist das Fehlen einer ANC bei einem Gerät, das weniger als 50 Dollar kostet, ein Minuspunkt.

Die Klangqualität des Air 2 ist aber durchaus lobenswert. Die 10-mm-Treiber sorgen für einen kräftigen Sound, der sich auch bei angeschlossenen Apple-Geräten gut auflöst. So lassen sich einzelne Musikinstrumente auch über den SBC-Codec allein recht gut heraushören.

Verbindet man die Ohrhörer mit kompatiblen Android-Smartphones, ist die Klangqualität dank LDAC noch besser. Außerdem sind die In-Ears Hi-Res-zertifiziert. Das von Sony vorgelegte Zertifikat bestätigt, dass die Kopfhörer Songs in 24 Bit bei 96 kHz wiedergeben können.

Für eine noch bessere Klangqualität muss man allerdings auf das Dual Pairing verzichten. Außerdem ist die Aktivierung nur über die EarFun-App möglich. Im Testzeitraum mussten wir auf vier verschiedenen Geräten viel ausprobieren. Wenn LDAC aktiviert ist, klingt die Musik jedoch voller und in besserer Qualität.

Dank des eingebauten 10-Band-Equalizers lässt sich die Klangqualität des Air 2 leicht anpassen und vor allem der Bass-Boost hat im Test viel Spaß gemacht. Die großen Lautsprecher sorgen hier zwar für genügend Druck, aber die Höhen sind schnell überfordert. Für basslastige Musik würde ich daher die kabellosen In-Ear-Kopfhörer empfehlen. Wer kristallklare Höhen sucht, muss etwas mehr Geld für ein anderes Modell ausgeben.

Dank des eingebauten Mikrofons eignet sich der EarFun Air 2 auch zum Telefonieren. Mein Gesprächspartner beschrieb den Klang als klar und etwas blechern. Ich hingegen war vom Klang des Gesprächspartners im Kopfhörer sehr beeindruckt. Die Möglichkeit zu wählen, welches Mikrofon man beim Telefonieren benutzen möchte, ist sehr praktisch, wenn man gerne mit nur einem Ohr telefoniert.

Akku und Schnellladung

Einen Vorteil haben die schnurlosen Ohrhörer allerdings, wenn man auf ANC verzichten kann: Die Akkulaufzeit ist wirklich lang und ermöglicht mit einer vollen Ladung bis zu neun Stunden aktiven Musikgenuss. Zusammen mit dem Ladegerät gibt der Hersteller 40 Stunden an. Schnellladung ist ebenso an Bord wie kabelloses Laden – eine Seltenheit in dieser Preisklasse.

Vorteile:

  • Lange Laufzeiten.
  • Schnellladung ist möglich.
  • Kabelloses Laden wird unterstützt.

Nachteile:

Laut Hersteller hält der EarFun Air 2 neun Stunden ununterbrochene Musikwiedergabe durch. Das ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch im Vergleich zu anderen kabellosen In-Ear-Kopfhörern ohne ANC. Wir können die Herstellerangaben aus der täglichen Praxis bestätigen. Wird der Air 2 mit HD-Sound über LDAC betrieben, sinkt die Akkulaufzeit auf 5,5 Stunden.

Da das Ladegerät vier weitere Ladevorgänge ermöglicht, kann man sich von Steckdosen unabhängig machen. Sollte den kabellosen Kopfhörern vor dem Training der Saft ausgehen, können sie per Fast Charging bis zu einem gewissen Grad wieder aufgeladen werden. Wie bei den Pro-Modellen verspricht EarFun bis zu zwei Stunden Spielzeit mit einer zehnminütigen Ladezeit.

Was den EarFun Air 2 in seiner Preisklasse wirklich besonders macht, ist die Möglichkeit des kabellosen Ladens. Wer sein USB-C-Kabel vergessen hat, kann den Kopfhörer über ein Qi-Ladegerät oder kabellos aufladen. Erstaunlich!

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man mit dem Air 2 ein solides Paar kabelloser In-Ear-Kopfhörer für nur 50 US-Dollar erhält. Die Klangqualität wird vor allem diejenigen ansprechen, die basslastige Musik bevorzugen. Das Fehlen einer aktiven Geräuschunterdrückung ist das größte Manko des Air 2, das aber angesichts des günstigen Preises zu vernachlässigen ist, da die Konkurrenz in der Regel nichts Besseres zu bieten hat.

Was den Air 2 ein wenig von anderen kabellosen In-Ear-Kopfhörern um die 50 Dollar abhebt, sind die alternativen Ladeoptionen. Mit dem kabellosen Ladegerät und dem Schnellladegerät kann man die kabellosen Kopfhörer flexibel und bequem aufladen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der hochwertige Bluetooth-Codec LDAC, der bei Android-Smartphones über die EarFun-App aktiviert werden kann. Dadurch wird die Klangqualität deutlich verbessert.

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