Bose QuietComfort Ultra Testbericht: Hervorragender Klang, hervorragender Preis

Technische Daten
  • Design : Over-Ear | Gewicht 250 g | Trägererkennung | Physische & taktile Steuerung
  • Audio : 35 mm Lautsprecher
  • Frequenzgang : Nicht spezifiziert
  • ANC : Ja, immer aktiv 5 Mikrofone pro Kopfhörer Transparentmodus | 360°-Audio oder "Immersive Sound
  • Bluetooth : 5.3 | Codecs SBC, AAC, aptX adaptiv | Multipoint
  • Akkulaufzeit : 24 Stunden mit ANC | 18 Stunden mit Immersive Sound. Schnellladung 15 min = 2 Stunden Laufzeit 0 bis 100% in 3 Stunden.
Vorteile
  • Hervorragende aktive Geräuschunterdrückung
  • Solide Batterielebensdauer
  • Angenehmer Tragekomfort
  • Nützliche Anwendung
  • Schönes 360°-Audio
  • Gute Audioqualität mit adaptivem aptX-Codec
  • IPX4-Zertifizierung
Nachteile
  • Zu teuer
  • Audioqualität nicht die beste auf dem Markt
  • Schlichtes, aber uninspiriertes Design
  • Veraltete Technologie

Die Bose QuietComfort Ultra Headphones sind kabellose Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Das neue Spitzenmodell von Bose kostet 429 Dollar und ersetzt den Bose NCH 700. Dieses Flaggschiff unter den Bluetooth-Kopfhörern ist derzeit der ANC-Champion, leidet aber unter der Tendenz von Bose, seine Modelle von Jahr zu Jahr zu erneuern. Lesen Sie meine ehrliche Meinung zum Bose QC Ultra in diesem ausführlichen nextpit-Test.

Auf den Punkt gebracht

Der Bose QuietComfort Ultra oder Bose QC Ultra ist ab dem 10. Oktober 2023 erhältlich. Der Preis von 429 US-Dollar ist für einen Kopfhörer, der sich an Nicht-Audiophile richtet, hoch und damit etwas günstiger als die AirPods Max mit 549 US-Dollar. Die Kopfhörer werden in zwei Farben erhältlich sein: schwarz und weiß.

Für den täglichen Gebrauch erfüllt der Bose QC Ultra seine Aufgabe perfekt. Die Klangqualität ist gut, die Geräuschunterdrückung ist hervorragend und die Kopfhörer sind bequem genug. Außerdem sind sie Snapdragon Sound-zertifiziert und bieten 360°-Audio.

Allerdings hat Bose immer noch eine sehr unangenehme Tendenz, seine Modelle zu recyceln. Ich weiß nicht einmal, wie viele Versionen des QC 45 es im Laufe der Jahre gegeben hat. Schade ist auch, dass der Bose QC Ultra nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik ist.

Design

Das Design des Bose QC Ultra ähnelt dem früherer Bose-Modelle. Der Hersteller hat jedoch einige gute Entscheidungen getroffen, die dem Kopfhörer ein elegantes Aussehen und vor allem einen hohen Tragekomfort auch bei langen Hörsitzungen verleihen.

Vorteile:

  • Zusammenklappbares Design für einfachen Transport.
  • Der Kopfbügel aus Aluminium verleiht dem Kopfhörer ein hochwertiges Aussehen.
  • Komfortable Ohr- und Kopfbügelpolster.
  • Der Kopfbügel drückt nicht.
  • IPX4-zertifiziert.
  • Physische Tasten und besser gestaltete Touch-Leiste.

Nachteile:

  • Sieht dem Bose QC 45 zu ähnlich.
  • Viel Plastik für ein $430-Headset.

Das Bose QC Ultra ist optisch viel klassischer als seine Vorgänger. Positiv ist, dass der faltbare Formfaktor zurückkehrt, was den Transport erleichtert.

Aber es gibt auch einen Nachteil. Das Design des Kopfhörers sieht langsam alt aus. Die Verarbeitungsqualität wurde jedoch beibehalten, obwohl ich der Meinung bin, dass bei diesem Kopfhörer angesichts des recht hohen Preises viel zu viel Plastik verwendet wurde.

Die Polsterung des Kopfbügels und der Ohrmuscheln besteht aus Kunstleder und ist sehr bequem. Der Kopfhörer drückte nicht zu sehr auf meinen Kopf, was wiederum bedeutete, dass ich nicht zu viel Druck auf meinen Ohren hatte.

Die Bose QC Ultra Kopfhörer sind IPX4 zertifiziert und können somit theoretisch auch beim Sport verwendet werden. Sie vertragen Schweiß und leichten Regen, was nicht bei allen kabellosen Kopfhörern in dieser Preisklasse der Fall ist. Das ist gut.

Auch bei den berührungsempfindlichen Bedienelementen hat sich Bose zurückgehalten. Der Bose QC Ultra besitzt lediglich einen kleinen kapazitiven Streifen an der hinteren Wölbung der rechten Ohrmuschel. Dieser ist für die Lautstärkeregelung vorgesehen. Ansonsten hat sich Bose für physische Tasten entschieden.

Ein einziger Knopf dient dem Bluetooth-Pairing und der Stromversorgung. Ein Druck auf diese Taste schaltet den Kopfhörer ein. Wird er drei Sekunden lang gedrückt, schaltet er sich aus. Um das Pairing zu starten, halten Sie die Taste bei ausgeschaltetem Kopfhörer einige Sekunden lang gedrückt.

Die andere Taste ist eine Multifunktionstaste:

  • Einmal drücken: Wiedergabe/Pause
  • Zweimal drücken Nächster Titel
  • Dreimal drücken: Vorheriger Titel
  • Lang drücken Modus wechseln

Das ist eine gute Wahl, denn so vermeidet man Fehleingaben, wenn man die Kopfhörer neu einstellt oder die Kapuze aufsetzt. Die Bedienung der beiden physischen Tasten war für mich anfangs etwas ungewohnt, aber dazu später mehr.

Audioqualität

Der Bose QC Ultra hat das Audiokonzept des Herstellers nicht neu erfunden. Im Gegenteil, er hat es wiederverwendet. Es ist kein Zufall, dass Bose, ähnlich wie Apple, kaum konkrete Angaben zu den technischen Daten seiner Produkte macht. Trotz des stolzen Preises ist der Bose QC Ultra eindeutig kein Kopfhörer von audiophiler Qualität. Der Klang ist ordentlich bis gut, aber irgendwie auch sehr gewöhnlich.

Vorteile:

  • Schöner, bassbetonter Klang.
  • Trotz des kräftigen Basses sind die Mitten präsent.
  • Der adaptive aptX-Codec wird unterstützt.

Nachteile:

  • Veraltete Treiber.

Nach dem, was ich im Internet gefunden habe, hat der Bose QC Ultra genau die gleichen 35-mm-Treiber wie der Bose NCH 700. Es stimmt also, dass die Treiber und ihre Größe nicht alles sind. Die Algorithmen und die Firmware haben einen größeren Einfluss auf die Audioqualität.

Aber das wirft eine Frage auf. Außerdem möchte ich alle Rezensenten, die behaupten, dass die QC Ultra besser klingen als die NCH 700, bitten, einen Blindtest durchzuführen, um zu sehen, ob sie wirklich einen Unterschied feststellen können. Ich persönlich wäre dazu nicht in der Lage.

Aber Bose hat die berühmte Snapdragon-Sound-Zertifizierung von Qualcomm erhalten. Das bedeutet, dass der Bose QC Ultra unter anderem Adaptive AptX unterstützt, einen Codec, der etwas bessere HD-Werte liefert als die Basis-Codecs SBC und AAC. Natürlich benötigt man ein kompatibles Smartphone oder eine kompatible Audioquelle, um die Vorteile dieses Codecs nutzen zu können.

Die Audioqualität ist typisch Bose. Die Bässe sind im Vergleich zum Rest der Musik stark betont. Sie können die Höhen übertönen, die mit zunehmender Frequenz schnell an Dynamik verlieren. Die Mitten haben kleine Spitzen, so dass sie präsent genug sind.

Ich persönlich finde, dass der Bose QC Ultra dem Sony WH-1000XM5 in Sachen Audioqualität einen Schritt hinterherhinkt.

Aktive Geräuschunterdrückung und 360°-Klang

Das wichtigste Verkaufsargument für den Bose QC Ultra ist laut Bose der Immersive Mode. Dabei handelt es sich um Boses Interpretation von 360°-Audio, das sich bei den Herstellern immer größerer Beliebtheit erfreut. Für mich ist es die hervorragende aktive Geräuschunterdrückung (ANC), die den Bose QC Ultra von der Masse abhebt (und seinen Preis rechtfertigt).

Vorteile:

  • Ausgezeichnete aktive Geräuschunterdrückung.
  • Immersive Klangwiedergabe (360°-Audio), die auch im Standby-Modus Spaß macht.
  • Adaptiver aptX-Codec zusätzlich zu SBC/AAC.

Nachteile:

  • Keine kabelgebundene Audioübertragung über USB-C.
  • Immersive Audio im Bewegungsmodus etwas unklar.

Immersiver Sound mit dem Bose QC Ultra

360°-Audio ist der neue Trend bei den Herstellern von Audioprodukten. Auf dem Papier finde ich dieses Feature cool. In der Realität ist der Nutzen mehr als fraglich.

Bei Bose heißt 360°-Audio “Immersive Audio”. Der Bose QC Ultra bietet zwei Modi: Standbild und Bewegung. Der Standbildmodus ist für den stationären Gebrauch gedacht, wenn man am Schreibtisch sitzt oder auf dem Sofa lümmelt. Der Bewegungsmodus ist für den mobilen Einsatz gedacht und passt die Stereoszene an, während Sie sich im Raum bewegen.

In beiden Modi werden die Kopfbewegungen erfasst, allerdings auf unterschiedliche Weise. Im “Still”-Modus wird die Musik immer vor Ihnen “projiziert” und der Kopfhörer erkennt, ob Sie den Kopf nach rechts oder links drehen. Im Grunde ist es so, als würde jemand direkt vor Ihnen singen. Wenn man den Kopf nach rechts dreht, hört man mehr Musik auf dem linken Ohr und umgekehrt.

Das funktioniert sehr gut und macht beim Anschauen von Filmen oder Fernsehserien richtig Spaß. Besonders angenehm ist, dass die Verarbeitung direkt über die Kopfhörer erfolgt. Man braucht keine Inhalte in Dolby Atmos oder 360 Reality Audio (die unterstützt dieser Modus sowieso nicht).

Der Bewegungsmodus hat mich enttäuscht und ich habe ihn außerhalb der Testdaten nicht übermäßig genutzt. Hier wird das Head-Tracking in den Hintergrund gestellt, so dass die Kopfhörer Ihren Bewegungen folgen können. Statt eines “festen” Klangpunktes, der sich nicht bewegt, bewegt sich hier die stereophone Bühne mit. Es ist, als ob eine Gruppe Mariachis einem ständig folgt und sich an den Bewegungen orientiert.

Ich fand diesen Modus zu verwirrend, da man eindeutig an Klarheit und Präzision verliert. Ich hatte auch einige Probleme mit der Latenz.

Die aktive Geräuschunterdrückung des Bose QC Ultra

Okay, ich habe gerade ein Buch über eine Funktion geschrieben, die ich Ihnen als nicht entscheidend für den Audio-Krieg verkauft habe. Da wir jetzt zum Kern der Sache kommen, lassen Sie uns über die aktive Geräuschunterdrückung oder ANC sprechen. Das ist die große Spezialität von Bose, das ist ihr Markenzeichen.

Beim Bose QC Ultra ist die ANC einfach hervorragend. Ich will nicht sagen, dass es die beste auf dem Markt ist. Leider können wir die meisten Kopfhörer, die wir testen, nicht behalten, so dass ich den Bose QC Ultra nicht direkt mit dem Sony WH-1000XM5 vergleichen kann.

Was mir am Bose QC Ultra besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die ANC nicht nur Körperschall (Schritte, Motorengeräusche, U-Bahn-Schienen) effektiv dämpft, was ja fast schon normal ist. Nein, der Kopfhörer ist auch sehr effektiv bei der Reduzierung von Sprachgeräuschen, Klingeltönen etc. Diese Geräusche sind eher luftig, stark schwankend und sehr schwer in Echtzeit zu analysieren und effektiv zu dämpfen.

Sie können in jedem meiner Kopfhörertests nachlesen, dass dies fast immer ein Kritikpunkt ist. Ich habe auch Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, die nicht die erwartete Leistung bringen, aber bei Bose gibt es dieses Problem nicht.

Noch ein Wort zur Transparenz. Er ist natürlich genug, um nicht zu stören. Man hört alles, was um einen herum passiert, und ich habe nur ein leichtes Rauschen bemerkt.

Ein letztes Wort (diesmal wirklich). Ich finde es einfach schade, dass man die aktive Geräuschunterdrückung nie wirklich abschalten kann. Die einzige Möglichkeit, einen völlig neutralen Klang zu erhalten, ist die Verwendung von Kopfhörern, die über ein 3,5-mm-Kabel angeschlossen werden, während das Gerät ausgeschaltet ist.

Anwendung und Funktionen

Der Bose QC Ultra kann über die Bose Music App gesteuert werden. Die App ist viel umfangreicher als früher, aber ich bin immer noch etwas enttäuscht. Die Bedienelemente des QC Ultra sind diesmal besser durchdacht. Zu den Funktionen gehören eine Multipoint Bluetooth-Verbindung, eine Verschleißerkennung, ein automatischer Abschaltmodus und ein Dreiband-Equalizer.

Vorteile:

  • Bluetooth-Mehrpunktverbindung.
  • Verschleißerkennung und automatische Abschaltung.
  • Praktische Schnelltaste.

Nachteile:

  • Bose-Konto erforderlich.
  • Der Equalizer könnte präziser sein.

Die Bose Music App ist kostenlos für Android und iOS verfügbar. Allerdings muss man ein Konto anlegen, um sie nutzen zu können. Die Benutzeroberfläche ist ergonomisch und leicht verständlich.

Ich möchte kurz auf die Funktionen eingehen. Es gibt eine Abnutzungserkennung, die es ermöglicht, die Musikwiedergabe zu pausieren und fortzusetzen, wenn man die Kopfhörer abnimmt und wieder aufsetzt. Dasselbe gilt für das Annehmen von Anrufen. Der Bose QC Ultra verfügt außerdem über eine automatische Abschaltfunktion, damit der Akku nicht leer wird, wenn die Kopfhörer nicht getragen werden.

Der Bose QC Ultra bietet auch die Möglichkeit, dem berührungsempfindlichen Streifen, der für die Lautstärkeregelung zuständig ist, eine zusätzliche Tastenkombination zuzuweisen. So kann man beispielsweise Spotify Tap oder 360° Audio durch längeres Drücken aktivieren.

Die Bose Music App verfügt natürlich auch über einen Equalizer. Er hat zwar nur drei Bänder, aber immerhin kann man damit arbeiten. Ich finde auch, dass es mehr Presets hätte geben können.

Der Bose QC Ultra unterstützt Multipoint Bluetooth. Man kann zwei Geräte gleichzeitig verbinden (und insgesamt bis zu acht Geräte registrieren). Die Verwaltung der verschiedenen Bluetooth-Quellen in der App ist sehr praktisch.

Batterielebensdauer und Aufladung

Laut Hersteller hat der Bose QC Ultra eine Akkulaufzeit von 24 Stunden mit ANC und 18 Stunden mit Immersive Audio. In der Realität befindet sich der Kopfhörer außerhalb von Immersive Audio immer im ANC-Modus, da ANC nicht deaktiviert werden kann.

Vorteile:

  • Lange Akkulaufzeit.
  • Mittlere Ladegeschwindigkeit.

Nachteil:

In der Praxis habe ich bei einer Lautstärke von über 50 Prozent und gelegentlicher Nutzung des 360°-Sounds immer deutlich über 24 Stunden Akkulaufzeit erreicht.

Dies entspricht in etwa dem Sony WH-1000XM5, der ohne Probleme knapp 30 Stunden durchhält. Was das Aufladen betrifft, so habe ich durchschnittlich mindestens 2,5 Stunden gebraucht, um 100 Prozent zu erreichen, sobald die Anzeige für einen niedrigen Akkustand aufleuchtet. Bose liefert ein kleines USB-C Kabel mit, ich habe aber mein Ugreen Nexode 140W Ladegerät verwendet.

Schlussfolgerung

Kann ich die Bose QuietComfort Ultra Kopfhörer für 429 Dollar empfehlen? Oder kann ich die Bose QuietComfort Headphones empfehlen, das Nicht-Ultra-Basismodell, das ich demnächst testen möchte und das 349 Dollar kostet? Auf den ersten Blick ist der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen die Immersive Audio-Funktion (360°-Audio).

Wenn der Preis für Sie nicht ausschlaggebend ist, würde ich Ihnen den Bose QC Ultra empfehlen, wenn Ihnen die Qualität der aktiven Geräuschunterdrückung und der Komfort wichtiger sind. Wenn die Klangqualität wichtig ist, ist der Sony WH-1000XM5 mein Favorit.

Absolut gesehen ist der Bose QC Ultra ein sehr gutes Paar drahtloser Kopfhörer mit ANC. Sie sind sehr angenehm zu tragen, alle Funktionen sind vorhanden (außer Audio über USB-C), es gibt Unterstützung für einen HD-Codec, IPX4, eine umfangreiche App und eine sehr gute Akkulaufzeit. Das Immersive Sound Feature ist ein wenig ein Gimmick, aber es ist einfach zu bedienen und der “Silent”-Modus funktioniert gut genug.

Alles in allem verdient das Headset eine sehr gute Bewertung. Wenn der Preis noch weiter sinken würde, wären die wenigen Schwächen sofort verzeihlich.

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