The Guardian hat angekündigt, nicht länger auf X (ehemals Twitter) aktiv zu sein – alle redaktionellen Accounts werden keine Beiträge mehr auf der Plattform veröffentlichen. Natürlich können Nutzer weiterhin Artikel des Mediums auf X teilen, und Journalisten, die für The Guardian arbeiten, können X-Posts in ihren Artikeln verlinken oder einbetten oder die Plattform weiterhin zum Sammeln von Nachrichten nutzen.
In der Erklärung heißt es, X sei von „rechtsextremen Verschwörungstheorien und Rassismus“ durchsetzt und es lohne sich nicht, weitere Ressourcen in die Plattform zu investieren. Die Zeitung würde ihre Zeit und Energie lieber in weniger „giftige“ Plattformen investieren. Darüber hinaus nennt The Guardian Elon Musk als einen der Hauptgründe für den Rückzug, da die Ergebnisse der jüngsten US-Präsidentschaftswahlen gezeigt hätten, wie Musk „seinen Einfluss nutzen konnte, um den politischen Diskurs zu formen“. Im Grunde scheint man zu befürchten, dass die weitere Veröffentlichung der Propagandamaschine Öl ins Feuer gießen würde.
The Guardian ist nicht die einzige Nachrichtenagentur, die X den Rücken kehrt: NPR und PBS haben sich 2023 ebenfalls zurückgezogen. Unternehmen wie Apple, IBM, Disney und andere werden weiterhin Artikel veröffentlichen, aber keine Werbung mehr auf X schalten. Diese Unternehmen waren in der Vergangenheit die größte Einnahmequelle für Werbung auf der Social-Media-Plattform, wie Axios berichtet.
Der Guardian behauptet, er könne diese Entscheidung treffen, weil er nicht auf Werbung als Hauptgeschäftsmodell angewiesen sei. Bei Twitter ging es jedoch immer mehr darum, Einfluss zu gewinnen, als den Traffic zu erhöhen, und die Rendite für die Verlage hat sich mit der Zeit verschlechtert.