Wenn größer besser ist, dann hatte der Samsung Odyssey Ark aus dem letzten Jahr den Anspruch, der beste Gaming-Monitor der Welt zu sein. Vor dem 55-Zoll-Riesen mit der gekrümmten Oberfläche zu sitzen, war ein atemberaubendes Erlebnis, egal ob im Querformat oder im hochgeklappten Portrait-Modus. Doch so einfach war es nicht. Obwohl er perfekte Produktivität versprach, konnten wir ihn niemandem empfehlen, der mit mehreren Monitoren arbeitet, da er nur einen externen Eingang gleichzeitig anzeigen konnte.
Samsung hat dieses Feedback bei der neuesten Version des G97NC berücksichtigt, die Ende 2023 auf den Markt kommen soll. Sie ermöglicht die gleichzeitige Anzeige von vier Geräten im Querformat (drei im Hochformat) und verfügt sogar über einen integrierten KVM-Switch, um Kabelsalat zu vermeiden. Wir hatten die Gelegenheit, ihn auf der Gamescom auszuprobieren, um zu sehen, ob er das ultimative Desktop-Upgrade für Gamer, Streamer und sogar Heimarbeiter ist.
Design und Konstruktion: immer noch ein Kraftpaket
Das neue Odyssey Ark sieht nicht anders aus als das alte (das unter den untenstehenden Links zu einem deutlich günstigeren Preis als dem Einführungspreis erhältlich ist) – aber das ist nicht weiter schlimm. Es war schon vorher ein atemberaubendes Stück Glas und Metall mit einer 1000R-Kurve, die das periphere Sichtfeld in Schreibtischdistanz einhüllte. Die Ränder sind so schmal, wie man es von einem Flaggschiff-Monitor erwarten würde, und obwohl er nicht so flach ist wie ein OLED-Display, sieht er von der Seite betrachtet immer noch beeindruckend schlank aus.
Die Installation sieht definitiv nach einem Job für zwei aus, da der schwere Ständer viel Platz auf dem Schreibtisch einnimmt. Das muss auch so sein, wenn man bedenkt, wie kopflastig das Ding sein muss, wenn es ins Hochformat gekippt wird. Die Drehung des Panels erfolgt immer noch von Hand und nicht elektronisch, aber der Mechanismus ist leichtgängig und leicht genug, dass es ein Kinderspiel war.
Der Neigungswinkel und die Höhenverstellung waren sehr groß. Allerdings muss man sich manchmal den Hals verrenken, um in die hinteren Ecken sehen zu können.
Die glatte schwarze Oberfläche verleiht der Rückseite des Bildschirms ein monolithisches Aussehen und würde ziemlich gut aussehen, wenn der Schreibtisch in die Mitte des Raumes statt zur Wand gerichtet wäre. Allerdings können die RGB-LED-Streifen das Umgebungslicht besser einfangen, wenn es etwas gibt, das reflektiert werden kann.
Funktionen und Interface: Vom Fernseher gelernt
Die physikalischen Verbesserungen beschränken sich weitgehend auf die OneConnect-Box. Sie überträgt die Netzspannung und alle Eingänge über ein einziges Kabel an die Leinwand, was viel einfacher zu verbergen ist als der Kabelsalat, der zur Box selbst führt. Wir haben sie während unserer Demo-Session nicht aus der Nähe gesehen, aber sie sieht fast genauso aus wie die alte, abgesehen von dem neu hinzugekommenen DisplayPort-Anschluss.
Er verfügt weiterhin über kabelgebundenen und kabellosen Internetzugang, drei HDMI 2.1-Anschlüsse und eine Reihe von USB-Anschlüssen, die als KVM-Switch fungieren können, wenn sie an zwei separate Computer angeschlossen sind.
Sie erhalten außerdem ein Paar Fernbedienungen. Der Ark Dial Drehregler auf Ihrem Schreibtisch ermöglicht schnelle Einstellungen. Sie lädt sich über ein kleines Solarpanel selbst auf. Die andere Fernbedienung sieht aus wie eine herkömmliche TV-Fernbedienung mit nur einer Handvoll Tasten und Verknüpfungen zu bekannten Streaming-Diensten wie Prime Video, Disney+ und Netflix. Auf dem Odyssey Ark läuft eine leicht angepasste Version der Smart-TV-Oberfläche Tizen von Samsung, die sich beim Scrollen als absolut schnell erwies.
Beim Multitasking kommt die 2023-Version des Ark erst richtig in Fahrt. Bisher konnte der 55-Zoll-Bildschirm in vier virtuelle Bildschirme im Querformat oder drei im Hochformat aufgeteilt werden – aber nur einer davon konnte von einem externen Eingang stammen, während die anderen auf Tizen-Apps wie den Webbrowser oder Smart-TV-Dienste beschränkt waren. Jetzt können mehrere Eingänge gleichzeitig angezeigt werden – ein großer Vorteil für alle, die derzeit zwei oder mehr separate Monitore verwenden.
Es funktioniert so reibungslos, wie man es sich erhofft, und mit ein paar Klicks auf der Fernbedienung kann man Bild für Bild wechseln. Beim alten Ark haben wir festgestellt, dass der Multiview-Modus die Bildwiederholrate und die Auflösung einschränkt, und wir müssen auf einen vollständigen Test warten, um zu sehen, ob dies auch hier der Fall ist.
Glücklicherweise sind die Optionen für das Seitenverhältnis und die Bildschirmgröße wieder verfügbar, so dass man in einem kinoreiferen 21:9-Seitenverhältnis spielen oder die Spielfläche auf etwas verkleinern kann, das einem 27-Zoll-Bildschirm ähnelt – etwas, das engagierte E-Sportler zu schätzen wissen dürften.
Bildqualität: erneut beeindruckend
Das 55-Zoll-Curved-Panel des Ark ist laut Samsung gegenüber dem Modell der ersten Generation unverändert geblieben – was bedeutet, dass alles, was wir in unserem Test Ende letzten Jahres dazu gesagt haben, auch hier gilt. Die Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt nach wie vor über mehr als 1000 Dimmzonen, die für außergewöhnlich gute Schwarzwerte und einen exzellenten Kontrast sorgen. Sie ist einer OLED ähnlicher Größe nicht überlegen, aber es gibt auch keine Geräte, die auch nur annähernd so vielseitig sind.
Über die Bildwiederholrate von 165 Hz mögen E-Sport-Profis lächeln, aber für alle, die nicht fürs Spielen bezahlt werden, ist sie völlig ausreichend. Dank AMD Freesync Premium Pro sollte es kaum zu Rucklern kommen, selbst wenn die Grafikkarte Überstunden macht, um alles in der nativen 4K-Auflösung des Ark zu rendern. Samsung gibt außerdem Reaktionszeiten von 1 ms an, die wir allerdings noch nicht getestet haben.
Auch der Sound des Odyssey Ark hat uns beeindruckt. Vier Lautsprecher und zwei Tieftöner liefern viel Bass und einen detaillierten Mitteltonbereich für die eingebauten Lautsprecher, wie wir auf der Gamescom gehört haben. Bei einem so großen Panel ist im Inneren einfach mehr Platz für die Treiber, so dass er jeden kleineren Gaming-Monitor locker in den Schatten stellen dürfte.
Samsung Odyssey Ark (2023) – erstes Urteil
Die zweite Generation von Samsungs prächtigem Gaming-Monitor mit Over-the-Top-Ausstattung scheint zumindest auf den ersten Blick das Versprechen des ersten Odyssey Ark zu halten. Endlich macht die gesamte Displayfläche Sinn, da man nun mehrere Eingänge gleichzeitig darstellen kann und der KVM-Switch kann das Setup weiter vereinfachen.
Es bleibt bei der Mini-LED-Panel-Technologie, die in Bezug auf Schwarzwert und Kontrast immer noch hinter OLED zurückbleibt, und es ist immer noch ein sehr teures Stück Technik. Aber was die Hardware betrifft, ist es schwer, sich einen anderen Bildschirm mit einem so hohen Wow-Faktor vorzustellen.