Was tun Cyberkriminelle? Sie stehlen Ihre privaten Fotos!

Cyberkriminelle scheinen es derzeit auf die privaten Fotos der Nutzer abgesehen zu haben. Die Frage nach dem “Warum” bleibt unbeantwortet. Es liegt jedoch auf der Hand, dass ein solcher Diebstahl zu zahlreichen Problemen führen kann, die ein Eingreifen der Strafverfolgungsbehörden in Form von Ermittlungen erforderlich machen könnten.

Um die Fotos einer anderen Person zu “stehlen”, muss man nur auf das Social-Media-Profil des Opfers zugreifen und auf “Herunterladen” oder “Speichern unter” klicken. Normalerweise können Fotos, die man aktiv mit der Welt teilen möchte, eingesehen werden. Andere, privatere Fotos sind nur für Familienmitglieder oder einen engen Freundeskreis bestimmt. Genau auf solche Bilder können Cyberkriminelle nun zugreifen, indem sie die bisherigen Betrugsmethoden ausweiten.

Die Folgen sind gravierend

Der Modus Operandi des Betrugs dürfte vielen bereits bekannt sein, handelt es sich doch um eine der am weitesten verbreiteten Betrugsmethoden unserer Zeit. Sie wird als “Enkeltrick” bezeichnet. Zunächst werden wahllos oder gezielt SMS-Nachrichten an potenzielle Opfer verschickt. Diese werden aufgefordert, die neue Nummer unter dem Namen ihres Kindes oder Enkelkindes zu speichern und sie per WhatsApp zu kontaktieren.

Anschließend erzählen die Täter eine Geschichte über ein kaputtes oder verlorenes Smartphone und erklären so die neue Telefonnummer. Es folgt ein lockeres Gespräch, das in der Aufforderung gipfelt, Geld zu überweisen oder eine Rechnung zu begleichen. Natürlich verspricht das vermeintliche Kind oder Enkelkind, das Geld später zurückzuzahlen.

So weit, so unspektakulär. Doch nun haben sich die Betrüger etwas Neues einfallen lassen. Nach Informationen des Portals Watchlist fragen die Täter nun auch nach persönlichen Fotos: “Haben Sie Fotos von mir? Ich habe alles verloren”, schreiben die Betrüger in einem WhatsApp-Chat.

Zu welchem Zweck nach persönlichen Fotos gefragt wird, ist unklar. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie für gefälschte Profile in sozialen Netzwerken oder Kleinanzeigenportalen verwendet werden. Identitätsdiebstahl in dieser Form kann schwerwiegende Folgen haben und sogar Behörden auf den Plan rufen. Aus Sicht der Behörden sieht es zunächst so aus, als sei das Opfer des Identitätsdiebstahls der eigentliche Täter.

Opfer müssen Anzeige erstatten

Ermittlungen in Fällen von Internetkriminalität auf Verbraucherebene führen in der Regel zu keinem Ergebnis. Trotzdem ist es ratsam, Anzeige zu erstatten. Warum? Wenn die gestohlenen Fotos in Zukunft für Identitätsdiebstahl missbraucht werden, kann eine Anzeige helfen, die eigene Unschuld zu beweisen.

Außerdem sollten Sie Ihre Eltern und Großeltern im Voraus über den Enkeltrickbetrug informieren und niemals Geld überweisen, ohne vorher angerufen zu haben. Versuchen Sie, Ihre Telefonnummer nicht zu oft zu wechseln und so lange wie möglich bei einer Nummer zu bleiben. Cyberkriminelle experimentieren bereits mit KI-Stimmenimitationen. Im Moment handelt es sich dabei eher um Schockanruf-Betrug.

Haben Sie bereits solche betrügerischen Anrufe erhalten? Haben Sie den Anruf angenommen oder sofort aufgelegt?

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