Nachdem die Desktop-Prozessoren der Ryzen 9000-Serie von AMD mit zweiwöchiger Verspätung auf den Markt kamen, enttäuschten sie einige Käufer und Tester mit ihrer schwachen Leistung. Nun hat das Unternehmen diese Probleme mit mehreren Updates behoben.
Die größte Geschwindigkeitsbremse der Ryzen-9000-Desktop-CPUs war die fehlende Optimierung der Verzweigungsvorhersage von Windows 11. Um dieses Problem zu beheben, musste man entweder auf Windows 11 24H2 (derzeit im Release Preview Channel) warten oder das optionale Update KB5041587 installieren. AMD hat jedoch angekündigt, dass der Fix nun standardmäßig sowohl in der Windows 11 Version 23H2 Build 22631.44112 als auch in den neuesten 24H2 Builds enthalten ist. Dadurch soll die Leistung in verschiedenen Spielen um 3 bis 13 Prozent gesteigert werden, wobei die größten Gewinne bei Ryzen 9000 und Zen 5 Prozessoren zu verzeichnen sind.
Außerdem hat AMD das BIOS-Update AGESA PI 1.2.0.2 für die Prozessoren Ryzen 5 9600X und Ryzen 9700X veröffentlicht. Damit wird die Garantie für diese Prozessoren auf eine TDP (maximale Leistungsaufnahme) von 105 W erweitert, was deutlich über der TDP von 65 W bei der Markteinführung liegt. Allein dadurch erhöht sich laut AMD die Geschwindigkeit auf Mainboards der AM5- und X870-Serie um bis zu 10 Prozent.
Zusätzlich wurde eine Optimierung der Core-to-Core-Latenz für Multi-CCD-Modelle (Chiplet) der Ryzen 9000-Serie eingeführt. Die Tester stellten fest, dass manchmal zwei Transaktionen zum Lesen und Schreiben erforderlich waren, wenn Informationen zwischen Kernen auf verschiedenen CCDs geteilt wurden. Obwohl AMD dies als „Extremfall“ bezeichnet, halbiert das jüngste BIOS-Update die Anzahl der Transaktionen und trägt so zur Verringerung der Latenz in diesem Szenario bei. „Unsere Labortests deuten darauf hin, dass Metro, Starfield und Borderlands 3 eine gewisse Verbesserung zeigen können, ebenso wie synthetische Tests wie 3DMark Time Spy“, schrieb AMD.
AMD betonte weiterhin die Geschwindigkeit und stellte fest, dass die Mainboards X870 und X870E jetzt standardmäßig mit Unterstützung für PCIe Gen 5-Grafik (d. h. die kommenden NVIDIA RTX 5000-Grafikprozessoren), NVMe-Speicher und USB4 erhältlich sind. AMD hat auch Unterstützung für DDR5-8000 EXPO-Speicher der „Enthusiastenklasse“ mit einer Latenzverbesserung von 1 auf 2 Nanosekunden eingeführt. Dies ist zwar nicht für jeden geeignet, aber laut AMD „eine großartige Option für Enthusiasten, die ihr System bis an die Grenzen ausreizen wollen“.