Acer Iconia Tab P11 Testbericht

Technische Daten
  • Bildschirmgröße: 11 Zoll
  • Speicherkapazität: 256GB
  • Rückseitige Kamera: 13MP
  • Kamera vorne: 5MP
  • DefaultIP-Einstufung: ohne
  • Batterie: 8000 mAh
  • Größe (Abmessungen): 265,2 x 8,1 x 169,8 mm
  • Gewicht: 550 G
  • Betriebssystem: Android 14
  • Auflösung: 2000 x 1200
  • Bildwiederholrate: 90 Hz
  • Anschlüsse: USB-C, 3,5 mm Anschluss
  • Chipsatz: MediaTek Helio G99
  • SPEICHER: 8 GB
  • Farben: Grau
Vorteile
  • Lebendige Dot-Matrix-Display-Technologie
  • Saubere Lösung für Android 14
  • Solide Budget-Leistung
Nachteile
  • Keine Möglichkeit zur Anpassung der Bildschirmtemperatur oder -sättigung
  • Schlechte Kameraleistung
  • Ungewöhnlich langsames Laden

Einleitung

Günstige Android-Tablets sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, da ist es hilfreich, wenn ein neues Angebot etwas mehr zu bieten hat. In dieser Hinsicht ist das Acer Iconia Tab P11 für 249 Euro ein relativ unauffälliges Gerät.

Für den gleichen Preis wie ein Amazon Fire Max 11 und £50 mehr als ein Xiaomi Redmi Pad SE, hat das Acer Iconia Tab P11 vielleicht eine Sache, die heraussticht: ein lebhaftes Quantum-Dot-Display.

Dieses Tablet richtet sich an Heimanwender, die ein erstklassiges Unterhaltungserlebnis suchen, und bietet ein kräftiges Bild und einen soliden Ton. Das reicht jedoch nicht aus, um das Acer Iconia Tab P11 über seine Konkurrenten zu heben.

Design

  • Leicht knarzendes Aluminium-Gehäuse
  • 550 g und 8,1 mm dick
  • Ungewöhnliche Platzierung der 3,5-mm-Buchse in der Ecke

Acer hat das Iconia Tab P11 aus einer Aluminiumlegierung gefertigt, was aber nicht verhindert, dass es sich etwas billig anfühlt. Es ist spürbar biegsam und knarzt, wenn man das Tablet in voller Größe anfasst.

Mit 550 g und 8,1 mm Dicke ist es auch nicht besonders kompakt. Sowohl das Amazon Fire Max 11 als auch das Redmi Pad SE wiegen deutlich unter 500 g und sind 7,5 mm oder weniger dick.

Die Rückseite des Tablets ist mit einem einfachen Acer-Logo und einer einzigen metallgrauen Farboption fast leer. Die Vorderseite wird eindeutig von einem großen 11-Zoll-Display dominiert, das von ziemlich dicken (aber gleichmäßigen) Rändern umgeben ist.

An den Rändern befinden sich jedoch einige interessante Elemente, wie z.B. die 3,5 mm Kopfhörerbuchse, die sich direkt an der Ecke des Tablets befindet. Soweit ich das beurteilen kann, hat das keinen praktischen Nutzen und die Buchse befindet sich immer noch in einem konventionellen rechten Winkel zur Kante. Dennoch ist jede coole Designbewegung in diesem Marktsegment bemerkenswert.

Unterhalb der Kopfhörerbuchse befindet sich ein kleines Fach, das bis zu 512 GB microSD-Karten aufnehmen kann. Das ist immer gut zu sehen, wenn auch kaum ungewöhnlich.

Bildschirm

  • 11-Zoll-IPS-LCD mit Quantum Dots
  • 2000 x 1200 Auflösung
  • 90 Hz Bildwiederholfrequenz

Acers großes Alleinstellungsmerkmal beim Iconia Tab P11 ist das 11-Zoll-Display. Es handelt sich zwar nicht um ein OLED-Display – dafür muss man in dieser Größe schon etwas mehr ausgeben – aber um ein IPS-LCD, das ungewöhnlich brillante Farben liefert.

Letzteres liegt an der Quantum-Dot-Technologie, die solchen LCD-Panels einen Hauch von OLED-Flair verleiht.

Um ehrlich zu sein, fand ich den Bildschirm des Iconia Tab P11 für meinen Geschmack etwas zu satt. Das ist alles schön und gut, aber das ist bei den meisten Tablets und Smartphones nicht anders.

Der Hauptunterschied ist, dass es keine Möglichkeit gibt, die Farbausgabe auf ein natürlicheres, sRGB-kalibriertes Niveau zu bringen. Das ist ein großes Versäumnis für ein Tablet, das angeblich auf Medien ausgerichtet ist.

Der Bildschirm ist auch nicht sehr hell. Ich habe eine maximale Helligkeit von 330 nits gemessen, wenn die automatische Helligkeitsregelung ausgeschaltet ist, was für den Gebrauch in Innenräumen gerade noch ausreicht. Bei starkem Umgebungslicht ist es nicht so hell, vor allem wenn die Bildschirmoberfläche so stark reflektiert.

Ansonsten ist das Display mit einer Auflösung von 2000 x 1200 (2K) sehr scharf und die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hz. Für das Geld sind das solide Display-Spezifikationen.

Außerdem gibt es vier Lautsprecher, zwei an jeder Seite, wenn man das Gerät im Querformat hält. Sie bieten einen vernünftigen direktionalen Stereoeffekt, aber es fehlt ihnen an Bass und man muss die Lautstärke mehr als die Hälfte aufdrehen, um einen vernünftigen Pegel zu erreichen.

Leistung

  • MediaTek Helio G99
  • 8 GB LPDDR4-RAM
  • 256GB Speicher

Acer stattet das Iconia Tab P11 mit einem MediaTek Helio G99 Prozessor aus, der weder besonders neu noch besonders schnell ist. Eine schnelle Suche in einer lokalen Datei ergab, dass dies der Chip ist, der das Poco M5 antreibt – ein Handy für unter 200 Euro aus dem Jahr 2022.

Natürlich sind billige Tablets nie besonders leistungsstark, und das Iconia Tab P11 übertrifft sogar einige seiner neueren Konkurrenten. In unseren üblichen CPU- und GPU-Benchmark-Tests schlägt es das Redmi Pad SE mit seinem Snapdragon 680 und das TCL NXTPAPER 11 mit seinem MediaTek Helio P60T.

Interessanterweise schlägt das Amazon Fire Max 11 mit seinem ungenannten Octa-Core-Chip das Iconia Tab P11 in Sachen CPU und zieht in der GPU-Abteilung gleich.
Eine Sache, die das Acer Iconia Tab P11 seinen Konkurrenten voraus hat, ist der doppelt so große Arbeitsspeicher, nämlich satte 8 GB, was auf eine bessere Multitasking-Fähigkeit hindeutet und darauf, dass es vielleicht etwas zukunftssicherer ist. Ein paar leichte Spielesessions meistert er sicher gut, auch wenn man fortgeschrittene 3D-Kost eher meiden sollte.

Der Speicher ist mit 256 GB großzügiger bemessen als bei der Konkurrenz. Wie bereits erwähnt, gibt es einen microSD-Slot, um diese Kapazität um bis zu 512 GB zu erweitern.

Kamera

  • 13MP Rückkamera
  • 5 MP Frontkamera
  • Bilder durchweg schlecht

Über die Kamerafähigkeiten des Acer Tab P11 müssen wir uns nicht lange auslassen. Da es sich um ein günstiges Tablet handelt, ist zu erwarten, dass sie schlecht sind.

Auf der Rückseite befindet sich ein winziger 13-MP-Sensor für Schnappschüsse ohne Bildstabilisierung. Selbst bei Tageslicht liefert er schlechte, verrauschte und verwaschene Bilder mit sehr geringem Dynamikumfang.

Sobald das Licht etwas schwächer wird – zum Beispiel bei Innenaufnahmen – nimmt das Bildrauschen zu und das war’s dann auch schon.

Die 5-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite ist deutlich schlechter als die Hauptkamera. Selfies sind verschmiert und unscharf, mit verwaschenen Hauttönen und einem generellen Mangel an Details. Sie eignet sich wirklich nur für Videotelefonate, und selbst dann sollte man sich in einer sehr gut beleuchteten Umgebung befinden.

Auch diese Kritikpunkte an der Kamera finden sich nicht nur beim Acer Iconia Tab P11. Alle seine preiswerten Tablet-Konkurrenten – und auch viele teurere Modelle – machen miserable Bilder.

Auch wenn es sich anhört, als würden wir meckern: Wer auch nur einen Funken Wert auf Fotografie legt, sollte lieber etwas mehr in sein nächstes Telefon als in sein nächstes Tablet investieren.

Software

  • Android 14 vorinstalliert
  • Etwas Bloatware
  • Medienfreundliches Seitenmenü

Während Acer das Display des Iconia Tab P11 als Hauptmerkmal anpreist, ist für mich die Software des Tablets der eigentliche Clou.

Durch die einfache Übernahme von Standard-Android 14 sieht es sofort besser aus und fühlt sich besser an als die meisten seiner billigen Tablet-Konkurrenten. Gegen das schlaffe MIUI des Redmi Pad SE und die überhebliche Google-freie Benutzeroberfläche des Fire Max 11 kann es sich auf jeden Fall behaupten.

Auf der linken Seite des Startbildschirms befindet sich ein schönes Mediencenter mit einem Tab-Karussell für installierte Video-, Audio-, Spiele- und Lese-Apps. Insbesondere Videoinhalte werden in einer schönen Vollbildansicht angezeigt.

Tippt man auf die Multitasking-Taste, kann man die geöffneten Apps im Split-Screen-Modus neu anordnen und so zwei Apps nebeneinander laufen lassen. Die Leistung ist in diesem Modus nicht besonders flüssig, aber es funktioniert ganz gut.

Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist die bescheidene Dosis an Bloatware, die neben der immer wiederkehrenden Booking.com App auch einige minderwertige Spiele vorinstalliert hat. Keines dieser Programme wird einem jedoch aufgedrängt, sondern versteckt sich dezent in der Anwendungsleiste.

Akku-Laufzeit

  • 8000 mAh Akku
  • 20-W-Ladegerät im Lieferumfang
  • Langsames Laden

Acer hat dem Iconia Tab P11 einen 8000-mAh-Akku spendiert, der genauso groß ist wie der des Redmi Pad SE und größer als der des Amazon Fire Max 11.

Laut Acer ist er gut für eine Akkulaufzeit von 13 Stunden, was erreichbar scheint. Beim Testen des Tablets mit Medien hat die Leistung jedoch nicht wirklich geglänzt.

Eine Stunde Disney Plus Streaming bei 50 % Bildschirmhelligkeit verbrauchte 11 % einer Akkuladung, während 30 Minuten leichtes Gaming mit Slay the Spire 7 % verbrauchte. Das ist deutlich schlechter als beim Redmi Pad SE.

Ein weiteres Problem – wenn auch eines, das auf dem Markt für günstige Tablets üblich ist – ist das langsame Aufladen. Acer liefert zwar ein 20W Ladegerät mit, aber das reichte meiner Erfahrung nach nur aus, um das Iconia Tab P11 in 15 Minuten von leer auf 6% aufzuladen. Für eine volle Ladung brauchte ich weit über 4 Stunden.

Das scheint schlimmer zu sein als bei anderen Tablets, die mit scheinbar langsameren Ladegeräten geliefert werden, also bin ich mir nicht sicher, was hier los ist.

Abschließende Überlegungen

Das Acer Iconia Tab P11 ist ein günstiges und konkurrenzfähig ausgestattetes Tablet, das sich aber nicht von seinen Konkurrenten abhebt.

Mit 249 Euro ist es nicht das billigste seiner Klasse und obwohl es eine relativ gute Leistung bietet, ist es auch nicht das absolut schnellste. Uns gefällt, dass das Quantum Dot-Display lebhafte Farben wiedergibt, aber es gibt keine Möglichkeit, die Farben zu dämpfen, wenn man ein natürlicheres Aussehen vorzieht, und es ist nicht sehr hell.

Positiv ist, dass das Acer Iconia Tab P11 mit seiner aufgeräumten Android 14-Oberfläche eines der angenehmsten Tablets ist, mit dem man interagieren kann, und dass es über reichlich Speicherplatz verfügt.

Die schlechte Verarbeitungsqualität trägt jedoch dazu bei, dass man das Gefühl hat, dass dieses Gerät nicht ganz das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Tablet-Sektor bietet, während die Ladegeschwindigkeit sogar langsamer ist als bei einigen seiner Konkurrenten.

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