Wer sich damals für ein iPhone 12 Pro entschied, musste sich mit der bitteren Erkenntnis abfinden, dass er zwar fast einen Tausender für eines der besten Smartphones auf dem Markt ausgegeben hatte, aber nicht die beste Kamera besaß, die Apple herstellen konnte.
Auf dem Papier war das 12 Pro Max bei den Kameraeigenschaften überlegen und hatte den zusätzlichen Vorteil eines stärkeren Akkus. Aber für die nächste Generation hat Apple sowohl das 13 Pro als auch das 13 Pro Max mit seiner bisher ambitioniertesten Kameraeinheit ausgestattet – und bietet jetzt auch Makrofotografie an.
Weitere Neuerungen sind ein längerer Akku und ProMotion, eine adaptive Bildwiederholrate, die bis zu 120 Hz oder bis zu 10 Hz betragen kann. Das schont die Batterie.
Du willst das Beste, was Kamerahandys zu bieten haben, ohne einen klobigen Klotz wie das iPhone Pro Max mitschleppen zu müssen? Und mehr als das Standard-iPhone 13? Dann könnte das hier die richtige Wahl sein.
Design und Verarbeitung: Das Beste vom Besten
Im Jahr 2020 hat Apple sowohl bei seinen Smartphones als auch bei den neuesten iPads auf Kanten gesetzt und sich von den glatten Rundungen früherer iPhones verabschiedet.
Das iPhone 13 Pro sieht seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Die Edelstahlkanten sorgen für einen Hauch von Bling-Bling, die glatte, matte Oberfläche auf der Rückseite mit dem dezenten Apple-Logo bildet einen guten Kontrast. Keramikglas auf der Vorder- und Rückseite sorgt für zusätzliche Widerstandsfähigkeit, obwohl ich es trotzdem direkt in eine Hülle gesteckt habe.
Der Kamerawulst ist gewölbter als je zuvor und auch breiter und nimmt mehr Platz auf der Rückseite ein. Dadurch liegt das Handy nicht mehr flach auf der Oberfläche auf. Umso wichtiger ist es, die Kameralinsen zu schützen.
Das Gewicht ist bei dieser neuesten iPhone-Version von 189 g auf 204 g gestiegen. Man spürt das zusätzliche Gewicht, und obwohl es mir nicht gefällt, kann ich damit leben, wenn es bedeutet, dass es länger hält – die Gewichtszunahme ist auf den größeren Akku zurückzuführen.
Heutzutage ist die Notch Watch in aller Munde; leider ist sie immer noch da, weil sie für viele der Technologien, die wir vom iPhone kennen, notwendig ist. Allerdings ist sie um fast einen Zentimeter schmaler geworden.
Der Lightning-Anschluss bleibt (zumindest in dieser Generation) und die üblichen iPhone-Farben Gold, Silber und Graphit sind auch hier zu finden. Apple hat auch ein schönes neues Sierra Blue eingeführt, das an einen klaren Morgenhimmel erinnert.
Bildschirm und Ton: Ich habe einen Blick für dich
Das 6,1 Zoll Super Retina XDR OLED Display ist dasselbe wie letztes Jahr, aber das ist keine Schande, denn es ist wirklich gut. Es soll auch heller sein, mit bis zu 1000 Nits Helligkeit im Freien. Ich hatte keine Probleme, den Bildschirm im Freien aus allen Winkeln zu betrachten. Die Farben sind lebendig und der Kontrast ist ausgezeichnet. Er eignet sich hervorragend zum Anschauen von Filmen und zum Spielen.
Wer neue Tricks lernen möchte, sollte sich die dynamische Bildwiederholfrequenz ProMotion ansehen. Sie beträgt bis zu 120 Hz und sorgt für ein flüssigeres Bildschirmerlebnis. Beim Wechsel zwischen Anwendungen fühlt es sich besonders flüssig und reaktionsschnell an. Die Technologie bietet auch die Möglichkeit, die Bildwiederholrate zu verringern, wenn die Aufgabe keine so hohe Geschwindigkeit erfordert, z. B. beim Lesen oder beim Tippen von Notizen. Leider sind das iPhone 13 und das iPhone 13 Mini auf 60 Hz festgelegt und profitieren nicht von dieser Technologie.
Die eingebauten Stereolautsprecher leisten phänomenale Arbeit und bieten einen runden Klang. Sie eignen sich hervorragend zum Hören von Podcasts vor dem Schlafengehen und sind praktisch, wenn man seine tragbaren Lautsprecher vergessen hat. Apple Spatial Audio ist mit an Bord, auch wenn die Wiedergabe über das Telefon nicht der beste Weg ist, es zu erleben.
Dank stimmisolierender Mikrofone werden Anrufe und Sprachnotizen klar und deutlich übertragen. Das Wideband hat den gegenteiligen Effekt und lässt mehr Hintergrundgeräusche zu, wenn man ein Videotelefonat mit mehreren Personen am anderen Ende der Leitung führt.
Leistung und Akku: Von der Zelle gerettet
Apple verrät seine Akkukapazität nicht, aber Teardowns deuten stark darauf hin, dass im iPhone 13 Pro ein Akku mit 3.095 mAh steckt. Das ist deutlich mehr als beim Vorgänger, aber bei weitem nicht so viel wie beim großen Bruder, dem iPhone 13 Pro Max, das 2 Tage durchhält.
Das iPhone 12 Pro wird also nicht bis zum Schlafengehen durchhalten, das iPhone 13 Pro schon. Intensive Videonutzung beansprucht das Telefon sehr stark, und Funktionen wie der Filmmodus zehren wirklich an der Batterie.
An einem Arbeitstag von zu Hause aus, an dem das iPhone 13 Pro mit einer Smartwatch synchronisiert wurde, ein paar Songs über Spotify abgespielt, E-Mails abgerufen, WhatsApp genutzt und ein wenig durch die Nachrichten gescrollt wurde, lag die Akkulaufzeit immer noch bei gesunden 70 Prozent, was eine enorme Verbesserung gegenüber dem iPhone 11 Pro darstellt.
Der A15 Bionic Chip ist weltmeisterlich und bietet unglaubliche
Verarbeitungskapazitäten, die sich auf eine Vielzahl von iPhone-Komponenten auswirken, von Spielen bis hin zur Fotografie. Einige Stunden Spielzeit mit Genshin’s Impact beweisen, dass der neue Chip in der Lage ist, schwere Lasten zu heben und mit der zusätzlichen Muskelkraft von ProMotion eine flüssige Grafik zu liefern.
Der Cinematic Mode für Videos und alle fotografischen Assistenten werden vom A15 Bionic angetrieben und sind das Tor zu den Möglichkeiten des iPhone. Beispiel Lightroom: Das iPhone 13 Pro bewältigte große Dateien mit Bravour und die Fotobearbeitung war schnell und effektiv. Da überrascht es nicht, dass 5G zum Standard gehört, was man künftig von allen iPhones erwarten kann.
Kamera: Big Bang Peery
Neben dem Akku sind es die Kameras, die in diesem Jahr herausstechen – und das nicht nur wegen der Software-Optimierungen. Apple hat einige Änderungen an der Hardware vorgenommen, insbesondere wurde die Blende der Hauptkamera vergrößert. Das Kamera-Setup ist identisch mit dem des iPhone 13 Pro Max, was bedeutet, dass man die beste Kamera in einem Telefon hat, das man mit einer Hand bedienen kann.
Die Kamera auf der Rückseite ist in drei 12-Megapixel-Kameras aufgeteilt: die Hauptkamera, eine Ultraweitwinkelkamera und eine Telekamera. Klingt wie das letzte iPhone? Nicht ganz. Die Blende der Ultraweitwinkelkamera springt von f/2.4 auf f/1.8, was mehr Licht durchlässt und die Nachtfotografie enorm verbessert. Die verbesserte Telekamera hat einen 3-fachen optischen Zoom, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, und der Hauptsensor hat eine Blende von f/1,5.
Die Nachtaufnahmen sind die besten, die ich je gesehen habe. Anstatt die Helligkeit auf unrealistische Werte zu erhöhen, werden Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen mit viel mehr Feingefühl und Stil gemacht.
Bei Tageslicht ist die Kamera phänomenal, aber das ist sie auch bei jedem anderen aktuellen High-End-iPhone. Das iPhone 13 Pro kann auch Makroaufnahmen machen. Das habe ich schon bei Android-Konkurrenten gesehen, aber hier ist es wirklich gut und macht süchtig.
Die computergestützte Fotografie ist bis ins kleinste Detail ausgefeilt und die Bildqualität ist hervorragend. Es gibt eine neue Funktion namens “Profile” in der Kamera-App, mit der man einen Filter anwenden kann, bevor man den Auslöser drückt, anstatt ihn später anzuwenden. Jede Option (einschließlich “Lebhaft”, “Kalt”, “Warm” und “Kontrastreich”) hat einen Schieberegler, mit dem man sie nach oben oder unten verschieben kann, um ein subtileres Bild zu erhalten.
Auch das Video kommt nicht zu kurz. Eine der wichtigsten Funktionen in diesem Jahr ist der Cinematic Mode, mit dem man eine Szene aufnehmen und dann den Fokuspunkt ändern kann, entweder während der Aufnahme oder in der Nachbearbeitung. Das macht unglaublich viel Spaß und funktioniert auch mit der Frontkamera. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Der Kinomodus funktioniert nur in 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde, was einige Möchtegern-Tarantinos enttäuschen wird.
Nützlicher ist da schon die sensorbasierte Stabilisierung, die ein echter Gewinn für die iPhone-Videografie ist. Sie wirkt auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Im Cinematic-Modus treten bei schlechten Lichtverhältnissen die gleichen Probleme wie im Portrait-Modus auf, mit gelegentlich unscharfen Rändern, vor allem im Haarbereich.
Abgesehen von den ausgefallenen Tricks ist die Kamera des iPhone 13 Pro wahrscheinlich die beste auf dem Markt, wenn es um Smartphone-Fotografie geht.
Apple iPhone 13 Pro Urteil
Das iPhone 13 Pro ist Apples bisher bestes Smartphone mit dem Bionic 15 Chip, 5G, einer Batterie, die mindestens einen ganzen Tag hält und dem besten Kamerasystem aller Smartphones. Es ist mein Favorit unter den iPhone 13 Modellen. Da sie alle einen größeren Akku und das 13 Pro die gleichen Kameras haben, ist es schwieriger, ein überzeugendes Argument für das iPhone 13 Pro Max zu finden, es sei denn, man ist ein Content Creator, der an seinem iPhone hängt.
Das günstigere iPhone 13 bietet immer noch eine verbesserte Batterie, den neuesten Bionic Chip, 5G und eine unglaublich beeindruckende Kameraleistung. Was ihm fehlt, ist ein drittes Teleobjektiv und eine adaptive Bildwiederholrate – es kommt also wirklich auf die Prioritäten an, die man beim Smartphone setzt.
Alle Verbesserungen, die man hier sieht, sind inkrementell, aber wenn man sie alle zusammenzählt, sind sie nicht unbedeutend. Einige der Funktionen scheinen etwas übertrieben, aber ein größerer Akku und eine bessere Kamera sind genau die Art von sinnvollen Verbesserungen, die sich die Nutzerinnen und Nutzer so verzweifelt gewünscht haben und die sie jetzt mit dem iPhone 13 Pro bekommen.
