Umfassende FTC-Studie kommt zu dem Schluss, dass Social-Media-Websites ihre Nutzer “umfassend überwachen

Die FTC hat die Ergebnisse einer umfassenden Studie über Social-Media-Websites veröffentlicht, die über einen Zeitraum von vier Jahren durchgeführt wurde. Die Organisation stellte fest, dass viele Social-Media-Websites und Streaming-Dienste „eine umfassende Überwachung der Verbraucher betreiben, um ihre persönlichen Daten zu Geld zu machen“. Diese Massenüberwachung betrifft nicht nur erwachsene Nutzer, sondern auch Kinder und Jugendliche.

Das ist nicht wirklich überraschend. Schließlich besagt ein altes Sprichwort: „Wenn du nicht für das Produkt bezahlst, bist du das Produkt“. Dennoch weist die Studie auf ein Ausmaß der Überwachung hin, das selbst die Zyniker unter uns schockieren dürfte. Laut FTC sammeln diese Unternehmen „riesige Mengen an Daten und speichern sie auf unbestimmte Zeit“. Die Unternehmen betreiben auch einen „umfassenden Datenaustausch“ mit „bedauerlicherweise unzureichenden“ Sicherheitsmaßnahmen.
Der Bericht stellte auch fest, dass einige Unternehmen nicht alle Nutzerdaten löschen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Dies wirft kein gutes Licht auf sie. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass einige Unternehmen Technologien verwenden, die in die Privatsphäre eingreifen, wie z. B. Tracking-Pixel, um „den Nutzern Werbung auf der Grundlage ihrer Vorlieben und Interessen zu ermöglichen“.

Aber das ist noch nicht alles. Der Bericht stellte fest, dass Nutzer (und sogar Nichtnutzer) kaum oder gar keine Möglichkeit haben, die Nutzung ihrer Daten durch automatisierte Systeme wie Algorithmen, Datenanalyse und künstliche Intelligenz abzulehnen. Die FTC stellte fest, dass diese Unternehmen „unterschiedliche, inkonsistente und unzureichende Ansätze zur Überwachung und Überprüfung der Nutzung“ dieser automatisierten Systeme verwendeten.

Schließlich stellte der Bericht fest, dass „Social-Media- und Video-Streaming-Dienste Kinder und Jugendliche auf ihren Websites nicht angemessen schützen“. Die Studie geht noch weiter und legt nahe, dass soziale Medien und digitale Technologien insgesamt zu „negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Nutzer“ beitragen. Das ist nichts Neues, auch wenn einige Social-Media-Unternehmen Instrumente zum Schutz von Kindern einsetzen. Instagram hat gerade eine Kindersicherungspflicht für Konten von Jugendlichen eingeführt.

Laut FTC sind all diese Probleme auf die Gewinnmodelle der großen Social-Media- und Streaming-Unternehmen zurückzuführen. Diese Geschäftsmodelle erforderten die „massenhafte Sammlung von Nutzerdaten, um sie zu monetarisieren, insbesondere durch gezielte Werbung“. Dies stehe im „Widerspruch“ zu Datenschutzbedenken, da sich mit Datenschutz kein Geld verdienen lasse.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass „Selbstregulierung gescheitert ist“. Die FTC hat eine Reihe von Empfehlungen zur Lösung dieser Probleme ausgesprochen. Sie fordert den Kongress auf, umfassende Datenschutzgesetze zu verabschieden, um die Überwachung einzuschränken und einen „Basisschutz“ zu bieten. Außerdem sollen Social-Media- und Streaming-Unternehmen das Sammeln und Weitergeben von Daten an Dritte einschränken.

Die FTC empfiehlt diesen Unternehmen auch, Verbraucherdaten effektiv zu löschen, wenn sie nicht mehr benötigt werden oder auf Anfrage, und auf die Verwendung invasiver Technologien zum Tracking von Werbung wie Pixel zu verzichten. Die FTC möchte auch, dass diese Unternehmen den allgemeinen Mangel an Transparenz in Bezug auf ihre Praktiken beheben. In Bezug auf Kinder und Jugendliche fordert die FTC die Unternehmen auf, „anzuerkennen, dass Jugendliche keine Erwachsenen sind, und ihnen einen besseren Schutz ihrer Privatsphäre zu bieten“. Schließlich fordert die FTC den Kongress auf, ein Bundesdatenschutzgesetz für Jugendliche über 13 Jahren zu verabschieden.

Auch diese Informationen sind nicht neu, aber es ist schon niederschmetternd, sie alle in dieser Form präsentiert zu bekommen. Den vollständigen Bericht finden Sie hier. In der Studie wurden unter anderem X, TikTok, Reddit, Discord, Twitch, YouTube und Instagram untersucht.

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