Asus ROG Flow X16 im Test: Zu schön um wahr zu sein?

Technische Daten
  • Bildschirm : 16 Zoll, 2.560 x 1.600 165 Hz IPS
  • Prozessor : AMD Ryzen 9 6900HS, 3,3 GHz
  • ARBEITSSPEICHER : 32 GB
  • GPU : Nvidia GeForce RTX 3070 Ti 8 GB
  • Speicher : 1 TB
  • Betriebssystem : Windows 11
  • Akkulaufzeit: Bis zu 8 Stunden
  • Anschlüsse : Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, 2 x USB 3.2, 21 x USB 3.2 Typ C, 1 x HDMI 2.0, 1 x microSD, 1 x Audio
  • Abmessungen: 355 x 243 x 19,4 mm, 2,1 kg
Vorteile
  • Schlanker Hybrid-Formfaktor
  • Überzeugende Spiel- und Rechenleistung
  • Gutes Display und Tastatur
Nachteile
  • Konkurrenzprodukte sind schneller und billiger
  • Manchmal heiß und laut
  • Inkonsistente Konnektivität

Einleitung

Beim Design von Gaming-Notebooks geht es in der Regel darum, so viel Hardware wie möglich in ein Notebook zu packen, ohne dass das Äußere darunter leidet. Asus hat mit dem ROG Flow X16 einen anderen Ansatz gewählt, denn dieses Notebook kombiniert Gaming-Hardware mit einem hybriden Formfaktor.

Das ROG Flow X16 bietet nicht nur leistungsstarke High-End-Gaming-Hardware, sondern auch einen Touchscreen, der sich um volle 180 Grad drehen lässt. Das ist ein cleverer Schachzug, denn so kann das Flow als riesiges Tablet genutzt werden oder aufgeklappt für die Medienwiedergabe oder Controller-basierte Spiele.

Zumindest auf dem Papier gibt es viel an diesem Laptop zu mögen – aber um das schicke Wende-Notebook in die Hände zu bekommen, muss man tief in die Tasche greifen. Und wie auch immer man den Flow mit anderen Gaming-Notebooks vergleicht, er ist schrecklich teuer. Kann es den Preis rechtfertigen?

Design & Konstruktion: Flipping Marvellous

Die Klasse des X16 ist unbestritten. Das Äußere besteht aus einer Mischung aus Aluminium und Magnesiumlegierung, und es gibt keine der üppigen RGB-LEDs, die man bei anderen Laptops findet – beim Flow dreht sich alles um klare Linien und raffinierte Texturen.

Wenn Sie den Deckel öffnen, werden Sie eine glatte, leichte Bewegung und eine makellose Verarbeitungsqualität bemerken. Das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass das Asus 2,1 kg wiegt und nur 19,4 mm dick ist – diese Werte unterbieten die meisten Gaming-Notebooks.

Der Klappmechanismus wird für viele Gamer ein Segen sein. Klappt man den Bildschirm in eine aufrechte oder geneigte Position, kann man das Asus wie einen kleinen Fernseher nutzen und mit einem Controller spielen. Dreht man den Bildschirm ganz nach oben, eignet er sich perfekt für Touchscreen-Spiele auf dem Sofa.

Wenn es einen Bereich gibt, in dem der Asus etwas inkonsistent ist, dann ist es die Konnektivität. Positiv ist, dass das Gerät über zwei USB-A-Anschlüsse und einen separaten USB-C-Anschluss verfügt, der den DisplayPort und die Stromversorgung unterstützt. Auch ein microSD-Kartenleser ist vorhanden.

Allerdings gibt es kein kabelgebundenes Ethernet und der zweite USB-C-Anschluss ist hinter der Klappe des ROG XG Mobile versteckt. Dabei handelt es sich um einen proprietären Anschluss, der mit dem externen Grafikdock XG Mobile von Asus verbunden wird. Es gibt jedoch kaum einen Leistungsunterschied zwischen dem Dock und dem Flow X16. Abgesehen von seiner USB-C-Funktionalität ist der XG Mobile-Anschluss an diesem Laptop völlig überflüssig.

Ein SD-Kartenleser wäre für Kreative besser und der HDMI 2.0 Anschluss verpasst die Zukunftssicherheit von HDMI 2.1. Und obwohl die Webcam Windows Hello unterstützt, ist die Qualität aufgrund der 720p Auflösung nicht gut.

Mehr Konnektivität bietet das Medion Erazer Beast X30 mit kabelgebundenem Internet und mehr USB-Ports. Besser sind auch die Spitzengeräte von Razer und Alienware mit HDMI 2.1-Ausgängen und schnelleren USB-Anschlüssen.

Leistung: Flow State

Das von uns getestete Flow X16 ist das leistungsstärkste Modell von Asus – es verfügt über einen GeForce RTX 3070 Ti Grafikkern mit 8 GB Speicher. Er arbeitet in diesem Notebook mit einer Spitzenleistung von 125 W.

Entsprechend hochwertig ist auch der Prozessor. Der AMD Ryzen 9 6900HS verfügt über acht Multithreading-Kerne und einen Spitzentakt von 4,9 GHz – damit sollte er auch mit anspruchsvollen Arbeitslasten keine Probleme haben.

Auch sonst gibt es keine Überraschungen, aber das ist nicht weiter schlimm. Der 32 GByte DDR5 Arbeitsspeicher bietet eine enorme Geschwindigkeit für kreative Arbeitslasten. Die 1 TB SSD ist schnell und ziemlich groß. Die drahtlose Konnektivität ist mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 auf dem neuesten Stand.

Beim Spielen gibt es keine Probleme. Mit der nativen Auflösung des Notebooks von 2560×1600 raste das Asus mit 51 fps durch Red Dead Redemption, wobei alle Einstellungen auf Maximum eingestellt waren, und erreichte in Assassin’s Creed Valhalla durchschnittlich 58 fps – man kann also jahrelang Top-Spiele spielen.

Auch als E-Sport-Fan muss man sich keine Sorgen machen. Das X16 lief mit 230 fps durch Rainbow Six Siege, also genug Geschwindigkeit, um das 165 Hz Display zu sättigen und auf schnellere Panels auszugeben. Wenn man den Turbo Power Mode des Notebooks aktiviert, kann man noch etwas mehr Geschwindigkeit herausholen.

Die Geekbench-Ergebnisse der CPU für Single- und Multi-Core-Prozessoren von 1.556 und 10.067 sind ausgezeichnet und bedeuten, dass das Asus über genügend Leistung für Multitasking und kreative Arbeit verfügt.

Das X16 ist schnell, aber nicht fehlerfrei. Wenn das Notebook im Standard-Leistungsmodus durch Spiele pflügt, werden die Unterseite und das Metall über der Tastatur sehr heiß. Auch das Lüftergeräusch ist wahrnehmbar, kann aber mit einem Headset gedämpft werden.

Schaltet man das Gerät in den Turbomodus, bleibt die Wärmeentwicklung hoch und das Geräusch wird noch lauter, obwohl die Leistung des Lüfters nicht ruinös ist. Am anderen Ende der Skala ist der Silent-Modus sehr gut, wenn auch mit reduzierter Spieleleistung – er eignet sich gut für Gelegenheitsspiele.

Es gibt keinen Bereich, in dem die Leistung des X16 schlecht ist, aber man kann sicherlich in allen Bereichen mehr erreichen, wenn man bereit ist, auf den konvertierbaren Formfaktor zu verzichten und woanders einzukaufen.

Was die Rechenleistung betrifft, so sind die neuesten Core i7- und Core i9-Chips von Intel schneller. Die Siliziumtechnologie von AMD ist nach wie vor gut für kreative Arbeiten, aber Intel ist derzeit die beste Wahl für Laptops, wenn es um maximale CPU-Geschwindigkeit geht.

Auch beim Akku gibt es Licht und Schatten. Das X16 hielt weniger als eine Stunde beim Spielen, was keine Überraschung ist, aber es hielt mehr als vier Stunden beim Arbeiten und fast acht Stunden bei der Medienwiedergabe – wenn man also keine Spiele spielt, kann man es wahrscheinlich einen halben Tag lang benutzen.

Bildschirm und Ton: Hell und klar

Der Bildschirm hat fantastische Spezifikationen. Die Auflösung von 2560×1600 ist schärfer als bei den meisten Gaming-Notebooks und das Seitenverhältnis von 16:10 bietet mehr vertikalen Platz. Der Touchscreen ist mit Gorilla-Glas geschützt und hat eine Bildwiederholrate von 165 Hz und eine Reaktionszeit von 3 ms – ideal für Mainstream-Gaming.

Asus gibt die Helligkeit mit 500 Nits an, und das kann man auch in Benchmarks messen – die maximale Helligkeit des Displays lag bei beeindruckenden 543 Nits. Kombiniert mit einem Schwarzpunkt von 0,5 Nits ergibt sich ein solides Kontrastverhältnis von 1086:1. Und auch wenn der Schwarzpunkt tiefer sein könnte, fällt das nicht weiter ins Gewicht – Spiele sehen brillant aus.

Das Delta E von 3,06 ist gut – gut für Spiele, aber nicht gut genug für farbempfindliche kreative Aufgaben – und das Panel des X16 reproduziert alle sRGB- und DCI-P3-Farbräume, so dass es alle Farbtöne produziert, die für Spiele benötigt werden.

Auch die Lautsprecher sind gut – das Lautsprecherquartett in diesem Gerät liefert einen soliden Bass und einen gut definierten Mitteltonbereich, der im oberen Bereich nicht blechern wird. Ein Headset ist natürlich besser, aber dieses Audio-Kit ist durchaus brauchbar.

Tastatur und Touchpad: Tap Happy

Zur Tastatur gibt es nicht viel zu sagen. Die Tasten sind schnell, haben einen Hub von 1,7 mm und bieten ein zufriedenstellendes und gleichmäßiges Tippgefühl – man kann stundenlang darauf herumhämmern, vor allem dank der beeindruckenden Verarbeitungsqualität des Gerätes.

Es gibt zusätzliche Tasten, um die Asus Armory Crate App zu öffnen und die Lautstärke zu regeln, aber es gibt keinen Nummernblock und die einfarbige RGB-LED-Beleuchtung ist nicht besonders ausgeklügelt.

Das Trackpad ist groß und reaktionsschnell und die Tasten machen einen guten Job als Ersatz für eine Gaming-Maus – aber eine richtige Gaming-Maus ist immer noch um Längen besser.

Asus ROG Flow X16 Urteil

Die Asus ROG Flow X16 hat ein schickes, beeindruckendes Design, das eine große Vielfalt an Spielen ermöglicht. Der hybride Formfaktor wird durch leistungsstarke interne Komponenten, eine großartige Tastatur und eine hervorragende Qualität von Bildschirm und Lautsprechern unterstützt.

Die Qualität des Flow ist unbestreitbar, aber nicht perfekt: Das Display könnte etwas besser sein, das Gehäuse könnte kühler und leiser sein und die Konnektivität könnte verbessert werden. Und für mehr Spieleleistung muss man nur etwa so viel Geld ausgeben wie für einen herkömmlichen Laptop.

Das bedeutet, dass das Asus ROG Flow X16 eine luxuriöse Nische auf dem Laptopmarkt besetzt und die meisten Leute woanders mehr für ihr Geld bekommen würden. Wer jedoch auf der Suche nach einem vielseitigen und schicken Gaming-Hybrid ist, sollte dieses Gerät ganz oben auf seine Liste setzen.

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