Philips Fidelio FB1 im Test: Mehr Atmosphäre geht nicht

Pro
  • Großer, weitreichender und fesselnder Klang
  • Beeindruckende Präsenz im Tieftonbereich
  • Gut verarbeitet und schön verarbeitet
  • Buone opzioni di connessione
Contro
  • Leicht scharfe und helle hohe Frequenzen
  • Hoffnungslose Ergonomie
  • Nicht für Vegetarier geeignet

Für den Preis, den Philips für die Fidelio FB1 verlangt, gibt es eine große Auswahl an Dolby-Atmos-fähigen Soundbars. Aber Soundbars, die mit Leder bezogen sind? Die aufleuchten, wenn Atmos-Inhalte erkannt werden? Die mehr als eine Steuerungs-App brauchen, um in Betrieb genommen zu werden? Davon gibt es viel weniger.
Also müssen wir wissen: Hat Philips eine Marktlücke entdeckt oder ist der Fidelio FB1 die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat?

Design und Konstruktion: lang und ledrig

Wenn man nicht gerade Bang & Olufsen heißt, muss man nicht viel am Design einer Soundbar herumfummeln. Solange sie groß genug ist, um alle notwendigen Komponenten aufzunehmen, solange sie nicht zu schwer ist, um sie an der Wand zu befestigen, und solange sie nicht im Weg ist, wenn der Fernseher auf einem Ständer steht, ist die Aufgabe erledigt. Oder etwa nicht?

Im Falle des Fidelio FB1 lautet die Antwort ja und nein. Mit 1200 x 120 x 73 mm (B x T x H) ist er zwar groß genug, um auch die vielen Komponenten, die Philips verbaut hat, unterzubringen. Mit einem Gewicht von 7,2 kg lässt er sich problemlos auf der mitgelieferten Wandhalterung anbringen, ohne dass der Putz in Mitleidenschaft gezogen wird. Und wenn Ihr Fernseher nicht sehr tief auf seinen Füßen steht, sollte er Ihnen auch nicht im Weg stehen. Das Design der FB1 hat aber noch mehr zu bieten.
Denn wie viele andere Soundbars kennen Sie, die an den oberen vier Kanten mit viel nachhaltigem Leder aus einer schottischen Gerberei verkleidet sind? Keine. Keine hat kreisförmige Lichter, die ihre nach oben gerichteten Dolby-Atmos-Höhenkanal-Lautsprechertreiber umgeben. Diese Lichter können auch so synchronisiert werden, dass sie das Leuchten eines Philips Ambilight-Fernsehers imitieren, an den die Soundbar angeschlossen ist. Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal und kein Fehler.

Ansonsten ist der FB1 eindeutig eine Soundbar. Wo kein Leder ist, besteht sie fast ausschließlich aus hochwertigem, perforiertem Metall. Sie ist makellos zusammengesetzt und extrem hochwertig verarbeitet. Ja, sie ist so lang, dass jeder Fernseher unter 55 Zoll daneben etwas komisch aussehen wird – aber dann ist sie auch nicht die erste massive Soundbar der Welt. Zumindest hält sie sich im wörtlichen wie im übertragenen Sinne ziemlich bedeckt.

Eigenschaften: fünfzehn? Liebe

Wie viele Lautsprecherchassis klingen realistisch? Fünfzehn? Gut. So viele hat Philips in den Fidelio FB1 gepackt. Klingt gar nicht mehr so groß, oder?

Die drei vorderen Kanäle links/rechts/center bestehen aus je einem 25-mm-Gewebehochtöner mit einem 50-mm-Mitteltöner auf jeder Seite – also neun Lautsprecher. Hinzu kommen ein 63-mm-Breitbandlautsprecher an beiden Enden der Soundbar, der für ein Gefühl von Klangbreite sorgt, und zwei weitere dieser Lautsprecher, die von hinten durch das Metallgitter, das die Oberseite des FB1 abdeckt, nach oben gerichtet sind. Ebenfalls auf der Oberseite befinden sich zwei 88-mm-Tieftöner, jeder in einem separaten Gehäuse mit Anschlussöffnung. Fünfzehn Lautsprecher, angetrieben von insgesamt 310 Watt Class-D-Verstärkung. Das sind Zahlen, mit denen man rechnen muss.

Einige Leserinnen und Leser werden inzwischen festgestellt haben, dass es sich um ein 5.1.2-Kanal-Layout handelt. Philips ist jedoch zuversichtlich, dass der FB1 seine enorme Rechenleistung nutzen kann, um 7.1.2-Kanal-Sound zu erzeugen.

Die Konnektivität wird durch Bluetooth 5.0 und Dual-Band-WLAN abgedeckt, wobei Apple AirPlay 2, Chromecast und Spotify Connect verfügbar sind. Festverbindungen können über HDMI eARC, digital-optische oder USB-A-Buchsen hergestellt werden – ein HDMI-Passthrough ist ebenfalls vorhanden, was sehr praktisch ist. Noch praktischer wäre es allerdings, wenn das Gerät die ALLM- oder VRR-Aspekte einer Spielkonsole unterstützen würde, anstatt nur 4K bei 60 Hz. In der kleinen Aussparung auf der Rückseite der Soundbar befindet sich außerdem ein analoger 3,5-mm-Eingang für das mitgelieferte Kalibrierungsmikrofon.

Die Kompatibilität mit Dolby Atmos ist natürlich das Highlight. Der Fidelio FB1 kann aber auch mit DTS:X-Tonspuren umgehen und ist zudem IMAX-zertifiziert.

Interface: Doppelt so viele Apps = halb so viel Komfort

Hier beweist Philips zweifelsfrei, dass man auch zu viel des Guten haben kann. Normalerweise wäre es eine einfache Sache, eine Fernbedienung, eine Steuerungs-App und ein Setup mit Sprachassistent zu haben. Beim FB1 ist dies jedoch ein zweischneidiges Schwert. Zumindest die Interaktion mit Amazon Alexa oder Google Assistant ist einfach genug. Der Rest ist etwas störend.

Man benötigt zwei Steuerungs-Apps, um den Fidelio FB1 so einzustellen, dass man mit ihm zufrieden ist – und das ist, da sind wir uns alle einig, eine zu viel. Die App „PS Fine Tune“ kümmert sich im Großen und Ganzen um den Klang – hier kann man zwischen EQ-Presets („Musik“, „Sprache“, „Film“ oder „Stadion“, jeweils mit Bass- und Höhenanpassung) wählen. Außerdem ist es möglich, eine „benutzerdefinierte“ Einstellung mit einem 7-Band-EQ zu definieren, die Lautstärke jedes einzelnen Audiokanals des FB1 anzupassen und auf die mikrofonbasierte Kalibrierungsroutine zuzugreifen.

„Philips Sound“ ist eine stark auf DTS Play-Fi ausgerichtete Anwendung, mit der Sie die Soundbar mit geeigneten kabellosen Rear-Lautsprechern und/oder einem kabellosen Subwoofer verbinden können, um ein echtes Mehrkanal-Audiosystem einzurichten. Sie können die FB1 auch in ein Multiroom-System integrieren, indem Sie das an einen geeigneten Fernseher angeschlossene Lautsprechersystem mit der Soundbar verbinden, anstatt es zu übersteuern. Sie können sogar Ihre bevorzugten Musik-Streaming-Dienste integrieren, sodass der Fidelio FB1 ganz einfach zum Musiklautsprecher wird.

Warum das alles nicht mit einer einzigen App möglich ist, bleibt unklar. Philips sagt, dass sie bald in einer einzigen App zusammengefasst werden – aber wir halten hier nicht den Atem an.
Immerhin ist es offensichtlich, was jede der Steuerungs-Apps zu tun versucht. Die kleine Fernbedienung, die mit dem FB1 geliefert wird, hat nicht viele Tasten, aber es ist nicht offensichtlich, was sie tun sollen. Mit Ausnahme der Lautstärketasten, die überhaupt nicht beschriftet sind. Wir müssen also wirklich dankbar sein, dass es auf der Oberseite der Soundbar einige physische Bedienelemente gibt, die leicht zu verstehen sind.

Leistung: geschickt und kraftvoll

Kommen wir zur Sache – geben wir dem Fidelio FB1 einen nativen Dolby Atmos-Soundtrack, mit dem er zurechtkommt, sei es das unkomprimierte Audio einer 4K-UHD-Blu-ray von Dune oder das komprimierte Äquivalent eines Disney+-Streams von The Phantom Menace, und es ist ein beeindruckendes und manchmal fesselndes Hörerlebnis. Die Klangkulisse, die sie erzeugt, ist tief, breit und hoch – und sie ist in der Lage, Effekte auf diesen drei Ebenen mit großer Sicherheit zu steuern. Der Fokus ist solide, die Positionierung klar – und so ist die FB1 ein überzeugendes und sehr fesselndes Hörerlebnis.

Für eine Soundbar ohne externen Subwoofer hat sie eine angemessene Tiefe und Druck im Klang. Aber auch die Bässe sind gut kontrolliert, so dass der Philips kein stumpfes Instrument ist – er hat Geschwindigkeit und Schwung im unteren Bereich, und bei der Musikwiedergabe (die er ebenso gut beherrscht) drückt er Rhythmen gut aus. Zusammen mit dem beeindruckenden Detailreichtum in Struktur und Klangfarbe ist die FB1 ein gekonnt kraftvoller Tieftöner.

Auch im Mitteltonbereich ist sie sehr gut. Dialoge sind lebendig und enthalten die feinsten und breitesten Details, weit vor allen Ablenkungen in anderen Frequenzbereichen, und er hat mehr als genug Kraft, um den Charakter und die Motivation eines Sprechers deutlich zu machen. Die Art und Weise, wie der FB1 den Mitteltonbereich behandelt, ist so direkt und positiv, dass er ein überzeugendes filmisches Hörerlebnis bietet (und dabei sehr leicht zu verfolgen ist).

Es ist mehr als genug dynamischer Headroom vorhanden, um den FB1 auf ein unsoziales Niveau zu bringen, wenn die Action auf der Leinwand es erfordert – selbst wenn Sie bereits mit hoher Lautstärke hören, wenn der Soundtrack an Fahrt gewinnt, wird der Philips dies auch tun. Aber er ist auch subtil genug, um den Räumen und der Stille, von denen manche Soundtracks leben, genauso viel Gewicht und Bedeutung zu verleihen wie den Tönen selbst. Er ist in der Lage, eine Stecknadel fallen zu hören, wenn es der Soundtrack erfordert.

Probleme treten im oberen Frequenzbereich auf. Trotz der großen Anzahl an Lautsprechertreibern hat der Fidelio FB1 keine Probleme, eine glatte und ungestörte Reise vom unteren bis zum oberen Ende des Frequenzbereichs zu machen – aber sobald er dort angekommen ist, ändert der FB1 seine Tonalität, und das nicht auf eine gute Art und Weise. Die Höhen klingen immer aufdringlich, und die Art und Weise, wie Philips den oberen Frequenzbereich beschreibt, hat etwas Schrilles, das nicht zum lauten Hören einlädt. Ja, mit der einen oder anderen Kontroll-App kann man die Höhen reduzieren – aber es wird nur leiser, nicht weniger schrill.

Philips Fidelio FB1 Urteil

Irgendwie ist der Fidelio FB1 ein so typisches Philips-Produkt, dass man fast meinen könnte, das Unternehmen wolle seine Kunden auf den Arm nehmen. Aber viel zu viele Einstellmöglichkeiten, viel zu viele Benutzeroberflächen und eine Verarbeitung, die Veganer abschrecken dürfte, sollten nicht von der beeindruckenden räumlichen Audioleistung ablenken, die hier geboten wird.

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