Acer Chromebook Plus 515 Test: ein größeres Google-Notebook

Technische Daten
  • Bildschirm : 15,6 Zoll, 1920×1080 IPS-LCD
  • Prozessor : Intel Core i5-1235U mit 10 Kernen
  • Arbeitsspeicher : 8GB RAM
  • Grafik : Intel Iris Xe
  • Speicher : 256GB SSD
  • Betriebssystem : Chrome OS
  • Anschlüsse : 2x USB-C, 1x USB, HDMI, 3,5 mm Kopfhöreranschluss
  • Akku : 65Wh
  • Abmessungen : 361x238x19,9mm, 1,68kg
Vorteile
  • Leistungsstark und langlebig
  • Scharfes, farbiges Display
  • Gute Anzahl von Anschlüssen
Nachteile
  • Das Design könnte moderner sein
  • Kein Touchscreen

Einleitung

Wer Chromebooks in seiner Schulzeit oft gesehen hat, weiß, dass sie zu den besten Laptops zu einem erschwinglichen Preis gehören – aber auch, dass sie an der Hardware-Front etwas zu wünschen übrig lassen. Nicht so bei Googles neuer Chromebook Plus-Initiative, die darauf abzielt, Windows am erschwinglichen Ende des Notebook-Spektrums zu verdrängen. Das Acer Chromebook Plus 515 ist das erste Gerät, das ich getestet habe. Es ist deutlich besser ausgestattet, als ich es von ChromeOS-Geräten gewohnt bin.

Google schreibt eine Intel Core i3 oder AMD Ryzen 7000 CPU, 8 GB RAM und 128 GB Speicherplatz vor, aber das Chromebook Plus 515 ist mit einem Core i5 Prozessor und einer 256 GB SSD noch besser ausgestattet.

Nachdem ich das Gerät eine Woche lang als mein primäres Notebook verwendet habe, ist mir klar geworden, dass ChromeOS wunderbar gereift ist – und für die meisten Menschen mehr als bereit ist, einen Windows-Rechner zu ersetzen.

Design und Verarbeitung: eine sichere Sache

Google schreibt nicht vor, aus welchen Materialien die Hardware eines Chromebook Plus bestehen muss. Das bedeutet viel Polycarbonat und ein eher schlichtes Design, das in einem Klassenzimmer oder Büro nicht fehl am Platz wäre. Ein strukturierter Streifen auf dem Deckel sorgt zumindest für etwas Flair und das Branding ist eher dezent, aber es ist nicht zu übersehen, dass es sich um ein Premium-Notebook handelt. Trotzdem fühlt es sich nicht billig an.

Ich finde, dass die graue Oberfläche Fingerabdrücke und Flecken gut verbirgt und schätze die recht schlanken Abmessungen. Mit einer Dicke von weniger als 20 mm und einem Gewicht von 1,68 kg ist es für ein 15-Zoll-Notebook perfekt tragbar. Ich hatte keine Bedenken, es in eine Tasche zu stecken, um unterwegs zu arbeiten.

Es ist zwar kein besonders robustes Notebook, aber es wurde nach MIL-STD 810H auf Temperatur, Stöße und Vibrationen getestet. Ich würde es nicht für möglich halten, dass es eine Treppe hinunterfällt, aber kaltes Wetter und versehentliche Stöße sollten kein Problem darstellen.

Bei den Anschlüssen hat Acer nicht gespart: ein USB-C-Anschluss, ein HDMI-Anschluss und ein USB3-Anschluss in voller Größe auf der linken Seite, ein zweiter USB-C-Anschluss auf der rechten Seite und ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Es ist schade, dass es keinen Kartensteckplatz gibt, da es jetzt viel mehr Möglichkeiten gibt, Fotos unter ChromeOS zu bearbeiten als früher.

Display und Sound: Das große Ganze

1080p ist die Grundvoraussetzung für jedes Chromebook Plus und genau das hat Acer beim 515 geliefert. Das Seitenverhältnis von 16:9 fühlt sich im Vergleich zu den 16:10-Windows-Ultraportables, die derzeit die Runde machen, etwas altmodisch an, aber ich fand es groß genug für die tägliche Arbeit, ohne einen externen Monitor anschließen zu müssen.

Es ist nicht das detailreichste Display der Welt, mit diesen Pixeln, die sich über ein 15,6-Zoll-Panel erstrecken, und die IPS-LCD-Technologie ist auch nicht besonders hell; ich musste es an einem besonders sonnigen Tag aus dem direkten Sonnenlicht nehmen, um eine bessere Sicht zu haben. Die matte Oberfläche hilft jedoch, Lichtreflexionen zu zerstreuen, und die Betrachtungswinkel sind recht gut. Das Scharnier des Bildschirms kann um 180 Grad gedreht werden, was ich bei der Arbeit in engen öffentlichen Verkehrsmitteln sehr praktisch fand.

Die Farben könnten kräftiger und genauer sein und der Kontrast könnte höher sein, aber nur im Vergleich zu teureren Windows-Notebooks. Meine Google Photos-Schnappschüsse sahen selbst bei maximaler Helligkeit noch detailliert und lebendig aus.

Die Audiowiedergabe des Chromebook Plus 515 ist ausgezeichnet, die nach oben gerichteten Stereolautsprecher liefern einen klaren und runden Klang. Solange man den Lautstärkeregler nicht bis zum Anschlag aufdreht (dann wird es ziemlich spitz und scharf), kann es mit fast allen anderen Chromebooks, die ich getestet habe, mithalten.

Tastatur & Touchpad: Tippfreudig

Ich bin ein großer Fan von Acers Entscheidung, große Lautsprechergitter auf beiden Seiten der QWERTZ-Tastatur des Chromebook Plus 515 anzubringen; ein klarerer Klang ist für mich viel angenehmer als ein Nummernblock, den ich nur selten benutze. Die Tastatur fühlt sich dadurch geräumig an, wobei die üblichen halbhohen Chromebook-Tasten oben und die Starttaste anstelle der Feststelltaste beibehalten wurden.

Das Tablett biegt sich ein wenig, wenn man jede Taste mit Kraft drückt, aber ich fand, dass das Tippen mit mäßiger Kraft durchaus möglich ist. Jede Taste hat einen federnden Anschlag, wenn auch nicht den größten, und die Hintergrundbeleuchtung macht das Arbeiten in dunklen Räumen zum Kinderspiel. Dank der abgerundeten Kanten und der großzügigen Handballenauflage konnte ich auch nach einem langen Arbeitstag noch bequem arbeiten.

Das recht große Touchpad besteht aus Acer’s recyceltem OceanGlass Kunststoff, der sich kühl anfühlt und einen hervorragenden Eindruck von echtem Glas macht. Es gibt viel Platz, um mit dem Finger darüber zu gleiten und es hatte keine Probleme, Multi-Touch-Gesten zu erkennen. Es gibt keinen Touchscreen, was die Interaktion mit einigen Android-Apps nicht gerade ideal macht, aber ansonsten gab es bei der Eingabe wenig zu bemängeln.

Leistung und Akkulaufzeit: Tempomaschine

Die Core i5-1235U CPU und 8 GB Arbeitsspeicher in diesem Notebook sorgen für einen deutlichen Leistungsunterschied zu den einfacheren Chromebooks, die ich in der Vergangenheit verwendet habe. Ich konnte das Chromebook Plus 515 ohne Probleme mit zwanzig Browser-Tabs, Video-Streaming-Fenstern und einer Handvoll Android-Apps beladen.

In den Benchmark-Anwendungen ist es eines der schnellsten Chromebooks, die ich bisher getestet habe. In den Geekbench 6 Single-Core- und Multi-Core-Tests erreichte es rund 1800 bzw. 5700 Punkte. Auch im browserbasierten WebXpert-Test lag es an der Spitze und konnte Android-Spiele ohne spürbare Verlangsamung oder Stottern spielen.

Steam ist nun ChromeOS-kompatibel und die integrierte Intel Iris Xe Grafik kann mit vernünftigen Detaileinstellungen auch recht anspruchsvolle Titel bewältigen. Das ist zwar nichts Neues, aber Tomb Raider aus dem Jahr 2013 hatte bei mittleren Details und 1080p eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 54 Bildern pro Sekunde; wenn man die Qualitätsregler aufdreht, sinkt die Geschwindigkeit auf 33 Bilder pro Sekunde. Für intensivere Spiele sind Xbox Game Pass und Nvidia GeForce Now Streaming die beste Wahl.

Wer ein Chromebook Plus statt eines normalen Chromebooks kauft, kann einige einzigartige Funktionen freischalten, darunter personalisierte Hintergrundbilder und Bildschirmschoner, die je nach Tageszeit die Farbe wechseln. Google Fotos erhält außerdem Zugriff auf das Magic Eraser-Tool des Google Pixel 8 Pro, das dank der zusätzlichen CPU-Leistung noch effektiver beim Löschen unerwünschter Objekte ist.

Die Möglichkeit, den Hintergrund in einem Google Meet-Chat unscharf zu machen, ist für mich weniger ein System-Verkaufsargument, zumal die integrierte 1080p-Webcam sehr gut ist. Der Einsatz von KI zur künstlichen Verbesserung der Beleuchtung auf dem Bildschirm ist jedoch eine nette Idee. Ich bin ein größerer Fan der automatischen Dateisynchronisierung, die sicherstellt, dass die Dokumente, an denen ich zuletzt gearbeitet habe, immer verfügbar sind, auch wenn ich mich außerhalb der Wi-Fi-Reichweite befinde. Außerdem sind Software-Updates für ein Jahrzehnt garantiert, was großartig ist, wenn man seine Laptops langfristig behält. Da ChromeOS im Vergleich zu Windows so ressourcenschonend ist, gehe ich davon aus, dass das Gerät auch in zehn Jahren noch nutzbar sein wird.

Die Akkulaufzeit entspricht in etwa dem, was ich aufgrund des größeren Bildschirms und der stärkeren CPU erwartet habe. Abhängig von der Helligkeit hält das Chromebook Plus 515 bei der Wiedergabe von Full-HD-Videos zwischen acht und neun Stunden durch, bei der Wiedergabe von einfachen, statischen Webseiten sind es bis zu zehn Stunden. Das ist gut genug, um den ganzen Tag ohne Netzanschluss auszukommen, aber wenn man eine längere Akkulaufzeit wünscht, ist ein 14-Zoll-Modell mit einfacherem Silikon die bessere Wahl. Das Aufladen über USB-C ist bequem und überraschend schnell, obwohl das mitgelieferte Netzteil eher ein typischer Laptop-Brick als ein eleganter Smartphone-Stecker ist.

Acer Chromebook Plus 515 Urteil

Ich habe lange geglaubt, dass das größte Verkaufsargument für ein Chromebook das Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Das gilt auch in der neuen Chromebook Plus-Ära – nur dass die Hardware jetzt durchweg verbessert wurde und diese Laptops nicht mehr nur für Kunden zu empfehlen sind, die einen einfachen Computer suchen.

Das Chromebook Plus 515 ist ein hervorragendes Alltagsgerät, das fast alles kann, was ein günstiges Windows-Notebook kann. Sicher, die Bildschirmhelligkeit könnte höher sein und es gibt andere Chromebooks mit einer besseren Akkulaufzeit, aber ansonsten lässt es einen nicht im Stich. Die Leistung ist großartig, die Verarbeitung für das Geld gut und der Speicherplatz groß genug.

Wenn man ein bescheidenes Budget hat und nicht auf Software angewiesen ist, die nur mit Windows funktioniert, ist es eine ausgezeichnete Anschaffung. Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass Tragbarkeit und hochwertige Materialien einen Aufpreis wert sind, werden Sie bei Microsoft eine bessere Wahl finden.

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