Introduzione
Wie macht man eines der leistungsstärksten und dennoch portablen Gaming-Notebooks noch ein wenig exklusiver? Eine Kooperation mit einem Hersteller von Supersportwagen sollte es möglich machen. Die Razer Blade 16 Automobili Lamborghini Edition ist genauso leistungsstark wie die Standard Blade 16, hat aber einen maßgeschneiderten Look, der auch auf dem Beifahrersitz eines Aventador oder Urus nicht fehl am Platz wäre.
Das bedeutet, dass diese 16-Zoll-Maschine mit dem leistungsstärksten Nvidia-Grafikprozessor ausgestattet ist, der jemals in einem Laptop verbaut wurde, einem übertaktbaren Intel Core i9-Prozessor und einem Dual-Mode-4K-Mini-LED-Display, das so hell ist, dass man eine Sonnenbrille mitbringen sollte. Ist es so schnell, dass Razer seine Lizenz aussetzen muss? Oder hindert sie der astronomische Preis daran, aus dem ersten Gang herauszukommen?
Design und Konnektivität: geschickte Dimensionen
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Man muss nicht zweimal hinschauen: Das Razer Blade 16 ist ein echtes Gaming-Notebook. Mit einer Dicke von 22 mm und einem Gewicht von 2,45 kg ist es nur unwesentlich voluminöser als ein Apple MacBook Pro 16 Zoll. Selbst mit dem klobigen Netzteil im Schlepptau (das notwendig ist, um die stromhungrige GPU mit genügend Volt für 4K-Gaming zu versorgen) hatten wir keine Probleme, es als unser reguläres Arbeitsgerät mitzunehmen.
Diese Automobili Lamborghini Edition verzichtet auf die von Razer bevorzugte Farbkombination Grün-Schwarz zugunsten einer Farbe, die direkt aus dem Farbkatalog von Sant’Agata stammt: Arancio Orange. Das geometrische Muster auf der Kappe ist eine Anspielung auf die unverwechselbaren LED-Leuchten des Lamborghini Revuelto, und das Ouroboros-Logo wurde durch das Lamborghini-Stierwappen ersetzt. Beide sind aus eloxiertem Aluminium, so dass sie im Laufe der Zeit nicht verblassen oder ausbleichen. An den Seiten befinden sich farblich passende USB-Anschlüsse und auf der Unterseite eine Seriennummer, die den Status als Einzelstück von 150 Stück kennzeichnet.
Sondereditionen bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen trendig und kitschig. Andererseits nimmt die schwarze Metalloberfläche Drucke wie keine andere auf. Man sollte ein Reinigungstuch zur Hand haben, wenn man den Blade 16 auf Hochglanz bringen will.
Die Anschlussmöglichkeiten an den Seiten sind für ein 16-Zoll-Gerät sehr gut. Auf der rechten Seite befinden sich zwei USB-Anschlüsse (ein Typ-C- und ein Typ-A-Anschluss), ein HDMI-Ausgang in voller Größe und ein SD-Kartenleser, auf der linken Seite zwei weitere USB-Anschlüsse vom Typ A, ein USB-Anschluss vom Typ C und ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Dort befindet sich auch der proprietäre Ladeanschluss. Über USB-C kann das Notebook aufgeladen werden, allerdings nicht mit einer für Spiele ausreichenden Leistung.
Leistung: Rundenrekord
Wären Prozessoren Motorblöcke, wäre der Intel Core i9-13950HX im Blade 16 ein mit Lachgas betriebener, doppelt turbogeladener V12. Es ist ein 24-Kern-Biest, das im Boost-Modus bis zu 5,5 GHz erreichen kann, und das Kühlsystem mit Dampfkammer bietet genügend Spielraum, um es bei Bedarf noch weiter zu übertakten. Großzügige 32 GB DDR5-Speicher und eine 2 TB NVMe SSD stehen zur Verfügung. Der Windows-Desktop wird so schnell erreicht, dass man die benutzerdefinierte Lamborghini-Boot-Sequenz vielleicht gar nicht bemerkt.
Für die Grafikleistung sorgt eine Nvidia RTX 4090 mit 16 GB dediziertem Videospeicher. Während andere 16-Zoll-Laptops, darunter das Asus ROG Zephyrus M16, mit einer begrenzten TDP von 145 W arbeiten müssen, kann der Razer die maximalen 175 W des Chips nutzen. In der Praxis macht ihn das zu einem Gaming-Monster, das Desktop-PCs mit RTX 3090s in den Schatten stellen kann, obwohl es nur einen Bruchteil der Energie verbraucht.
Reden wir über Zahlen, ja? Bei nativer 4K-Auflösung und ohne jegliche Hochskalierung erreichte Doom Eternal 180 fps in Ultra-Nightmare-Qualität. Counter Strike 2 erreichte im Schnitt 90 fps bei voller Einstellung und Lies of P knapp über 70 fps. Ghostwire: Tokyo erreichte 80 fps mit aktiviertem Raytracing.
Starfield ist mit durchschnittlich 45-50 fps in nativer Auflösung deutlich anspruchsvoller und Cyberpunk 2077 war eine noch größere Herausforderung. In der Voreinstellung „Psycho-Detail“ ohne jegliches Raytracing lag die native 4K-Leistung bei maximal 22 fps. Die DLSS-Technologie von Nvidia macht hier den Unterschied und liefert beeindruckende 90 fps. Die visuellen Unterschiede sind so gering, dass man dumm wäre, DLSS nicht zu verwenden, wo immer es unterstützt wird.
Der pfadbasierte Raytracing-Modus von Cyberpunk ist so anspruchsvoll, wie Spiele heutzutage nur sein können. Selbst mit DLSS mussten wir auf eine niedrigere Auflösung zurückgreifen, um über 60 fps zu kommen – aber das gilt auch für größere 17-Zoll-Gaming-Laptops wie das MSI Titan GT77. Dass das schlanke Razer Blade 16 da mithalten kann, ist wirklich beeindruckend.
Die internen Lüfter müssen sehr laut werden, um unter Last alles kühl zu halten, aber die Leistung war immer konstant. Allerdings können sie nicht verhindern, dass sich die Oberseite des Gehäuses nach einer längeren Spielsitzung erwärmt. Dann wird man die Tastaturablage für einige Zeit nicht mehr verlassen wollen.
Die Optimus-Grafikumschaltung von Nvidia schaltet schnell auf Intels integrierte GPU um, wenn Sie wieder auf dem Windows-Desktop sind, aber glauben Sie nicht, dass dies eine epische Akkulaufzeit bedeutet. Wir haben durchschnittlich drei bis vier Stunden ohne Netzstrom verbracht, mit einer Mischung aus Surfen im Internet, Arbeiten und Videowiedergabe. Das ist genug für ein Gaming-Notebook, aber nicht genug, um das Ladegerät auf Reisen zu Hause zu lassen.
Bildschirm und Ton: auf Geschwindigkeit getrimmt
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Von Spielen bis zu Streaming-Shows, alles, was auf dem Display des Razer Blade 16 erscheint, sieht absolut großartig aus. Das Mini-LED-Panel erzeugt einen erstaunlich hohen Kontrast und die mehr als 1000 Dimmstufen bringen es in Sachen Tiefe und Schwarzwert auf OLED-Niveau. Selbst bei heiklen Szenen wie einem Feuerwerk vor nächtlichem Himmel konnten wir kein Blockieren oder Überstrahlen der Hintergrundbeleuchtung feststellen. Dünne Ränder und ein Seitenverhältnis von 16:10 tragen ebenfalls dazu bei, dass man sich in allem, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, verlieren kann.
Die Farben sind brillant und lebendig, genau das Richtige für kreative Profis. Das HDR-fähige Panel erreicht zudem eine Spitzenhelligkeit von satten 1000 Nits. Ernsthaft, bei manchen Spielen tut es in den Augen weh, wenn man in der Nähe von hellen Lichtquellen steht. Und das ist noch nicht einmal die größte Stärke dieses Laptops.
Das native 4K-Panel erreicht normalerweise eine Obergrenze von 120 Hz, was eine ausreichend schnelle Bildwiederholrate für flüssiges Einzelspieler-Gaming ist – aber Razer weiß, dass ernsthafte Multiplayer-Spieler noch schnellere Reaktionszeiten wollen. Daher gibt es einen zweiten Modus, der über die Synapse Utility Software verfügbar ist und die Auflösung auf 1920×1200 reduziert, aber die Bildwiederholrate auf 240 Hz verdoppelt. Der Blade 16 muss neu gestartet werden, um zwischen den Modi zu wechseln, aber es dauert weniger als eine Minute, bis man wieder auf dem Desktop ist und spielen kann.
Nein, es sieht nicht so scharf aus wie ein natives 1200p-Display, und nur eingefleischte FPS-Fans werden den Unterschied von 240 Hz beim Spielen wirklich zu schätzen wissen, aber wenn man hauptsächlich kompetitive Shooter spielt, ist es schön, diese Option zu haben. Vielleicht wird Ihnen Ihr Counter Strike K/D-Verhältnis für die zusätzlichen Frames danken, die die GPU problemlos liefern kann.
Die Stereolautsprecher bieten ein ordentliches Maß an Klarheit und sind trotz der internen Lüfter gut zu hören. Allerdings ist der Bass selbst für Laptopverhältnisse nicht besonders stark, so dass Musik und Videos etwas kraftlos klingen können. Bei voller Lautstärke werden auch die Höhen schrill. Spieler sollten sich ein Headset zulegen, bevor sie ihr Lieblingsspiel starten.
Tastatur und Touchpad: Das Schreibwerkzeug
Dass die Tastatur des Blade 16 über eine Hintergrundbeleuchtung pro Taste verfügt, überrascht kaum. Schließlich liebt Razer ein bisschen RGB. Die Automobili-Lamborghini-Edition leuchtet in hellem Orange, aber mit der Synapse-Software kann man jede Taste vollständig anpassen. Einige Spiele haben voreingestellte Farbschemata, die während des Spiels aktiviert werden. Die lasergravierten Tasten leuchten gleichmäßig und ohne Farbübergänge zwischen den einzelnen Tasten.
Razer hat auf einen Nummernblock verzichtet und stattdessen auf beiden Seiten der Tastaturablage Platz für nach oben gerichtete Lautsprecher gelassen. Es ist immer noch Platz für eine QWERTY-Tastatur in voller Größe, nur die Pfeile nach oben und unten benötigen halbhohe Tasten. Die Funktionstasten können standardmäßig mit ihren Multimedia-Tastenkürzeln belegt werden, und es gibt eine Tastenkombination zum Deaktivieren des Touchpads bei Verwendung einer Maus, die jedoch nicht beschriftet ist.
Die Tastatur verwendet keine mechanischen Schalter wie bei einigen Gaming-Notebooks, aber wir hatten keine Probleme beim Tippen mit voller Geschwindigkeit. Der Tastenhub ist recht kurz, aber jede Taste springt nach dem Loslassen schnell wieder in die Ausgangsposition zurück.
Wir sind auch große Fans des Glas-Touchpads, das einfach riesig ist. Die glatte Oberfläche ermöglicht ein flüssiges Scrollen und die Empfindlichkeit ist gut abgestimmt, um sich auf einem Desktop mit 4K-Auflösung zurechtzufinden. Die physischen Klicks geben ein gutes Feedback, das man bei einigen haptischen Touchpads vermissen kann.
Razer Blade 16 Automobili Lamborghini Edition Fazit
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Einen Lamborghini braucht niemand in seiner Garage. Ein bescheidenes Fließheckauto bringt einen genauso gut von A nach B – aber wenn man es sich leisten kann, ist es zweifellos eine coole Art der Fortbewegung. Ähnlich verhält es sich mit dem limitierten Razer Blade 16: Mit einem Preis von knapp unter 5.000 US-Dollar ist es eines der teuersten Gaming-Notebooks auf dem Markt, aber die gebotene Leistung ist enorm und das Display stellt viele erstklassige Gaming-Monitore in den Schatten.
Die schlechte Nachricht? Es werden nur 150 Stück produziert und alle werden in den USA verkauft. Aber das ist der Preis, den man für eine Hardware mit bahnbrechender Geschwindigkeit und extremer Exklusivität zahlen muss.