Apple Vision Pro ist in den USA ab dem 2. Februar für 3.499 US-Dollar erhältlich.

Wer das Headset Apple Vision Pro schon lange einmal ausprobieren wollte und über das nötige Kleingeld verfügt, muss nicht mehr lange warten. Wie das Unternehmen mitteilt, wird das mit Spannung erwartete Gerät am 2. Februar in den USA auf den Markt kommen. Vorbestellungen für das Mixed-Reality-Headset, das für 3.499 US-Dollar mit 256 GB Speicher erhältlich ist, werden ab dem 19. Januar entgegengenommen. Das Gerät wird in allen Apple Stores in den USA sowie über den Webstore des Unternehmens erhältlich sein.

Wer eine Sehhilfe benötigt, muss optische Einsätze von Zeiss kaufen, die magnetisch am Headset befestigt werden (Vision Pro funktioniert nicht mit Brillen). Die Einsätze kosten 99 US-Dollar, die Korrekturgläser 149 US-Dollar. Die Einsätze sind nur online erhältlich, man kann sie also nicht in einem Apple Store abholen. Natürlich braucht man für die Korrekturgläser ein Rezept. Apple weist jedoch darauf hin, dass “nicht alle Rezepte unterstützt werden”.

Dies ist die erste neue Produktlinie von Apple seit der Einführung der Apple Watch im Jahr 2014. Apple hat das Veröffentlichungsdatum der Vision Pro kurz vor Beginn der CES 2024 angekündigt, wahrscheinlich um den Ausstellern der Messe die Show zu stehlen, ohne selbst nach Las Vegas reisen zu müssen.

Der Vision Pro, den Apple letztes Jahr auf der WWDC angekündigt hat, ist der erste Vorstoß des Unternehmens in den Bereich des Spatial Computing. Die Steuerung erfolgt primär über Hände, Augen und Stimme. Für Produktivitätszwecke können ein Magic Keyboard und ein Trackpad angeschlossen werden, und wenn es darum geht, sich zurückzulehnen und zu spielen, kann ein Controller verwendet werden.

Laut Apple wird ein brandneuer App Store mehr als eine Million Apps aus dem iOS- und iPadOS-Ökosystem unterstützen. Natürlich wird es auch Apps geben, die speziell für das visionOS des Headsets entwickelt wurden. Sie können mit Apps interagieren, indem Sie sie einfach ansehen, mit dem Finger tippen (wie mit der neuen Double-Tap-Funktion der Apple Watch), mit dem Handgelenk scrollen und per Diktat oder über eine virtuelle Tastatur tippen. Mit Siri kann man laut Apple die Medienwiedergabe steuern, Apps öffnen und schließen und vieles mehr.

Nutzer können Apps überall in einer virtuellen 3D-Umgebung platzieren, was beim Multitasking von großem Vorteil sein könnte. Sie werden auch in der Lage sein, über Ihre Vision Pro auf Ihren Mac zuzugreifen, so dass Sie Zugang zu einem riesigen 4K-Bildschirm für Ihren Desktop oder Laptop haben, der Ihnen hilft, Dinge zu erledigen.

Im Entertainment-Bereich können Sie Sendungen und Filme von Apple TV+, Disney+ und Max auf einem virtuellen Bildschirm mit einer scheinbaren Breite von einem Meter ansehen. HDR wird unterstützt, und über die Apple TV App können Sie mehr als 150 Titel in 3D ansehen. Vision Pro unterstützt auch das neue Apple Immersive Video Format, mit dem Sie 180-Grad-3D-Erlebnisse in hoher Auflösung genießen können.

Bei den Spielen unterstützt Vision Pro mehr als 250 Apple Arcade Titel sowie weitere Titel aus dem App Store. Spieler können “räumliche Spiele” wie Game Room, What the Golf? und Super Fruit Ninja ausprobieren. In diesen Fällen verändert das Headset laut Apple den Raum um einen herum, was zu einem noch intensiveren Spielerlebnis führen soll. Möglicherweise kann man mit Vision Pro auch die Remote-Play-Funktionen von PlayStation und Xbox nutzen.

Apropos Immersion: Wer nicht gerade sein Büro oder sein Zuhause in der gemischten Realität betrachten möchte, kann sich virtuell in ruhigere Umgebungen begeben, zum Beispiel in einen Nationalpark oder auf die Mondoberfläche. Durch Drehen der Digital Crown kann der Grad der Immersion in diesen Umgebungen eingestellt werden.

Das iPhone 15 Pro oder iPhone 15 Pro Max kann jetzt auch räumliche Fotos und Videos aufnehmen, die du mit Vision Pro in Lebensgröße” betrachten kannst. Panoramen zum Beispiel drehen sich um dich herum.

FaceTime und andere Arten des Telefonierens erhalten mit Vision Pro ein interessantes Upgrade. Die Benutzer des Headsets erscheinen als Persona, ein virtuelles Abbild von ihnen, das ihre Handbewegungen und Gesichtsausdrücke anzeigt (Personas werden auch von Programmen wie Zoom, Webex und Microsoft Teams unterstützt). Personen, die an einem Anruf auf einem Mac, iPad oder iPhone teilnehmen, erscheinen als Kachel, während räumliches Audio den Eindruck erweckt, als käme die Stimme der Person von der Position ihrer Kachel im Raum.

Oft fühlen sich Träger von Virtual-Reality- oder Mixed-Reality-Headsets von anderen Personen im selben Raum getrennt, da sie keinen Blickkontakt zu ihren Mitmenschen herstellen können. Um dies zu vermeiden, hat Apple eine Technologie namens EyeSight entwickelt. Sie lässt das Vision Pro transparent erscheinen, so dass andere die Augen des Trägers sehen können.

Außerdem hat Apple ein neues Authentifizierungssystem namens Optic ID entwickelt, das zum Entsperren des Geräts, zum automatischen Ausfüllen von Passwörtern und zur Autorisierung von Apple Pay-Zahlungen verwendet wird. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Informationen der Augenerkennung privat bleiben – weder Apple noch die Hersteller von Apps oder Websites von Drittanbietern können auf diese Daten zugreifen. Darüber hinaus weist das Unternehmen darauf hin, dass Vision Pro über eine Reihe von Funktionen verfügt, die auf die Barrierefreiheit abzielen, wie z. B. die Möglichkeit, die Augenverfolgung für das dominante Auge zu aktivieren (was für Personen mit starkem Sehverlust auf einem Auge oder mit einer Fehlstellung hilfreich sein kann).

Angesichts des Preises des Apple-Headsets ist es höchst unwahrscheinlich, dass es – zumindest in der ersten Version – eine breite Akzeptanz finden wird. Es ist eine Sache für Entwickler, frühe Nutzer und Apple-Enthusiasten. Es könnte sein, dass Apple am Ende das Unternehmen ist, das Mixed Reality zum Mainstream macht. In der Zwischenzeit wissen wir zumindest, wann die eifrigen Biber in der Lage sein werden, eine Vision Pro zu kaufen, wenn sie ein paar tausend Dollar in der Tasche haben.

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