Telegram unternimmt einen wichtigen Schritt zur Reduzierung von Material über den sexuellen Missbrauch von Kindern (CSAM) und geht eine Partnerschaft mit der International Watch Foundation (IWF) ein, vier Monate nachdem der Gründer und CEO von Telegram, Pavel Durov, verhaftet wurde. Die französischen Behörden haben im August 12 Anklagepunkte gegen Durov erhoben, darunter Mittäterschaft bei der „Verbreitung, dem Angebot oder der Bereitstellung von pornografischen Bildern von Minderjährigen in einer organisierten Gruppe“ und „Besitz von pornografischen Bildern von Minderjährigen“.
Die in Großbritannien ansässige IWF arbeitet mit Social-Media-Plattformen, Technologieunternehmen, Regierungen und anderen zusammen, um die Verbreitung von CSAM zu verhindern. Durch die Mitgliedschaft bei der IWF erhält Telegram Zugang zu den Tools der Organisation, mit denen Links zu CSAM-Inhalten und „nicht-fotografischen Darstellungen“, einschließlich KI-generierter Bilder, blockiert werden können. Darüber hinaus erhält Telegram Hashes von bekannten CSAM-Inhalten und allen schädlichen Inhalten, die die Organisation entdeckt. Die IWF berichtet, dass sie seit 2022 Tausende von bestätigten CSAM-Fällen auf Telegram gefunden hat.
Telegram hat sich bisher geweigert, sich Programmen anzuschließen, die zur Eindämmung von CSAM beitragen könnten. In einer Pressemitteilung behauptete der Leiter der Presse- und Medienabteilung von Telegram, Remi Vaughn, dass die Plattform „jeden Monat Hunderttausende von Materialien über Kindesmissbrauch entfernt“, und zwar durch Meldungen und Moderation durch KI, Hash-Matching und mehr. Vaughn räumte jedoch ein, dass die Unterstützung des IWF die Fähigkeit des Unternehmens stärken wird, CSAM zu löschen, bevor es irgendjemanden erreicht.
Seit Durovs Verhaftung hat Telegram weitere Schritte unternommen und im September angekündigt, IP-Adressen und Telefonnummern auf gerichtliche Anfrage herauszugeben, was das Unternehmen in der Vergangenheit abgelehnt hatte. Durov muss auf absehbare Zeit in Frankreich bleiben.
