Acer Predator Galea 365 Testbericht

Technische Daten
  • Größe (Abmessungen): 210 x 201 x 90 mm
  • Gewicht: 320 G
  • Konnektivität: 3,5 mm Stereo-Klinke, USB-A 2.0
  • Farben: Schwarz
  • Frequenzbereich: 20 20000 - Hz
  • Kopfhörer: Über Ohr
  • Empfindlichkeit: 96 dB
  • Kompatibilität: PC, Konsolen
Vorteile
  • Hoher Tragekomfort durch atmungsaktives Netzmaterial
  • Gute passive Schalldämmung
  • Abnehmbares Mikrofon
Nachteile
  • Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit des Verstellmechanismus und des integrierten Kabels
  • Fragwürdiger 7.1 Virtual Surround Nutzen
  • Unbefriedigender Klang

Einleitung

Das Headset richtet sich an Gelegenheitsspieler mit kleinem Budget und bietet nur kabelgebundene Verbindungen und virtuellen 7.1-Surround-Sound (allerdings ohne Begleitsoftware oder Spieleunterstützung). Für den niedrigen Preis wird man nie High-End-Audio bekommen, aber es hat harte Konkurrenz. Hier mein vollständiger Testbericht.

Design und Ausstattung

  • Schlichtes, graues Design
  • Fadenscheiniger Einstellmechanismus
  • Abnehmbares Mikrofon
  • Bequem bei längerem Gebrauch

Das Design des Galea 365 ist zurückhaltend (man könnte es auch als “langweilig” bezeichnen), mit nur einem Hauch von Branding auf den Ohrmuscheln und einem sanft geprägten Dreiecksmuster, das einen Teil des Kopfbügels bedeckt.

Der Galea 365 ist nur in einer einzigen Farbe erhältlich: einem generischen dunkelgrauen Kunststoff.

Der Kopfbügel ist stabil mit einer Metallverstärkung, aber die Klick-Klack-Verstellung der Ohrmuscheln ist umständlich und hat sich bereits gelockert. Die Ohrmuscheln lassen sich nicht in eine flache Position drehen und sind daher für Reisen ungeeignet.

Auf dem Karton ist ein Ständer für das Headset abgebildet, aber man sollte sich nicht zu früh freuen – er ist aus Pappe.

Ein Aspekt des Designs, den ich sehr schätze, ist das abnehmbare Mikrofon, das sicher einrastet und in Form gebogen werden kann.

Das Galea 365 hat keine drahtlose Verbindung und daher auch keine Batterie. Das Kabel ist zwar geflochten, aber nicht abnehmbar. Das ist ein großer Minuspunkt für die Haltbarkeit – wenn das Kabel ausfranst oder sich verheddert, kann es nicht einfach repariert werden. Mit einer Länge von etwa eineinhalb Metern ist es auch nicht gerade praktisch für Konsolen oder Spiele im Wohnzimmer.

Das Kabel endet in einem Standard 3,5 mm Stereostecker. Die angepriesene USB-Konnektivität kommt in Form eines Adapters, an den man das Headset anschließen kann (USB-A 2.0, nicht USB-C). Dieser enthält eine Inline-Medienfernbedienung mit Tasten für Play/Pause, Stummschaltung und Lautstärke. Wahrscheinlich werden Sie das Headset auf diese Weise anschließen, aber der 3,5-mm-Stecker ist für ältere, inkompatible Geräte gedacht.

Wer kein Streamer ist, kann über das etwas langweilige Design hinwegsehen. Wichtiger ist der Komfort, vor allem, wenn man lange Sessions damit machen will. Und in Sachen Komfort enttäuschen die komplett geschlossenen Ohrmuscheln mit reichlich weicher Polsterung nicht.

Das atmungsaktive Mesh-Gewebe, das sich auch an der Unterseite des Kopfbügels wiederfindet, drückte auch nach mehreren Stunden nicht unangenehm auf meine Ohren oder meinen Kopf.

Mit 320 Gramm ist der Galea 365 zwar etwas schwerer, aber in der Praxis nicht so schwer, dass es einen Unterschied macht. Trotz des etwas leichtgängigen Verstellmechanismus verrutschten sie auch nicht, nachdem ich sie einmal getragen hatte.

Audio und Mikrofon

  • Starke passive Geräuschdämpfung
  • Matschiges Klangbild
  • Keine EQ-Einstellungen oder Softwareunterstützung
  • Klares Mikrofon

Die gute Nachricht ist, dass die Geräuschisolierung dieser Kopfhörer hervorragend ist. Ich konnte bei voller Lautstärke nichts von dem weißen Rauschen auf meinem Handy hören.

Ausgestattet mit 50-mm-Neodym-Treibern kann man eine halbwegs ordentliche Audioleistung erwarten. Und es war gar nicht so schlecht, mit einer klaren Unterscheidung zwischen Dialogen und anderen Geräuschen. Als ich in GTA Online über den Highway von Los Santos fuhr, konnte ich mich in den Moment hineinversetzen – bis mich jemand mit seinem Hubschrauber rammte und es etwas zu laut wurde. Explosionen machen mit diesem Headset keinen Spaß.

Das war’s dann aber auch schon mit den guten Nachrichten. Als ich mich der Musik zuwandte, fühlte sich das Klangbild matschig und so höhenlastig an, dass ich es nicht ertragen konnte, Popmusik zu hören. Meine liebsten Trance-Klassiker hatten keinen dröhnenden Bass mehr. Die Nuancen gingen verloren und die Frequenzen waren durcheinander, egal was ich hörte. Es gibt keine App, mit der man den EQ einstellen kann, so dass man für eine feinere Steuerung auf Software von Drittanbietern angewiesen ist.

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass diese Kopfhörer besser klingen als die eingebauten Laptop- oder Monitorlautsprecher.

Sie können wirklich laut werden; ich konnte unter Windows nicht über 30/100 gehen, und selbst dann fingen sie an zu verzerren. Wenn Sie das Gerät für Ihre Kinder kaufen, sollten Sie am PC oder an der Konsole Ihrer Kinder einen Lautstärkenbegrenzer aktivieren.

Das Mikrofon ist akzeptabel klar, aber ohne aktive Rauschunterdrückung oder zusätzliche Software werden viele Umgebungsgeräusche durchgelassen.

Überall, wo die Galea 365 verkauft wird, wird mit der virtuellen 7.1-Surround-Sound-Funktion geworben. Dazu muss das USB-Kabel statt der üblichen 3,5 mm Buchse verwendet werden und die Aktivierung ist so einfach wie das Drücken der Play/Pause-Taste auf der Inline-Fernbedienung.

Leider scheinen die Windows-Treiber dieses Feature nicht zu unterstützen: Windows weigert sich, etwas anderes als den Stereo-Modus zu erkennen, was bedeutet, dass die gesamte Verarbeitung für diesen virtuellen 7.1-Surround-Sound auf dem kleinen USB-Adapter von einem Stereo-Eingang interpoliert wird. Wenn dies nicht von den Spielen erkannt und unterstützt wird, ist es ziemlich nutzlos.

Der einzige Unterschied, den ich bei eingeschalteter Funktion feststellen konnte, war eine ätherischere Klangkulisse mit etwas helleren Höhen. Es hat mir nicht geholfen, Schritte oder die Geräusche von nachladenden Spielern besser zu orten als mit einfachem Stereo.

Abschließende Überlegungen

Das Acer Predator Galea 365 ist so günstig wie möglich, ohne dass man buchstäblich ein Sonderangebot aus dem Lidl Supermarkt kaufen muss. Als billiges Gaming-Headset sieht es auch so aus, fühlt sich so an und klingt auch so. Es ist bei weitem nicht schlecht, und wenn 60 Pfund das Budgetlimit sind, dann kann man sicher Schlimmeres bekommen.

Für unser Geld würden wir stattdessen die Razer Kraken X empfehlen – sie bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Galea 365, aber zu einem noch günstigeren Preis und mit begleitender PC-Software, um Virtual Surround in unterstützten Spielen wirklich nutzen zu können. Eine Alternative ist die Kingston HyperX Cloud II, ein beliebter Klassiker zu einem fast identischen Preis.

Letztlich muss man Kompromisse eingehen, egal für welches Headset man sich in diesem Marktsegment entscheidet. Design, Komfort, Audioqualität und Preis – man muss sich entscheiden. Das Galea 365 entscheidet sich für Preis und Komfort und opfert dafür Design und Audioqualität. Je nachdem, wie oft du dein Headset benutzen wirst, würde ich dir dringend empfehlen, ein paar Cent mehr zu sparen und deine Ohren mit einem Headset aus unserem Ratgeber zu den besten Gaming-Headsets zu verwöhnen, das einfach besser klingt.

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