Einleitung
Der Epson EH-LS800 ist ein hochpreisiger Ultra-Short-Throw (UST) Projektor mit professioneller Helligkeit und dekorativem Design.
Wie andere Lifestyle-Projektoren kann er ein Bild von über 100 Zoll aus einer Entfernung von einem Meter oder weniger projizieren und verwandelt so den unwahrscheinlichsten Raum in ein vollwertiges Kino.
Wer schon einmal darüber geflucht hat, dass ein riesiger Fernseher nicht in den Aufzug zu seinem schicken Loft passt, für den ist dieser handliche Kasten die offensichtliche Lösung.
Allerdings gibt es ein paar Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie Ihre Kreditkarte zücken…
Design
- Erhältlich in Weiß und Schwarz
- Abmessungen: 341 x 695 x 156 mm (H/B/T)
- Gewicht: 12,3 kg
Für den EH-LS800 muss die Oberseite des Sideboards frei sein. Es handelt sich um ein recht großes Gerät, das aber entsprechend modern aussieht.
Mit seinem geschwungenen Lautsprechergitter könnte es leicht als Musikzentrale dienen. Das Soundsystem, das hier zum Einsatz kommt, stammt von Yamaha, einer Marke, die weiß, wie man ein oder zwei Töne aneinanderreiht. Es hat einen 2 x 10 W Stereoausgang, klingt aber lauter.
Der EH-LS800 kann als Bluetooth-Lautsprecher verwendet werden, wenn man nichts sehen will.
Die Anschlussausstattung ist großzügig. Es gibt drei HDMI-Eingänge, einer davon mit ARC (Audio Return Channel). Einer davon ist als Spieleeingang belegt und unterstützt 120 Hz bei 60 Hz und 4K/60 Hz, ist aber nur über das Spielemenü erreichbar.
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Weiterhin sind ein digitaler optischer Audioausgang, ein Kopfhöreranschluss und zwei USB-A-Anschlüsse vorhanden. Im Gegensatz zu den konkurrierenden „Laser-TVs“ von UST gibt es keinen eingebauten TV-Tuner.
Die Smart-Plattform der Wahl ist hier Android, auch wenn die Umsetzung etwas inhaltsarm ist. Man muss ein Budget für einen Streaming-Media-Stick einplanen, wenn man einfachen Zugang zu einer vollständigen Palette von Streaming-Apps haben möchte.
Eigenschaften
- Super Resolution Modus
- HDR-Unterstützung
- Manueller Fokusring
Der EH-LS800 ist zwar als Lifestyle-Produkt positioniert, spart aber nicht an traditionellen Projektionsfeatures.
Die Modi Auto Contrast Enhancement und Image Enhancing Super Resolution (Schärfe) sind manuell einstellbar, während die HDR-Unterstützung HDR10 und HLG, aber nicht Dolby Vision umfasst.
Für die Bildinterpolation stehen die Optionen Aus, Niedrig, Normal und Hoch zur Verfügung. Das Bild bleibt im Wesentlichen filmisch und vermeidet den “Seifenoper”-Effekt.
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Das Setup erfordert einige manuelle Korrekturen unter Verwendung der mitgelieferten Muster. Es gibt keinen Autofokus, stattdessen wird das Bild mit einem Ring an der Seite des Projektors hinter einer abnehmbaren Blende fokussiert.
Die Laser-Lichtmaschine kann etwa 20.000 Stunden lang eine unverminderte Helligkeit erzeugen, was laut Epson einer durchschnittlichen Lebensdauer von etwa zehn Jahren entspricht. Der dynamische Kontrast wird mit 2.500.000:1 angegeben.
Die Eingangsverzögerung wird mit weniger als 20 ms angegeben.
Helligkeit
- 4000 Lumen Helligkeit
- Variabler HDR-Effekt
- 2 x 10 W Stereo-Sound-System
Um mit dem EH-LS800 ein riesiges Bild zu projizieren, brauchen Sie nicht viel Platz. Stellen Sie den Projektor nur wenige Zentimeter von einer geeigneten Wand entfernt auf und Sie werden mit einem riesigen Bild belohnt.
Wie bei allen UST-Projektoren ist die Leistung optimal, wenn sie mit einer Leinwand verwendet werden, vorzugsweise mit einer, die das Umgebungslicht reflektiert (Epson verkauft eine 100-Zoll-ALR-Leinwand, die ELPSC35).
Am attraktivsten sind sie jedoch, wenn sie einfach eine praktische weiße Wand in eine Leinwand verwandeln. Ich vermute, dass die meisten Käufer die letztere Option bevorzugen werden.
Der wohl wichtigste Unterschied zwischen diesem Epson und seinen wichtigsten UST-Konkurrenten liegt unter der Haube: Während die Konkurrenten DLP verwenden, hat Epson seine eigene 3LCD-Lösung.
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Dieser Dreifach-LCD-Panel-Stack scheint nicht immer so chirurgisch scharf zu sein wie Single-Chip-DLP, aber ich finde, dass es oft filmischer aussieht und nicht unter Regenbogensäumen in Bereichen mit hohem Kontrast leidet, was ein häufiges Merkmal von DLP ist.
Die Bildschärfe ist hoch. Obwohl der EH-LS800 kein natives 4K-Gerät ist, verwendet er eine fortschrittliche Pixelverschiebungstechnologie, um ein Bild mit einer Pixeldichte von 3840 x 2160 zu erzeugen. Epson nennt das 4K-Enhancement.
Ich persönlich glaube, dass es schwierig sein wird, diesen Trick zu erkennen, insbesondere bei gestreamten 4K-Quellen.
Wenn es eine Eigenschaft gibt, die ein Ultrakurzdistanzprojektor mehr als alles andere braucht, dann ist es Helligkeit, und die hat dieser Epson im Überfluss. Die Lichtleistung dieses Modells wird mit 4000 ANSI-Lumen angegeben, womit er Konkurrenten wie den Leica Cine 1 und den Hisense L5 übertrifft.
Ich fand sie hell genug, um sie tagsüber in einem mäßig beleuchteten Raum zu verwenden.
Diese Helligkeit hilft bei HDR-Inhalten. Da Projektoren HDR nicht auf die gleiche Weise verarbeiten können wie ein Fernseher, neigen sie dazu, Lichter stärker hervorzuheben, was dazu führen kann, dass Bilder dunkler erscheinen als erwartet.
Das passiert hier nicht. HDR-Bilder behalten ihre Dynamik. Praktischerweise können Sie den HDR-Effekt manuell mit einem Schieberegler zwischen 1 und 16 einstellen. Es lohnt sich, ein paar Einstellungen auszuprobieren. Ich habe mich für 9/10 entschieden, da dies die beste Balance bietet.
Die Schwarzwerte sind in Ordnung, obwohl der Projektor immer seine Grenzen hat. Es neigt zu Dunkelgrau, bietet aber genug Raum für Schattendetails, um Tiefe zu vermitteln.
Avatar: The Way of Water (Disney+) lässt den LS800 wirklich glänzen. Mit exzellenter Detailtreue, satten Farben und spürbarer Dynamik wirkt die Science-Fiction-Seifenoper wie ein echter Blockbuster.
Die Farbbrillanz ist ausgeprägt, die Grundfarben leuchtend und kräftig. Animierte Inhalte wie „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“ (Sky Cinema UHD) sehen üppig aus. Auch Bewegungsabläufe werden im Allgemeinen gut dargestellt. Schnelle Bewegungen bleiben scharf und ruckelfrei, wie die zahlreichen Autorennen in der „Fast & the Furious“-Reihe (UHD Blu-ray) zeigen.
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Das 2.1-Soundsystem des Epson ist definitiv besser als das, was man normalerweise bei einem Projektor findet. Es hat eine ordentliche Lautstärke und bietet eine breite Stereo-Klangbühne. Es gibt eine Auswahl an Audio-Voreinstellungen – Theater, TV, Studio, Stadion, Konzert und Karaoke – sowie einige Surround-Virtualisierungen, so dass man viel damit herumspielen kann. Die Standardeinstellung „Theater“ funktioniert recht gut.
Wenn man den Stereo-Feed des Projektors an ein externes Soundsystem weiterleiten möchte, gibt es immer noch den HDMI ARC (Audio Return Channel).
Das Betriebsgeräusch liegt bei etwa 32 dB. In einem ruhigen Raum ist es wahrnehmbar, lässt sich aber durch Aufdrehen der Lautstärke relativ leicht übertönen.
Abschließende Bemerkungen
Der EH-LS800 ist ein ausgezeichneter Ultrakurzdistanzprojektor mit sensationeller Helligkeit und Stil. Er wird kein Schandfleck in Ihrem Wohnzimmer sein und ist ideal für die Wiedergabe von Sport- und Alltagsprogrammen in Räumen mit etwas Umgebungslicht.
Natürlich kommt der LS800 erst bei völliger Dunkelheit richtig zur Geltung, wo Kontrast und Farbtreue besonders gut zur Geltung kommen.
Auch das integrierte Soundsystem hebt sich mit seiner umfassenden Präsentation von der Masse ab. Allerdings muss man es mit eigenen Inhaltsquellen ergänzen, da die Android-Ausstattung einfach ist und kein TV-Tuner integriert ist.