Einleitung
Der Epson EH-LS650 ist ein laserbetriebener Ultra-Short-Throw-Projektor und das günstigste Modell im aktuellen Heimkino-Sortiment des Herstellers.
Wie alle Projektoren von Epson verwendet er ein Drei-Chip-LCD-Design und obwohl es sich nicht um einen nativen 4K-Projektor handelt, bedeutet die Pixelverschiebung, dass er 4K-Inhalte mit einer höheren wahrgenommenen Auflösung akzeptieren und anzeigen kann.
Der LS650 hat eine Helligkeit von 3.600 Lumen, was bedeutet, dass er nicht nur überzeugende HDR-Bilder liefert, sondern auch in Räumen mit weißen Wänden oder Umgebungslicht zurechtkommen sollte. Außerdem verfügt er über ein integriertes Android Smart System und ein Yamaha Soundsystem, was ihn zu einer effektiven und deutlich günstigeren Alternative zu einem Großbildfernseher macht.
Design
- Wahlweise schwarze oder weiße Oberfläche
- 2 x HDMI 2.0 (einer mit eARC)
- Fernbedienung
Der Epson EH-LS650 weicht mit seinem rechteckigen Gehäuse und einer breiten Aussparung an der Oberseite für die Wandprojektion nicht vom Standarddesign eines Ultrakurzdistanzprojektors ab. Er ist recht groß und schwer, was zum Teil an der guten Verarbeitung liegt, aber auch an dem 20-Watt-Soundsystem von Yamaha, das sich hinter einem Gitter an der Vorderseite des Gehäuses verbirgt. Sie haben die Wahl zwischen einer schwarzen und einer weißen Version, wobei die weiße Version vielleicht besser in Ihr Wohnzimmer oder Ihre Lounge passt.
Die Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors, also auf der Seite, die der Wand oder der Leinwand zugewandt ist. Es gibt nur zwei HDMI 2.0-Eingänge, von denen einer eARC unterstützt, und um mit einem Fernseher konkurrieren zu können, wären ein paar mehr schön. Außerdem gibt es drei USB 2.0-Anschlüsse und einen optischen Digitalausgang. Die drahtlose Konnektivität bietet Dual-Band Wi-Fi und Bluetooth.
Die mitgelieferte Fernbedienung ist klein, einfach und liegt gut in der Hand. Sie bietet alle wichtigen Tasten, um den LS650 einzurichten und zu bedienen sowie das Android TV Smart System zu steuern. Mein einziger Kritikpunkt ist das Fehlen einer Hintergrundbeleuchtung für die Bedienung im Dunkeln und die Tatsache, dass die Funktionen der Tasten mit Symbolen und nicht mit Worten dargestellt werden.
Eigenschaften
- Flexible Installation
- Yamaha-Soundsystem
- Android-Fernseher
Der Epson EH-LS650 ist ein Ultrakurzdistanzprojektor mit einem Projektionsverhältnis von nur 0,25-0,62:1, d.h. er kann aus kurzer Entfernung Bildschirme von 60-120 Zoll erzeugen. Der Benutzer muss den LS650 bewegen, um das Bild an der Wand oder auf der Leinwand auszurichten, die Füße einstellen, um ihn zu nivellieren, und ihn dann nach hinten oder vorne bewegen, um die Größe des projizierten Bildes zu ändern. Hinter einer abnehmbaren Abdeckung auf der rechten Seite befindet sich ein Hebel, mit dem das Bild fokussiert werden kann, und im Menü gibt es manuelle geometrische Steuerelemente, mit denen eventuelle Verzerrungen des Bildes ausgeglichen werden können.
Die Laser-Lichtquelle hat den Vorteil einer langen Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden, was für jeden Projektor wichtig ist, der mit einem Fernseher konkurrieren will. Außerdem ist er unglaublich hell: Epson behauptet, dass der LS650 bis zu 3.600 Lumen erreichen kann. Das macht ihn ideal für Räume mit weißen Wänden oder Umgebungslicht, was auch ein Vorteil für einen Projektor ist, der mit einem großen Fernseher konkurrieren will. Dieser Projektor wird sicherlich keine Probleme haben, ein Bild von 120 Zoll zu projizieren, aber für die besten Ergebnisse würde ich empfehlen, in eine richtige feste Leinwand zu investieren, anstatt einfach eine weiße Wand zu verwenden.
Der Epson LS650 basiert auf der Drei-Chip-LCD-Display-Technologie von Epson, was bedeutet, dass kein Farbrad benötigt wird und somit auch keine Regenbogeneffekte auftreten, wie es bei DLP-Projektoren häufig der Fall ist. Allerdings haben die LCD-Panels keinen versiegelten Lichtweg und können daher gelegentlich Staubflecken aufweisen. Sie haben auch nur eine Auflösung von 1080p, aber dank der Pixel-Shifting-4K-Verbesserungen kann dieser Projektor ein natives 4K-Bild mit einer höheren wahrgenommenen Auflösung akzeptieren und anzeigen. Der LS650 unterstützt auch HDR10 und HLG, jedoch nicht HDR10+ oder Dolby Vision.
Dieser Projektor verfügt über ein eingebautes Yamaha-Soundsystem, das auf einem Paar symmetrisch angeordneter Lautsprecher mit einer Verstärkung von 10 W pro Kanal basiert. Der Projektor unterstützt weder Dolby Atmos noch eine andere Form der psychoakustischen Verarbeitung, so dass die Klangqualität recht einfach ist, aber von dem größeren Gehäuse profitieren sollte.
Der LS650 ist mit dem Betriebssystem Android TV ausgestattet, das dank einer intuitiven Benutzeroberfläche und der Möglichkeit der Sprachsteuerung einfach, aber effektiv ist. Das System ist leicht zu navigieren und anzupassen und bietet eine gute Auswahl an Video-Streamern, allerdings fehlen einige der britischen Catch-up-Dienste und nicht alle Apps sind für 4K und HDR optimiert.
Dieser Projektor ist eine gute Alternative zu einem Fernseher, hat aber keinen eingebauten Tuner. Sie können bis zu einem gewissen Grad TV-Catch-up-Apps verwenden, aber wenn Sie wirklich alle Live-TV-Kanäle sehen möchten, benötigen Sie eine Art Set-Top-Box. Sie können auch auf eine weiße Wand projizieren, aber wie bereits erwähnt, sollten Sie für optimale Ergebnisse in eine feste Leinwand investieren, was zusätzliche Kosten bedeutet.
Leistung
- Große und helle HDR-Bilder
- Ausgezeichnete Farbgenauigkeit
- Gute HDR-Tonwertwandlung
Der Epson EH-LS650 ist hell, sehr hell, und das ist eine gute Nachricht für alle, die diesen Ultrakurzdistanzprojektor als Alternative zu einem Großbildfernseher kaufen möchten. Mit 3.600 Lumen im hellsten Modus kommt dieser Projektor auch mit weißen Wänden und Umgebungslicht zurecht, so dass man den Raum nicht sehr verdunkeln muss, um große Kinobilder zu genießen. Die einzigen Nachteile sind, dass die Lebensdauer des Lasers bei dieser Helligkeit von 20.000 Stunden im Eco-Modus auf 10.000 Stunden sinkt und die zur Kühlung notwendigen Lüfter etwas mehr Lärm verursachen.
Der LS650 liefert sowohl bei SDR- als auch bei HDR-Inhalten eine hervorragende Bildqualität, aber die Verwendung von drei LCD-Panels macht zwar ein Farbrad überflüssig, bedeutet aber auch, dass die Ausrichtung nicht so präzise ist wie bei einem Single-Chip-DLP-Projektor und die Bilder daher nicht ganz so scharf sind. Die Gleichmäßigkeit ist jedoch gut und die Detailgenauigkeit beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es sich nicht um einen nativen 4K-Projektor handelt.
Im Allgemeinen ist der LS650 ein beeindruckender SDR-Performer, der detaillierte Bilder mit einem guten Dynamikumfang und einer sehr genauen Farbwiedergabe produziert. Das HDR-Bild ist ein klarer Fortschritt, wobei die erhöhte Helligkeit mit lebendigen, üppigen und kinoreifen Bildern aus dem Bildschirm hervorsticht. Der Eco-Modus eignet sich besser für SDR-Inhalte und dunklere Umgebungen. Er bietet eine ausreichende Helligkeit bei reduzierten Lüftergeräuschen und erhöht die Lebensdauer der Laser-Lichtquelle.
Bei Mad Max: Fury Road in HDR10 kommen die hellen Wüstenlandschaften besonders gut zur Geltung und die Farben sind wunderbar gesättigt. Es ist nicht zu leugnen, dass die zusätzliche Leistung der Laserlichtquelle bei HDR wirklich einen Unterschied macht, und die Bilder springen oft aus dem Bildschirm heraus. Die HDR-Tonwertkorrektur ist ebenfalls hervorragend und sorgt dafür, dass keine Details in dunklen Schatten oder hellen Lichtern verloren gehen.
Der Nachteil der ganzen Helligkeit ist, dass sie den Schwarzwert erhöht, was dazu führt, dass dunkle Szenen kontrastarm sind. Die Schwarztöne wirken eher grau und verwaschen, was dem Bild etwas von seiner Wirkung nimmt. Allerdings habe ich den LS650 in einem abgedunkelten Heimkino getestet, wo die eingeschränkten Schwarzwerte deutlicher zu sehen sind; in einem Raum mit reflektiertem Licht oder Umgebungslicht sind diese Probleme nicht so offensichtlich.
Das Bewegungsverhalten war im Allgemeinen gut, obwohl dies keine Stärke von LCD ist, insbesondere im Vergleich zu DLP. Es gab ein leichtes Ruckeln, vor allem bei Filmen mit 24p, aber wenn man die Bewegungsverarbeitung des Epson aktiviert, kann man die Dinge glätten, ohne den gefürchteten “Seifenoper-Effekt” hinzuzufügen, der Blockbuster-Filme wie billige Videos aussehen lässt.
Der LS650 ist nicht die beste Wahl für Spiele, da seine HDMI 2.0-Eingänge weder 4K/120 Hz noch VRR unterstützen, aber bei 4K/60 Hz bleibt das Erlebnis angenehm. Das Bild ist detailliert genug, die Tonwiedergabe gut und die Bewegungsdarstellung akzeptabel. Die Latenz ist mit nur 27 ms ebenfalls gut und sorgt für ein angenehm reaktionsschnelles Erlebnis.
Das eingebaute Yamaha-Soundsystem ist gut genug, um die Nachrichten oder eine Spielshow zu sehen, aber alles, was anspruchsvoller ist, und die Grenzen der zwei kleinen Lautsprecher mit einer Gesamtverstärkung von 20 W werden mit einer begrenzten Lautstärke und ohne erkennbaren Bass deutlich. Das heißt aber nicht, dass der Klang schlecht ist, denn er ist ausgewogen, klar und detailliert, und auch die Stimmen sind deutlich zu hören. Die Klangbühne ist auch überraschend breit, aber wer einen 120-Zoll-Bildschirm plant, sollte zumindest in eine gute Soundbar mit separatem Subwoofer investieren.
Abschließende Überlegungen
Der Epson EH-LS650 liefert dank einer unglaublich hellen Laser-Light-Engine kinoreife Bilder mit beeindruckender Schärfe und sehr kräftigem HDR. Ein integriertes Android TV-Smart-System und ein Yamaha-Soundsystem runden den hervorragenden Allrounder ab.
Es wäre schön, wenn es mehr HDMI-Eingänge gäbe, aber abgesehen vom fehlenden Tuner ist der LS650 eine gute Alternative zu einem Großbildfernseher und zu diesem Preis auch deutlich günstiger.