Nintendo greift GitHub mit über 8.000 DMCA-Takedowns im Zusammenhang mit Emulatoren an

Nintendo hat eine DMCA-Benachrichtigung (Digital Millennium Copyright Act) an mehr als 8.000 GitHub-Repositories verschickt, die den Code des Yuzu-Switch-Emulators beherbergen, den der Zelda-Hersteller zuvor als Möglichkeit für „Piraterie in kolossalem Ausmaß“ bezeichnet hatte. Die vollständige Löschung erfolgte zwei Monate, nachdem die Yuzu-Macher einen Rechtsstreit mit Nintendo und dessen notorisch schießwütigem Anwaltsteam für 2,4 Millionen Dollar beigelegt hatten.

GamesIndustry.biz berichtete zuerst über die DMCA-Mitteilung, die 8.535 GitHub-Repos betrifft. Die von Nintendo vertretenen Unternehmen behaupten, dass der in den Repos enthaltene Yuzu-Quellcode „illegal Nintendos technische Schutzmaßnahmen umgeht und illegale Kopien von Switch-Spielen ausführt“.

GitHub schreibt in der Mitteilung, dass Entwickler Zeit haben werden, ihre Inhalte zu ändern, bevor sie deaktiviert werden. Im Einklang mit ihrem entwicklerfreundlichen Ansatz und Branding bot die Plattform, die sich im Besitz von Microsoft befindet, auch rechtliche Ressourcen und Anleitungen zur Einreichung von DMCA-Gegenanzeigen an.

Nintendos rechtlicher Vorstoß kommt vielleicht nicht zufällig zu einer Zeit, in der Spieleemulatoren einen Boom erleben. Letzten Monat lockerte Apple seine Beschränkungen für Retro-Spiele im App Store (wahrscheinlich als Reaktion auf die Drohungen der Regulierungsbehörden), was dazu führte, dass der Delta-Emulator de facto zur ersten Wahl wurde und den ersten Platz im App Store belegte. Nintendo erkannte möglicherweise, dass der Aufstieg der Emulatoren seine Gewinne bedrohte, und begann, die Emulatoren zu entfernen, die seine Einnahmequellen am unmittelbarsten bedrohten.

Leider ignoriert Nintendos weitgehend ungeschützter juristischer Angriff auf die Emulatoren einen entscheidenden Vorteil, der nichts mit Piraterie zu tun hat. Spielehistoriker sehen die Software als Dreh- und Angelpunkt für die Bewahrung von Spielen. Ohne Emulatoren könnten Nintendo und andere Urheberrechtsinhaber einen Teil der Geschichte für zukünftige Generationen obsolet machen, da die entsprechende Hardware immer schwieriger zu beschaffen sein wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert