Bowers & Wilkins Pi8 im Test: Hervorragend klingende Ohrhörer mit hohem Tragekomfort

Technische Daten
  • Treiber : 12 mm dynamisch, Carbon-Membran
  • ANC : ja
  • Bluetooth Version : Bluetooth 5.4
  • Unterstützte Codecs : aptX verlustfrei, AAC, SBC
  • Schutzart : IP54
  • Akkulaufzeit : 6,5 h (Ohrhörer) 13,5 h (Gehäuse)
  • Abmessungen : 65x29x52 mm, 46 g (Gehäuse) 7 g (Ohrhörer, einzeln)
Vorteile
  • Hervorragende Klangqualität
  • Sicherer und bequemer Sitz
  • Cleveres Gehäuse bietet Bluetooth in hoher Qualität für Ihre anderen Geräte
Nachteile
  • Schlecht 1
  • Schlecht 2

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Einleitung

Bowers & Wilkins hat eine phänomenale Erfolgsbilanz, wenn es um kabellose Kopfhörer geht, zumindest was die Klangqualität betrifft. Beim Tragekomfort hat das Unternehmen jedoch nicht immer einen Volltreffer gelandet. Deshalb hat sich das Unternehmen bei der Entwicklung des neuen Pi8 von Körperforschern beraten lassen.

Der High-End-Kopfhörer ist eine Weiterentwicklung des B&W Pi7 S2 und wurde von Grund auf neu konstruiert, damit er in mehr Ohrformen und -größen sicher sitzt. Auch im Inneren hat sich einiges getan: Statt zwei Treibern kommt nur noch ein Lautsprecher zum Einsatz, der mit einer Karbonmembran ausgestattet ist, die bereits bei den hervorragenden PX8-Ohrhörern zum Einsatz kam. Auch die Ladeschale wurde überarbeitet, ist nun deutlich handlicher und ermöglicht die Datenübertragung der angeschlossenen Geräte in bestmöglicher Bluetooth-Qualität.

Design und Verarbeitung: Das Gefühl zu schrumpfen

Der geformte, stromlinienförmige Pi8 ist eine Offenbarung im Vergleich zum kantigen Pi7. Jede Knospe ist viel einfacher gestaltet, mit einem einteiligen Design anstelle der komplizierteren zweiteiligen Form, die zuvor verwendet wurde. Der Schwerpunkt wirkt dadurch ausgewogener. Ein luftdurchlässiges Gitter umgibt nun den gesamten äußeren Bereich und nicht nur einen kleinen Teil, um die Bluetooth-Signalstärke und die Gesprächsqualität der eingebauten Mikrofone zu verbessern. Dazu später mehr.

Ein neues gummiertes, elastisches Teil, das den inneren Teil umgibt, gibt viel mehr nach als das harte Plastik des alten Modells und sorgt für einen subtilen Flügel, der die Ohrhörer sicher hält. Diese Ohrhörer sind viel angenehmer zu tragen als die Pi7; ich konnte sie problemlos einen ganzen Arbeitstag lang tragen, ohne eine Pause einlegen zu müssen. Sie verrutschten nur selten beim Gehen und mussten nicht ständig nachjustiert werden, wie es bei anderen In-Ears der Fall war. Mittlerweile legt Bowers auch einen XS-Silikon-Ohrstöpsel in der Verpackung bei; früher musste man sich mit kleinen, mittleren und großen Größen begnügen.

Bowers & Wilkins hat in letzter Zeit viel Wert auf Farbe gelegt – man denke nur an den PX8 in Royal Burgundy und den Zeppelin in Papaya-Orange. Der Pi8 setzt diesen Trend mit vier verschiedenen Farben fort. Anthrazitschwarz und Taubenweiß sind die sicheren Werte, Midnight Blue hat sich bei anderen B&W-Produkten bewährt. Sage Green ist das Highlight: Der Pastellton und die Goldverzierung erinnern mich an Ladurée-Macarons. Ich frage mich allerdings, ob Bowers nicht echtes Aluminium hätte verwenden können.

Alle Versionen sind nach IP54 spritzwassergeschützt, und ich konnte problemlos zuhören, als mich ein Regenschauer überraschte. Auch für schweißtreibende Fitness-Sessions sind sie bestens geeignet – wobei ich bezweifle, dass Fitness-Fanatiker die größte Zielgruppe von B&W sind.

Eine ähnlich dramatische Veränderung hat das Ladegerät erfahren. Es ist deutlich kleiner als das des Pi7 S2, und die runde, kieselsteinartige Form liegt einfach besser in der Hand als das kantige Flip-Top des alten Modells. Ich habe schon kabellose Ohrhörer mit noch kompakteren Gehäusen gesehen, aber dieses hier ließ sich problemlos in meine Jeanstaschen hinein- und wieder herausschieben. Das Metallscharnier sorgt dafür, dass es mit einem zufriedenstellenden Knall schließt.

Funktionen und Batterie: ein Sonderfall

Bowers & Wilkins hat bei der Hi-Res Audio-Unterstützung des Pi8 nicht gespart. Er ist mit dem neuesten Qualcomm-Chipsatz ausgestattet und unterstützt aptX Adaptive für 24/96-Wiedergabe. Dank der neu gestalteten Antennen hatte ich auch in überfüllten Räumen wie Bahnhöfen keine Probleme mit Aussetzern.

LDAC, LC3 oder Bluetooth LE sind nicht an Bord – aber man braucht nicht unbedingt ein aptX-fähiges Gerät, um in bester Qualität zu streamen, denn die Ladeschale verfügt über eine Funktion zur erneuten Übertragung von Audiodaten. Schließen Sie es mit dem mitgelieferten USB-C- oder USB-3,5-mm-Kabel an Ihr anderes Gerät an, und es übernimmt sofort die Audioausgabe, ohne dass Sie eine Touch-Geste oder eine In-App-Umschaltung vornehmen müssen. Die Latenz war nicht so toll, als ich das Steam Deck über USB angeschlossen habe. Daher sollte man für Spiele und Filme, wenn möglich, den 3,5-mm-Anschluss verwenden, aber Vielflieger werden es lieben, sich mit dem Unterhaltungssystem des Flugzeugs verbinden zu können. Dank der Multipoint-Bluetooth-Konnektivität muss man für die wenigen Geräte, die man täglich benutzt, nicht in die Tasche greifen.

Die Kopfhörer sind eher konventionell ausgestattet. Ein Tragesensor unterbricht die Musikwiedergabe, wenn man den Kopfhörer aus dem Ohr nimmt, und ist nicht so empfindlich, dass er beim Gehen ausgelöst wird. Auch die kapazitiven Touch-Bedienflächen sind gut durchdacht, so dass ich die Passform anpassen konnte, ohne versehentlich die Wiedergabe zu unterbrechen. Wie üblich kann man durch einfaches Antippen die Wiedergabe starten und pausieren, durch doppeltes und dreifaches Antippen vor- und zurückspringen und durch Antippen und Halten entweder zwischen den ANC-Modi wechseln oder den Sprachassistenten des Telefons aktivieren. Die Einstellungsmöglichkeiten sind jedoch begrenzt: Lediglich die Lautstärke kann durch Tippen und Halten geregelt werden.

Bowers & Wilkins ist noch nicht an räumlichem Klang interessiert, da sie befürchten, dass die Ausrichtung des Kopfes nicht mit der Platzierung der Instrumente übereinstimmt. Wer 360-Grad-Sound oder Dolby Atmos will, muss sich woanders umsehen.

Ich würde den Bowers & Wilkins Pi8 nicht als Ausdauersieger bezeichnen, aber in meinen Tests kam er der vom Hersteller angegebenen Akkulaufzeit sehr nahe. Das bedeutet etwas mehr als sechs Stunden ANC-Betrieb – eine Stunde mehr als der Pi7 S2. Damit liegt er gleichauf mit den Apple AirPods Pro 2 und den Bose QuietComfort Ultra Earbuds, aber immer noch eine Stunde hinter dem Sony WF-1000XM5. Ein 15-minütiger Ausflug in die Ladeschale reicht jedoch für weitere zwei Stunden Musikgenuss, so dass diese Kopfhörer immer noch eine gute Wahl für unterwegs sind. Das Gehäuse hält weitere 13 Stunden und kann über USB-C oder drahtlos über ein Qi-Pad aufgeladen werden.

Schnittstelle: Entspanntes Streaming

Es gibt mehr Gründe, B&W Music herunterzuladen, als die meisten Apps für Kopfhörer. Mit dieser App können Sie die Wiedergabe zwischen dem Pi8 und allen anderen Bowers-Kits, die Sie besitzen, schnell austauschen und Streaming-Dienste wie Qobuz, Tidal, Deezer, TuneIn und Soundcloud integrieren. So können Sie Ihre verschiedenen Bibliotheken und Wiedergabelisten zusammenführen, ohne ständig zwischen verschiedenen Streaming-Apps wechseln zu müssen.

Bei den Kopfhörern selbst gibt es nicht viele Anpassungsmöglichkeiten, lediglich die Option, den Tragesensor zu wechseln oder ein neues Gerät über Multipoint zu koppeln. Die Geräuschunterdrückung ist nur ein einfacher Kippschalter, der keine Einstellung der Durchlässigkeit erlaubt.

Die große Neuerung ist ein 5-Band-Equalizer, was für ein B&W-Produkt eher ungewöhnlich ist. Frühere Geräte hatten, wenn überhaupt, nur Bass- und Höhenregler. Es gibt keine Möglichkeit, spezielle Einstellungen für bestimmte Genres zu speichern, aber ein Schalter ist eine praktische Möglichkeit, zu den Standardeinstellungen zurückzukehren, ohne alle Regler manuell auf Null stellen zu müssen.

Klangqualität und Rauschunterdrückung: Klarheit ist Trumpf

Mit drei Mikrofonen pro Ohrstück und den gleichen Algorithmen zur Geräuschunterdrückung wie bei den PX8-Ohrhörern leisten die Pi8 hervorragende Arbeit bei der Unterdrückung von Außengeräuschen, ohne den Klang zu verfälschen.

Das bedeutet, dass ich bei moderater Lautstärke zuhören konnte, ohne die feinen Details zu verlieren, selbst in ziemlich lauten Umgebungen. Die optimierte Passform und die ausgeprägtere Form bedeuten, dass auch die passive Schalldämmung im Vergleich zum Pi7 S2 einen Schritt nach vorne gemacht hat.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Bose und Sony den Standard für die Unterdrückung von plötzlichen Änderungen der Hintergrundgeräusche und hochfrequentem Stimmengewirr setzen, aber der Pi8 bietet dennoch eine gute Leistung. Niedrige Frequenzen in öffentlichen Verkehrsmitteln und das Brummen von Klimaanlagen werden ebenfalls sehr gut wiedergegeben. Die Änderung der Positionierung der Mikrofone hat sicherlich einen Unterschied zum Besseren gemacht.

Ich habe auch keinen Zweifel daran, dass der Pi8 klanglich einen Schritt weiter ist als der Pi7 S2. Es wurde von zwei Treibern auf eine einzige 12-mm-Dynamikeinheit mit derselben Karbonmembran wie beim PX8 umgestellt. Die zusätzliche Steifigkeit reduziert die Verzerrungen im oberen Frequenzbereich, was sich in einer schlichtweg brillanten Detailtreue niederschlägt. Da keine Frequenzweiche berücksichtigt werden muss, fließt alles wunderbar ineinander.

Die Präzision und Klarheit im Hochtonbereich, die hier geboten wird, lässt die Konkurrenz im Vergleich fast schon dumpf erscheinen. Matt Bellamys Falsettgesang bei Muse’s Panic Station hat noch mehr Präsenz als sonst. Auch die leiseren akustischen Stücke kommen hier gut zur Geltung. Die Klangbühne mag enger sein als bei einem erstklassigen Over-Ear-Kopfhörer, aber die Musik wirkt nie kompromittierend eingeengt.

Man hat das Gefühl, dass die Prioritäten bei der Abstimmung auf den Mittel- und Hochtonbereich gelegt wurden, aber auch im Bassbereich hat der Pi8 nicht gegeizt. Bei elektronischen Tracks gibt es reichlich Tiefbass, ohne dass der restliche Frequenzbereich darunter leidet. Die hämmernden Industrial-Synths von Health’s Stonefist sind so kompromisslos, wie sie sein sollen, und nicht mehr. Ibiza von The Prodigy besteht aus unerbittlichen Snares, aggressiven Gitarrensynthies und einem bissigen Gesang von Sleaford Mods.

Auch an Verstärkung mangelt es den Knospen nicht, denn die meiste Zeit des Hörens verbrachte ich mit 50% der Lautstärke meines Gerätes.

Bowers & Wilkins Pi8 Fazit

Der Bowers & Wilkins Pi8 hat sich seinen Platz an der Spitze der Bowers & Wilkins In-Ear-Kopfhörer redlich verdient, denn sein Klang ist absolut hervorragend. Der Pi8 hat sich gegenüber dem Pi7 S2 in jeder Hinsicht verbessert und bietet eine deutlich bessere Passform, konsistentere Anschlussmöglichkeiten und ein kompakteres Ladegerät mit cleveren Re-Broadcasting-Funktionen.
Die Karbonmembran-Treiber sorgen für eine neue Dimension der Klangpräzision. Auch wenn Bose nach wie vor der König der Rauschunterdrückung und Sony der Alleskönner ist, Musikliebhabern wird das egal sein.

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