Apple plant angeblich Gebühren für Entwickler, die sideloaded Apps anbieten

Da in den kommenden Wochen neue europäische Technologievorschriften in Kraft treten, bereitet sich Apple auf eine Zukunft vor, in der es seinen Nutzern erlauben muss, Apps von Quellen außerhalb des App Store herunterzuladen. Das Unternehmen hat noch keine Details darüber bekannt gegeben, wie dieser Prozess, der als Sideloading bezeichnet wird, funktionieren wird, aber es scheint, dass es Entwicklern nicht möglich sein wird, die Gebühren und App-Prüfungsregeln des Unternehmens zu umgehen.

Das Wall Street Journal berichtet, dass der App Store-Eigentümer „plant, von Entwicklern, die Downloads außerhalb des App Stores anbieten, Gebühren zu verlangen“ und dass er für Downloads, die nicht über seine Storefront laufen, eine Art Überprüfung verlangen wird. Sideloading soll nur iOS-Nutzern in der Europäischen Union angeboten werden, um dem Digital Markets Act der EU zu entsprechen.

Der Bericht stellt fest, dass Apples Plan noch nicht abgeschlossen ist, aber die Strategie stünde im Einklang mit einer anderen wichtigen Änderung, die das Unternehmen kürzlich an seinen US-App-Store-Richtlinien vorgenommen hat. Letzte Woche änderte das Unternehmen offiziell seine Regeln für US-Entwickler, um In-App-Käufe zu ermöglichen, die das Abrechnungssystem des App Store umgehen.

Die neuen Regeln, die nach einem langen Rechtsstreit mit dem Fortnite-Entwickler Epic Games verabschiedet wurden, sehen jedoch vor, dass Entwickler weiterhin eine saftige Provision von 27 Prozent für Käufe außerhalb des App Stores zahlen müssen (einige kleinere Entwickler müssen nur 12 Prozent zahlen). Die neuen Regeln geben Apple auch das Recht, die Aufzeichnungen der Entwickler zu überprüfen, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen. Dies hat bereits zu heftiger Kritik von Epic, Spotify und anderen Entwicklern geführt, die die restriktiven Regeln und Gebühren des App Store seit langem kritisieren.

Sollte Apple von den Entwicklern Gebühren für das Sideloading verlangen, könnte dies zu ähnlicher Kritik seitens der App-Hersteller führen. Der Digital Markets Act soll am 7. März in Kraft treten, und obwohl Apple noch nicht bekannt gegeben hat, wie es die Regeln einhalten will, bereiten sich Unternehmen, die schon früher mit Cupertino wegen seiner Regeln aneinander gerieten, bereits darauf vor. Spotify, ein langjähriger Gegner der App-Store-Kommission, hat gerade einen Ausblick darauf gegeben, wie die europäische Version seiner App aussehen wird, sobald die Nutzer für Abonnements und Hörbücher innerhalb der App bezahlen können.

Das Wall Street Journal berichtet außerdem, dass Meta, ein weiterer lautstarker Apple-Kritiker, an einem eigenen Projekt arbeitet, das es ihm ermöglichen würde, die Apps von Entwicklern über Facebook-Anzeigen zu vertreiben. Das intern „Project Neon“ genannte Projekt könnte es dem Facebook-Eigentümer ermöglichen, zumindest in Europa direkter mit dem App Store zu konkurrieren.

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