Meze Audio Empyrean II Rezension

Technische Daten
  • Gewicht: : 385 g
  • Konnektivität: : Kabelgebunden
  • Farben: : Schwarz
  • Frequenzbereich:: 8 – 110.000 Hz
  • Kopfhörertyp:: Over-Ear
  • Empfindlichkeit: : 32 dB
Vorteile
  • Ausgeglichen, informativ und unendlich lange hörbar
  • Hochwertige Spezifikationen und Verarbeitung
  • Angenehm für lange Hörsitzungen
Nachteile
  • Groß und nicht diskret
  • Weniger druckvoller Klang, als manche bevorzugen

Einleitung

In weniger als einem Dutzend Jahren hat sich die rumänische Firma Meze Audio als ernstzunehmende Größe in der Kopfhörerbranche etabliert.

Dabei hat die Firma eine Hartnäckigkeit der besten Art bewiesen – wenn es um Komponenten, Materialien und Design geht, ist Meze Audio mehr als bereit, sich über Moden und gängige Weisheiten hinwegzusetzen. Um es mit einer weitaus bekannteren Bemerkung zu sagen: Wer Dinge wie Meze Audio mag, wird Meze Audio-Dinge als das finden, was er mag.

Vor fünf Jahren brachte Meze Audio seinen Empyrean-Kopfhörer mit Kabel und Ohrmuscheln auf den Markt und erntete dafür viel Beifall. Die Version 2 soll in jeder Hinsicht dort anknüpfen, wo das Original aufgehört hat – also unverwechselbar im Aussehen, kompromisslos in der Ausstattung und teuer.

Natürlich ist eine nüchterne Herangehensweise an Design und Spezifikationen keine Garantie für Leistung. Ist der Meze Audio Empyrean II nur heiße Luft?

Design

  • 385 g
  • CMC-gefrästes Aluminium
  • Aufhängung (!)

Natürlich ist man sich bei Meze Audio bewusst, dass dem Design von Over-Ear-Kopfhörern Grenzen gesetzt sind. Aber natürlich hat Meze Audio sein Bestes gegeben, um den Empyrean II so einzigartig und unverwechselbar wie möglich zu machen.

Der abgestufte Ohrmuschelrahmen aus CMC-gefrästem Aluminium fühlt sich so luxuriös an, wie er aussieht – und dort, wo der verstellbare Kopfbügel sitzt, ist Platz für ein großes, auffälliges Firmenlogo. Das offene Gitter im Inneren ist mit einem kleinen, sich wiederholenden Dreipunktmuster perforiert, das vom Art déco inspiriert ist.

Was die Befestigung des Empyrean II betrifft, so hat Meze Audio nichts mit einem so gewöhnlichen Mechanismus wie einer Aufhängung zu tun. Die Kombination aus Aufhängungsflügeln und einem breiten, dünnen Lederkopfbügel ist zum Patent angemeldet und funktioniert hervorragend. Der Empyrean II wiegt 385 g, aber da das System den Kontaktpunkt zwischen Kopfband und Kopf maximiert und den Druck minimiert, spürt man ihn nicht – auch nicht nach vielen Stunden in dieser Position.
Bildnachweis (Trusted Reviews)

Eigenschaften

  • Rinaro Isodynamics Hybrid Array Treiber
  • Frequenzbereich 8 Hz – 110 kHz
  • Zahlreiche Kabeloptionen

Die Empyrean II sind zum Teil das Ergebnis der laufenden (und sehr erfolgreichen) Zusammenarbeit mit der ukrainischen Firma Rinaro Isodynamics.

Die klangliche Basisarbeit wird hier von einer optimierten Version des isodynamischen Hybrid-Array-Treibers MZ3 von Rinaro geleistet, den Rinaro erstmals für den ursprünglichen Empyrean entwickelt hat. Der Treiber besteht dabei aus einem Hybrid-Magnet-Array auf der Rückseite, das so angeordnet ist, dass eine gleichmäßige Aktivierung über die gesamte Membranfläche erreicht wird.

Auf der Vorderseite befindet sich ein Rahmen aus glasfaserverstärktem ABS. Dazwischen liegt die isoplanare Membran. Der besonders sorgfältige Herstellungsprozess von Rinaro, bei dem das isotrope Polymer erhitzt und gestreckt wird, führt zu einer starken, steifen und stabilen Membran mit einer aktiven Fläche von 4650 mm2 und einem Gesamtgewicht von nur 0,16 g.

Bemerkenswert ist auch der Doppelspulenaufbau der Membran. Im oberen Teil befindet sich eine Schwingspule für die tiefen Frequenzen, darunter eine Spiralspule für die mittleren und hohen Frequenzen – der angegebene Frequenzgang dieser Anordnung beträgt erstaunliche 8 Hz bis 100 kHz.

Die Spiralspule ist so positioniert, dass sie dem Gehörgang des Trägers direkt zugewandt ist. Meze Audio geht davon aus, dass durch diese Anordnung die Schallwellen ohne nennenswerte Zeitverzögerung in das Ohr gelangen und die Tendenz zu einem undefinierten Schallfeld aufgehoben wird, wenn die Schallwellenlänge kürzer ist als die physikalische Tiefe des Innenohrs.

Die Tatsache, dass der Empyrean II in seiner überdimensionierten Tragetasche zwei Paar Ohrpolster enthält, die speziell auf unterschiedliche Klangsignaturen abgestimmt sind, ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass wir es hier mit sehr ernsthaften Leuten zu tun haben.

Es gibt ein angewinkeltes, mit Alcantara bezogenes Paar, dessen Gitter mit einem feinen Netz überzogen ist. Es ist so abgestimmt, dass es dem klassischen Audiophilen ein „detailliertes, luftiges und präzises Hörerlebnis“ bietet. Darüber hinaus gibt es ein „Duo“-Paar, das aus einer Kombination von Alcantara und Leder besteht und auf eine „harmonische“ Klangbalance abgestimmt ist. Der Wechsel zwischen beiden ist einfach, da sie mit der isomagnetischen Kopplungstechnologie von Rinaro an den Ohrmuscheln befestigt sind. Dabei wird das vom Treiber erzeugte Entmagnetisierungsfeld genutzt, um die Ohrpolster zu fixieren, während gleichzeitig das Magnetfeld in den Treiber zurückgeführt wird, um die Effizienz zu erhöhen. Das ist, da sind wir uns wohl alle einig, eine tolle Sache.

Jede Ohrmuschel verfügt über einen Anschluss für einen vierpoligen Mini-XLR-Stecker. Meze Audio bietet fünf verschiedene Kabeltypen an (drei mit einer Länge von 1,3 m, die entweder mit 2,5 mm, 3,5 mm oder 4,4 mm enden, und zwei mit einer Länge von 2,5 m, die entweder mit einem 6,3 mm Klinkenstecker oder einem 4-poligen XLR enden), jeweils in zwei Materialien (Kupfer oder versilbert). Bei der Bestellung können Sie also zwischen zehn verschiedenen Kabeln wählen.

Klangqualität

  • Hervorragende Detailtreue und Auflösung
  • Ausgezeichnete Klangbalance
  • Unkomplizierte Aufnahmequalität

Ich kann es gleich auf den Punkt bringen: Die Meze Audio Empyrean II sind ein wunderbar vollständiges und rundum angenehmes Hörerlebnis. Sie erfüllen alle Anforderungen, die man an einen bekennenden „audiophilen“ Kopfhörer stellt – aber sie bieten auch eine große Portion Unterhaltung.

Um das Beste aus ihnen herauszuholen, müssen sie natürlich richtig behandelt werden. Ein anständiger Kopfhörerverstärker ist ein Muss, und es schadet auch nicht, große, hochauflösende Inhalte zu verwenden – obwohl die Größe der digitalen Audiodatei, die Sie hören, weniger wichtig ist als die Art und Weise, wie Sie das Signal verstärken. Wenn Sie Meze Audio richtig behandeln, werden Sie reichlich belohnt.

Ihre Klangbalance zum Beispiel ist nahezu makellos – sie sind neutral und natürlich von den tiefsten bis zu den höchsten Frequenzen. Eine gut produzierte Musikaufnahme wie David Sylvians Orpheus klingt durchweg ausgewogen und überzeugend – und die erstaunliche Menge an Details, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe, die die Meze Audio bewahrt und offenbart, hilft dabei ungemein.

Die Kontrolle ist gut, der rhythmische Ausdruck überzeugend, und die Empyrean II erzeugen eine überzeugende Klangkulisse. Sie haben den dynamischen Spielraum, um Intensitätssteigerungen ohne erkennbare Anstrengung zu folgen, und sie haben kein Problem damit, das Wesentliche einer Aufnahme zu lokalisieren. Der Mitteltonbereich zum Beispiel ist vollgepackt mit Informationen über Klang, Timbre, Technik und vielem mehr, was nicht mit „T“ anfängt.

Die Meze Audio sind mehr als fähig, tief in komplexe oder dichte Aufnahmen einzutauchen und mit vielen relevanten Informationen zurückzukehren – aber sie sind nicht analytisch um ihrer selbst willen. Stattdessen bieten sie ein energiegeladenes, unterhaltsames Hörerlebnis und klingen äußerst engagiert. Das ist nicht die Einstellung, die ich automatisch mit passiven, kabelgebundenen Kopfhörern für diesen Preis verbinden würde.

Manchem Hörer mag diese betont neutrale Präsentation zunächst etwas zu leicht erscheinen. Die Empyrean II sind nicht darauf aus, die tiefen Frequenzen um der Spannung willen zu verstärken – sie sind auch so schon kräftig genug. Das untere Ende ist hier substanziell, tief und umfassend strukturiert – aber es wird mit absoluter Autorität kontrolliert.

Das bedeutet, dass die Dynamik in jeder Situation erhalten bleibt, aber auch, dass der leichtfüßige Bass zunächst etwas dünn klingen könnte. Das ist er natürlich nicht – er ist genauso gut umgesetzt wie der Rest des Frequenzbereichs. Aber er ist nicht schwerfällig, was ihn von der Basswiedergabe einiger nomineller Konkurrenten unterscheidet.

Abschließende Gedanken

Ich halte mich nicht für besonders eitel – aber gleichzeitig tue ich auch nichts, um mich lächerlich zu machen. Bei den Meze Audio Empyrean II mache ich allerdings eine Ausnahme. Ja, sie sind fast doppelt so breit wie mein Kopf – aber sobald mein Kopf drin ist, macht der Klang das mehr als wett.

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